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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Unter dem Begriff „Kraftfahrzeugschloss” sind vorliegend alle Arten von Tür-, Hauben- oder Klappenschlössern zusammengefasst.
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Das bekannte Kraftfahrzeugschloss (
DE 20 2005 004 042 U1 ), von dem die Erfindung ausgeht, ist mit den üblichen Schließelementen Schlossfalle und Sperrklinke sowie mit einer Schlossmechanik ausgestattet. Die Schlossfalle ist in eine Schließstellung verstellbar und steht dabei in haltendem Eingriff mit einem Schließkeil o. dgl. Üblicherweise befindet sich das Kraftfahrzeugschloss im eingebauten Zustand in der zugeordneten Kraftfahrzeugtür o. dgl., während der Schließkeil o. dgl. an der Kraftfahrzeugkarosserie angeordnet ist. Die Sperrklinke dient der Blockierung der Schlossfalle in der Schließstellung. Die Sperrklinke lässt sich außer Eingriff von der Schlossfalle ausheben, so dass die Schlossfalle frei von der Sperrklinke in ihre Offenstellung schwenken kann.
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Dem Kraftfahrzeugschloss sind ein Innenbetätigungshebel und ein Außenbetätigungshebel zugeordnet, die im montierten Zustand mit einem Türinnengriff und einem Türaußengriff gekoppelt sind. Die Schlossmechanik lässt sich in unterschiedliche Funktionszustände bringen, wobei eine Betätigung des Außenbetätigungshebels bzw. des Innenbetätigungshebels in Abhängigkeit von dem Funktionszustand der Schlossmechanik ein Ausheben der Sperrklinke außer Eingriff von der Schlossfalle bewirkt.
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Beispielsweise lässt sich die Schlossmechanik in die Funktionszustände „entriegelt”, „verriegelt”, „diebstahlgesichert” und „kindergesichert” bringen. Im Funktionszustand „entriegelt” kann durch Betätigung des Türinnengriffs und des Türaußengriffs die zugeordnete Kraftfahrzeugtür o. dgl. geöffnet werden. Im Funktionszustand „verriegelt” kann von außen nicht geöffnet werden, wohl aber von innen. Im Funktionszustand „diebstahlgesichert” kann weder von außen noch von innen geöffnet werden.
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Der Funktionszustand „kindergesichert” hat unterschiedliche Auswirkungen in Abhängigkeit von dem jeweiligen Verriegelungszustand. Im Funktionszustand „entriegelt-kindergesichert” kann von außen geöffnet werden, jedoch nicht von innen. Im Funktionszustand „verriegelt-kindergesichert” kann in einer einfachen Varianten weder von außen geöffnet werden, noch von innen, was dem Funktionszustand „diebstahlgesichert” entspricht. Bei einer aufwendigeren Variante führt hier eine Betätigung des Türinnengriffs zu einer Überführung der Schlossmechanik in den Funktionszustand „entriegelt-kindergesichert”, wodurch ein Öffnen von außen möglich wird.
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Bei dem bekannten Kraftfahrzeugschloss ist für die motorische Verstellung des Funktionszustands der Schlossmechanik eine Antriebsanordnung vorgesehen. Die Antriebsanordnung weist ein flexibles Zugmittel auf, das mittels einer Antriebswelle auf- und abwickelbar ist und das mit einem Funktionselement der Schlossmechanik gekoppelt ist. Um sowohl eine Hinbewegung als auch eine Rückbewegung des Funktionselements umsetzen zu können, ist der Hinbewegung ein erster Zugmittelabschnitt und der Rückbewegung ein zweiter Zugmittelabschnitt zugeordnet. Hierfür ist es vorgesehen, dass der erste Zugmittelabschnitt auf der Antriebswelle aufgewickelt und gleichzeitig der zweite Zugmittelabschnitt von der Antriebswelle abgewickelt wird.
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Während das bekannte Kraftfahrzeugschloss eine hohe Flexibilität für die Verstellung des Schalthebels der Schlossmechanik erlaubt, besteht Optimierungspotential im Hinblick auf die konstruktive Vereinfachung der Antriebsanordnung.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte Kraftfahrzeugschloss derart auszugestalten und weiterzubilden, dass der konstruktive Aufbau der Antriebsanordnung vereinfacht wird, ohne dass sich der Funktionsumfang des Kraftfahrzeugschlosses reduziert.
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Das obige Problem wird bei einem Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, dass die Schlossmechanik in einem vorbestimmten Betätigungszyklus über das flexible Zugmittel betätigbar ist, wobei jeder Betätigungszyklus der Schlossmechanik eine Änderung des Funktisonszustands der Schlossmechanik verursacht. Sofern nur zwei Funktionszustände der Schlossmechanik vorgesehen sind, entspricht dies der Funktion eines Toggle-Mechanismus, der durch den vorbestimmten Betätigungszyklus zwischen dem einen Funktionszustand und dem anderen Funktionszustand der Schlossmechanik hin und her schaltet. Ein solcher Mechanismus wird auch als Kugelschreiber-Mechanismus bezeichnet.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem Betätigungszyklus um eine einfache Zugbetätigung über das flexible Zugmittel. Jede dieser Zugbetätigung ist dann mit einer Änderung des Funktionszustands der Schlossmechanik verbunden. Die Antriebsanordnung lässt sich dadurch auf konstruktiv besonders einfache Weise umsetzen.
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Bei den bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 4 und 5 umfasst der Betätigungszyklus eine Hinbewegung und eine Rückbewegung des flexiblen Zugmittels. Dabei ist eine der beiden Bewegungen gemäß Anspruch 5 vorzugsweise federgetrieben. Damit ist es möglich, dass die Antriebsanordnung lediglich ein einziges Zugmittel aufweist, das in besonders bevorzugter Ausgestaltung unmittelbar auf die Antriebswelle aufwickelbar bzw. von der Antriebswelle abwickelbar ist (Anspruch 6).
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Bei der weiter bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 7 ist die Schlossmechanik mit einem Funktionselement ausgestattet, das in unterschiedliche Funktionsstellungen bringbar ist, wobei die Funktionsstellungen jeweils zu einem Funktionszustand der Schlossmechanik korrespondieren.
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Bei den weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 8 bis 15 weist die Schlossmechanik eine Schaltmechanik auf, die die vorschlagsgemäße Verstellung des Funktionselements in die entsprechenden Funktionsstellungen übernimmt. Hierfür ist gemäß Anspruch 9 ein Schalthebel vorgesehen, der gemäß Anspruch 10 ein Schaltelement für den Eingriff mit dem Funktionselement aufweist. Dadurch, dass das Schaltelement gemäß Anspruch 13 beweglich am Schalthebel gelagert ist, lässt sich der vorschlaggemäße Schaltmechanismus, insbesondere ein oben angesprochener Toggle-Mechanismus, mit geringem konstruktivem Aufwand realisieren.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 ein vorschlagsgemäßes Kraftfahrzeugschloss in einer ganz schematischen Darstellung,
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2 die Antriebsanordnung und das Funktionselement des Kraftfahrzeugschlosses gemäß 1, wobei die Schlossmechanik unbetätigt ist und im Funktionszustand „entriegelt” steht,
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3 die Anordnung gemäß 2, während der Betätigung der Schlossmechanik, wobei die Schlossmechanik im Funktionszustand „verriegelt” steht,
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4 die Anordnung gemäß 2, wobei die Schlossmechanik unbetätigt ist und im Funktionszustand „verriegelt” steht, und
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5 die Anordnung gemäß 2, während der Betätigung der Schlossmechanik, wobei die Schlossmechanik im Funktionszustand „entriegelt” steht.
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Das in Rede stehende Kraftfahrzeugschloss findet in verschiedenen Bereichen von Kraftfahrzeugen Anwendung. Insoweit darf auf den einleitenden Teil der Beschreibung verwiesen werden. Hier und vorzugsweise ist das Kraftfahrzeugschloss einer Seitentür eines Kraftfahrzeugs zugeordnet.
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Das Kraftfahrzeugschloss ist, wie in 1 gezeigt, mit den üblichen Schließelementen Schlossfalle 1 und Sperrklinke 2 ausgestattet. Die Schlossfalle 1 ist in die in 1 dargestellte Schließstellung bringbar, in der sie in haltendem Eingriff mit einem Schließkeil 3 o. dgl. steht. Die Schlossfalle 1 ist vorzugsweise in zwei Schließstellungen, nämlich in eine Vorschließstellung und in eine Hauptschließstellung bringbar, worauf es vorliegend aber nicht ankommt.
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Hier und vorzugsweise ist das Kraftfahrzeugschloss an der zugeordneten Kraftfahrzeugtür und der Schließkeil 3 o. dgl. an der Kraftfahrzeugkarosserie angeordnet. Die Sperrklinke 2 ist in die in 1 dargestellte, eingefallene Stellung bringbar, in der sie die Schlossfalle 1 in der Schließstellung hält. Die Sperrklinke 2 ist durch eine Schwenkbewegung in 1 gegen den Uhrzeigersinn aushebbar, so dass sie außer Eingriff von der Schlossfalle 1 kommt. Bei ausgehobener Sperrklinke 2 kann die Schlossfalle 1, frei von der Sperrklinke 2, in 1 im Uhrzeigersinn in ihre Offenstellung schwenken.
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Das Kraftfahrzeugschloss ist ferner mit einer Schlossmechanik 4 ausgestattet, die in unterschiedliche Funktionszustände bringbar ist. In Abhängigkeit von dem Funktionszustand der Schlossmechanik 4 lässt sich die Sperrklinke 2 auf unterschiedliche Weise ausheben.
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Die 2 bis 5 zeigen eine Antriebsanordnung 5 des Kraftfahrzeugschlosses zur Erzeugung von Antriebsbewegungen. Die Antriebsanordnung 5 weist eine Antriebswelle 6 und ein flexibles Zugmittel 7 auf.
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Den 2 bis 5 ist ferner zu entnehmen, dass die Antriebsanordnung 5 mit einem Antriebsmotor 8 ausgestattet ist, der eine Motorwelle 9 aufweist. Hier und vorzugsweise handelt es sich bei der Motorwelle 9 des Antriebsmotors 8 um die oben angesprochene Antriebswelle 6. Denkbar ist aber auch, dass zwischen dem Antriebsmotor 8 und der Antriebswelle 6 mindestens eine Getriebestufe vorgesehen ist.
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Das flexible Zugmittel 7 ist mittels der Antriebswelle 6 auf- und abwickelbar. Das Auf- und Abwickeln des flexiblen Zugmittels 7 lässt sich also über den Antriebsmotor 8 steuern.
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Zur motorischen Verstellung des Funktionszustands der Schlossmechanik 4 ist die Antriebsanordnung 5 über das flexible Zugmittel 7 mit der Schlossmechanik 4 gekoppelt. Grundsätzlich ist es denkbar, dass diese Kopplung nicht ständig vorliegt, so dass die Antriebsanordnung 5 über das flexible Zugmittel 7 mit der Schlossmechanik 4 lediglich koppelbar ist.
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Wesentlich ist nun, dass die Schlossmechanik 4 in einem vorbestimmten, noch zu erläuternden Betätigungszyklus über das flexible Zugmittel 7 betätigbar ist und dass jeder Betätigungszyklus der Schlossmechanik 4 eine Änderung des Funktionszustands der Schlossmechanik 4 verursacht. Ein kompletter Betätigungszyklus ist beispielsweise der Folge der 2, 3 und 4 zu entnehmen. Der darauffolgende Betätigungszyklus ist entsprechend der Folge der 4, 5 und 2 zu entnehmen. Interessant dabei ist die Tatsache, dass der Betätigungszyklus an sich stets identisch von der Antriebsanordnung 5 vorgenommen wird, während sich der Funktionszustand der Schlossmechanik 4 mit jedem identischen Betätigungszyklus ändert.
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Hier und vorzugsweise ist es so, dass die Schlossmechanik 4 mit jedem vorbestimmten Betätigungszyklus zwischen zwei Funktionszuständen hin und her schaltet. Sofern mehrere Funktionszustände der Schlossmechanik 4 vorgesehen sind, kann die Schlossmechanik 4 mit jedem vorbestimmten Betätigungszyklus einen neuen Funktionszustand nach einer vorbestimmten Reihenfolge von Funktionszuständen einnehmen.
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Vorzugsweise ist das Kraftfahrzeugschloss mit mindestens einem Betätigungshebel, hier mit einem Außenbetätigungshebel 10 und einem Innenbetätigungshebel 11 ausgestattet. Der Außenbetätigungshebel 10 ist im montierten Zustand mit einem Türaußengriff 12 gekoppelt, während der Innenbetätigungshebel 11 im montierten Zustand mit einem Türinnengriff 13 gekoppelt ist. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel bewirkt eine Betätigung des Betätigungshebels 10, 11 bzw. eines der Betätigungshebel 10, 11 in Abhängigkeit vom Funktionszustand der Schlossmechanik 4 ein Ausheben der Sperrklinke 2 außer Eingriff von der Schlossfalle 1.
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Hier und vorzugsweise lässt sich die Schlossmechanik 4 in die Funktionszustände „verriegelt” und „entriegelt” bringen, wobei eine Betätigung des Außenbetätigungshebels 10 im Funktionszustand „entriegelt” ein Ausheben der Sperrklinke 2 bewirkt und im Funktionszustand „verriegelt” freiläuft oder blockiert wird. Zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass eine Betätigung des Innenbetätigungshebels 11 aus dem Funktionszustand „verriegelt” eine Überführung der Schlossmechanik 4 in den Funktionszustand „entriegelt” bewirkt. Andere Ausgestaltungen der Funktionszustände der Schlossmechanik 4 sind denkbar. Insbesondere kann die Schlossmechanik 4 alternativ oder zusätzlich in die Funktionszustände ”diebstahlgesichert” oder ”kindergesichert” bringbar sein.
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Für die Ausgestaltung des flexiblen Zugmittels 7 sind zahlreiche vorteilhafte Varianten denkbar. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem flexiblen Zugmittel 7 um ein Seil, das einen im Wesentlichen runden Querschnitt aufweist. Ein solches Seil lässt sich, wie in den 3 und 5 gezeigt, auf einfache Weise schraubenlinienförmig aufwickeln, so dass der Wickeldurchmesser über einen gesamten Betätigungszyklus gleichbleibt. Damit ist gewährleistet, dass die resultierende Getriebeübersetzung stets konstant bleibt. Alternativ kann das Zugmittel 7 als Band mit flachem Querschnitt ausgestaltet sein. Ein solches Band lässt sich problemlos auf einer Antriebswelle 6 montieren. Bei geeigneter Auslegung lässt sich mit einem solchen Band auch eine reproduzierbare Federwirkung des Zugmittels 7 erzeugen. Schließlich kann das Zugmittel 7 als Kette ausgestaltet sein, was die Übertragung hoher Kräfte bei geringen Kosten ermöglicht.
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Hier und vorzugsweise umfasst der vorbestimmte Betätigungszyklus eine Hinbewegung 14 und eine Rückbewegung 15 des flexiblen Zugmittels 7, wie der Folge der 2, 3 und 4 zu entnehmen ist. Dabei ist die Hinbewegung 14 betragsmäßig identisch zu der Rückbewegung 15, so dass die Antriebsanordnung 5 den Betätigungszyklus aus einer Ausgangsstellung heraus startet (2), nach Abschluss der Hinbewegung 14 eine Auslenkstellung erreicht (3) und anschließend, nach Abschluss der Rückbewegung 15 wieder die Ausgangsstellung erreicht.
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Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Hinbewegung 14 mit einem Aufwickeln des flexiblen Zugmittels 7 und die Rückbewegung 15 mit einem Abwickeln des flexiblen Zugmittels 7 verbunden, wobei die Rückbewegung 15 federgetrieben ist. Hierfür ist eine Federanordnung 16 vorgesehen. Umgekehrt kann es aber auch vorgesehen sein, dass die Rückbewegung 15 mit einem Aufwickeln des flexiblen Zugmittels 7 und die Hinbewegung 14 mit einem Abwickeln des flexiblen Zugmittels 7 einhergeht. Entsprechend ist dann vorzugsweise die Hinbewegung 14 des flexiblen Zugmittels 7 federgetrieben. Für das Auf- bzw. Abwickeln des flexiblen Zugmittels 7 sind zahlreiche konstruktive Varianten denkbar.
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Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das flexible Zugmittel 7 unmittelbar auf die Antriebswelle 6 aufwickelbar und von der Antriebswelle 6 abwickelbar. Bei der Antriebswelle 6 handelt es sich weiter vorzugsweise, wie weiter oben angesprochen, um die Motorwelle 9 des Antriebsmotors 8.
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Alternativ kann es vorgesehen sein, dass an der Antriebswelle 6 eine nicht dargestellte Wickelrolle angeordnet ist, auf die das flexible Zugmittel 7 aufwickelbar und von der das flexible Zugmittel 7 abwickelbar ist.
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Die Schlossmechanik 4 weist hier ein Funktionselement 17 auf, das in unterschiedliche Funktionsstellungen, hier und vorzugsweise in genau zwei Funktionsstellungen, bringbar ist, wobei die Funktionsstellungen jeweils zu einem Funktionszustand der Schlossmechanik 4 korrespondieren. Dies bedeutet, dass eine Verstellung des Funktionselements 17 in eine Funktionsstellung mit einer Überführung der Schlossmechanik 4 in den korrespondierenden Funktionszustand einhergeht. Im einfachsten Fall ist das Funktionselement 17 um eine Funktionselementachse 17a schwenkbar gelagert, wobei das Funktionselement 17 hier zwischen genau zwei Funktionsstellungen schwenkbar ist. Die 2 und 5 zeigen beispielsweise das Funktionselement 17 in der Entriegelungsstellung, die dem Funktionszustand „entriegelt” der Schlossmechanik 4 entspricht. Dagegen zeigen die 3 und 4 das Funktionselement 17 in der Verriegelungsstellung, die dem Funktionszustand „verriegelt” der Schlossmechanik 4 entspricht.
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Für die vorschlagsgemäße Änderung des Funktionszustands der Schlossmechanik 4 auf jeden vorbestimmten Betätigungszyklus ist die Schlossmechanik 4 mit einer Schaltmechanik 18 ausgestattet, die bei einem Betätigungszyklus eine Verstellung des Funktionselements 17 vornimmt. Hier und vorzugsweise ist die Schaltmechanik 18 derart federvorgespannt, dass die Rückbewegung 15 des flexiblen Zugmittels 7 im Rahmen des Betätigungszyklus federgetrieben ist. Hierfür ist die oben angesprochene Federanordnung 16 vorgesehen. Grundsätzlich kann, wie ebenfalls oben angesprochen, die Hinbewegung 14 federgetrieben sein.
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Interessant bei dem dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Tatsache, dass die Schaltmechanik 18 einen um eine Schaltelementachse 19a schwenkbaren Schalthebel 19 aufweist, der durch das flexible Zugmittel 7 in einer Schaltbewegung auslenkbar ist. Die Schaltbewegung ist vorliegend ein Schwenken des Schalthebels 19 im Uhrzeigersinn. Es lässt sich dem Übergang von 2 auf 3 entnehmen, dass im Zuge der Schaltbewegung der Schalthebel 19 in Eingriff mit dem Funktionselement 17 kommt und das Funktionselement 17 in die jeweils andere Funktionsstellung verstellt. Die Schaltbewegung wird hier und vorzugsweise durch die Hinbewegung 14 des flexiblen Zugmittels 7 ausgelöst. Der Übergang von 4 auf 5 zeigt eine anschließende Schaltbewegung, die eine Rückstellung des Funktionselements 17 in die in 2 gezeigte Entriegelungsstellung bewirkt.
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Eine Zusammenschau der 2 und 3 zeigt, dass der Schalthebel 19 ein Schaltelement 20 aufweist, das im Zuge der Schaltbewegung in Eingriff mit dem Funktionselement 17 kommt und das Funktionselement 17 in die jeweils andere Funktionsstellung verstellt. Das Schaltelement 20 ist am Schalthebel 19 angeordnet. Hier und vorzugsweise ist das Schaltelement 20 schwenkbar um die Schaltelementachse 20a am Schalthebel 19 gelagert.
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Das Funktionselement 17 weist mindestens zwei Eingriffselemente 21, 22 auf, die stets derart gelegen sind, dass eine Schaltbewegung des Schalthebels 19, hier über das Schaltelement 20, eine Verstellung des Funktionselements 17 bewirkt.
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Der vorbestimmte Betätigungszyklus umfasst nicht nur eine Hinbewegung 14 und eine Rückbewegung 15 des flexiblen Zugmittels 7, sondern auch eine Hinbewegung 23 und eine Rückbewegung 24 des Schalthebels 19. Es wurde schon darauf hingewiesen, dass die Hinbewegung 14 des flexiblen Zugmittels 7 die entsprechende Hinbewegung 23 des Schalthebels 19 auslöst. Hier und vorzugsweise handelt es sich bei der Hinbewegung des Schalthebels 19 um die oben angesprochene Schaltbewegung, die eine Änderung des Funktionszustands der Schlossmechanik 4 auslöst.
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Das Schaltelement 20 ist hier und vorzugsweise derart beweglich, insbesondere schwenkbar, am Schalthebel 19 gelagert, dass das Schaltelement 20 bei der Rückbewegung 24 des Schalthebels 19 zumindest einem Eingriffselement 21, 22 ausweichen kann. Dabei ist das Schaltelement 20 gegenüber dem Schalthebel 19 vorteilhafterweise federvorgespannt, insbesondere in eine in den 2 und 4 dargestellte Mittelstellung vorgespannt und beidseits in der Mittelstellung verschwenkbar.
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Weiter interessant bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist, dass ein um eine Auslösehebelachse 25a schwenkbarer Auslösehebel 25 vorgesehen ist, der mit dem Schalthebel 19 gekoppelt und der mit dem flexiblen Zugmittel 7 verbunden ist. Weiter vorzugsweise ist die Kopplung zwischen dem Auslösehebel 25 und dem Schalthebel 19 als Kulissenübersetzung ausgestaltet, wobei die Kulissenübersetzung einerseits eine Kulisse 26 und andererseits einen Kulissenfolger 27 aufweist. Die Kulisse 26 ist, wie in der Zeichnung dargestellt, am Schalthebel 19 angeordnet, während der Kulissenfolger 27 in Form eines Zapfens am Auslösehebel 25 angeordnet ist. Auf diese Weise lässt sich die für die Änderung des Funktionszustands der Schlossmechanik 4 jeweils benötigte Getriebeübersetzung gezielt einstellen.
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Im Folgenden wird die vorschlagsgemäße Änderung des Funktionszustands der Schlossmechanik 4 anhand des Betätigungszyklus gemäß der Folge der 2, 3, 4 und des anschließenden Betätigungszyklus gemäß der Folge der 4, 5, 2 erläutert.
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2 zeigt die Ausgangsstellung der Antriebsanordnung 5. Die Schlossmechanik 4 befindet sich im Funktionszustand „entriegelt”. Der Übergang von 2 auf 3 zeigt die Hinbewegung 14 des flexiblen Zugmittels 7, die durch das motorische Aufwickeln des flexiblen Zugmittels 7 durch den Antriebsmotor 8 ausgelöst wird. Während dieser Hinbewegung schwenkt der Auslösehebel 25 um die Auslösehebelachse 25a in 2 im Uhrzeigersinn. Dies geht über die Kulisse 26 und den Kulissenfolger 27 mit der Hinbewegung 23 des Schalthebels 19, also mit einem Schwenken des Schalthebels 19 um die Schalthebelachse 19a gegen den Uhrzeigersinn, einher. Dadurch, dass das Eingriffselement 21 im Bewegungsbereich eines Gegeneingriffselements 28 des Schaltelements 20 liegt, schwenkt das Funktionselement 17 im Zuge der Hinbewegung 23 des Schalthebels 19 in die in 3 dargestellte Verriegelungsstellung.
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Anschließend wird der nicht selbsthemmende Antriebsmotor 8 in einen unbestromten Zustand überführt, so dass die Federanordnung 16 des Auslösehebels 25 die Rückbewegung 15 des flexiblen Zugmittels 7 und gleichzeitig, über die Kulisse 26 und den Kulissenfolger 27 die Rückbewegung 24 des Schalthebels 19 auslöst. Während der Rückbewegung 24 des Schalthebels 19 kommt eine Rückseite 30 des Schaltelements 20 in Eingriff mit dem Eingriffselement 22.
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Dadurch, dass das Schaltelement 20 beidseits seiner Mittelstellung verschwenkbar ist, kann das Schaltelement 20 dem Eingriffselement 22 entsprechend ausweichen. Anschließend steht das Eingriffselement 22 im Bewegungsbereich des Gegeneingriffselements 29 des Schaltelements 20, so dass eine erneute Hinbewegung 14 des flexiblen Zugmittels 7 und die damit einhergehende Hinbewegung 23 des Schalthebels 19 zu einer Verstellung des Funktionselements 17 in die Entriegelungsstellung führt, wie in 5 gezeigt. Die anschließende, federgetriebene Rückbewegung des Schalthebels 19 geht wiederum mit einem Ausweichen des Schaltelements 20 einher, indem die Rückseite 31 des Schaltelements 20 in Eingriff mit dem Eingriffselement 21, das Schaltelement 20 aus seiner Mittelstellung auslenkend, kommt.
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Es lässt sich den obigen Ausführungen entnehmen, dass sich mit der vorschlagsgemäßen Lösung zwei oder mehr Funktionszustände der Schlossmechanik 4 einstellen lassen, obwohl lediglich ein einziges, flexibles Zugmittel 7 vorgesehen ist. Damit ist ein einfacher konstruktiver Aufbau möglich, der insbesondere mit einer Einsparung von Bauraum verbunden ist. Der eingesparte Bauraum kann beispielsweise für zusätzliche Getriebeübersetzungen, beispielsweise für die oben angesprochene Kulissenübersetzung aus Kulisse 26 und Kulissenfolger 27, genutzt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202005004042 U1 [0003]