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Die Erfindung betrifft eine Grillvorrichtung, insbesondere für Grillgut, welches auf einem Grillspieß aufsteckbar ist, aufweisend zumindest eine drehbare Aufnahmeeinrichtung für Grillspieße und eine Halterung für die Aufnahmeeinrichtung mit einer Antriebseinheit sowie zumindest einer Heizvorrichtung.
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Gattungsgemäße Grillvorrichtungen für Grillgut, beispielsweise für den bekannten Döner-Spieß sind seit längerer Zeit bekannt. In diesem Fall liegt eine Drehachse vor, welche in einer Führung des Antriebsmotors einklemmend aufgenommen werden kann. Die herausnehmbare Drehachse ist hierbei zur Herstellung eines Döners mit Lagen aus Frischfleisch und gegebenenfalls weiteren Lagen von Hackfleisch vorgesehen. Die einzelnen Lagen werden hierbei nacheinander auf den Spieß aufgesteckt und in der Grilleinrichtung eingehängt. Der Dönerspieß wird in eine Rotation versetzt und gleichzeitig mithilfe der Heizgeräte die notwendige Wärmeenergie zugeführt, um das Fleisch zu grillen. Hierbei werden zunächst die äußeren Spitzen des Fleisches gegrillt und mithilfe eines Messers zum Portionieren abgeschnitten, wobei durch die ständige Drehung der äußere Rand des Döners immer wieder neu erhitzt wird und somit kontinuierlich ein Abschneiden der Fleischlagen möglich ist, bis das Fleisch vollständig aufgebraucht ist.
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Darüber hinaus sind Grillvorrichtungen bekannt, die beispielsweise in einer horizontalen Ausrichtung einen Spieß zur Aufnahme von mehreren Hähnchen aufweisen. Diese werden ebenfalls unter Drehung einem Wärmestrahler ausgesetzt, sodass allmählich das Hähnchenfleisch von außen gegrillt wird. Sobald die Wärme bis in die tieferliegenden Schichten des Grillhähnchens eingedrungen und damit ein vollständiger Garprozess beendet ist, können die auf diese Weise hergestellten gegrillten Hähnchen vom Spieß abgenommen und verkauft werden.
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Soweit andere Nahrungsmittel gegrillt werden sollen, erfolgt dies häufig in einer Grillschale oder auf einem Rost eines offenen Holzkohlengrills.
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In einer Grillstation bestehen diese Möglichkeiten nicht, denn in der Regel werden beispielsweise die Schaschlik-Spieße oder Bratwürste auf eine Heizfläche gelegt und durch ständiges Wenden durchgegart.
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Diese Arbeitsvorgänge sind teilweise mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden und führen dazu, dass das Grillgut ständig beobachtet werden muss, damit eine gleichmäßige Bräunung des Grillgutes erzielt wird und keine Verbrennungen eintreten.
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Um den Vorgang des Grillens für jegliches Grillgut zu automatisieren, liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabenstellung zugrunde, eine Grillvorrichtung aufzuzeigen, welche nahezu sämtliches Grillgut aufnehmen und dieses vollautomatisch zubereitet werden kann, sodass das fertiggegrillte Grillgut nur aus der Grillvorrichtung entnommen werden muss.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Grillvorrichtung eine Aufnahmeeinrichtung mit zumindest einer Ebene für die Einlagerung der Grillspieße aufweist, welche von einem oberen und einem unteren Drehteller begrenzt ist, wobei die einzelnen Spieße in dem oberen Drehteller eingehängt und mit ihrem freien Ende in einem Durchbruch des unteren Drehtellers einliegen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Grillvorrichtung besitzt die wesentlichen Elemente, die zum Garen für Grillgut erforderlich sind, aber darüber hinaus eine Aufnahmeeinrichtung, welche zumindest eine Ebene besitzt. Die Ebene besteht hierbei aus einem oberen und einem unteren Drehteller, in welche einzelne Spieße beabstandet eingehängt werden können. Die Spieße sind hierbei einerseits durch den oberen Drehteller fixiert und andererseits durch den unteren Teller, sodass diese eine feste vertikale Position einnehmen. Hierbei besteht die Möglichkeit durch Weglassen von Spießen den Abstand der Spieße zu variieren, sodass bei größerem Grillgut die einzelnen Spieße auch einen größeren Abstand zueinander einnehmen können, wie beispielsweise bei einem Hähnchen. Sofern Würstchen oder ein Schaschlik-Spieß gegrillt werden soll, können die einzelnen Spieße relativ dicht nebeneinander innerhalb der Aufnahmevorrichtung eingesetzt werden.
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Der besondere Vorteil dieser Ausstattung besteht darin, dass die Spieße an beiden Enden fest fixiert sind und damit eine sichere Position einnehmen, die ein Herausfallen verhindert. Der obere und untere Drehteller werden hierbei an einem Drehstab befestigt, der mithilfe der Antriebseinheit in eine Drehbewegung versetzt wird, sodass eine gleichmäßige Hitzeeinwirkung durch die Heizeinrichtung erzielt werden kann. Die Drehgeschwindigkeit kann hierbei an die Größe des Grillgutes angepasst werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit fertig gegrillte Waren laufend zu entnehmen und durch neue ungegrillte Waren zu ersetzen, sodass auf diese Weise ein kontinuierlicher Garungsprozess möglich ist.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass nicht nur eine, sondern zwei übereinander angeordnete Ebenen zur Aufnahme der Grillspieße vorhanden sind. Hierbei besteht die Möglichkeit, dass die Ebenen der Drehteller unterschiedliche Abstände aufweisen, sodass demzufolge auch unterschiedlich lange Grillspieße verwendet werden können. Grundsätzlich besteht aber die Möglichkeit gleiche Abstände zu wählen.
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Um das Einhängen der Grillspieße zu ermöglichen ist ferner vorgesehen, dass die oberen Drehteller umfangsverteilte Einschnitte oder Schlitze mit einem im Drehteller liegenden Durchbruch aufweisen. Durch die Einschnitte bzw. Schlitze können die Grillspieße zugeführt und jeweils in dem Durchbruch eingehängt werden, sodass eine obere feste Fixierung geben ist und ein selbsttätiges Herausfallen der einzelnen Grillspieße verhindert werden kann.
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Um die Grillspieße auch im unteren Bereich zu fixieren ist ferner vorgesehen, dass die unteren Drehteller beabstandet zum Rand eine ringförmige Lochreihe aufweisen, welche zur Aufnahme der freien Enden der Grillspieße vorgesehen sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die unteren Drehteller einen nach oben gekröpften Rand aufweisen. Einen Drehteller mit einem gekröpften Rand wird vorzugsweise in der untersten Ebene verwendet, damit ein Herabtropfen des Bratfettes oder der Fleischsäfte besser aufgefangen werden können, wobei in diesem Fall unterhalb der Drehteller zusätzlich eine Auffangschale vorgesehen ist.
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Alternativ besteht die Möglichkeit, dass der untere Drehteller, der vertikal höher angeordneten Ebene und der obere Drehteller der vertikal tiefer angeordneten Ebene ebenfalls zumindest teilweise eine siebartige Lochung aufweisen, sodass ein Abtropfen von Bratenfett oder Fleischsäfte bis zum unteren Drehteller und von diesem in eine Auffangschale möglich ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Drehteller der zumindest einen Ebene für die Grillspieße auf einer Drehachse drehfest, aber lösbar verbunden sind, welche mithilfe der Antriebseinheit in eine Drehbewegung überführbar ist. Die einzelnen Drehteller werden mit der Drehachse verbunden und diese wiederum mithilfe der Antriebseinheit in eine Drehbewegung versetzt, die über eine Steuerungseinheit einerseits ein- und ausschaltbar ist und andererseits die Geschwindigkeit der Drehbewegung verändern kann. Somit besteht die Möglichkeit mithilfe der Steuerungseinheit eine individuelle Geschwindigkeitsregelung für das unterschiedliche Grillgut vorzunehmen.
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Die für die Grillvorrichtung vorgesehenen Grillspieße sind hierbei rund oder flach ausgebildet und am Griffende um 180 Grad umgebogen zu einer Öse geformt, um die Grillspieße besser handhaben zu können. Hierzu ist im Weiteren vorgesehen, dass die Grillspieße am Griffende unterhalb der Öse eine aufgeschobene und verklemmte Hülse aufweisen, welche zur Festlegung des Abstandes zum Drehteller vorgesehen sind. Auf diese Weise ruhen somit die Ösen nicht auf dem oberen Drehteller, sondern können ohne Weiteres ergriffen und vom Drehteller entfernt werden.
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In weiterer besonderer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die mindestens eine Heizvorrichtung in einer Führung verschiebbar aufgenommen ist, um eine gewünschte Positionierung der Heizvorrichtungen zu ermöglichen, sodass beispielsweise zwischen dem Aufheizen immer wieder eine kurze Phase des Abkühlens für das Grillgut vorhanden ist. Hierbei kann in weiterer besonderer Ausgestaltung vorgesehen sein, dass zwei Heizeinrichtungen jeweils in einer Führung gelagert eine kreisförmige Bewegung über einen Winkelbereich von 0 bis 90 Grad ausführen können, wodurch eine Positionierung der Heizvorrichtung entweder im hinteren Bereich der Grillvorrichtung oder im seitlichen Bereich ermöglicht wird.
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In weiterer besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die ringförmige Lochreihe der unteren Drehteller zusätzlich mit einer Bewegungsmechanik unterhalb der Drehteller ausgestattet sind, die eine Drehung der Grillspieße vorsehen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Grillgut von allen Seiten durch die Heizeinrichtung gegart werden kann.
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Der besondere Vorteil der vorliegenden Grillvorrichtung besteht darin, dass beliebiges Grillgut, welches auf Spieße aufsteckbar ist durch die erfindungsgemäße Grillvorrichtung gegart werden kann. Zu diesem Zweck werden in die vorhandene Grillvorrichtung einzelne Spieße, die mit Fleisch bestückt sind, eingehängt, wobei nach dem Garen des Grillgutes die Spieße einzeln entnommen und durch neue Spieße mit ungegartem Fleisch ersetzt werden können. Auf diese Weise ist ein kontinuierlicher Grillvorgang möglich und durch Inaugenscheinnahme festzustellen, wann das Grillgut ausreichend gegart und entnommen werden kann.
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Die Erfindung wird im Nachfolgenden anhand der Figuren nochmals erläutert.
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Es zeigt
- 1 in einer perspektivischen Ansicht die Grillvorrichtung mit zwei einzelnen Spießen,
- 2 in einer perspektivischen Ansicht die Grillvorrichtung gemäß 1 mit einer vollen Bestückung der Grillspieße,
- 3 in einer Seitenansicht die Grillvorrichtung gemäß 2,
- 4 in drei Schnittansichten die Grillvorrichtung gemäß 2 und
- 5 einen einzelnen Grillspieß in einer perspektivischen und zwei Seitenansichten.
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1 zeigt einer perspektivischen Ansicht eine Grillvorrichtung 10, welche aus zwei Ebenen 11, 12 zum Einhängen von einzelnen Grillspießen 6 besteht. Die Ebenen 11, 12 bestehen jeweils aus einem oberen Drehteller 1 und einem unteren Drehteller 2 beziehungsweise in der unteren Ebene aus einem Drehteller 1' und 2'. Die Drehteller 1, 1', 2, 2' sind auf einer Drehachse 4 befestigt, wobei die einzelnen Drehteller 1, 1', 2, 2' über Muttern 5 in einem Abstand zueinander festgelegt sind. Der Abstand der oberen Drehteller 1, 1' und der unteren Drehteller 2, 2' zueinander richtet sich hierbei nach der Länge der Grillspieße 6, wobei beispielsweise die obere Ebene 11 für kürzere Grillspieße 6 vorgesehen sein kann, während die untere Ebene 12 für längere Grillspieße 6 verwendbar sein kann. Die oberen Drehteller 1, 1' sind hierbei eben ausgebildet und weisen im Winkelabstand zueinander radiale Schlitze 13 auf, welche jeweils in einem Durchbruch 14 münden. Auf diese Weise wird ermöglicht, dass die Grillspieße 6 durch den Schlitz 13 bis zum Durchbruch 14 geführt werden können, um eine Entnahme und Einlagerung der Grillspieße 6 zu ermöglichen. Schlitze 13 und Durchbrüche 14 sind hierbei über den ganzen Rand 15 des oberen Drehtellers 1, 1' verteilt angeordnet und dienen zum Einhängen der Grillspieße 6.
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Der untere Drehteller 2 kann ebenfalls eben ausgebildet sein und besitzt zum Rand 15 eine beabstandete Lochreihe 16, welche zur Aufnahme der Spitzen der Grillspieße 6 vorgesehen sind. Die Größe der Lochreihe 16 richtet sich hierbei nach der Größe der Grillspieße 6.
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Im Ausführungsbeispiel besitzt der untere Drehteller 2'einen umlaufenden gekröpften Rand 3, wobei über den gesamten Innenbereich 17 und den gekröpften Bereich 3 siebartige Durchbrüche 18 vorgesehen sind, um beispielsweise Bratensaft ablaufen zu lassen.
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Sowohl in der oberen Ebene 11 als auch in der unteren Ebene 12 ist jeweils ein Grillspieß 6 eingehängt.
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2 zeigt in einer perspektivischen Ansicht die Grillvorrichtung 10 mit Drehachse 4 und dem oberen Drehteller 1 sowie dem unteren Drehteller 2 beziehungsweise 1' und 2'. In dieser gezeichneten Ansicht sind sämtliche Durchbrüche 14 mit jeweils einem Grillspieß 6 belegt.
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3 zeigt in einer Seitenansicht die Grillvorrichtung 10 mit Drehachse 4, den Befestigungsschrauben 5 und den oberen Drehtellern 1 beziehungsweise 1' sowie den unteren Drehtellern 2, 2' mit gekröpftem Rand 3. Die Drehteller 1, 1', 2, 2' sind hierbei im Abstand zueinander mithilfe der Befestigungsschrauben 5 auf der Drehachse 4 befestigt. In dieser Seitenansicht sind sämtliche Durchbrüche 14 mit Grillspießen 6 belegt.
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4 zeigt in einer ersten geschnittenen Ansicht gemäß der Schnittlinie A-A den oberen Drehteller 1 mit den umlaufend angeordneten Schlitzen 13 und Durchbrüchen 14, in denen die Grillspieße 6 eingehängt werden können. Der Drehteller 1 ist an der Drehachse 4 mithilfe einer Schraube 5 festgelegt.
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Der Schnitt gemäß der Verbindungslinie B-B zeigt den unteren Drehteller 2 mit der umfangsverteilten Lochreihe 16.
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Die Schnittdarstellung gemäß der Verbindungslinie C-C zeigt den unteren Drehteller 2' mit dem gekröpften Rand 3 sowie den siebartigen Durchbrüche 18.
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5 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen einzelnen Grillspieß 6 und in zwei weiteren Seitenansichten ebenfalls den Grillspieß 6. Der Grillspieß 6 besteht im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem flachen Bandstahl 20 mit einem zugespitzten Ende 21 und einem umgebogenen Ende, welches zu einer Öse 22 geformt ist. Über das umgebogene Ende des Bandstahls 20 ist eine Hülse 23 geschoben und festgeklemmt, um einen Abstand zum Drehteller 1, 1' und den dort vorhandenen Durchbrüchen 14 sicherzustellen.
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Drehteller
- 1'
- Drehteller
- 2
- Drehteller
- 2'
- Drehteller
- 3
- Rand
- 4
- Drehachse
- 5
- Befestigungsschraube, Muttern
- 6
- Grillspieß
- 10
- Grillvorrichtung
- 11
- Ebene
- 12
- Ebene
- 13
- Schlitz
- 14
- Durchbruch
- 15
- Rand
- 16
- Lochreihe
- 17
- Innenbereich
- 18
- Durchbruch
- 20
- Bandstahl
- 21
- Ende
- 22
- Öse
- 23
- Hülse