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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung und Prüfung eines Kabelbaums, der aus mehreren zu einer Einheit zusammengefaßten isolierten elektrischen Leitern besteht, an deren Enden Kontaktelemente angebracht sind, welche eine Unterlage aufweist, auf der die Positionen der Leiter und der Kontaktelemente gekennzeichnet sind und auf der die Leiter in Montageposition lagerichtig angeordnet und miteinander verbunden sind (
DE 10 2011 084 786 B4 ).
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Derartige Kabelbäume werden vorwiegend in der Automobiltechnik eingesetzt, auf die sich die folgende Beschreibung bezieht. Sie können aber auch in Flugzeugen und anderen Geräten mit elektrischen Verbrauchern verwendet werden. Die Kabelbäume können eine unterschiedliche Länge und eine unterschiedliche Form haben. In allen Ausführungsformen sind isolierte elektrische Leiter in Strängen miteinander verbunden, wobei von einem Hauptstrang auch Seitenstränge ausgehen können. An den Enden der Leiter sind in der Regel als Kontaktelemente Teile von Kupplungselementen angebracht, wie beispielsweise Stecker, die bei montiertem Kabelbaum mit in einem Fahrzeug vorhandenen, komplementären Teilen der Kupplungselemente zusammengefügt sind.
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Zur Herstellung eines Kabelbaums wird in bekannter Technik als Unterlage ein sogenanntes Formbrett mit einer glatten, ebenen Oberfläche eingesetzt, auf welchem die Positionen von Leitern und Kupplungselementen markiert sind, welche dieselben im fertigen Kabelbaum einnehmen. Ein derart fertiggestellter Kabelbaum ist ein langgestrecktes Gebilde, dessen Leiter im Wesentlichen in einer Ebene liegen. Er wird nach seiner Fertigstellung in einer Testvorrichtung dahingehend überprüft, ob alle Bauteile, wie Leiter und Kupplungselemente, funktionsfähig sind. Beim Einbau des Kabelbaums in ein Fahrzeug wird derselbe zur Anpassung an die Form einer im Fahrzeug vorhandenen „Unterlage” verformt und dabei auch gebogen. Dabei kann es geschehen, daß Korrekturen an Teilen des Kabelbaums vorgenommen werden müssen, wenn beispielsweise die Länge einzelner Leiter falsch bemessen oder ein Kontaktelement falsch ausgerichtet ist.
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In der eingangs erwähnten
DE 10 2011 084 786 B4 ist eine Vorrichtung mit einem Formbrett beschrieben, welches transparent oder halbtransparent ausgeführt ist und für die Anbringung von Leitern und Steckern optisch veränderbare Zeichen hat. Die Zeichen werden von der Rückseite des Formbretts her auf dasselbe gestrahlt. Auch mit dieser Vorrichtung kann wieder ein als ebenes Gebilde ausgeführter Kabelbaum hergestellt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderte Vorrichtung so zu gestalten, daß der Kabelbaum mit einer Formgebung hergestellt werden kann, welche der Form einer in einem Fahrzeug vorhandenen Unterlage angepaßt ist, auf der er montiert werden soll.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- – daß die Unterlage ein Formkörper mit dreidimensionaler Oberfläche ist, der an seiner Oberfläche dreidimensional verlaufende Führungen für die Leiter einerseits und Ausnehmungen zur Aufnahme der Kontaktelemente andererseits hat, und
- – daß die dreidimensionale Oberfläche des Formkörpers eine Form hat, welche der Form einer realen Einbaulage entspricht, auf welcher der Kabelbaum am Montageort zu installieren ist.
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Der als Unterlage eingesetzte Formkörper hat eine dreidimensionale Oberfläche, so daß ein Kabelbaum mit dreidimensionaler Formgebung hergestellt und auch getestet werden kann. Der Formkörper ist dabei so gestaltet, daß die Form seiner Oberfläche der Form der Auflagefläche bzw. des Einbauraums entspricht, auf welcher bzw. in welchem der Kabelbaum in einem Fahrzeug montiert werden soll. Ein solcher Formkörper kann grundsätzlich nur zur Herstellung eines Kabelbaums eingesetzt werden. Er kann aber auch so ausgeführt werden, daß die erforderlichen Tests für die Funktionsfähigkeit des Kabelbaums direkt durchgeführt werden können. Es ist aber auch möglich, den auf dem Formkörper hergestellten Kabelbaum in einem separaten Testplatz zu testen, der dann ebenfalls mit einem dreidimensionalen Formkörper ausgerüstet ist. Dabei kann auch der den fertigen Kabelbaum tragende Formkörper komplett zum Testplatz gebracht werden.
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Mit der Vorrichtung kann somit ein Kabelbaum hergestellt und getestet werden, dessen Leiter einen dreidimensionalen Verlauf haben. Sie sind im fertigen Kabelbaum in dieser dreidimensionalen Anordnung fest miteinander verbunden, so daß der Kabelbaum bei seiner Montage in einem Fahrzeug ohne wesentliche Verformung auf eine der realen Einbaulage entsprechenden Unterlage aufgelegt werden kann, deren Form durch die Formgebung des Formkörpers berücksichtigt ist. Die Kontaktelemente sind außerdem in den Ausnehmungen des Formkörpers so ausgerichtet, daß sie relativ zu dem jeweiligen Leiter, an dem sie befestigt werden, beispielsweise auch schräg angeordnet sein können. Sie brauchen daher zum Testen ihrer Funktionsfähigkeit und insbesondere beim Montagevorgang beispielsweise nicht mehr gedreht zu werden, sondern sie können direkt mit den komplementären Kontaktelementen des Fahrzeugs zusammengesteckt werden. Die Montage des Kabelbaums ist daher sehr einfach. Zusätzliche Korrekturarbeiten können weitestgehend ausgeschlossen werden.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dargestellt.
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Es zeigen:
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1 schematisch einen in einem Fahrzeug einsetzbaren Kabelbaum.
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2 eine rein schematische Ansicht einer Vorrichtung nach der Erfindung.
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3 bis 5 unterschiedliche perspektivische Ansichten der Vorrichtung.
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In 1 ist ein grundsätzlich bekannter Kabelbaum schematisch dargestellt, der eine Anzahl von isolierten elektrischen Leitern 1 aufweist. Die Leiter 1 haben in der Regel unterschiedliche Längen. Sie sind in einem gestrichelt umrandeten Hauptstrang 2 durch Befestigungselemente verbunden. Der Kabelbaum kann auch mindestens einen ebenfalls gestrichelt umrandeten Abzweig 3 aufweisen, in dem einige der ebenfalls miteinander verbundenen Leiter 1 seitwärts vom Hauptstrang 2 weggeführt sind. An den Enden der Leiter 1 sind elektrische Kontaktelemente 4 angebracht. Ein solcher Kabelbaum wird in bekannter Technik beispielsweise so hergestellt, daß die Leiter 1 auf einem Formbrett mit ebener Oberfläche lagerichtig angeordnet und miteinander verbunden werden. Die Kontaktelemente 4 können schon an den Leitern 1 angebracht sein. Sie können aber auch auf dem Formbrett montiert werden. Die Leiter 1 werden dann zur Bildung von Hauptstrang 2 und Abzweig 3 miteinander verbunden. Der so in bekannter Technik fertiggestellte Kabelbaum ist ein ebenes bzw. zweidimensionales Gebilde. Er kann vom Formbrett abgenommen und einer weiteren Behandlung zugeführt werden.
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Mit der Vorrichtung nach der Erfindung kann ein dreidimensionaler Kabelbaum hergestellt werden, der so geformt ist, daß er der Form einer in einem Fahrzeug vorhandenen Unterlage bzw. Auflagefläche angepaßt ist, auf welcher er montiert werden soll. Es wird dazu ein Formkörper 5 eingesetzt, dessen Oberfläche 6 mit einer Formgebung dreidimensional ausgeführt ist, welche der erwähnten Form der Unterlage bzw. Auflagefläche des jeweiligen Fahrzeugs entspricht.
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Auf der reliefartig gestalteten Oberfläche 6 des Formkörpers 5 können Führungen für die lagerichtige Anordnung von elektrischen Leitern angebracht sein. Sie haben entsprechend der Form der Oberfläche 6 einen dreidimensionalen Verlauf. Die Führungen können mit Vorteil als Rillen ausgeführt sein, die bereits bei der Herstellung des Formkörpers 5 ausgeformt werden können. Die Leiter können dann direkt in die Rillen eingelegt werden.
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Für die Kontaktelemente, bei denen es sich beispielsweise um elektrische Stecker handelt, sind am Formkörper 5 Aufnahmen angebracht, auf bzw. in denen die Kontaktelemente lagerichtig angeordnet werden können, bevor sie elektrisch leitend mit den Leitern verbunden werden. Die Aufnahmen können mit Vorteil als Vertiefungen ausgeführt sein, deren Boden entsprechend der Lage ausgeführt ist, in welcher das jeweilige Kontaktelement an einem Leiter befestigt werden soll. Der Boden kann dementsprechend horizontal, aber auch unter Einschluß eines Winkels zur Horizontalen schräg verlaufen.
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Zur Herstellung eines Kabelbaums werden die Leiter und die Kontaktelemente in an sich üblicher Technik auf dem Formkörper 5 verlegt bzw. montiert und miteinander verbunden. Der fertige Kabelbaum kann dann – von oben betrachtet – etwa so aussehen, wie es in 1 gezeigt ist. Er hat aber im Gegensatz zu den bisher bekannten zweidimensionalen Kabelbäumen eine dreidimensionale Form mit lagerichtig angebrachten Kontaktelementen.
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Mit Vorteil kann der Formkörper 5 gemäß den 3 bis 5 auf einem für die Herstellung von Kabelbäumen an sich bekannten Formbrett 7 so angebracht sein, daß er leicht befestigt und auch leicht wieder abgenommen werden kann. Das ist sinnvoll, weil ein Formkörper 5 jeweils für ein bestimmtes Fahrzeug gestaltet ist. Für unterschiedliche Fahrzeuge und damit unterschiedliche Kabelbäume müssen daher unterschiedlich geformte Formkörper 5 eingesetzt werden.
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Die Vorrichtung kann – wie bereits erwähnt – nur zur Herstellung eines dreidimensional angeordneten Kabelbaums eingesetzt werden. Der Kabelbaum kann aber auch auf dem Formkörper der Vorrichtung nach seiner Fertigstellung auf seine Funktionsfähigkeit getestet werden. Für einen solchen Test kann aber auch eine separate Einrichtung eingesetzt werden, die mit einem dem bei der Herstellung des Kabelbaums verwendeten Formkörper entsprechenden Formkörper ausgerüstet ist. Es könnte auch der den fertigen Kabelbaum tragende Formkörper von dem Formbrett 7 abgenommen und in einer separaten Testvorrichtung angeordnet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011084786 B4 [0001]
- DE 2011084786 B4 [0004]