[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Grillieren grosser Fleischstücke, insbesondere von Spanferkeln gemäss dem unabhängigen Hauptanspruch 1 und den abhängigen Ansprüchen.
[0002] Aus verschiedenen Gründen wird heutzutage Grillierfleisch in kleine Fleischstücke proportioniert, sodass es einfach und schnell entsprechend den individuellen Präferenzen gewürzt und grilliert werden kann. Das Grillieren grosser Fleischstücke bzw. ganzer Tiere ist zeitaufwändig und verlangt ein spezifisches Know-how bei der Vorbereitung als auch beim Grillieren. Beliebt ist seit alters her das Grillieren so genannter Spanferkel (junge Schweine) wegen des zarten, hellen und milden Fleisches. Das Grillieren von Spanferkeln erfolgt meist im Rahmen spezieller Festanlässe und stellt auch heute noch ein einmaliges Ereignis dar. Daher ist es nicht üblich, dass man im Besitz spezieller und angepasster Grillvorrichtungen für das Grillieren von Spanferkeln ist.
Das Erstellen der entsprechenden Grillvorrichtungen erfolgt meist spontan unter Einsatz von mehr oder wenigen technischen Hilfsmitteln. In einer einfachen Variante legt man den Spiess mit dem Spanferkel über die Glut und stützt diesen seitlich ab. Das Drehen des Spiesses erfolgt manuell, allenfalls mit elektrischer Unterstützung. Entsprechend der Einmaligkeit des Grillierens von grossen Fleischstücken kann dieses Unterfangen auch misslingen.
[0003] US 3 832 989 zeigt einen Grill mit vertikal angeordnetem Kohlevorratsbehälter mit einem in der Höhe verstellbaren Spiess, welcher mit einem Motor angetrieben wird. Vergleichbare Erfindungen sind in den Offenlegungsschriften DE 4 122 698 Al sowie DE 10 012 470 A1 beschrieben.
[0004] Die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen zeichnen insbesondere dadurch aus, dass solche Grillvorrichtungen für das Grillieren kleiner Fleischstücke konzipiert sind. Die grössten aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen eignen sich zum Grillieren von Poulets. All diesen Vorrichtungen ist gemeinsam, dass der Abstand zwischen Grillgut und Heizquellen entweder fix vorgegeben oder nur in fest vorbestimmten Stufen variiert werden kann. Bei einigen der bekannten Grillvorrichtungen wird das das Grillgut über den heissen Kohlen gegrillt, was zu unerwünschten Verbrennungen des herabtropfenden Fetts oder Öls führen kann. Dies wiederum kann zu unerwünschten bzw. gesundheitsschädlichen Rückständen am Grillgut führen.
[0005] Ausser bei der so genannten Massenproduktion von gegrilltem Fleisch (insbesondere für Poulet) spielt der energetische Wirkungsgrad eines Grills lediglich eine untergeordnete Rolle. Ein Grossteil der Wärmeenergie verpufft ungenutzt in die Umgebung.
[0006] Die aus dem Stand der Technik bekannten Grillvorrichtungen erweisen sich in verschiedener Hinsicht als nachteilig. Einerseits eignen sich diese nicht für das Grillieren grosser Fleischstücke wie beispielsweise Spanferkeln. In diesem Zusammenhang erweist es sich auch als nachteilhaft, dass der Abstand zwischen dem Grillgut und den heissen Kohlen während des Grillierens nicht stufenlos verstellt werden kann. Für das Grillieren grosser Fleischstücke erweist es sich ferner auch als nachteilhaft, wenn die Drehgeschwindigkeit des Spiesses und somit der Rhythmus für die Wärmexposistion des Grillgutes nicht variiert werden kann.
Ein weiterer Nachteil der aus dem Stand bekannten Grillvorrichtungen für grosse Fleischstücke besteht darin, dass aus unterschiedlichen Gründen bereits fertig gegrilltes Fleisch nur in einem separaten Warmhalteofen bis zum Verzehr warmgehalten werden kann.
[0007] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu offenbaren, mit welchem/r insbesondere Spanferkel unterschiedlicher Grösse durch Einstellung und Regelung verschiedener Parameter wie Hitze und Umdrehungsgeschwindigkeit zuverlässig bestmögliches und feines Grillfleisch innerhalb kurzer Zeit hergestellt werden kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die erfindungsgemässe Vorrichtung mit Mitteln zu versehen, um als Warmhaltevorrichtung verwendet werden zu können.
[0008] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0009] Es zeigen schematisch und vereinfacht:
<tb>Fig. 1<sep>Ansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung von vorne (Schnitt A-A)
<tb>Fig. 2<sep>Ansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung von oben (Schnitt B-B) mit Detail A
<tb>Fig. 3<sep>Ansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung von der Seite
[0010] Fig. 1 zeigt die erfindungsgemässe Vorrichtung von vorne in einer Ausführung für die Aufnahme von zwei Kohlekassetten (7) und einem Rahmen (1), Im unteren Teil ist ein Auffangwanne (8) für das Sammeln tropfenden Öls, Fetts und Marinade angeordnet. In der Mitte ist ein Spiess (4) für die Aufnahme grosser Fleischstücke wie Spanferkel angebracht. Dieser Spiess (4) wird durch eine speziell ausgeformte Aufnahmevorrichtung (6), welche mit der Seitenwand (14a, ) wirkverbunden ist, aufgenommen. Oberhalb der beiden Kohlenkasetten (7) ist ein in der Höhe verstellbarer Grill (13) sowie eine Wärmeplatte (5) angeordnet.
[0011] Der Grill (13) oberhalb der Kohlenkasetten (7) dient insbesondere zum Grillieren und Zubereiten kleinerer Fleischstücke, Gemüse und vieles mehr, welche dann als Vorspeisen oder Beilagen serviert werden können. Die Wärmeplatte (5) dient in erster Linie für das Warmhalten des bereits fertig gegrillten Fleisches. Diese Wärmeplatte (5) erweist sich besonders beim Zubereiten und Proportionieren grosser Fleischstücken als vorteilhaft. Von dieser Wärmeplatte (5) können dann die Einzelportionen zubereitet oder den Gästen zur Auswahl zur Verfügung gestellt werden. Damit erübrigt es sich, die grillierten Fleischstücke in einer separaten Warmhaltebox bereitzustellen. Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung können die Fleischstücke gleichsam einfach und fachgerecht präsentiert werden.
[0012] Sowohl die Wärmeplatte (5) als auch der Grill (13) sind in der Höhe stufenlos verstellbar und so lassen sich unterschiedliche Temparaturen 5 einstellen.
[0013] An der Seitenwand (14b) seitlich angeordnet befindet sich eine Antriebsvorrichtung (2) sowie eine entsprechende Steuer- und Regelvorrichtung (3) für den stufenlosen Drehantriebes des Spiesses (4).
[0014] Detail A zeigt die Aufnahmevorrichtung (6) mit zwei Bolzen, welche als Führung für den daraufliegenden Spiess (4) dienen. Diese Aufnahmevorrichtung (6) kann in einer Führung (10) in der Seitenwand (14a) fixiert und stufenlos verschoben werden, sodass der Spiess (4) je nach den Gegebenheiten ganz nahe an die Glut oder weiter weg positioniert werden kann.
[0015] Fig. 2 zeigt die erfindungsgemässe Vorrichtung in der Ansicht von oben mit der Anordnung der Kohlekassetten (7) auf der Hinterseite des Grilles. Vorne befindet sich eine Frontplatte (16), sodass das Grillgut allseitig - ausser oben - umschlossen ist. Mit dieser Anordnung kann die Gar- bzw. Grillierzeit für grosse Fleischstücke merklich (dh. ca. 1-2h) reduziert werden.
[0016] Fig. 3. zeigt die erfindungsgemässe Vorrichtung in der Ansicht von der Seite. Gestrichelt markiert sind die Kohlekassetten (7) sowie die Wärmeplatte (5) oberhalb der Kohlekassetten (7). Auf der Seitenwand 14a ist eine Schiebeöffnung (9) für den Spiess (4) sowie Führungen (10) angebracht, wobei auf der Seitenwand (14b) die Antriebsvorrichtung (2) sowie die Steuer- und Regelvorrichtung (3) mit dem Spiess verbunden sind und diesen drehend antreiben.
[0017] Durch den senkrechten Schlitz in der Schiebeöffnung (9) kann der mit 5 Fleisch beladene Spiess schräg eingefahren und auf die Aufnahmevorrichtung (6) mit den beiden Bolzen (6.1) aufgelegt werden. Danach kann der Spiess (4) mit der Aufnahmevorrichtung (6) in der Schiebeöffnung (9) verschoben und beispielsweise mit zwei Schrauben, welche durch die sich im unteren Teil der Aufnahmevorrichtung (6) befindlichen Bohrungen sowie Führung (10) geschoben werden, fixiert werden.
[0018] Wenn der Spiess (4) vom senkrechten Schlitz der Schiebeöffnung (9) wegverschoben wird, ist der Spiess (4) in der Aufnahmevorrichtung (6) in definierter Lage fixiert und kann sich nicht aus der Aufnahmevorrichtung (6) "hinausdrehen" oder hinausfallen.
[0019] In praktischer Hinsicht erweist sich die gewählte Bauart des Grilles auch in anderer Hinsicht als vorteilhaft, weil zur Erhöhung der Temperatur oder zur Verbesserung der Wärme/Energieeffizienz der Grill mit einer Verschlussplatte (15) gedeckt werden kann. Auf diese Weise lassen sich dann auch in Achsrichtung des Spiesses (4) unterschiedliche Temperaturprofile einstellen, was gerade bei grossen Fleischstücken sich als sehr vorteilhaft erweist. Diese Verschlussplatte (15) kann selbstverständlich mit sog. Lüftungsschlitzen oder gleichwirkenden Vorrichtungen versehen werden.