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Die Erfindung betrifft eine Grillvorrichtung für das Grillen von Grillgut über einem offenen Feuer durch eine Einzelperson während des Essens, in der eine Haltevorrichtung für das Grillgut, welche zwei im Abstand angeordnete Träger zur Aufnahme eines Drehspießes umfasst, und eine Vorrichtung zur Erhitzung des Grillgutes, welche als oben offene Wanne mit aufragenden Stirnwänden und Seitenwänden zur Aufnahme eines flüssigen und/oder festen Brennstoffes ausgebildet ist, kombiniert mit einer Aufnahmevorrichtung für die Aufnahme von Speisen, welche als Brett mit am Rand umlaufender Rille vorgesehen ist, zusammengesetzt sind.
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Grillen ist eine der weltweit beliebtesten sozialen Freizeitformen. Grillen ist mehr als Kochen, denn neben dem Geschmack zählen vor allem Geselligkeit und Spaß zu den Grill-Gründen. Heute werden als Grillgeräte hauptsächlich der Holzkohlegrill, der Elektrogrill oder der Gasgrill genutzt, die sowohl als Standgeräte als auch als Tischgeräte bekannt sind. Dabei ist Fleisch das beliebteste Grillgut, das beim Grillen über offenem Feuer gegart und an der Oberfläche geröstet wird. Dazu wird das Grillgut mithilfe eines Spießes oder auf einem Grillrost über bzw. neben dem Feuer gehalten. Diese bekannten Grillvorrichtungen sind vor allem für die Zubereitung von Grillgut für mehrere Personen geeignet, wobei stets eine Person erforderlich ist, die den Grillvorgang überwacht und sich somit außerhalb der geselligen Runde aufhalten muss. Individuelle Wünsche bezüglich des Garzustandes des Grillgutes können hierbei für einen größeren Personenkreis nur sehr schwer berücksichtigt werden. Allerdings ermöglicht eine Grillvorrichtung, die für eine Einzelperson geeignet ist, jeder Person in der geselligen Runde die Zubereitung und den Verzehr seines Grillgutes während des Essens.
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Im Gebrauchsmuster
DE 296 00 955 U1 ist eine Grillvorrichtung mit einer Haltevorrichtung für das Grillgut und mit einer Vorrichtung zur Erhitzung des Grillgutes offenbart, bei der die Haltvorrichtung für das Grillgut und/oder die Vorrichtung zur Erhitzung des Grillgutes mit einer für die Aufnahme von Speisen geeigneten Aufnahmevorrichtung kombiniert sind. Als Haltevorrichtung für das Grillgut kann ein Spieß oder ein Grillrost und als Aufnahmevorrichtung kann ein Brett, ein Teller oder eine Schale vorgesehen sein. Dabei ist in der Aufnahmevorrichtung eine Vertiefung für die Aufnahme eines oben offenen Behälters für die Aufnahme fester Brennstoffe vorgesehen. Nachteilig erlaubt erst die genannte Vertiefung das einfache Befestigen der Haltevorrichtung für das Grillgut auf dem Brett. Zur Sicherung der Standfestigkeit der Haltevorrichtung weisen die Stützen für die Haltevorrichtung im unteren Bereich zusätzlich waagerecht verlaufende Abschnitte auf, die nach dem Einsetzen des Behälters in die Vertiefung auf dem Brett aufliegen.
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In der Patentschrift
CH 467 053 A ist ein Tischgrill beschrieben, der aus einem als Teller für eine Person verwendeten Holzbrett, zwei zusammenlegbaren, in das Holzbrett einsteckbaren Spießträgern und einem Drehspieß sowie einem Brenner gebildet wird. Dabei besteht jeder Spießträger aus zwei einzelnen Stäben. Nachteilig erfordern die genannten Spießträger, dass das Brett vier schiefe Bohrungen mit einem definierten Neigungswinkel aufweist. Die in die schiefen Bohrungen eingesetzten Stäbe kreuzen sich entsprechend dem Neigungswinkel und bilden zusammen einen Träger für den Drehspieß mit dem Grillgut.
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In der Patentschrift
CH 535 035 A ist eine Vorrichtung zum Grillieren von Fleisch- und Wurstwaren offenbart, die eine tellerartige Grundplatte aufweist, in der zwei im Abstand angeordnete, an ihrem oberen Enden gegabelte Träger befestigt sind. Dabei sind die gegabelten Enden der Träger zur Aufnahme eines Spießes für das Grillgut bestimmt. Nachteilig erfordern die genannten Spießträger, dass die Grundplatte zwei senkrechte Bohrungen entlang einer festgelegten Linie aufweist. Zur Fixierung des Behälters für den Brennstoff ist zusätzlich eine Vertiefung in der Grundplatte vorgesehen, die in einer vorbestimmten Lage bezüglich der Linie zwischen den Trägern liegt.
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In der Patentschrift
FR 1417 299 A ist ein Tischgrillgerät beschrieben, die eine Trägerplatte und einen abnehmbaren Metallbehälter für den Brennstoff aufweist. In der Trägerplatte sind zwei im Abstand angeordnete Halterungen für den Drehspieß mit dem Grillgut angeordnet. Nachteilig erfordern die genannten Halterungen, dass die Trägerplatte zwei senkrechte Bohrungen aufweist, die abgestimmt sind auf eine Haltevorrichtung für den Behälter für die Aufnahme flüssiger Brennstoffe, so dass dieser nicht ausfließen kann. Zum abnehmbaren Befestigen des Behälters für den Brennstoff weisen die Halterungen für den Drehspieß im unteren Bereich zusätzlich waagerecht verlaufende Träger auf, die als geeignete Klammern für den Behälter geformt sind.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Grillvorrichtung der eingangs genannten Art derart auszubilden, dass die Träger zur Aufnahme des Drehspießes für das Grillgut keine Bohrungen, Vertiefungen oder Verschraubungen oder Abstützungsabschnitte bzw. -elemente zum darunter angeordneten Brett erfordern.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Wanne zur Aufnahme des Brennstoffes eine flache Bodenplatte mit mindestens zwei vorspringenden Zapfen aufweist und in einem Abschnitt des Brettes Zapfenlöcher zum Eingriff mit diesen Zapfen gebildet sind. Dadurch liegt die Wanne nach dem Einstecken der Zapfen in die Zapfenlöcher verrutsch- und kippsicher auf dem Brett auf. Vorteilhaft durchstößt dabei das Zapfenloch das Brett nicht vollständig, damit der Zapfen nicht die Wärme des Grillfeuers auf den Tisch übertragen kann. Der Zapfen weist an seiner Unterseite eine schräge Rampe auf, damit das Zusammenfügen von Zapfen und Zapfenloch erleichtert ist. Gleichzeitig ist die Wanne nach oben offen, so dass der flüssige und/oder feste Brennstoff in die Wanne eingefüllt werden kann, und nach dem Anzünden des Brennstoffes gelangt das Feuer zum Garen des Grillguts an das über dem Feuer gehaltene Grillgut. Hierzu wird das Grillgut auf einen Drehspieß aufgespießt, der mithilfe von zwei im Abstand angeordneten Trägern in einer definierten Höhe über dem Feuer gehalten wird.
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Diese beiden Träger zur Aufnahme des Drehspießes sind mit ihrem unteren Ende an den beiden gegenüberliegenden Stirnwänden der Wanne montiert. Hierdurch werden die beiden Träger in Abstand zueinander an der Wanne fixiert und die flache Bodenplatte der Wanne zusammen mit den Zapfen sorgt dafür, dass die Standfestigkeit der Träger auf dem Brett sichergestellt ist, ohne dass hierzu Bohrungen, Vertiefungen oder Verschraubungen mit dem Brett erforderlich sind. Außerdem erfordern die Träger keine Ausbildung von Abstützungsabschnitten bzw. Anordnung von Abstützungselementen, zur Herstellung der Standfestigkeit der Grillvorrichtung. Die Träger weisen an ihrem oberen Ende eine Aufnahme für den Drehspieß auf, und der Drehspieß umfasst an einem Ende einen zugespitzten Dorn und am anderen Ende einen Handgriff mit einer Platte.
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Über den Dorn wird das Grillgut, beispielsweise ein Fleischstück, eine Wurst oder Stücke davon kombiniert mit Gemüse, auf den Drehspieß aufgespießt. Der Handgriff ist zweckmäßigerweise über die Platte gegenüber dem Drehspieß wärmegeschützt und dient gleichzeitig als Anschlag, so dass der Drehspieß immer in den Gabeln der beiden Träger liegt. Der Drehspieß lässt sich mittels des Handgriffs drehen und auf die Gabeln der beiden Träger auflegen und von diesen abnehmen. Dabei weist der Drehspieß selbst einen quadratischen Querschnitt auf. Dieser soll sicherstellen, dass die aufgespießten Fleisch- oder Wurststücke bei der Drehung des Handgriffs immer mitgedreht werden. Die Platte des Handgriffs weist wenigstens eine gerade verlaufende Kante auf zur drehfesten Ablage des Drehspießes auf der Oberfläche des Brettes. Dadurch wird ein Wegrollen des Drehspießes verhindert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Bodenplatte der Wanne rechteckig ausgeführt. Außerdem ragen die beiden Stirnwände und die beiden Seitenwände senkrecht von der Bodenplatte auf. Hierbei sind die beiden Seitenwände der Wanne im oberen Abschnitt nach außen geneigt, so dass das Einfüllen des Brennstoffes erleichtert ist.
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Als Brennstoff für die Grillvorrichtung eignet sich besonders eine Mischung aus Rum mit einem Alkoholgehalt von 80 Volumen-Prozent und Zucker, der kurz vor dem Anzünden als Würfelzucker in die Wanne hinzugegeben wird. Sobald das Feuer entzündet ist, wird das Grillgut an dem Drehspieß langsam und gleichmäßig gedreht, damit es rundum geröstet wird. Die Brennstoffmenge ist auf den optimalen Garpunkt des Grillgutes abgestimmt, so dass die Flamme nach einer definierten Zeit von alleine ausgeht. Das Grillgut erhält einen unvergleichlichen Röstgeschmack durch die Zucker-Rum-Flamme und der Saft bleibt nahezu vollständig im Grillgut erhalten.
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Während des Brennvorgangs schmilzt der Zucker und es bildet sich ein karamellisierter Rum, der sich hervorragend für ein Früchtebad eignet. Beispielsweise können Bananenstücke und Weintrauben einfach kurz durch den karamellisierten Rum gezogen werden, wodurch ein hervorragender Nachtisch ganz ohne Aufwand entsteht.
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Besonders vorteilhaft ermöglicht die Grillvorrichtung die Zubereitung beispielsweise eines Rinderfilets, das über dem offenen Feuer am Tisch gegrillt wird. Dabei bereitet sich jeder selbst mit dieser Grillvorrichtung sein Stück Fleisch selbst zu. Die Zubereitung und der Verzehr des Grillgutes erfolgt von jeder Einzelperson selbst während des Essens, so dass alle Personen in geselliger Runde am Tisch zusammen sind, ohne lange Wartezeit für die Essenszubereitung.
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Das Brett für die Aufnahme von Speisen kann aus Holz, Stein, Keramik, Porzellan oder Kunststoff bzw. Recycling-Kunststoff bestehen. Die beiden Träger für den Drehspieß, der Drehspieß für das Grillgut und die Wanne für den Brennstoff sind mittels eines Umformverfahrens aus Stahl oder Edelstahl hergestellt.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Abbildungen beispielhaft erläutert. Dabei zeigt schematisch:
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1 eine bevorzugte Ausführungsform der Grillvorrichtung in Vorderansicht,
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2 die Grillvorrichtung in Seitenansicht,
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3 die Grillvorrichtung in Draufsicht.
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Die in 1 in Vorderansicht dargestellte Grillvorrichtung 1 weist im unteren Abschnitt ein Brett 2 auf, auf dessen Oberfläche eine Wanne 4 aufgestellt ist. Diese Wanne 4 ist für die Aufnahme eines flüssigen und/oder festen Brennstoffes R, Z bestimmt und weist eine flache Bodenplatte 6 mit je zwei senkrecht aufragenden Stirnwänden 5 und Seitenwänden 7 auf. Die Bodenplatte 6 umfasst zwei Zapfen 15, die in entsprechende Zapfenlöcher 16 des Brettes 2 eingesetzt sind. Hierdurch liegt die Wanne 2 nach dem Einstecken der Zapfen 15 in die Zapfenlöcher 16 verrutsch- und kippsicher auf dem Brett 2 auf. Des Weiteren dient das Brett 2 zur Aufnahme von Speisen, wie beispielsweise des fertig zubereiteten Grillgutes G. Die beiden Seitenwände 7 der Wanne 4 sind im oberen Abschnitt nach außen geneigt.
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An dieser Wanne 4 ist an den gegenüberliegenden Stirnwänden 5 jeweils ein Träger 8 mit seinem unteren Ende befestigt. Hierdurch weist das Brett 2 nur Bohrungen zum Fixieren der Wanne 4 auf dem Brett 2 auf. An seinem oberen Ende weist jeder Träger 8 eine Gabel 9 zur Aufnahme des Drehspießes 10 auf. Dieser Drehspieß 10 umfasst an seinem linken Ende einen Dorn 14 zum Aufspießen des Grillgutes G und an seinem rechten Ende einen Handgriff 11 mit einer Platte 12 als Anschlag und Wärmeschutz.
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2 zeigt die in 1 detailliert beschriebene Grillvorrichtung 1 in Seitenansicht. Hierbei ist die Anordnung der Wanne 4 zur Aufnahme des Brennstoffs R, Z mit den daran befestigten Trägern 8 zur Aufnahme der Drehspießes 10 auf der rechten Seite des Brettes 2 dargestellt. Das Brett 2 kann dabei auch der Zubereitung des Grillgutes G oder als Essunterlage für den Verzehr des gegarten Grillgutes G genutzt werden. Demgemäß kann während des Essens gleichzeitig der Grillvorgang beobachtet werden.
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Am oberen Ende der Träger 8 ist beispielhaft eine V-förmige Ausformung der Gabel 9 gezeigt, in der der Drehspieß 10 drehbar gehalten ist. Der Drehspieß 10 weist einen quadratischen Querschnitt auf. Dieser soll sicherstellen, dass das auf den Drehspieß 10 aufgespießte Grillgut G bei der Drehung des Handgriffs 11 immer mitgedreht wird. Hierbei kann die Drehrichtung des Drehspießes 10 beliebig gewählt werden. Der Drehspieß weist eine Platte 12 als Anschlag und Wärmeschutz auf. Diese Platte 12 umfasst acht gerade Kanten 13, so dass der Drehspieß 10 sicher auf dem Brett 2 abgelegt werden.
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3 zeigt die in 1 detailliert beschriebene Grillvorrichtung 1 in Draufsicht. Das Brett 2 weist an seinem Umfang eine Rille 3 auf, die verhindern soll, dass Flüssigkeit vom Brett 2 auf den Tisch gelangt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Grillvorrichtung
- 2
- Brett
- 3
- Rille
- 4
- Wanne
- 5
- Stirnwand
- 6
- Bodenplatte
- 7
- Seitenwand
- 8
- Träger
- 9
- Gabel
- 10
- Drehspieß
- 11
- Handgriff
- 12
- Platte
- 13
- Kante
- 14
- Dorn
- 15
- Zapfen
- 16
- Zapfenloch
- G
- Grillgut
- R
- Rum
- Z
- Zucker
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29600955 U1 [0003]
- CH 467053 A [0004]
- CH 535035 A [0005]
- FR 1417299 A [0006]