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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von Luftströmungen und insbesondere eine Windmaschine für fotographische oder filmische Zwecke nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Im Bereich der Fotografie und der Aufnahme von Filmen ist es bekannt Vorrichtungen zur Erzeugung von Luftströmungen zu verwenden, um beispielsweise Wind- oder Sturmeffekte zu simulieren. Solche Vorrichtungen zur Erzeugung von Luftströmungen werden als Windmaschinen bezeichnet. Aus der
DE 76 28 185 ist beispielsweise eine solche Windmaschine zur Erzeugung von Luftströmungen bekannt, welche für Foto-Studios verwendbar ist. Diese bekannte Windmaschine umfasst ein Gehäuse mit Zuluft- und Abluftöffnungen und ein in dem Gehäuse angeordnetes Gebläse mit Schaltorganen. An der Vorder- oder der Rückseite des Gehäuses ist mindestens eine durch einen Rohrstutzen umfasste Durchtrittsöffnung für die vom Gebläse erzeugte Luftströmung vorgesehen. Auf dem Rohrstutzen können flexible Schlauch- oder Rohrabschnitte aufgesteckt werden. Dadurch können Luft- oder Teilluftströmungen an vom Aufstellungsort des Gehäuses entfernten Einsatzorten erzeugt werden.
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Aus dem Stand der Technik sind weiterhin Windmaschinen für fotographische oder filmische Zwecke bekannt, in denen Axialventilatoren verwendet werden, um eine Luftströmung zu erzeugen. Diese bekannten Windmaschinen für fotographische oder filmische Zwecke mit einem Axialventilator erzeugen einen großflächigen, ungerichteten Luftstrahl. Solche ungerichteten Luftstrahlen sind jedoch für viele fotographische oder filmische Anwendungen nicht geeignet, weil der starke, flächige Luftstrahl das aufzunehmende Motiv zu stark beeinflusst. Dies tritt beispielsweise bei Aufnahmen von Modellen auf, wenn die Haare des Models von der starken flächigen Luftströmung verwirbelt werden. Weiterhin ist zu beobachten, dass die aus dem Stand der Technik bekannten Windmaschinen eine starke Dauerluftströmung erzeugen. Solche starken Dauerluftströmungen zwingen die aufzunehmenden Modelle zum Blinzeln oder zum Schließen der Augen. Mit der eingangs genannten, aus der
DE 76 28 185 U bekannten Windmaschine kann zwar durch die auf der Abluftöffnung aufsetzbaren Luftschläuche eine gerichtete Luftströmung erzeugt werden.
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Diese Luftströmung ist jedoch nicht flächig und deshalb nur für bestimmte Anwendungen, in denen ein schmaler Luftstrom benötigt wird, geeignet.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Windmaschine für fotographische oder filmische Zwecke so weiter zu bilden, dass mit ihr ein gerichteter Luftstrom erzeugt werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit der Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen dieser Vorrichtung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen. Zur Lösung der Aufgabe trägt weiterhin ein Windmaschinen-Teilesatz mit den Merkmalen des Anspruchs 11 bei.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Erzeugung von Luftströmungen, welche insbesondere als Windmaschine für fotographische oder filmische Zwecke verwendbar ist, ist in einer Austrittsöffnung eines Gehäuses, durch welche die von einem Lüfter erzeugte Luftströmung ausgeblasen wird, ein Gitter mit wabenförmigen Gitteröffnungen angeordnet. Die wabenförmigen Gitteröffnungen erzeugen gerichtete Luftströmung. Zur Anpassung der mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzeugten Luftströmung in Bezug auf ihre flächige Ausdehnung und Abstrahlrichtung (Abstrahlwinkel) an verschiedene Anwendungsfälle, die bspw. vom aufzunehmenden Motiv und der Motivumgebung abhängig sind, ist das Gitter mit den wabenförmigen Gitteröffnungen austauschbar in bzw. an der Austrittsöffnung des Gehäuses angeordnet. Dadurch können Gitter mit verschieden geformten wabenförmigen Gitteröffnungen in bzw. an der Austrittsöffnung angeordnet werden. Die Auswahl eines geeigneten Gitters erfolgt in Abhängigkeit der gewünschten Form und Fläche der Luftströmung. Hierzu können Gitter mit wabenförmigen Gitteröffnungen verwendet werden, die sich untereinander durch verschiedene Tiefen der Gitteröffnungen in Strömungsrichtung der ausströmenden Luftströmung und/oder die Querschnittsfläche der wabenförmigen Gitteröffnungen unterscheiden. Abhängig von der Tiefe und der Querschnittsfläche der Gitteröffnungen werden unterschiedlich geformte Luftströmungen mit unterschiedlicher Strömungsfläche und verschiedenen Abströmwinkeln und Winkelbereichen der Luftströmung erzeugt.
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Diese und weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus dem nachfolgen unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher beschriebenen Ausführungsbeispiel. Die Zeichnungen zeigen:
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1: Perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Windmaschine für fotographische oder filmische Zwecke;
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2: Forderansicht der Windmaschine von 1 in einer Explosionsdarstellung;
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3: Darstellung der Windmaschine von 1 in einer Ansicht von unten bei abgenommenem Gehäuseboden;
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4: Darstellung der Windmaschine von 1 in einer Seitenansicht;
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5: Schematische Darstellung der Windmaschine von 1 im Einsatz.
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Die in 1 perspektivisch gezeigte Vorrichtung zur Erzeugung von Luftströmungen ist für die Verwendung als Windmaschine für fotographische oder filmische Zwecke vorgesehen und erzeugt einen gebündelten und gerichteten Windstrom. Die im Folgenden als Windmaschine bezeichnete Vorrichtung umfasst ein Gehäuse 1, welches an einer Vorderseite V eine Austrittsöffnung 3 aufweist. Das Gehäuse 1 ist, wie aus dem Ausführungsbeispiel von 1 zu entnehmen, quaderförmig ausgebildet und umfasst einen Boden 1b, vier sich vom Boden rechtwinklig erstreckende Seitenteile 1c und einen auf die Seitenteile 1c aufgesetzten Deckel 1a. Im Deckel 1a ist eine Ansaugöffnung 6 angeordnet, welche von einem Ansauggitter 16 überdeckt ist. Am Boden 1b ist ein Tragegriff 5 befestigt. An der Vorderseite V des Gehäuses 1 ist eine Aufnahme 8 zur Aufnahme eines Gitters 4 vorgesehen. Bei in die Aufnahme 8 eingefügtem Gitter 4 wird die an der Vorderseite V angeordnete Austrittsöffnung 3 von dem Gitter 4 überdeckt. Das Gitter 4 umfasst einen Gitterrahmen 7 und einen darin angeordneten Gitterkern mit wabenförmigen Gitteröffnungen 4a. Der Gitterrahmen 7 ist abnehmbar in der Aufnahme 8 des Rahmens 1 angeordnet. Die Aufnahme 8 ist zweckmäßig so ausgebildet, dass der Gitterrahmen 7 in die Aufnahme 8 einschiebbar und wieder herausziehbar ist. Zur Befestigung des in die Aufnahme eingeschobenen Gitters 4 am Gehäuse 1 sind zweckmäßige Befestigungsmittel vorgesehen, wie z.B. Schrauben oder Bolzen oder eine Magnetbefestigung. Es ist auch möglich das Gitter 4 bzw. den Gitterrahmen 7 über eine Rast- oder Klemmbefestigung am Gehäuse zu fixieren.
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Im Innern des Gehäuses 1 ist ein Lüfter 2 angeordnet (2 und 3). In 3 ist der Boden 1b des Gehäuses abgenommen, so dass der im Gehäuse 1 angeordnete Lüfter 2 sichtbar ist. Bei dem Lüfter 2 handelt es sich bevorzugt um einen Radial- oder Zentrifugalventilator und bevorzugt um ein Radialgebläse mit axialem Lufteintritt und radialem Luftaustritt. Der Lüfter 2 saugt durch die Ansaugöffnung 6 im Deckel Umgebungsluft an und bläst diese durch die an der Vorderseite V des Gehäuses 1 angeordnete Austrittsöffnung 3 aus. Aus Sicherheitsgründen ist die Ansaugöffnung 6 von dem Ansauggitter 16 abgedeckt, so dass ein Bediener nicht versehentlich mit dem laufenden Lüfter 2 in Berührung kommen kann.
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Der Lüfter 2 ist zur Energieversorgung an eine Batterie oder eine Akkumulator oder an ein stationäres Stromversorgungsnetz angeschlossen. An der Außenseite des Gehäuses 1 ist ein Schalter zum Ein- und Ausschalten der Energieversorgung für den Lüfter 2 vorgesehen. Weiterhin ist an der Außenseite des Gehäuses 1 ein Drehknopf angeordnet, mit dem die Betriebsleistung des Lüfters 2 zweckmäßig stufenlos verstellbar ist. Dadurch kann die Stärke der von dem Lüfter 2 erzeugten Luftströmung stufenlos verändert und an den vorgesehenen Einsatzzweck angepasst werden.
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Das Gitter 4 mit den wabenförmigen Gitteröffnungen 4a (2) dient zur Formung und Richtungseinstellung der Luftströmung, die von dem Lüfter 2 erzeugt und durch die Austrittsöffnung 3 ausgeblasen wird. Um die Form der Luftströmung, insbesondere deren Abströmwinkel und Abströmfläche an den vorgesehenen Einsatzzweck anpassen zu können, ist es möglich, verschieden ausgebildete Gitter 4 mit wabenförmigen Gitteröffnungen 4a in der Aufnahme 8 des Gehäuses 1 anzuordnen. Hierfür wird zweckmäßig ein Satz verschiedener Gitter 4 bereitgestellt, die sich untereinander durch die geometrischen Parameter der Gitteröffnungen 4a, insbesondere deren Tiefe in Strömungsrichtung und deren Querschnittsfläche (Fläche senkrecht zur Strömungsrichtung) unterscheiden. Die verschiedenen Gitter 4 sind austauschbar in der Aufnahme 8 des Gehäuses 1 angeordnet, so dass jeweils ein in der Aufnahme 8 angeordnetes Gitter 4 auf einfache Weise aus der Aufnahme 8 herausgezogen und durch ein anderes Gitter 4 mit anderen geometrischen Parametern ersetzt werden kann.
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In 5 ist die Windmaschine in einer Einsatzsituation schematisch dargestellt, wobei die Windmaschine auf einem Stativ 12 angeordnet ist. Hierzu ist in einem Seitenteil 1c des Gehäuses 1 ein Befestigungsstopfen 15 mit einem Innengewinde eingelassen. In das Innengewinde des Befestigungsstopfens 15 wird eine Stativstange 17 mit einem am oberen Ende der Stativstange 17 angeordneten und zum Innengewinde korrespondierenden Außengewinde eingeschraubt. Die Windmaschine wird über ein Stromkabel 18 mit einer Stromversorgungseinrichtung 10 verbunden. Bei der Stromversorgungseinrichtung 10 handelt es sich zweckmäßig um einen Koffer, in dem eine Batterie oder ein Akkumulator untergebracht ist, über welche der Lüfter 2 der Windmaschine mit elektrischem Strom versorgt werden kann. Zum Anschluss an ein stationäres Stromversorgungsnetz verfügt die Stromversorgungseinrichtung 10 weiterhin über einen elektrischen Anschluss 11 wie z. B. einen Stecker, der in eine herkömmliche Steckdose eingesteckt werden kann. Über diesen elektrischen Anschluss 11 kann entweder der Akkumulator in der Stromversorgungseinrichtung 10 aufgeladen oder der Lüfter 2 der Windmaschine direkt über das stationäre Stromversorgungsnetz mit elektrischem Strom versorgt werden.
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Wie in 5 angedeutet kann statt oder ergänzend zu einem Gitter 4 auf die Austrittsöffnung 3 ein Aufsatzstück 13 aufgesetzt und dort befestigt werden. Das Aufsatzstück 13 weißt einen zweckmäßig zylindrischen Anschlussstutzen 19 auf. Auf den Stutzen 19 kann ein Luftschlauch 14 aufgesetzt werden. Am Ende des Luftschlauchs können verschiedene Düsen 15 aufgesetzt werden, wobei die Düsen 15 verschiedene Düsenformen, wie z. B. eine zylindrische Düse, eine Schlitzdüse, oder eine Düse mit einer Mehrzahl von Düsenöffnungen aufweisen. Durch die Verwendung dieser Düsen ist es möglich, weitere Formen der ausströmenden Luftströmung für spezielle Einsatzzwecke im fotographischen und filmischen Bereich zu erzeugen.
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Ergänzend zu einem Gitter 4 mit wabenförmigen Gitteröffnungen 4a können auch noch weitere Gitter 4 auf die Austrittsöffnung 3 im Gehäuse aufgesetzt werden. So können beispielsweise mehrere gleichartige Gitter 4 mit wabenförmigen Gitteröffnungen 4a in Strömungsrichtung hintereinander angeordnet auf bzw. in der Austrittsöffnung 3 angeordnet werden. Dadurch kann die Gesamttiefe des Gitters 4 (in Strömungsrichtung der Luftströmung) variiert und an den vorgesehenen Einsatzzweck angepasst werden. Als besonders zweckmäßig hat es sich dabei erwiesen, wenn die Gesamttiefe der Gitter 4 in Strömungsrichtung gesehen zwischen 2 und 10 cm beträgt.
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Die erfindungsgemäße Windmaschine zeichnet sich in erster Linie dadurch aus, dass sie durch die wabenförmigen Gitteröffnungen 4a des in oder an der Austrittsöffnung 3 angeordneten Gitters eine gebündelte und gleichzeitig gerichtete Luftströmung erzeugt. Durch die Möglichkeit des Austauschs eines Gitters 4 durch ein anderes Gitter mit anderer geometrischer Ausgestaltung der wabenförmigen Gitteröffnungen kann die Form der erzeugten Luftströmung auf einfache Art durch Austausch des Gitters 4 an den jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden. Durch den Tragegriff 5 kann die Windmaschine von einem Bediener in der Hand gehalten werden. So ist es möglich, die Windmaschine geeignet zu positionieren und erforderlichenfalls die erzeugte Luftströmung dem aufzunehmenden Motiv nachzuführen, was insbesondere im filmischen Bereich bei bewegten Motiven vorteilhaft ist. Ergänzend kann zu dem Tragegriff 5 an dem Gehäuse 1 auch noch ein Tragegurt angeordnet sein um die manuelle Handhabung der Windmaschine noch zu erleichtern. Für statische Aufnahmen ist die Verwendung der Windmaschine auf einem Stativ möglich. Aufgrund der Stromversorgung des Lüfters 2 durch eine Batterie oder einen Akkumulator kann die Windmaschine auch ohne einen Anschluss an ein stationäres Stromversorgungsnetz betrieben werden. Dies ermöglicht die Verwendung der Windmaschine im Freien (Outdoor-Anwendungen), wo in der Regel kein stationäres Stromversorgungsnetz verfügbar ist. Die erfindungsgemäße Windmaschine zeichnet sich ferner durch ihr kleines und kompaktes Gehäuse, ihr geringeres Gewicht und damit durch ihre einfachere und flexiblere (manuelle) Handhabung aus.
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Um die Windmaschine auch zur Erzeugung von Wassernebeln verwenden zu können ist die Ansaugöffnung 6 zweckmäßig spritzwassergeschützt und der verwendete Lüfter 2 ist wasserdicht ausgebildet und die für die elektrische Versorgung des Lüfter 2 im Gehäuse angeordneten Stromleitungen sind zweckmäßig wasserdicht verkapselt. Das Gehäuse 1 der Windmaschine kann entweder aus Metall oder auch aus Kunststoff, insbesondere einem glasfaser- oder carbonfaserverstärktem Kunststoff gefertigt werden. Aufgrund der Positionierung der Ansaugöffnung 6 im Deckel 1a des Gehäuses 1 wird vermieden, dass die vom Lüfter 2 durch die Ansaugöffnung 6 angesaugte Umgebungsluft flatternde Bekleidungsstücke des Bedieners ansaugt, wenn der Bediener das Gehäuse der Windmaschine bestimmungsgemäß am Tragegriff 5 hält.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 7628185 [0002]
- DE 7628185 U [0003]