DE202014001218U1 - Drainagemittel zur Durchführung von Vakuumwundbehandlungen - Google Patents
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Abstract
Drainagemittel zur Durchführung von Vakuumwundbehandlungen unter gleichzeitigem üblichen Einsatz von luftdichten Wundabdeckungen, Drainageschläuchen und Vakuumabsaugvorrichtungen, dadurch gekennzeichnet, dass das in eine Wunde (11) eingelegte Drainagemittel (1), (2), (3) aus einer oder mehreren Lagen mit einer Lagerhöhe (15) besteht, deren Erhebungen (6) Doppelprofile (3), Profillabyrinthe (1) ein Labyrinth (14) bilden und mit Perforationen (4) den Abfluss von Wundflüssigkeit (8) aus Wunden (11) ermöglichen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Drainagemittel zur Durchführung von Vakuumwundbehandlungen, welches eine problemlose Versorgung großer offener Wunden ermöglicht.
- Die Heilung großer offener Wunden stellt ein seit langem bekanntes Problem in der Medizin dar. Derartige Wunden, insbesondere wenn sie infiziert sind, machen eine Spontanheilung in der Regel unmöglich. Es ist seit vielen Jahren bekannt, dass eine Vakuumbeaufschlagung die Heilung auch tiefer und großflächiger Wunden positiv beeinflusst. Dazu wird die Wunde zunächst mit einer Wundauflage versehen, der Raum der tiefen Wunde, bspw. nach
DE 692 29 940 T2 ,DE 692 24 847 T3 mit einem in der Form der Wunde anzupassenden offenzelligen Polymer-Schaumstoffpolster ausgefüllt und dieses mit einer abdichtenden Folie, unterstützt durch eine steife Kappe, überzogen, durch die hindurch ein Drainageschlauch (tlw. unter Zuhilfenahme komplizierter Vorrichtungen) geführt, an den dann extern eine Vakuumpumpe zur Absaugung von Wundflüssigkeit angeschlossen wird. Durch diesen auf die Wunde ausgeübten äußeren Reiz wird eine Durchblutung der Wunde angeregt, infizierte Wundflüssigkeit ständig abgeführt und damit die Wundheilung letztendlich positiv beeinflusst. Weiterhin ist für den gleichen Verwendungszweck inUS 6,979,324 B2 ein Wunddrainagesystem beschrieben, bei dem ein Beutel mit Perlen gefüllt ist, die vorzugsweise aus einem antibakteriellen Material gefertigt sind (bspw. Silber). Bei dieser Lösung ist in den Beutel zugleich eine Drainageleitung mit eingebettet, die aus dem Beutel seitlich herausgeführt und mit den Beutelberandungen fest verbunden ist. Der Beutel und die Drainageableitung müssen nach der dortigen Vorschrift mit einem Gel überdeckt werden, ehe ein dichtender Überzug, der außerhalb der Wundbereiche aufgeklebt wird, angebracht wird. Bei vorstehend beschriebener Vorgehensweise nach dem Stand der Technik stellt nicht nur die von Hand durchzuführende Anpassung des eingesetzten kompakten Schaumstoffpolsters eine erhöhte Herausforderung an den Operateur dar, sondern ein solches Gebilde wird durch die erzeugte und nicht zu vermeidende Druckwirkung vom Patienten zusätzlich als schmerzhaft empfunden, da es grundsätzlich ausgeschlossen ist, dieses poröse Polster passgenau korrespondierend zur Wunde anzufertigen, zumal solche Wunden in möglichst kurzer Zeit versorgt werden sollten. Der Lösung nachUS 6,979,324 B2 haftet grundsätzlich der gleiche Nachteil an, was die passgenaue Einbringung des dort beschriebenen Drainagesystems in die Wunde betrifft. Es müsste eine sehr große Anzahl unterschiedlich großer, jeweils mit einem Drainageschlauch verbundener Beutel vorgehalten werden, da die damit zu versehenden Wunden naturgemäß jeweils unterschiedlich groß und tief sind. Ein jeweils bündiges Ausfüllen der Wunde mit dem dort vorgeschlagenen Beutel ist somit in den seltensten Fällen möglich. Überragt der Beutel die Hautoberfläche, werden die mechanischen Druckbelastungen für den Patienten unerträglich. Ein zu geringes Ausfüllen behindert jedoch die gewünschte Wundschließung. - In der
DE 694 25 881 T3 ist eine solche Wundbehandlung unter reduziertem Druck detaillierter beschrieben. - In der
WO 2008/131894 A1 - Die nach diesem bekannten Stand der Technik eingesetzten Schaumstoffkörper, Mull etc. sollen dabei gewährleisten, dass eine sie nach außen abdeckende Klebefolie bei Anlegen eines Vakuums nicht in die Wunde hineingezogen wird, was eine unabdingbare Anforderung an diese Methode der Wundbehandlung ist und zudem Sekret abgesaugt werden kann.
- Vorliegender Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Drainagemittel zur Durchführung von Vakuumwundbehandlungen für die Behandlung großer und tiefer Oberflächenwunden anzugeben, das sich vom Operateur ohne großen Aufwand schnell und passgenau in die Wunde einbringen lässt, vom Patienten nicht als störend oder schmerzhaft empfunden wird und durch Sekretbestandteile nicht verstopft.
- Die Aufgabe der Erfindung wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der nachgeordneten Ansprüche.
- Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass unter gleichzeitigem Einsatz ansonsten üblicher und bekannter Mittel zur Durchführung einer Vakuumwundbehandlung, wie von luftdichten Wundabdeckungen, Drainageschläuchen zur Wundsekretentfernung und Vakuumabsaugvorrichtungen, in vorliegender Erfindung ein speziell ausgebildetes Drainagemittel in die Wunde eingelegt wird, wobei das Drainagemittel aus bevorzugt mehreren Einlagen von Labyrinthmaterialien besteht, die u. a. auch mit Perforationen versehen sind. Das Vorsehen des erfindungsgemäßen Drainagemittels ermöglicht es, Wunden beliebiger Größe schnell und ohne größeres operatives Geschick mit den Drainagemitteln zu versorgen, wobei ein allseitiges Anliegen der Drainagemittel im Wundbereich und ein optimaler Hautabschluss durch die spezielle Ausbildung der vorgeschlagenen Drainagemittel problemlos gewährleistet. Das zum Einsatz gelangende vorkonfektionierte Drainagemittel lässt sich preiswert herstellen, da es ausschließlich für die Erzielung einer Drainagewirkung und der Wundausfüllung konzipiert ist. Zusätzliche Absaugmittel innerhalb des Drainagemittels entfallen, da die Absaugung durch zwischen den Drainagemitteln verlegte oder auf den Drainagemitteln aufgelegte übliche gesonderte Drainageleitungen erfolgt. Letztgenannte Drainageleitungen sind, durch den Einsatz erfindungsgemäßer Drainagemittel, nach den Bedürfnissen einer optimalen Absaugung beliebig frei verlegbar, was ebenfalls eine erheblichen Vorteil gegenüber den in der Lage fixiert vorgegebenen Drainageleitungen nach dem Stand der Technik darstellt.
- Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
- Es zeigen:
-
1 : schematisch eine mit erfindungsgemäßen Drainagemitteln gefüllte tiefe Wunde im seitlichen Schnitt -
2 : schematisch eine Labyrinthdrainage mit Erhebungen -
3 : schematisch eine Labyrinthdrainage mit Profil. - In der
1 ist eine tiefe Wunde (11 ) im Schnitt dargestellt. In diese Wunde (11 ) sind im Beispiel mehrere Drainagemittellagen mit der Lagenhöhe (15 ) als Profillabyrinth (1 ) eingelegt. Selbige werden von einer Wundfolie (9 ) abgedeckt, die bis über die angrenzende unverletzte Haut (10 ) erstreckend aufgelegt wird und die Wunde (11 ) nach außen abdichtet. Durch eine die Wundfolie (9 ) durchdringende oder seitlich abführende und mit dieser dicht verbundene Drainageleitung (13 ) wird ein Vakuum (12 ) (nicht näher dargestellt) angelegt, so dass durch diese Leitung (13 ) Wundflüssigkeit (8 ) abgesaugt werden kann. Zur Aufrechterhaltung eines ungestörten Abflusses der Wundflüssigkeit (8 ) wurde das Profillabyrinth (1 ) mit Perforationen (4 ) ausgebildet. Die Wundflüssigkeit (8 ) wird bei Anlegen eines Vakuums (12 ) von der Wunde (11 ) durch die Perforation (4 ), durch das Labyrinth (14 ) in die Drainageleitung (13 ) gesaugt. Der Vorteil dieses Profillabyrinthes (1 ) liegt im Vergleich zu Schaumstoff und Mull darin, dass kein Zukleben bzw. Verstopfen erfolgt. Der Wundflüssigkeitsabfluss wird nicht behindert. Das Profillabyrinth (1 ) kann in mehreren Lagen, z. B. in einer Lagenhöhe (15 ) in die Wunde (11 ) eingelegt werden und ist unkompliziert durch Zuschneiden den Wundgrößen anpassbar. - Aus der
2 ist ersichtlicht, dass das Drainagemittel aus einer Folie (5 ) mit Erhebungen (6 ) besteht, die ein Labyrinth (14 ) bilden. Diese Folie (5 ) ist ebenfalls mit Perforationen (4 ) versehen, damit bei Anwendung mehrerer Lagen in der Wunde (11 ) keine Behinderung in der Absaugung der Wundflüssigkeit (8 ) eintreten kann. Diese Folien (5 ) können als Gitter mit Erhebungen (6 ) oder als glatte Folien (5 ) mit Erhebungen (6 ) so ausgebildet werden, dass zwischen den Erhebungen (6 ) immer ein Labyrinth (14 ) zum unbehinderten Abfluss der Wundflüssigkeit (8 ) besteht. - Die
3 zeigt die Anwendung eines Profillabyrinthes (1 ) mit einem Doppelprofil (3 ), welches vorzugsweise eine Luftpolsterfolie sein kann. Der Vorteil der Luftpolsterfolie mit Doppelprofil (3 ) liegt in der billigen Herstellung, dem unkomplizierten Zuschneiden für die jeweilige Wundgröße und in der Transparenz des Materials. Zur Unterstützung der Funktion eines unbehinderten Abflusses von Wundflüssigkeit (8 ) wurden in den Zwischenräumen (16 ) zwischen den Luftpolsterprofilen Perforationen (4 ) eingearbeitet. Die Drainagewirkung bei angelegtem Vakuum erfolgt somit im speziellen Ausführungsbeispiel auch durch die kapillarartigen Zwischenräume zwischen den einzelnen Erhebungen (6 ) und Profillabyrinthen (1 ). - Der Drainageweg ist im Übrigen beispielhaft in
1 durch eine Linie mit Pfeil angedeutet. Selbstverständlich liegt es im Rahmen der Erfindung, mehrere labyrinthartige Drainagemittel mit einer Lagenhöhe (15 ) anzuwenden. Der Mediziner kann ebenfalls die Lagenhöhe (15 ) und die Größe durch Zuschneiden bestimmen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Profillabyrinth
- 2
- Luftpolster
- 3
- Doppelprofil
- 4
- Perforation
- 5
- Folie
- 6
- Erhebungen
- 7
- Noppenlabyrinth
- 8
- Wundflüssigkeit
- 9
- Wundfolie
- 10
- Haut
- 11
- Wunde
- 12
- Vakuum
- 13
- Drainageleitung
- 14
- Labyrinth
- 15
- Lagenhöhe
- 16
- Zwischenraum
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 69229940 T2 [0002]
- DE 69224847 T3 [0002]
- US 6979324 B2 [0002, 0002]
- DE 69425881 T3 [0003]
- WO 2008/131894 A1 [0004]
Claims (9)
- Drainagemittel zur Durchführung von Vakuumwundbehandlungen unter gleichzeitigem üblichen Einsatz von luftdichten Wundabdeckungen, Drainageschläuchen und Vakuumabsaugvorrichtungen, dadurch gekennzeichnet, dass das in eine Wunde (
11 ) eingelegte Drainagemittel (1 ), (2 ), (3 ) aus einer oder mehreren Lagen mit einer Lagerhöhe (15 ) besteht, deren Erhebungen (6 ) Doppelprofile (3 ), Profillabyrinthe (1 ) ein Labyrinth (14 ) bilden und mit Perforationen (4 ) den Abfluss von Wundflüssigkeit (8 ) aus Wunden (11 ) ermöglichen. - Drainagemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Labyrinth (
14 ) durch Luftpolster (2 ) gebildet wird. - Drainagemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforation (
4 ) im Zwischenraum (16 ) zwischen dem Luftpolster (2 ) erfolgt. - Drainagemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Folie (
5 ) mit Erhebungen (6 ) bestückt ist und zwischen den Erhebungen (6 ) ein Labyrinth (14 ) besteht. - Drainagemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Drainagemittel (
1 ), (2 ), (3 ) für die jeweilige Wunde (11 ) zuschneidbar ist. - Drainagemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Drainagemittel (
1 ), (2 ), (3 ) aus Material besteht, welches keine Wundflüssigkeit (8 ) aufsaugt. - Drainagemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Drainagemittel (
1 ), (2 ), (3 ) transparent ist. - Drainagemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Drainagemittel faltbar in mehreren Lagen zu einer Lagerhöhe (
15 ) durch die Materialflexibilität aus einem Stück geeignet ist. - Drainagemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Drainagemittel (
1 ), (2 ), (3 ) doppelte Erhebungen (6 ) und Profile (3 ) besitzt.
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DE202014001218.0U Expired - Lifetime DE202014001218U1 (de) | 2014-02-08 | 2014-02-08 | Drainagemittel zur Durchführung von Vakuumwundbehandlungen |
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Citations (5)
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2014
- 2014-02-08 DE DE202014001218.0U patent/DE202014001218U1/de not_active Expired - Lifetime
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