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Technischer
Bereich der Erfindung
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Die Erfindung betrifft Taschen-Klappmesser, die
mit Rastkerben bzw. Rasten versehen sind oder nicht.
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Es sind zahlreiche Ausführungsformen
derartiger Messer bekannt (siehe beispielsweise WO-A-99/58302),
doch erfordert ihre Verwendung bei bestimmten Aktivitäten eine
geeignete feste Verbindung mit ihrem Benutzer; dies ist insbesondere der
Fall beim Klettern, bei der Höhlenforschung,
beim Fischen, bei Wasser- und Luftsportarten, etc. Andere Umstände erfordern
es, dass sie an einer festen Halterung befestigt oder angehängt sind,
beispielsweise das – eventuell
diebstahlgesicherte – Ausstellen
in einer Auslage.
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Natürlich kann man einfach ein
Loch in den Griff eines solchen Messers bohren, um dieser Anforderung
zu entsprechen; doch muss diese Bohrung, die groß genug für die Durchführung der
Verbindung (beispielsweise eines Karabinerhakens beim Bergsteigen)
sein muss, an einer Verlängerung
des Griffs platziert werden, um das vollständige Öffnen der Klinge nicht zu behindern;
und einen Durchmesser aufweisen, der wesentlich kleiner ist als
die größte Querabmessung
des Griffs. Die Erfindung will dieses Problem lösen, ohne die Längsabmessung
des Messers zu erhöhen.
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In der nachfolgenden Beschreibung
wird:
- – mit
Längsebene
des Messers eine zur Mittelebene der Klinge parallele Ebene bezeichnet,
- – mit
Längsrichtung
des Messers eine zur im Wesentlichen vom freien Ende des Griffs
bis zum freien Ende der Klinge gehenden Längsebene parallele Richtung
bezeichnet, wenn das Messer geöffnet
ist.
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Gegenstand der Erfindung
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Ein Messer nach der Erfindung wird
also im Wesentlichen von einem Griff und einer Klinge gebildet,
die um eine Drehachse angelenkt ist. Dieses Gelenk wird von einer
hohlen Hülse
gebildet, deren Axialöffnung
mit einer Achse, die quer zur Längsebene des
Messers verläuft,
und deren Abmessung den Abmessungen der verwendeten Verbindung oder
Befestigung angepasst ist, ganz durch den Griff hindurchgeführt und
drehfest mit der Klinge des Messers verbunden ist. Diese Öffnung kann
zylindrisch sein, vorzugsweise hat sie jedoch eine nach außen konisch
erweiterte Form, beispielsweise in Form eines Halbtorus'. Diese Form erleichtert
das Einführen der
Verbindung oder passt sich besser der gebogenen Befestigung an (Bügel eines
Schlosses, Karabinerhaken zum Bergsteigen).
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Diese Hülse ist im Allgemeinen drehfest
verbunden mit mindestens einer Betätigungsvorrichtung, die sich
außerhalb
des Griffs befindet und das Öffnen
und Schließen
der Klinge ermöglicht.
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Diese Betätigungsvorrichtung wird beispielsweise
von einem oder mehreren kreisförmigen
Rädchen
gebildet. Das Rädchen
ist außen
geriffelt und/oder weist äußere Erhöhungen auf,
um problemlos einhändig
mit dem Daumen oder einem anderen Finger betätigt werden zu können.
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Die Raste wird von mindestens einer
elastischen Zunge gebildet, deren eines Ende fest mit dem Griff
des Messers verbunden ist und deren anderes, freies Ende durch Federwirkung
in einen entsprechenden Aufnahmeraum der Einheit aus Hülse und Rädchen greift,
wenn die Klinge vollständig
geöffnet ist.
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Diese vollständige Öffnung wird durch das Anliegen
des Ansatzes der Klinge an einen in der Hülse des Messers vorgesehen
Anschlag bestimmt.
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Die Zunge ist entweder elastisch
oder starr und an ihrem Ansatz um eine zur Längsebene des Messers im Wesentlichen
parallele Drehachse schwenkbar und der Kraft einer nach außen wirkenden
elastischen Vorrichtung (Feder, Elastomer, etc.) unterworfen.
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Die Zunge hat in ihrem aktiven Bereich
eine flache und längliche
Form; die Länge
der Zunge ist entweder in einer im Wesentlichen radialen Richtung oder
in einer im Wesentlichen tangentialen Richtung bezogen auf die Drehbewegung
der Klinge um den Griff angeordnet.
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Der in der Einheit aus Hülse und
Rädchen angeordnete
Aufnahmeraum hat in einem zur Drehachse parallelen Schnitt und in
einer tangentialen Richtung zur Drehbewegung die Form eines geraden Prismas
mit trapezförmigem
Querschnitt, dessen große
Basis zum Ende der Zunge hin gerichtet ist und dessen Auflageebene
auf dieser eine Neigung von 8–12° zur Drehachse
hat.
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Diese Anordnung erlaubt im offenen
Zustand des Messers eine Blockierung der Klinge und Kompensation
eines mechanischen Spiels; das durch Bearbeitungs- und Anfangsmontagetoleranzen und/oder
einen Verschleiß der
beweglichen Teile im Betrieb entstehen kann. Die Auflageebenen des
Endes der Zungen haben vorzugsweise die gleiche Neigung.
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Die Federkraft der Zungen wirkt von
innen nach außen,
wobei die Endaufnahme vorzugsweise auf der Innenseite des Rädchens parallel
zur Längsebene
des Messers angeordnet ist.
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Zur Freigabe der Raste und zum Schließen der
Klinge kann/können
ein oder zwei Knöpfe
im Griff vorgesehen sein, zum Drücken
der Zunge nach außen,
um so die Drehung der Einheit aus Klinge, Hülse und Rädchen zum Griff zu ermöglichen.
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Im Übrigen kann die Zunge bei geschlossener
Messerklinge ebenso zum Erzeugen einer harten Reibung verwendet
werden, um ein selbsttätiges Öffnen der
Klinge zu verhindern. In diesem ist in der Einheit aus Hülse und
Rädchen
ebenfalls ein Aufnahmeraum in Form eines trapezförmigen Prismas wie dasjenige
der Raste vorgesehen, dessen Neigung jedoch 45 bis 80° beträgt, um ein
Abspreizen der Zunge nach innen mit einer geringen von der Klinge
auf das Rädchen
oder die Klinge ausgeübten Öffnungskraft
zu ermöglichen.
Zusammenfassende Beschreibung der Zeichnungen Die Erfindung wird
besser verständlich
an Hand des nachfolgenden Beispiels, das durch die folgenden Figuren
veranschaulicht wird.
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1 ist
eine Gesamtansicht des Messers in "offener" Stellung im Aufriss,
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2 ist
eine Gesamtansicht der Oberseite des Messers in "offener" Stellung,
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3 ist
eine Schnittansicht entlang AA der 1,
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4 ist
eine Schnittansicht entlang BB der 3,
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5 ist
eine Schnittansicht entlang CC der 4,
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6 ist
eine Variante, gesehen entlang der Linie BB der 3,
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7 ist
ein Detail, gesehen im Schnitt entlang der Linie DD der 6,
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8 ist
eine Gesamtansicht eines einstückigen
Griffs.
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Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform
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In allen Figuren bezeichnet der gebogene Pfeil
die Schließrichtung
des Messers.
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Ein Messer nach der Erfindung umfasst
eine Klinge 1 und einen Griff 2, die zueinander
drehbeweglich sind und eine sanfte Reibung zueinander erzeugen,
und zwar um eine Achse, die quer zur Längsachse 4 des Messers
verläuft.
Die Klinge 1 ist auf einer ihrer Seiten 5 scharf
und weist auf der anderen Seite eine nicht schneidende Kante 6 auf.
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Der Griff wird von einem Zwischenstück 7, zwei
Platten 8 aus Stahlblech und einem Beschlag 9 aus
Holz, Horn, Kunststoff oder gummiertem Material, etc. gebildet,
die durch Nieten zusammengehalten werden.
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Das Gelenk zwischen dem Griff 2 und
der Klinge 1 besteht aus einer Hülse 11 aus Stahl,
die in ihrer Mitte einen sechseckigen Umfang 12 hat, der quer
zur Achse 3 ist und sich in eine sechseckige Öffnung der
Klinge 1 des Messers einfügt.
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Diese Hülse 11 ist in Richtung
der Achse 3 von einer kreisförmigen Bohrung 13 durchzogen
und mit zwei Stahlrädchen 14 verbunden,
welche Verbindung mittels eines beliebigen bekannten Verfahrens wie
Schweißen,
Kleben, Bördeln,
Aufschrumpfen, etc. hergestellt wurde. Das Schweißen 15 kann
mittels eines Laserstrahls erfolgen.
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Aus der oberen der Platten 8 in 3 ist beispielsweise eine
Zunge 16 entlang zweier Kerben 17 mit Laser ausgeschnitten;
diese ist zum Äußeren des Messers
hin gebogen und, wie in 5 zu
sehen, an ihrem freien Ende entsprechend zweier geneigter Ebenen 18 bearbeitet,
die einen Winkel von 10° mit der
Achse 3 bilden.
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Diese Zunge 16 besteht ebenso
wie die Platte 8 aus Stahl, der nach deren Formen und Bearbeitung
vergütet
wurde, um ihr die erforderliche Elastizität zu verleihen.
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Die Innenfläche 14' des Rädchens 14 umfasst
einen Aufnahmebereich in Form eines trapezförmigen Prismas, dessen Erzeugende
im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung 20 des
Messers sind und dessen Seiten mit der Achse 3 einen Winkel
von 10° bilden.
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Bei vollständiger Öffnung der Klinge 1 schlägt ihr Ansatz 21 an
das Ende 7' des
Zwischenstücks 7 an
und greift das freie Ende der Zunge 16 in den Aufnahmeraum 19 des
Rädchens 14 ein
und arretiert so die Klinge in dieser Position und übt eine Kraft
F aus, die ein eventuelles Spiel des Gelenks ausgleicht.
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Die Vorrichtung wird durch einen
Knopf 22 vervollständigt,
der fest mit dem Griff 2 verbunden ist und durch Drücken nach
innen das freie Ende der Zunge 16 des Aufnahmeraums 19 des
Rädchens 14 freigibt,
wodurch die Klinge entriegelt wird und das Messer in Richtung des
gebogenen Pfeils geschlossen werden kann.
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Das Beispiel bezieht sich auf den
Fall einer einzigen Zunge 16, jedoch kann das Messer auch zwei
Zungen aufweisen, von denen jede in einer der Platten 8 angeordnet
ist, wobei die Freigabe der Raste in diesem Fall einen zweifachen
Druck in entgegengesetzten Richtungen auf die beiden Knöpfe erfordert.
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Diese Anordnung sorgt für eine höhere Sicherheit
gegen eine ungewollte oder selbsttätige Freigabe der Raste.
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6 stellt
eine Variante der Raste dar. In diesem Fall ist die elastische Zunge 16 innerhalb
des Griffs 2 angebracht und dort an dessen unteren Teil mittels
beispielsweise zweier Nieten 23 befestigt. Die Zunge 16 ist
tangential zur Bewegung der Klinge und zu deren freien Ende 24 angeordnet,
das in einem Winkel von 10° abgeschrägt wurde
und in den Aufnahmeraum 19 des Rädchens 14 eingreift.
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Das freie Ende 24 der Zunge 16 ist
in etwa auf einem Radius angeordnet, der durch die Achse 3 führt.
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Der Griff kann auch aus einem Stück (8) sein und aus Metall oder
Kunststoff bestehen, der eventuell mit Kurzfasern verstärkt (Glas-,
Kohlenstofffasern) und durch Formguss erhalten wurde, einschließlich der
Zunge(n) 16.
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In diesem Fall sind die Zungen von
außerhalb
des Griffs zugänglich.
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In diesem Fall ist zur Freigabe der
Raste nur ein einfacher lokaler Druck mit einem Finger nahe deren
freien Ende nahe dem Rädchen
erforderlich und kann auf Knöpfe
verzichtet werden.
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Bei verstärkten Kunststoffen und um die Elastizität der Zunge
zu erhöhen
ist es sinnvoll, diese mit Langfasern mit einer Anordnung ihrer
Länge nach zu
verstärken.