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Die vorliegende Erfindung betrifft ein repositionierbares Foto-Medium gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Im Zeitalter der digitalen Fotografie geht die Tendenz dahin, interessante Produkte für Verbraucher auf den Markt zu bringen, die eine Zurschaustellung bzw. Präsentation der selbst fotografierten Motive ermöglichen. Ein mögliches Produkt in Form eines selbstklebenden Glanzfotomediums, das als Verbrauchsprodukt gedacht ist, wird in
DE 20 2006 003 316 U1 gezeigt. Während eine Seite des Foto-Mediums bedruckbar ist, ist die andere Seite mit einem Post-it-Kleber versehen, so dass das Medium auf glatten Oberflächen haftet. Durch den Post-it-Kleber ist es außerdem repositionierbar und rückstandsfrei entfernbar. Insgesamt besteht das vorgeschlagene Glanzfotomedium aus einer Trägerschicht, einer Farbempfangsschicht und einer Klebeschicht. Das beschriebene Fotomedium hat jedoch den Nachteil, dass die Klebkraft bzw. Haftfähigkeit des Post-it-Klebers relativ schnell nachlässt, so dass das Fotomedium, das auch für längerfristigen Gebrauch genutzt werden können sollte, nicht mehr ordentlich haftet. Da als Trägerschicht ”normales” Papier verwendet wird, ist das Fotomedium darüber hinaus feuchtigkeitsempfindlich, da es bei Kontakt mit Feuchtigkeit aufquillt.
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Es ist somit die Aufgabe der Erfindung, ein Foto-Medium mit einer verbesserten Klebkraft bereitzustellen, welches auch für einen längerfristigen Gebrauch in einem erweiterten Einsatzbereich nutzbar ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Foto-Medium, dessen Klebeschicht Ethylenvinylacetat (EVA) aufweist. Ethylenvinylacetat ist ein Synthesekautschuk, der eine hohe Haftkraft bei gleichzeitiger Langlebigkeit besitzt. Somit kann das Foto-Medium an Objekten, insbesondere an glatten Flächen, angehaftet werden, um das aufgedruckte Motiv zu präsentieren.
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Die erfindungsgemäße Klebeschicht weist eine reversible Haftfähigkeit auf, so dass das Foto-Medium, wann immer es gewünscht wird, mühelos von dem anhaftenden Objekt entfernt werden kann. Dadurch ist auch eine blasenfreie Applikation möglich. Nach Ablösung des Foto-Mediums verbleiben dabei keine Rückstände auf dem Objekt. Diese Merkmale haben den Vorteil, dass das Foto-Medium sehr flexibel einsetzbar ist und dabei eine hohe Langlebigkeit aufweist. Zudem kann die Klebeschicht auch nach Verschmutzung durch Staub oder Fettpartikel mittels eines feuchten Reinigungstuches vom Schmutz befreit werden, so dass sie ihre ursprüngliche Haftkraft erreicht. Bevorzugt wird die Klebkraft durch Variation der Grammatur (Massenbelegung) des Synthesekautschuks an den jeweiligen Einsatzbereich des Foto-Mediums angepasst. Außerdem ist durch die besondere Herstellung des erfindungsgemäßen Foto-Mediums eine Variierung der Klebkraft durch unterschiedlichen Klebstoffauftrag der Synthesekautschukmasse möglich, welche unterschiedlich starke oder schwache jeweils repositionierbare Verklebungen zulässt.
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Vorzugsweise besteht das Foto-Medium aus mehreren Schichten, wobei es mindestens eine Trägerschicht, eine Farbempfangsschicht und eine Klebeschicht aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Farbempfangsschicht und die Klebeschicht jeweils an gegenüberliegenden Seiten der Trägerschicht angeordnet und mit der Trägerschicht permanent verbunden. Eine derartige Anordnung hat den Vorteil, dass eine Seite des Foto-Mediums bedruckbar ist, nämlich die Farbempfangsschicht, und die jeweils andere Seite durch die Klebeschicht eine Haftfähigkeit aufweist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist zwischen der Trägerschicht und der Klebeschicht eine erste Haftvermittler-Schicht angeordnet, welche die Trägerschicht mit der Klebeschicht permanent verbindet. Die erste Haftvermittler-Schicht ist vorzugsweise als ein Primer ausgebildet. Alternativ kann die Trägerschicht einer Koronabehandlung unterzogen werden, um die permanente Verbindung zwischen Trägerschicht und Klebeschicht zu erreichen. Insbesondere wird dazu eine Koronabehandlung mit mindestens 42 Dyn oder eine ALDYNETM-Oberflächenbehandlung angewendet. In diesem Fall ist eine zusätzliche Haftvermittler-Schicht nicht nötig und kann entfallen.
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Bevorzugt ist auch zwischen der Farbempfangsschicht und der Trägerschicht eine zweite Haftvermittler-Schicht – mit den gleichen Kriterien bzw. Eigenschaften wie für die erste Haftvermittler-Schicht – angeordnet, welche die Farbempfangsschicht und die Trägerschicht permanent miteinander verbindet. Insbesondere erhöht die zweite Haftvermittler-Schicht die Haftfähigkeit der Farbempfangsschicht auf der Trägerschicht. Die Haftvermittler-Schichten können entweder beide als Primer ausgebildet sein oder beide durch eine Koronabehandlung ersetzt werden. Auch kann eine der Haftvermittler-Schichten als Primer ausgebildet und die andere Haftvermittler-Schicht durch eine Koronabehandlung ersetzt sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Foto-Medium auf einem Trennpapier (auch ”release paper” bzw. ”release liner” genannt) aufgebracht, welches an der Klebeschicht haftet und durch eine Beschichtung auf dem Trennpapier, insbesondere durch eine Silikon-Beschichtung, reversibel von der Klebeschicht entfernbar ist. Durch das Trennpapier ist die Klebeschicht vor Umwelteinflüssen geschützt, so dass die Haftfähigkeit möglichst lange auf einem hohen Niveau gehalten wird. Auch nach Benutzung des Foto-Mediums, also nach Ablösung des Foto-Mediums von einem Objekt, kann das Foto-Medium wieder auf das Trennpapier aufgebracht werden, um die Klebeschicht zu schützen.
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Das Trennpapier hat bevorzugt einen vordefinierten Release-Wert (bzw. ”Abzugswert”). Der Release-Wert ist eine Messgröße für die Kraftaufwendung zum Trennen von Klebeschicht und Silikon-Beschichtung. Bevorzugt wird für das Foto-Medium ein ”heavy-rlease”-Wert gewählt, welcher höheren Kraftaufwand fordert und somit eine stärkere Bindung an die Silikon-Beschichtung bietet, wodurch die Klebeschicht des Foto-Mediums bei Nicht-Gebrauch besser geschützt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Farbempfangsschicht des Foto-Mediums bedruckbar. Vorzugsweise sind für die Bedruckung des Foto-Mediums handelsübliche Drucker einsetzbar, wie z. B. Tintenstrahl- oder Laserdrucker. Dadurch, dass der Verbraucher seinen im Haushalt vorhandenen Drucker zum Bedrucken des Foto-Mediums nutzen kann, ist die Verwendung des Foto-Mediums sehr einfach und erfordert keinen großen Aufwand.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Farbempfangsschicht ein Material auf keramischer Basis auf und ist somit vorzugsweise mikroporös ausgebildet. Eine derartige Ausbildung bringt den Vorteil, dass eine gute Aufnahme der Farbe durch die Farbempfangsschicht gewährleistet ist und die Farben nicht verschmieren, sowie eine große Farbsättigung erreicht wird. Weiterhin bewirkt eine solche mikroporöse Ausbildung eine schnelle Trocknung der Tinte und eine hohe Wasserresistenz der bedruckten Farbempfangsschicht, da Wassertropfen größer als die Poren sind und aufgrund ihrer Oberflächenspannung nicht in die Schicht eindringen können. Bevorzugt ist die optische Eigenschaft der Farbempfangsschicht bei mikroporöser Ausbildung derart gestaltet, dass sie das Licht zumindest teilweise spiegelnd reflektiert. Die Farbemfpangsschicht des Foto-Mediums erscheint dadurch hochglänzend oder seiden-matt. Das Foto-Medium eignet sich in dieser Ausführungsform insbesondere für die Anwendung im Innenbereich.
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Alternativ kann die Farbempfangschicht derart ausgebildet sein, dass sie matt erscheint und somit das Licht diffus reflektiert. Die Farbempfangsschicht ist in diesem Fall bevorzugt derart ausgebildet, dass durch den Kontakt mit Wasser oder Feuchtigkeit die Oberflächenspannung der Farbempfangsschicht bzw. des Foto-Mediums nicht verändert wird. Eine Veränderung der Oberflächenspannung würde bewirken, dass sich das Foto-Medium einrollt oder wellt, was die Haftkraft des Foto-Mediums verringern würde. Dies kann in der beschriebenen Ausführung nicht passieren, weshalb ein Foto-Medium mit einer derartigen Farbempfangsschicht insbesondere für die Verwendung im Außenbereich einsetzbar ist. Z. B. ist es somit möglich, ein derartiges Foto-Medium als Garagen-Schild, Haustür-Schild, als Autoaufkleber o. ä. zu verwenden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Foto-Medium derart hergestellt, dass das Foto-Medium planar ist und keine Neigung zur Einrollung aufweist. Ein planares Medium ist insbesondere für die Bedruckung wichtig, da ein sich insbesondere an den Kanten wellendes bzw. einrollendes Medium nicht bzw. nur mit Schwierigkeiten in einen handelsüblichen Drucker eingezogen werden kann. Dies birgt somit das Risiko, dass eine Bedruckung nicht bzw. nur schlecht erfolgt. Dadurch, dass das Foto-Medium jedoch planar hergestellt ist, kann es wie ein normales Blatt Papier von dem Drucker korrekt eingezogen werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Material der Trägerschicht Polyolefin. Bevorzugt umfasst das Material Polyethylen und/oder Polypropylen. Vorteilhafterweise wird als Trägerschicht dabei eine biaxial-orientierte Folie, eine Gießfolie oder eine Blasfolie auf der Basis von Polyethylen und/oder Polypropylen verwendet. Insbesondere vorteilhaft ist die Verwendung einer biaxial-orientierten Polypropylen-Folie (BOPP). Vorzugsweise hat die Trägerschicht dabei eine Dicke geringer als 100 μm, insbesondere eine Dicke von 50 bis 70 μm.
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In einer alternativen Ausführungsform kann der Aufbau des Foto-Mediums abweichend von der bisher dargestellten Form sein. Dafür werden die Klebeschicht und die damit verbundene erste Haftvermittler-Schicht durch eine Kaschierkleberschicht und eine Drei-Schicht-Anordnung ersetzt. Die Kaschierkleberschicht ist zwischen der Trägerschicht, die in diesem Ausführungsbeispiel Polyethylen enthält, und der Drei-Schicht-Anordnung angeordnet. Bevorzugt ist die Kaschierkleberschicht als Kaschierkleber ausgebildet und verbindet die Trägerschicht mit der Drei-Schicht-Anordnung. Die Drei-Schicht-Anordnung ist bevorzugt eine koextrudierte Folie, welche drei Schichten umfasst. Diese drei Schichten beinhalten bevorzugt eine Polyethylen-Schicht, welche mit einer Ehylenvinylacetat-Schicht durch eine Primer-Schicht verbunden ist. Die Drei-Schicht-Anordnung ist vorzugsweise so angeordnet, dass die Polyethylen-Schicht der Drei-Schicht-Anordnung mit der Kaschierkleberschicht verbunden ist und die Ethylenvinylacetat-Schicht mit dem Trennpapier verbunden ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind in der Trägerschicht Farbpigmente angelagert. Vorzugsweise sind diese Farbpigmente weiß. Bevorzugt weist die Trägerschicht ferner einen Anteil an Opazität auf, der vorzugsweise größer als 90% ist. Durch die eingelagerten weißen Farbpigmente und einen hohen Anteil an Opazität ist das Motiv, welches auf die Farbempfangsschicht gedruckt wird, gut zu sehen, da das Motiv einen weißen, nahezu undurchsichtigen Hintergrund hat. Ferner werden dadurch die Farben des Originalbildes so wenig wie möglich verfälscht.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die Schichten des Foto-Mediums jeweils selbst eine oder mehrere Schichten auf. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn einzelne, hier beschriebene Schichten, verbessert werden sollen, oder geänderte bzw. verbesserte Funktionen übernehmen sollen. Trotzdem weist das Foto-Medium bevorzugt nur so viele Schichten auf, wie nötig sind um die Anforderungen des gegebenen Verwendungszwecks zu erfüllen. Dadurch bleibt das Produkt kostengünstig und unkompliziert in der Herstellung.
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Im Verfahren zur Herstellung des Foto-Mediums werden eine Farbempfangsschicht, eine Trägerschicht und eine Klebeschicht bereitgestellt. Um die Klebeschicht bereitzustellen, wird die Klebeschicht in mehreren Schritten ausgebildet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird für das Ausbilden, also für die Herstellung der Klebeschicht, Ethylenvinylacetat verwendet. Das Ethylenvinylacetat wird dafür derart verflüssigt, so dass eine Klebstoffmasse entsteht. Bevorzugt wird zum Verflüssigen des Ethylenvinylacetats, das in diesem Fall vorzugsweise als Granulat vorliegt, eine Lösemittelflüssigkeit verwendet, wobei die Lösemittelflüssigkeit vorzugsweise Methylethylketon (MEK), Methylisobuthylketon (MIBK), Xylol, Butyl Acetat oder Toluol ist. Vorzugsweise werden bei der Wahl der Lösemittelflüssigkeit der Festkörpergehalt des Ethylenvinylacetats und die zu verarbeitende Viskosität berücksichtigt. Alternativ kann das Ethylenvinylacetat als Schmelzkleber (”Hotmelt”-Klebstoff) vorliegen, der zum Verflüssigen erwärmt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Klebstoffmasse auf ein Trennpapier aufgerakelt, so dass eine Klebeschicht entsteht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird auf der einen Seite der Trägerschicht mittels einer zweiten Haftvermittler-Schicht die Farbempfangsschicht aufgebracht und auf der gegenüberliegenden, anderen Seite der Trägerschicht eine erste Haftvermittler-Schicht aufgebracht. Anschließend wird die freiliegende Seite der Trägerschicht mit der ersten Haftvermittler-Schicht auf die Klebstoffschicht kaschiert. Durch diesen Vorgang verbindet die erste Haftvermittler-Schicht die Trägerschicht und die Klebstoffschicht permanent miteinander. Dadurch, dass in keinem der beiden zusammengebrachten Teile des Foto-Mediums (Teil 1: Farbempfangsschicht, zweite Haftvermittler-Schicht, Trägerschicht und erste Haftvermittler-Schicht sowie Teil 2: Klebeschicht und Trennpapier) Spannungen auftreten, ist das Foto-Medium nach Zusammenfügen planar und weist keine Kräfte auf, welche das Medium, bzw. insbesondere die Kanten des Mediums, einrollen oder wellen lassen.
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In einer alternativen Ausführungsform wird die Klebstoffmasse auf die erste Haftvermittler-Schicht, die an der freiliegenden, nicht mit der Farbempfangsschicht verbundenen Seite der Trägerschicht angeordnet ist, aufgetragen, so dass eine Klebeschicht entsteht. Anschließend wird das Trennpapier auf die Klebeschicht aufgebracht. Dies hat den Vorteil, dass das Lösemittel bzw. Reste des Lösemittels, welches für die Verflüssigung des Ethylenvinylacetats genutzt wurde, nicht mit der silikonisierten Beschichtung des Trennpapiers reagiert und dadurch die Silikone an- bzw. auflöst.
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Im Falle, dass die erste Haftvermittler-Schicht durch eine Koronabehandlung der Trägerschicht nicht nötig ist, um die Trägerschicht mit der Klebeschicht zu verbinden, wird die Klebeschicht direkt auf die der Koronabehandlung unterzogene Oberfläche der Trägerschicht aufgebracht.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Foto-Medium so zurechtgeschnitten, dass es für die Benutzung von handelsüblichen Druckern geeignet ist und an entsprechende Standardformate angepasst ist. Z. B. könnte die Größe des Foto-Mediums an das amerikanische Letter-Format, an das deutsche DIN A4-Format oder an ein Foto-Format (z. B. 10 × 13 cm) angepasst sein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist auf die Farbempfangsschicht bereits ein Motiv vorgedruckt, wie z. B. ein Rahmen oder Linien zum Schreiben. Somit können mittels des Foto-Mediums z. B. Notizen auf dem Kühlschrank hinterlassen werden. Auch ist es möglich, ein Motiv direkt in einen vorgegebenen Rahmen zu drucken, so dass der Aufwand, einen passenden Rahmen suchen zu müssen, entfällt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Foto-Medium transparent ausgebildet, so dass das Foto-Medium auch an Glasscheiben haften kann, ohne dass die Sicht durch die Scheibe zu sehr eingeschränkt wird.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus den anhand der Zeichnung näher erläuterten Ausführungsbeispielen. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine Seitenansicht des Foto-Mediums gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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2 eine Seitenansicht des Foto-Mediums gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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3 eine Seitenansicht des Foto-Mediums gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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4 ein Flussdiagramm zur Erläuterung der Herstellung des erfindungsgemäßen Foto-Mediums und
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5 ein Flussdiagramm zur Erläuterung eines alternativen Herstellungsverfahrens des erfindungsgemäßen Foto-Mediums.
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1 zeigt eine Seitenansicht des Foto-Mediums 1 mit einer Trägerschicht 2, die vorzugsweise als Polypropylen- oder Polyethylen-Folie, bevorzugt als biaxial-orientierte Polypropylen-Folie (BOPP) mit einer Dicke von weniger als 100 μm, insbesondere mit einer Dicke zwischen 50 und 70 μm, ausgebildet ist.
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Die Trägerschicht 2 ist auf der einen Seite mit einer Farbempfangsschicht 3 und auf der gegenüberliegenden Seite mit einer ersten Haftvermittler-Schicht 4 verbunden. Die Farbempfangsschicht 3 weist vorzugsweise Material auf keramischer Basis auf und ist dadurch mikroporös ausgebildet. Die Farbempfangsschicht 3 kann damit von handelsüblichen Druckern bedruckt werden. Die erste Haftvermittler-Schicht 4 ist vorzugsweise ein Primer, der die Trägerschicht 2 mit einer Klebeschicht 5 permanent verbindet. Die Klebeschicht 5 weist vorzugsweise Ethylenvinylacetat (EVA) auf. Die Haftfähigkeit von EVA zeichnet sich durch eine hohe Haftkraft und hohe Langlebigkeit aus. Gleichzeitig kann EVA rückstandsfrei wieder abgelöst werden, so dass das Foto-Medium 1 flexibel repositionierbar und erneut verwendbar ist.
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Die Klebeschicht 5 wird durch ein Trennpapier 6 geschützt, z. B. wenn das Foto-Medium 1 nicht in Gebrauch ist. Das Trennpapier 6 hat vorzugsweise eine Silikon-Beschichtung, wodurch das Trennpapier 6 an der Klebeschicht 5 zwar haftet, aber jederzeit davon ablösbar ist, um das Foto-Medium 1 in Gebrauch zu nehmen.
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Zwischen der Farbempfangsschicht 3 und der Trägerschicht 2 ist bevorzugt eine zweite Haftvermittler-Schicht 7 angeordnet, welche die Farbempfangsschicht 3 und die Trägerschicht 2 permanent miteinander verbindet.
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2 zeigt eine Seitenansicht des Foto-Mediums 1 während der Haftung an einem Objekt, insbesondere an einer glatten Fläche 7. Bei Gebrauch des Foto-Mediums 1 wird das Trennpapier 6 (siehe 1) von der Klebeschicht 5 entfernt und das Foto-Medium 1 mit der Klebeschicht 5 auf die glatte Fläche 7 geklebt. Luftblasen, die zwischen der Klebeschicht 5 und der glatten Fläche 7 während des Aufklebevorgangs eingeschlossen werden, können durch die einfache Repositionierbarkeit des Foto-Mediums 1 bzw. durch Anheben des Foto-Mediums 1 an einer oder mehreren Seiten ohne weiteres entfernt werden. Die Farbempfangsschicht 3, auf der das Foto aufgedruckt ist, präsentiert dabei dem Betrachter das aufgedruckte Motiv.
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Das erfindungsgemäße Foto-Medium 1 eignet sich insbesondere zur Haftung an Kühlschränken oder als Poster an Wänden.
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In der Trägerschicht 2 sind vorzugsweise weiße Pigmente angelagert und/oder die Trägerschicht 2 weist einen hohen Prozentanteil, insbesondere größer als 90%, an Opazität auf. Dadurch, dass die Farben in der Farbempfangsschicht 3 auf den weißen Hintergrund der Trägerschicht 2 aufgetragen werden, entstehen keine Farbverfälschungen, so dass das Bild optimal präsentiert werden kann. Durch die Opazität der Trägerschicht 2 kann das Foto-Medium 1 auch auf dunklen Untergründen haften, ohne dass die Farben des Bildes verfälscht werden.
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3 zeigt eine alternative Ausführungsform des Foto-Mediums. Dabei sind die ursprüngliche erste Haftvermittler-Schicht 4 und die Klebeschicht 5 gegen eine Kaschierkleberschicht 4' und eine Drei-Schicht-Anordnung 5' ausgetauscht. Die Kaschierkleberschicht 4' enthält vorzugsweise Kaschierkleber, welcher die Trägerschicht 3, welche in dieser alternativen Ausführungsform aus Polyethylen besteht, und die Drei-Schicht-Anordnung 5' permanent miteinander verbindet.
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Die Drei-Schicht-Anordnung 5' ist bevorzugt eine koextrudierte Folie, welche vorzugsweise drei Schichten umfasst. Die drei Schichten der Drei-Schicht-Anordnung 5' sind vorzugsweise so aufgebaut, dass eine Schicht aus Polyethylen 5'1 mit einer Schicht aus Ethylenvinylacetat 5'2 durch eine Schicht aus einem Primer 5'3 verbunden ist. Die Schicht aus Ethylenvinylacetat 5'2, welche die Haftfähigkeit des Foto-Mediums ausmacht, ist durch ein Trennpapier 6 geschützt.
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4 zeigt ein Flussdiagramm zu den Schritten des Herstellungsverfahrens. Zunächst wird in einem Schritt 11 das Ehylenvinylacetat (EVA) für die Herstellung der Klebeschicht 5 verflüssigt. Dafür liegt das EVA entweder als Granulat vor, so dass es mithilfe einer Lösemittelflüssigkeit aufgelöst wird. Vorzugsweise ist die Lösemittelflüssigkeit dabei z. B. Methylethylketon (MEK) oder Toluol. Alternativ liegt das Ethylenvinylacetat als Schmelzkleber vor, der zum Verflüssigen erwärmt wird. Die entstandene Klebstoffmasse wird in einem Schritt 12 auf ein Trennpapier 6 aufgebracht, so dass eine Klebeschicht 5 entsteht.
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Die Farbempfangsschicht 3, die zweite Haftvermittler-Schicht 7, die Trägerschicht 2 und die erste Haftvermittler-Schicht 4 werden in dieser Reihenfolge miteinander verbunden. Bevorzugt ist diese Verbindung permanent, insbesondere nicht-lösbar ausgebildet. Die Trägerschicht 2 wird z. B. in einem Schritt 13 durch die zweite Haftvermittler-Schicht 7 mit der Farbempfangsschicht 3 verbunden und in einem Schritt 14 wird auf der gegenüberliegenden Seite der Farbempfangsschicht 3 die erste Haftvermittler-Schicht 4 aufgebracht. Die Schritte 13 und 14 stellen dabei nur eine beispielhafte Variante dar, in welcher zeitlichen Abfolge die Schichten miteinander verbunden werden können.
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Anschließend werden die zusammengebrachten Schichten mit der ersten Haftvermittler-Schicht 4 in einem Schritt 15 auf die Klebeschicht 5 kaschiert, so dass die Trägerschicht 2 und die Klebeschicht 5 durch die erste Haftvermittler-Schicht 4 permanent miteinander verbunden werden. Alternativ können die Schritte 13 und 14 auch zeitlich vor den Schritten 11 und 12 stattfinden.
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Ein solches Verfahren hat den Vorteil, dass ein planares Foto-Medium 1 hergestellt wird, dass sich nicht wellt oder einrollt. Dadurch ist es mit handelsüblichen Druckern bedruckbar, da der Drucker das Foto-Medium 1 wie ein normales Blatt Papier einziehen kann. Vorzugsweise ist das Foto-Medium 1 für den Gebrauch mit handelsüblichen Druckern zurechtgeschnitten, so dass es in weit verbreiteten Formaten (wie z. B. DIN A4-, Letter- oder in einem Foto-Format) vorliegt.
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5 zeigt ein alternatives Herstellungsverfahren. Dabei wird in einem Schritt 15' das verflüssigte Ethylenvinylacetat aus Schritt 11 auf die mit einer ersten Haftvermittler-Schicht 4 versehene Trägerschicht 2 aufgebracht, so dass eine Klebeschicht 5 entsteht. Anschließend wird in einem Schritt 16' die Klebeschicht 5 mit einem Trennpapier 6 verbunden, so dass die Klebeschicht 5 bis zum Gebrauch des Foto-Mediums 1 von dem Trennpapier 6 geschützt wird. Dieses alternative Herstellungsverfahren birgt zusätzlich den Vorteil, dass ein Lösemittel bzw. Reste eines Lösemittels, welches zum Verflüssigen des Ethylenvinylacetats gebraucht wurde, nicht mit der Silikon-Beschichtung des Trennpapiers 6 reagiert und diese an- bzw. auflöst.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander einsetzbar. Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt. Vielmehr sind alle Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006003316 U1 [0002]