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Die Erfindung bezieht sich auf ein Surfbrett entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Insbesondere zur Benutzung im Rahmen des Windsurfens sowie des Kitesurfens sind Surfbretter im Gebrauch, bei denen der Nutzer über Fußschlaufen mit dem Brett in Verbindung steht und über diese Verbindung die zur Bewegungssteuerung, z. B. bei einem Wenden oder Halsen erforderlichen Kräfte auf das Brett überträgt. Ein solches Fahrmanöver ist regelmäßig mit einem Stellungswechsel des Nutzers auf dem Brett verbunden, da dieser die Füße aus den Fußschlaufen herausziehen und eine andere Position einnehmen muss, wobei in dieser Zeitspanne eines Wechsels eine instabile Situation entsteht. Mit diesem Wechsel einher geht somit eine Minderung der Qualität der Verbindung zwischen dem Nutzer und dem Brett sowie dementsprechend dessen Fähigkeiten zur kontinuierlichen Übertragung von Kräften auf das Brett und zur Ausübung von Steuerungsbewegungen. Weitere in diesem Zusammenhang erschwerende Faktoren entstehen nach Maßgabe der herrschenden Witterungsbedingungen, insbesondere der Windgeschwindigkeit und der Wellenbewegung.
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Für dieses Problem, nämlich zur Verbesserung der Stabilität während dieser kritischen Fahrmanöver existieren unterschiedliche Lösungsansätze.
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Aus dem Dokument
EP 0 083 106 A1 ist ein Surfbrett bekannt, bei welchem symmetrisch beiderseits einer Längsmittelebene zwei Fußschlaufen fest angeordnet sind, wobei eine weitere Fußschlaufe in der Längsmittelebene in Längsrichtung des Brettes in einer Führung zwischen zwei Grenzstellungen verschiebbar angeordnet ist.
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Aus dem Dokument
DE 10 2011 109 833 A1 ist ein Surfbrett bekannt, bei welchem zwei Fußschlaufen an einem am hinteren Teil des Brettes um eine Vertikalachse drehbar gelagerten Träger angebracht sind, wobei gemäß einer alternativen Ausgestaltung auch zwei drehbar gelagerte, jeweils eine Fußschlaufe tragende Träger vorgesehen sein können, die entweder durch Form- oder Kraftschluss abhängig voneinander oder auch unabhängig voneinander drehbar um Vertikalachsen gelagert sind.
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Beide Lösungsansätze bringen Verbesserungen im Vergleich mit einer starren Anbindung der Fußschlaufen mit sich, da sie in einem bestimmten Rahmen Bewegungen der Fußschlaufe gegenüber dem Brett zulassen, so dass die Verbindung mit dem Brett auch bei den genannten Fahrmanövern weitgehend erhalten bleiben kann. Sie erscheinen jedoch mit Hinblick auf die relative Komplexität dieser Bewegungen verbesserungsbedürftig, auch unter Berücksichtigung der Lagestabilität des Brettes, seiner Steuerbarkeit sowie individueller Eigenschaften des jeweiligen Nutzers.
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Es ist vor diesem Hintergrund die Aufgabe der Erfindung, ein Surfbrett der eingangs bezeichneten Gattung mit Hinblick auf eine Verbesserung der Fahrstabilität während bestimmter, einen Positionswechsel des Nutzers erfordernder Manöver wie z. B. einem Halsen oder Wenden zu verbessern. Gelöst ist diese Aufgabe bei einem solchen Surfbrett durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1.
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Erfindungswesentlich ist hiernach, dass zusätzlich zu der in Längsrichtung des Brettes eingerichteten Bewegungsmöglichkeit der einen Fußschlaufe eine um eine sich senkrecht zu der Grundebene des Brettes verlaufende Achse vorgesehene Drehbewegungsmöglichkeit der anderen Fußschlaufe eingerichtet ist. Dies bedeutet, dass unter Ausnutzung der Bewegungsmöglichkeiten beider Fußschlaufen eine dem jeweiligen Fahr- bzw. Steuermanöver weitgehend angepasste Annäherungsmöglichkeit beider Fußschlaufen dargestellt ist mit der weiteren Folge, dass ein Stellungswechsel des jeweiligen Nutzers schnellstmöglich durchführbar ist und die Zeitspanne einer relativen Instabilität der Führung des Brettes dementsprechend kurz gehalten werden kann. Ein weiterer Vorteil ist darin zusehen, dass die Positionen der beiden Fußschlaufen in einem weitergehenderen Ausmaß an körperliche Eigenschaften des Nutzers angepasst werden können.
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Entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 2 sind die Fußschlaufen auf Schiebern angebracht, die in Führungen des drehbar gelagerten Trägers sowie einer weiteren Führung, die sich in Längsrichtung des Brettes erstreckt, aufgenommen sind. Soweit eine Führungsfunktion dargestellt ist, kann die konstruktive Ausgestaltung der Führungen und der mit diesen zusammenwirkenden Schieber an sich beliebig eingerichtet sein.
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Die Merkmale der Ansprüche 3 bis 5 sind auf eine vorteilhafte beispielhafte Darstellung der zur Aufnahme der Schieber bestimmten Führungen gerichtet. Diese sind in gleicher Weise auf der genannten Scheibe sowie in dem geradlinigen Führungsabschnitt eingerichtet und durch Schlitze dargestellt. Die Aufnahme sowie der geradlinige Führungsabschnitt bilden Teile einer einheitlichen Baugruppe.
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Die Schlitze sind entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 6 mit der Maßgabe eingerichtet, dass ein Schieber von der Scheibe bzw. dem drehbaren Träger in den geradlinigen Führungsabschnitt und umgekehrt überführbar ist. Der kleinstmögliche Abstand der Schieber und damit der mit diesen in Verbindung stehenden Fußschlaufen wird somit in etwa durch den Durchmesser des Trägers bestimmt, nämlich dann, wenn sich beide Schieber auf diesem Träger befinden.
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Die Merkmale des Anspruchs 7 sind auf eine ergonomische Positionierung der Schlitze der Scheibe gerichtet.
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Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 8 ist für die Drehbewegung der Scheibe eine Winkelbegrenzung vorgesehen, so dass die Scheibe zwischen zwei Grenzwinkeln drehbar ist. Diese sind von ihrer absoluten Lage her an die Erfordernisse des praktischen Gebrauchs angepasst.
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Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 9 sind die Schieber formschlüssig in den jeweiligen Führungen gesichert angeordnet gegenüber einem Herausfallen. Dies kann konstruktiv in beliebiger, dem Fachmann geläufiger Weise dargestellt werden.
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Die die genannte Aufnahme und gleichzeitig den geradlinigen Führungsabschnitt zusammenfassende Baugruppe ist entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 10 im wesentlichen in einer Ausnehmung des Surfbretts aufgenommen und bildet in diesem Fall dementsprechend nahezu keine aus der Oberfläche des Brettes herausragende Struktur.
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Alternativ hierzu kann die genannte Baugruppe unter Verzicht auf eine Ausnehmung auch auf ein Surfbrett aufsetzbar und in dieser Stellung befestigbar sein, z. B. durch Verschraubung. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass diese Baugruppe als Zubehör für Surfbretter oder auch zum Nachrüsten von Surfbrettern nutzbar ist.
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In jedem Fall kann diese Baugruppe als Produkt auch unabhängig von einem Surfbrett als Gegenstand des Handelsverkehrs genutzt werden.
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Eine Sicherungsplatte entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 11 ist ein einfaches konstruktives Mittel zur Darstellung einer formschlüssigen Sicherung zum Zusammenhalt der eingangs genannten Baugruppe, in welcher die beiden Schieber nebst Fußschlaufen gehalten sind. Die konstruktive Ausbildung einer solchen Sicherungsplatte kann grundsätzlich beliebig vorgenommen sein. Insbesondere kann diese auch mit Hinblick auf eine Sicherung des Rotationszentrums des Trägers bzw. der genannten Scheibe, somit generell zur vertikalen Sicherung des Zusammenhalts aller Teile der Baugruppe eingerichtet sein.
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Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf das in den beiliegenden Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 ein erfindungsgemäßes Surfbrett in einer Draufsicht;
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2 das Surfbrett in einer Seitenansicht gemäß Pfeil II der 1;
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3 eine Einzelheit III der 2 in vergrößerter Darstellung;
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4 eine Grundplatte als Teil der Einzelheit III der 2 in einer Draufsicht;
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5 eine Darstellung der Grundplatte entsprechend den Schnittebenen V-V der 4;
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6 eine Darstellung der Grundplatte entsprechend der Schnittebene VI-VI der 4;
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7 eine Scheibe als Teil der Einzelheit III der 2 in einer Draufsicht;
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8 eine Schnittdarstellung der Scheibe entsprechend einer Ebene VIII-VIII der 7;
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9 ein Schieber als Teil der Einzelheit III der 3 in einer Draufsicht;
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10 eine Schnittdarstellung des Schiebers entsprechend einer Ebene X-X der 9;
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11 eine Sicherungsplatte in der Draufsicht.
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Mit 1 ist in den Zeichnungen ein Surfbrett bezeichnet, dessen Gestalt in üblicher-Weise ausgebildet ist und welches in seinem hinteren, jedoch der Mitte benachbarten Bereich mit einer als Träger von zwei Fußschlaufen 2, 3 eingerichteten Baugruppe 4 ausgerüstet ist.
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Die Baugruppe 4 besteht aus einer unmittelbar an dem Surfbrett 1 befestigten Grundplatte 5, die durch eine kreisförmige Aufnahme 6 für eine Scheibe 7 und einen seitlich an die Aufnahme 6 angesetzten geradlinigen Führungsabschnitt 8 gekennzeichnet ist.
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Mit 9 ist ein im Mittelpunkt der Aufnahme 6 angeordneter Zapfen bezeichnet, auf dem die Scheibe 7 über ihre zentrale Bohrung 10 gelagert ist.
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Die Scheibe 10 ist mit zwei sich radial von deren Außenseite einwärts unter einem Winkel von beispielsweise 170° erstreckenden Schlitzen 11, 12 versehen, deren Breitenabmessungen einem Schlitz 13 des Führungsabschnitts 8 entsprechen. Der genannte Winkel kann jedoch auch anders bemessen sein, und zwar bis zu 180° betragen.
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In den Schlitzen 11, 12 einerseits und dem Schlitz 13 andererseits ist jeweils ein Schieber 14, 15 aufgenommen, der im Querschnitt zumindest angenähert ein T-Profil aufweist und dessen relativ breiterer Abschnitt 16 dessen Auflagerung in den in den Schlitzen 11, 12, 13 dient. Der relativ schmalere, sich mittig zu dem Abschnitt 16 erstreckende Abschnitt 17 ist als unmittelbarer Träger der Fußschlaufen 2, 3 eingerichtet.
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Der Drehwinkel der Scheibe 7 um den Zapfen 9 ist begrenzt und es ist zu diesem Zweck in der Scheibe 7 eine sich koaxial zu der Achse des Zapfens 9 erstreckende Nut 18 vorgesehen, die mit einem an der Grundplatte 5 befestigten Zapfen 19 im Eingriff steht. Eine Sicherungsplatte 20, deren Innenkonturen im Bereich der Aufnahme 6 zugekehrte Abschnitte der Scheibe 7 radial überdecken, dient der Sicherung deren Montageposition. Die Sicherungsplatte 20 erstreckt sich ferner über den Führungsabschnitt 8, hierbei einen Schlitz 21 begrenzend, in dem der schmale Abschnitt 17 eines Schiebers 14, 15 gleitfähig aufgenommen ist. Man erkennt, dass der Schieber 14, 15 durch die Sicherungsplatte 20 formschlüssig in dem Führungsabschnitt 8 gehalten ist und somit unverlierbar mit diesem in Verbindung steht.
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Sicherungsabschnitte 22, 23 befinden sich gleichermaßen an den Berandungen der Schlitze 11, 12 der Scheibe 7, und zwar mit der Maßgabe, dass die in diesen geführten Schieber 14, 15 ebenfalls formschlüssig in diesen gehalten sind. Die Sicherungsabschnitte 22, 23 begrenzen jeweils einen Schlitz 24, 25. Durch Drehung der Scheibe 7 kann ein jeder der beiden Schlitze 24, 25 in eine fluchtende Anordnung zu dem Schlitz 21 des Führungsabschnitts 8 gebracht werden.
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Die Baugruppe 4 kann in einer Ausnehmung des Surfbretts angeordnet sein und sich im wesentlichen – von den Fußschlaufen 2, 3 abgesehen – bündig zu dessen Oberfläche erstrecken.
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Weitere Ausgestaltungen betreffen eine Ausrüstung mit Polsterungen in der Form von „footpads”, die mit den Fußschlaufen in Verbindung stehen und in geeigneter Weise befestigt sind. Diese sind insbesondere dann vorteilhaft einsetzbar, wenn die Baugruppe in einer Ausnehmung des Brettes untergebracht ist, und zwar bündig zu dessen Oberfläche.
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Beim praktischen Gebrauch der Baugruppe 4 kann sich wie in den 1, 3 gezeigt, in einem der Schlitze 11, 12 der Scheibe 7 ein Schieber 14 und ein anderer Schieber 15 in dem Schlitz des Führungsabschnitts 8 befinden. Der Abstand der beiden Schieber 14, 15 ist problemlos an die Bedürfnisse des jeweiligen Nutzers anpassbar. Man erkennt, dass jedes Steuerungsmanöver, welches einen Wechsel der Position des jeweiligen Nutzers erforderlich macht, durch eine Annäherung der beiden Schieber 14, 15 und damit der beiden Fußschlaufen 2, 3 eingeleitet werden kann, und zwar durch Verschieben der Fußschlaufe 3 in Richtung der Pfeile 26 und/oder durch Drehung der Scheibe 7 in Richtung der Pfeile 27, so dass ein Wechsel einer Fußschlaufe 2, 3 durch den Nutzer schnell und in einer bequem für ihn wählbaren, den augenblicklichen Bedingungen Rechnung tragenden Position durchführbar ist. Instabilitäten, die mit jedem Wechsel unvermeidbar einhergehen, können somit deutlich vermindert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Surfbrett
- 2
- Fußschlaufe
- 3
- Fußschlaufe
- 4
- Baugruppe
- 5
- Grundplatte
- 6
- Aufnahme
- 7
- Scheibe
- 8
- Führungsabschnitt
- 9
- Zapfen
- 10
- Bohrung
- 11
- Schlitz
- 12
- Schlitz
- 13
- Schlitz
- 14
- Schieber
- 15
- Schieber
- 16
- Abschnitt
- 17
- Abschnitt
- 18
- Nut
- 19
- Zapfen
- 20
- Sicherungsplatte
- 21
- Schlitz
- 22
- Sicherungsabschnitt
- 23
- Sicherungsabschnitt
- 24
- Schlitz
- 25
- Schlitz
- 26
- Pfeile
- 27
- Pfeile
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0083106 A1 [0004]
- DE 102011109833 A1 [0005]