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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Backen von Brot über einem offenen Feuer.
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Viele, meist junge Menschen, empfinden Freizeitaktivitäten wie Zelten und Lagerfeuer als schönes Gemeinschaftserlebnis. Zu den dabei üblichen Formen der Speisenzubereitung zählt neben dem Grillen auch das Backen von Stockbrot über einer offenen Feuerstelle. Beim Stockbrot wird ein Teig, häufig ein Hefeteig, um einen Stock gewickelt und über der Glut eines offenen Feuers gebacken.
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In der Patentschrift
DE 10 2007 039 045 B3 wird ein Stockbrotgrill zum Garen oder Rösten von Lebensmitteln über einer offenen Feuerstelle beschrieben. Dabei ist um die Feuerstelle ein Gitter aufgebaut, das als Ablage für die Stockbrotspieße dient.
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In dem Patent
DE 10 2007 038 315 B3 wird ein Stockbrotspieß offenbart, der sich u. a. durch einen festen und einen verschiebbaren Handgriff sowie eine abnehmbare, abgeflachte Spitze auszeichnet.
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Im Bereich der Erlebnisgastronomie besteht ein Trend, dem Kunden gastronomische Erlebnisse anzubieten, die sich von der traditionellen Bewirtung von Gästen unterscheidet. Hierzu gehört beispielsweise das Braten auf heißen Steinen oder das mongolische Barbecue. In entsprechender Weise besteht die Aufgabe der Erfindung darin, interessierten Restaurantgästen auch die Möglichkeit zu geben, Stockbrot in einem Restaurant oder im Außenbereich eines Restaurants zuzubereiten. Gleichzeitig muss eine solche Zubereitung jedoch in einer Weise erfolgen, dass die in einem Lokal zu stellenden Anforderungen hinsichtlich Hygiene und Sicherheit erfüllt werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1.
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Erfindungsgemäß wird somit eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe Stockbrot, dessen Zubereitung an Lagerfeuerromantik erinnert, auch in der gediegeneren Atmosphäre eines Restaurants zubereitet werden kann. Kern der Vorrichtung ist eine Feuerstelle, normalerweise im Zentrum der Vorrichtung. Von außen wird ein Stab in Richtung der Feuerstelle gehalten, wobei der Stab in einer seitlich der Feuerstelle angeordneten Halterung gelagert ist, so dass sich der feuerstellenseitige Endabschnitt des Stabs in einem angemessenen Abstand vom Feuer selbst befindet. Dabei kann der Stab um seine Längsachse gedreht werden. Am feuerstellenseitigen Ende des Stabs befindet sich ein Endabschnitt, der sich vom Stab selbst abnehmen lässt. Dieser Endabschnitt wird mit einem Teig, beispielsweise einem Hefeteig bedeckt, erneut am Stab angebracht und über der Feuerstelle positioniert, so dass der auf dem Endabschnitt befindliche Teig zu einem Brot gebacken wird.
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Typischerweise wird der feuerstellenseitige Endabschnitt des Stabs getrennt gehandhabt und dem Gast auf Bestellung serviert, wobei der Gast zwischen unterschiedlichen Teigsorten wählen kann. Das Servieren des auf den Endabschnitt aufgebrachten Teigs erfolgt beispielweise in einer hierfür vorgesehehen Schale, auf einem Teller oder einem sonstigen Behälter. Möglich ist auch das Servieren eines mit Teig versehenen Endabschnitts innerhalb einer Vakuumverpackung aus Kunststoff, was insbesondere dann sinnvoll ist, wenn die Endabschnitte lange vor dem Verzehr mit Teig versehen werden sollen.
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Bei dem Endabschnitt kann es sich insbesondere um eine auf den Stab aufsteckbare Hülse handeln, die innen hohl ist. Die Hülse weist entsprechend einen Innendurchmesser auf, der dem Außendurchmesser des eigentlichen Stabs entspricht, so dass die Hülse am Stab formschlüssig gehalten wird. In der Regel ist die Hülse zylindrisch ausgebildet. Letztlich wird nach dem Backen auch ein innen hohles Brot erhalten. Dieser Hohlraum kann mit einer Füllung versehen werden, beispielsweise einer Paste oder einer Wurst. Die Paste kann mit einer entsprechend dimensionierten Spritze eingebracht werden. Möglich ist auch das Aufschneiden des Brotes der Länge nach, um das Brot anschließend mit einem Belag zu versehen, beispielsweise Käse, Schinken, Salat, Tomaten u. ä.
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Um zu erreichen, dass der Stab in der Halterung um seine Längsachse drehbar ist, kann die Halterung eine ringförmige Ausnehmung aufweisen, durch welche der Stab längsverschieblich geführt wird. Diese ringförmige Ausnehmung befindet sich sinnvollerweise am oberen Ende der Halterung. Der Innendurchmesser der ringförmigen Ausnehmung entspricht dabei dem Außendurchmesser des Stabes. Das Drehen des Stabes über der Feuerstelle stellt sicher, dass das Brot gleichmäßig von sämtlichen Seiten gebacken wird und gehört darüber hinaus zum Erlebnis des selbständigen Brotbackens.
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Sinnvollerweise ist der Stab darüber hinaus auch um die vertikale Achse der Halterung drehbar, so dass sich der über der Feuerstelle befindliche Endabschnitt des Stabes seitlich bewegen lässt. Auf diese Weise stellt der Benutzer sicher, dass das Brot stets an die gewünschte Position oberhalb der Feuerstelle gebracht werden kann. Insbesondere im Falle eines Holzfeuers, das als besonders authentisch bevorzugt wird, ist die Wärmentwicklung in der Regel ungleichmäßig, so dass durch eine seitliche Bewegung des Stabes einerseits verhindert wird, dass das Brot verbrennt, andererseits sichergestellt wird, dass das Brot innerhalb einer angemessenen Zeit gebacken wird.
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Um zu erreichen, dass sich der Stab seitlich, d. h. um die vertikale Achse der Halterung drehen lässt, weist die Halterung sinnvollerweise eine Aufnahme auf, in die ein vertikal verlaufender, zylindrischer Abschnitt der Halterung passgenau eingeführt ist, so dass ein Verdrehen des zylindrischen Abschnitts um seine vertikale Achse möglich wird. Beispielsweise kann die Halterung eine am Tisch befestigte Aufnahme sowie einen zylindrischen Abschnitt mit ringförmiger Ausnehmung am oberen Ende aufweisen, wobei der zylindrische Abschnitt in die zylindrische Aufnahme eingesteckt wird. Damit einerseits ein Verdrehen der Halterung um die vertikal verlaufende Längsachse möglich ist, andererseits jedoch eine ausreichende Fixierung gegeben ist, sollte der zylindrische Abschnitt einen Außendurchmesser aufweisen, der dem Innendurchmesser der Aufnahme entspricht. Der Stab kann somit um seine Längsachse als auch seitlich über der Feuerstelle bewegt werden.
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Des Weiteren kann die Halterung ein zusätzliches Gelenk aufweisen, so dass auch eine Veränderung der Neigung des Stabes möglich ist. Hierbei handelt es sich letztlich um eine, meist geringfügige Verschwenkung des Stabes um eine horizontale, durch die Halterung orthogonal zum Stab verlaufende Achse. Das Gelenk, um dessen horizontal verlaufende Achse ein Verschwenken möglich ist, kann sich z. B. im Bereich der Verbindung des Stabes mit der Halterung befinden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Benutzer auch den Abstand des feuerstellenseitigen Endabschnitts des Stabes vom Feuer variieren kann, insbesondere bei starker Wärmeentwicklung den Abstand vergrößern und bei schwacher Wärmentwicklung den Abstand verringern kann.
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In der Regel weist die Vorrichtung nicht lediglich eine Halterung sowie einen Stab, sondern mehrere Halterungen und Stäbe auf. Entsprechend können mehrere Personen gleichzeitig ein Stockbrot backen. Besonders bevorzugt ist es, vier Halterungen und vier Stäbe vorzusehen, wobei die Halterungen in einem Quadrat um die Feuerstelle angeordnet sind. Entsprechend können vier Personen gleichzeitig ein Stockbrot zubereiten, wobei jede Person einen Stab aus einer der ein Quadrat bildenden Ecken der Vorrichtung zur Mitte hin führt. Gerade bei Verwendung der Vorrichtung durch mehrere Personen ist es besonders sinnvoll, auch ein Drehen der Stäbe um die vertikalen Achsen der Halterungen zu erlauben, damit die Stäbe sich nicht gegenseitig behindern.
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Um die Sicherheitsanforderungen innerhalb eines Restaurants zu erfüllen, ist es sinnvoll, seitlich der Feuerstelle senkrecht stehende Scheiben anzuordnen, vorzugsweise solche aus einem hitzebeständigen Sicherheitsglas. Das Vorsehen von Scheiben erlaubt einerseits weiterhin die Beobachtung des Brotbackens, stellt jedoch andererseits sicher, dass vom Feuer für die Benutzer keine Gefahr ausgeht, beispielsweise durch Funkenflug oder unmittelbaren Kontakt mit der Flamme.
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Damit eine Benutzung der Vorrichtung problemlos möglich ist, sind die senkrecht stehenden Scheiben bevorzugt entlang der Seiten der Vorrichtung angeordnet, wobei jedoch die Ecken, insbesondere im Falle einer quadratischen Anordnung, frei bleiben. An diesen Ecken, an denen sich keine senkrecht stehenden Scheiben befinden, wird der Stab nach außen geführt, so dass er von außerhalb der Scheibenumrandung bewegt werden kann, während sich der feuerstellenseitige Endabschnitt innerhalb der durch die Scheiben gebildeten Umrandung befindet. Die senkrecht stehenden Scheiben können beispielsweise in entsprechende an der Tischplatte befestigte Halterungen eingesteckt werden.
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Die Feuerstelle selbst weist eine erste feuerfeste Schale auf, in deren Mitte ein Gasbrenner angeordnet ist. Prinzipiell ist die Zubereitung des Stockbrots über dieser Gasflamme möglich, bevorzugt ist jedoch eine Ausführungsform, bei der in die erste Schale eine zweite Schale eingestellt wird, in der sich Holzscheite befinden. Entsprechend erfolgt die Zubereitung des Stockbrots über einem Holzfeuer, während der Gasbrenner lediglich dazu dient, das Holz zu entzünden. Um ein Entzünden des Holzes zu ermöglichen, weist die zweite Schale eine zentrale Öffnung in der Mitte auf, die sich im Wesentlichen in Deckung mit dem Gasbrenner befindet, so dass die Gasflamme durch die zentrale Öffnung der zweiten Schale durchtreten und das Holz entzünden kann.
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Die genannte zentrale Öffnung in der zweiten Schale kann rohrförmig ausgebildet sein, wobei die Längsachse des Rohres vertikal verläuft. Zusätzlich kann oberhalb des Rohres eine waagerechte Platte so angeordnet sein, dass die Gasflamme seitlich abgelenkt wird und eine großflächige Entzündung des Holzes herbeiführt. Die Flamme kann dabei seitlich austreten, wobei entweder die waagerechte Platte in einem gewissen Abstand zum Rohr angeordnet ist oder aber das Rohr seitliche Öffnungen aufweist. Nachdem das in der zweiten Schale befindliche Holz entzündet wurde, kann die Gasflamme abgestellt werden. Eine für den Betrieb der Gasflamme notwendige Gasflasche kann sich unterhalb der ersten Schale befinden und Bestandteil der Vorrichtung sein. Zusätzlich verfügt die Vorrichtung zweckmäßigerweise über eine Möglichkeit zur Entzündung der Gasflamme, beispielsweise einen Piezozünder. Möglich sind jedoch selbstverständlich auch Alternativen, um das Holz zu entzünden, beispielsweise das Vorsehen einer elektrisch betriebenen Glühwendel.
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Die gesamte Vorrichtung kann in einen Tisch integriert sein, der entsprechend zur Vorrichtung selbst gehört. Ein solcher Tisch weist mittig eine Feuerstelle, insbesondere eine Feuerschale auf, wobei seitlich ein oder mehrere Halterungen angeordnet sind, an denen die zur Mitte geführten Stäbe beweglich fixiert werden. Unterhalb des Tisches kann beispielsweise eine Gasflasche angeordnet sein, z. B. liegend unterhalb der Tischplatte, um die Versorgung des Gasbrenners sicherzustellen. An den Kanten der Tischplatte kann dieser des Weiteren Halterungen für die Stäbe aufweisen, in die die Stäbe eingelegt werden, sofern keine Benutzung stattfindet. In diesen Halterungen liegen die Stäbe parallel zur Kante der Tischplatte.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann in dem Bereich des Stabes, der bei Benutzung über der Feuerstelle positioniert wird, eine Haltevorrichtung für Fleisch und andere Lebensmittel angebracht sein, die über einem Feuer zubereitet werden. Hierbei kann es sich z. B. um einen im Wesentlichen parallel zum Stab verlaufenden Dorn, typischerweise aus Metall, handeln, auf den ein Fleischstück aufgespießt wird. Der Dorn kann an einem um den Stab greifenden Ring angebracht sein.
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Die verschiedenen Komponenten der Vorrichtung sind vorzugsweise aus einem feuerfesten Material gefertigt. Beispielsweise können die Halterung, der Endabschnitt des Stabes sowie die Schalen aus Metall bestehen. Die Stäbe selbst, an deren einem Ende die Endabschnitte befestigt werden, sind vorzugsweise ebenfalls aus Metall gefertigt, möglich ist jedoch auch eine Herstellung aus anderen Materialien wie Holz oder Kunststoff, wobei jedoch sichergestellt werden muss, dass eine Entzündung der Stäbe ausgeschlossen ist.
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Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
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1: Die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Seitenansicht und
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2: die erfindungsgemäße Vorrichtung in der Draufsicht.
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In 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Seitenansicht dargestellt. Zentral angeordnet ist eine erste Schale 8, die mittig über einen Gasbrenner 10 verfügt. In die erste Schale 8 eingesetzt ist eine zweite Schale 9, welche typischerweise mit Holz befüllt wird. Die zweite Schale 9 weist eine zentrale Öffnung auf, die zumindest teilweise mit dem Gasbrenner 10 in Deckung ist, so dass die erzeugte Gasflamme durch die zweite Schale 9 nach oben steigen kann. Die Flamme wird innerhalb eines Rohres 11 geführt und stößt schließlich auf die waagerechte Platte 6, so dass die Flamme seitlich abgeleitet wird und das in der zweiten Schale 9 befindliche Holz entzünden kann. Selbstverständlich müssen im Bereich des Rohres 11 seitliche Öffnungen vorhanden bzw. die waagerechte Platte 6 muss beabstandet zum Rohr 11 angeordnet sein, damit die Flamme nach außen gelangen kann.
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Seitlich sind Halterungen 2 vorgesehen (hier nur zwei dargestellt), welche an ihrem oberen Ende eine ringförmige Ausnehmung 12 aufweisen, durch die ein Stab 3 geführt wird. Der Stab 3 weist an seinem feuerstellenseitigen Ende einen Endabschnitt 4 auf, bei dem es sich um eine auf den weiteren Stab 3 aufsteckbare Hülse handelt. Der Endabschnitt 4 ist zur Zubereitung von Stockbrot mit einem Brotteig überzogen und wird über die in der zweiten Schale 9 hergestellte Flamme gehalten, wobei der Stab 3 und damit auch der Endabschnitt 4 innerhalb der ringförmigen Ausnehmung 12 um ihre Längsachse drehbar sind.
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Des Weiteren verfügt die Halterung 2 über einen Fuß 14, der an einer Tischplatte festgelegt ist. Vom Fuß 14 steht eine Aufnahme 13 senkrecht nach oben, in die der zylindrische Abschnitt 15 eingesteckt ist. Auf diese Weise kann der zylindrische Abschnitt 15 innerhalb der Aufnahme 13 um seine Längsachse bewegt werden, so dass eine Seitwärtsbewegung des Stabes 3 resultiert.
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Um die Benutzer vor dem Feuer zu schützen, gleichzeitig jedoch die Sicht auf das gebackene Brot und das Feuer nicht zu behindern, sind insgesamt vier Scheiben 5 aus Sicherheitsglas seitlich der Feuerstelle angeordnet. Die Scheiben 5 stehen senkrecht und bilden insgesamt ein Quadrat, wobei die Ecken des Quadrates frei bleiben, damit die Stäbe 3 in Richtung Feuerstelle 1 geführt werden können.
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In 2 ist die Vorrichtung in der Draufsicht dargestellt. Man erkennt insgesamt vier Halterungen 2, in denen Stäbe 3 mit Endabschnitten 4 zur zentral angeordneten Feuerstelle 1 geführt werden. Die Halterungen 2 sind dabei mit dem Tisch 7 fest verschraubt. Die senkrecht stehenden Scheiben 5 sind ebenfalls fest am Tisch 7 verankert, wobei in den Ecken des durch die Scheiben 5 aufgespannten Quadrates Zwischenräume zu erkennen sind, durch die die Stäbe 2 zum Zentrum geführt werden. In der Mitte der Feuerstelle 1 erkennt man die waagerechte Platte 6, welche in 1 ebenfalls dargestellt ist und dafür sorgt, dass die vom Gasbrenner 10 erzeugte Gasflamme zur Seite gelenkt wird, um das in der zweiten Schale 9 befindliche Holz zu entzünden.