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Die Erfindung betrifft eine koextrudierte Folie mit zwei Randschichten und einer zwischen den Randschichten angeordneten Mittelschicht. Ferner betrifft die Erfindung Verwendungen einer Folie und eine Verwendung eines Mikrofasertuchs.
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Eine koextrudierte Folie, die sich elektrostatisch aufgeladen als Flip-Chart-Folie eignet, ist aus
EP 1 326 918 B1 bekannt. Diese bekannte Folie ist eine Polyolefinfolie, die nicht zwingend drei Schichten, sondern ggf. auch nur eine oder zwei Schichten aufweisen kann. Es wird jedoch eine zwei oder dreischichtige Folie bevorzugt, um die Oberflächen-Eigenschaften der Folie möglichst positiv gestalten zu können. An der Oberfläche dieser bekannten Folie sind nämlich sauerstoffhaltige Gruppen angelagert. Zudem ist die Oberfläche dieser bekannten Folie stark oberflächenpolarisiert, was beides bspw. mittels einer Corona-Behandlung der Oberfläche erreicht wird. Zudem wird diese bekannte Folie durch ein elektrisches Feld zusätzlich aufgeladen.
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Durch alle diese Maßnahmen zum gezielten elektrostatischen Laden der Folie wird erreicht, dass diese bekannte Folie elektrostatisch haftet und auf einer sauberen, getrockneten und planen Floatglas-Fläche ohne Zeitbegrenzung in jeder Lage haften bleibt. Eine Floatglas-Fläche wurde deshalb als Referenz gewählt, weil Glas einen hohen elektrischen Widerstand aufweist. Das Glas kann somit einem Abfließen oder Zufließen elektrischer Laden und damit einem Verlust der elektrostatischen Ladung der Folie einen Widerstand entgegensetzen. Die aus
EP 1 326 918 B1 bekannte Folie weist somit den Nachteil auf, dass die Haftkraft der Folie von der Oberflächenbehandlung dieser Folie abhängt und die Haltbarkeit dieser Haftkraft unter Umständen deutlich abnimmt, wenn die Folie an einer anderen Fläche als einer Floatglas-Fläche mit einem niedrigeren elektrischen Widerstand haftet.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte elektrostatisch haftende Folie bereitzustellen. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, neue Verwendungsmöglichkeiten einer Folie und eines Mikrofasertuchs bereitzustellen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einer koextrudierten Folie nach Anspruch 1 mit zwei Randschichten und einer zwischen den Randschichten angeordneten Mittelschicht, wobei die Mittelschicht eine Ladungsträgerschicht mit einem Polymer ist, das speziell zum beständigen Halten von Ionen ausgebildet ist. Ferner löst die Erfindung die Aufgabe mit Verwendungen einer Folie nach den Ansprüchen 16 bis 30 und mit der Verwendung eines Mikrofasertuchs nach Anspruch 31.
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Die erfindungsgemäße Folie weist somit obligatorisch wenigstens drei durch Koextrusion zusammengefügte Schichten auf, wobei die besondere Beschaffenheit der Mittelschicht ein beständiges Halten der Haftkraft der Folie bewirken kann. Die Mittelschicht nimmt dabei die Funktion einer Batterie für die Ionen bzw. für die elektrostatische Ladung der Folie ein. Die Folie bzw. die Mittelschicht wird vorzugsweise in einem industriellen Ionisierungsprozess ionisiert. Das Polymer weist vorzugsweise ein Polyolefin, bspw. Polyethylen oder Polypropylen, auf. Im Gegensatz zu
EP 1 326 918 B1 ist somit nicht eine spezielle Oberflächenbehandlung einer ggf. auch nur einschichtig ausgebildeten Folie für das Bereitstellen der elektrostatischen Haftkraft dieser Folie verantwortlich.
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Das Polymer in der Mittelschicht ist vorzugsweise derart beschaffen, dass es einer Rekombination der gehaltenen Ionen dauerhaft einen Widerstand entgegensetzt. Damit wird es zwar nicht unmöglich, dass die Ionen in der Mittelschicht rekombinieren und somit die elektrostatische Ladung der Folie in endlicher Zeit abnimmt. Jedoch sorgt das spezielle Polymer in der Mittelschicht für eine deutlich gebremste Rekombinationstätigkeit der Ionen bzw. für ein stabiles Verwahren der Ionen in der Mittelschicht.
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Vorzugsweise sind die Randschichten Isolatorschichten mit jeweils einem Polymer, das zum Isolieren der Mittelschicht gegenüber Ladungen in der Umgebung der Folie ausgebildet ist. Die Randschichten wirken somit einem ungewollten Zufließen von Elektronen in die Mittelschicht bzw. einem Abfließen von Elektronen aus der Mittelschicht jeweils durch die Randschichten entgegen. Damit bremsen auch die Randschichten die Rekombinationstätigkeit der Ionen in der Mittelschicht und tragen zum beständigen Halten der Ionen in der Mittelschicht bei.
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Insgesamt sind Ionen vorzugsweise derart beständig in der Mittelschicht haltbar, dass eine elektrostatische Haftkraft der Folie im Falle einer Lagerung der elektrisch geladenen Folie aufgewickelt auf einer Rolle für ein Zeitraum von fünf oder wenigstens fünf Jahren, insbesondere 10 oder wenigstens 10 Jahren, zumindest in Abschnitten der Folie, die zwischen weiteren Abschnitten dieser Folie gelagert werden, im Wesentlichen unverändert bleibt.
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Es verbleiben somit auch im Falle einer derartigen Lagerung der Folie über einen Zeitraum von fünf bzw. zehn Jahren noch so viele Ionen in der Mittelschicht, dass die Haftkraft der Folie im Wesentlichen unverändert bleibt. Eine Haftkraft der Folie, die noch 90 Prozent ihrer ursprünglichen Haftkraft besitzt, ist dabei als im Wesentlichen unverändert anzusehen. Die Erfindung ermöglicht somit eine lange Verwendbarkeit der Folie als elektrostatisch haftende Folie sowie eine derartige Verwendbarkeit auch noch nach Jahren der Lagerung.
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Ferner hat sich gezeigt, dass eine, bspw. aufgrund ungünstiger Lagerung oder Verwendung als Auflage an einem wenig geeigneten Untergrund, verminderte elektrostatische Ladung der Folie wieder verstärkt werden kann, insbesondere auf die ursprüngliche Ladung, bzw. die Folie wieder elektrostatisch aufgeladen werden kann, wenn mit einem Mikrofasertuch über die Folie gerieben wird. Dadurch wird die Mittelschicht wieder ionisiert, wobei die Ionen in der Mittelschicht nachfolgend wieder beständig mittels des speziellen Polymers in der Mittelschicht gehalten werden. Auch ist es möglich, die Folie nicht durch den industriellen Ionisierungsprozess, sondern mittels des Mikrofasertuchs erstmalig und ggf. wiederholt aufzuladen. Ein zum Aufladen bzw. Ionisieren geeignetes Mikrofasertuch besteht zu etwa 80 Prozent aus Polyester und zu etwa 20 Prozent aus Polyamid bzw. weist Polyester und Polyamid auf, insbesondere in einem Masseverhältnis von 4:1.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Dicke der Folie, insbesondere die Summe der Dicken der Mittelschicht und der beiden Randschichten, zwischen 40 μm und 60 μm, insbesondere etwa 50 μm. Dabei beträgt die Dicke der Mittelschicht vorzugsweise zwischen 60 Prozent und 80 Prozent, insbesondere etwa 70 Prozent, dieser Dicke der Folie. Die Dicke jeder der beiden Randschichten beträgt vorzugsweise jeweils zwischen 10 Prozent und 20 Prozent, insbesondere etwa 15 Prozent, der Dicke der Folie. Mit diesen Dicken ergeben sich optimale Hafteigenschaften der Folie. Insbesondere ergibt sich mit diesen Dicken ein vorteilhaftes Verhältnis des Flächengewichts der Folie zur elektrostatischen Ladung, die in der Mittelschicht festgehalten wird. Auch in Bezug auf die Handhabung und die Reißfestigkeit der Folie sind diese Dicken vorteilhaft.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Folie auf wenigstens einer Seite eine mittels Corona-Behandlung modifizierte und matte Oberfläche auf. Die Corona-Behandlung ist ein elektrochemisches Verfahren zur Oberflächenmodifikation von Kunststoffen, wobei die Folie bspw. einer elektrischen Hochspannungsentladung ausgesetzt wird. Dadurch haften Kaschierungen, Beschichtungen oder Farben besser an der derart behandelten Oberfläche. Bspw. eignet sich die mittels Corona-Behandlung modifizierte Oberfläche sehr gut zum permanenten Beschreiben oder zum Bedrucken.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Folie auf wenigstens einer Seite mit einer Farbempfangsschicht bzw. Kaltbeschichtung als Farbempfangsschicht beschichtet und weist dadurch auf dieser Seite eine glatte, matte Oberfläche auf. Die Farbempfangsschicht wird insbesondere in einem Kaltbeschichtungsverfahren ohne jegliche thermische Einwirkung auf die coronisierte Seite der Folie aufgebracht. Die glatte, matte Oberfläche, welche die Folie durch die Farbempfangsschicht erhält, kann mit Wasserfarben bemalt oder mit Farbstiften auf Wasserbasis beschrieben werden. Damit eignet sich diese Folie vorteilhaft für die Benutzung durch Kinder, die zum Bemalen oder Beschreiben der Folie somit ungiftige Wasserfarben nutzen können.
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Vorzugsweise weist die mit der Farbempfangsschicht beschichtete Oberfläche eine mittels Corona-Behandlung modifizierte und matte Oberfläche auf, da die Farbempfangsschicht vorteilhaft auf der mittels Corona-Behandlung modifizierten Oberfläche haftet.
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In einer besonderen Ausführungsform ist die Folie auf wenigstens einer Seite, die eine mittels Corona-Behandlung modifizierte und matte Oberfläche aufweist, bereits bedruckt. Dabei kann die Folie auf vielfältige Weise bspw. mit Linien, mit einem Rahmen, mit einem Firmenlogo, mit Karten, mit einem Kalender, mit Bildern, mit Graphiken, mit Unterrichtungs- und Lehrmaterial oder ähnlichem bedruckt sein.
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Entweder ist nur die Vorderseite der Folie, nur die Rückseite der Folie oder es sind beide Seiten der Folie bedruckt. Wenn nur eine Seite der Folie bedruck ist, kann die andere Seite, insbesondere reversibel bzw. auslöschbar, beschreibbar ausgebildet sein, insbesondere mittels Folienstiften oder sog. Whiteboard-Markern. Gemäß einer besonderen Ausführungsform ist die Rückseite der Folie mit einem Konterdruck versehen bzw. spiegelverkehrt bedruckt. Ferner ist die Folie transparent oder teiltransparent ausgebildet, so dass die Folie vor dem durchscheinenden Hintergrund beschrieben werden kann. Bspw. ist es auf diese Weise möglich, Beschriftungen vor dem Hintergrund von Lehrmaterial vorzunehmen und später wieder zu entfernen. Vor dem Hintergrund eines durchscheinenden Kalenders können Termine auf der Folie eingetragen werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Folie auf wenigstens einer Seite eine, insbesondere mittels Ziehen über eine Glättwalze, geglättete Oberfläche auf. Insbesondere ist die Glättwalze im Fertigungsprozess einem Extruder, in dem Rohstoffe zur Herstellung der Folie für die einzelnen Schichten getrennt aufgeschmolzen und gemeinsam durch eine Düse gegossen werden und die Folie somit koextrudiert wird, nachgeschaltet. Die geglättete Oberfläche ermöglicht es, die Folie auf dieser geglätteten Oberfläche mit handelsüblichen Folienstiften zu beschriften, wobei die aufgebrachte Schrift danach trocken wieder abgewischt werden kann. Aber auch eine mittels eines Permanentmarkes auf der Folie aufgebrachte Schrift kann von der geglätteten Oberfläche rückstandsfrei entfernt werden, wenn Alkohol oder ein anderes geeignetes Lösungsmittel hierzu verwendet wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Folie auf einer Seite eine mittels Corona-Behandlung modifizierte und matte Oberfläche auf, wohingegen die Folie auf der anderen Seite eine, insbesondere mittels Ziehen über eine Glättwalze, geglättete Oberfläche aufweist. In diesem Fall kann die Folie auf der geglätteten Seite wiederholt beschrieben werden, wobei die jeweils aufgebrachte Schrift bei Bedarf wieder entfernt werden kann. Die andere Seite kann bedruckt sein bzw. werden oder permanent beschrieben werden. Je nach Verwendungszweck kann wahlweise die geglättete Seite oder die mittels Corona-Behandlung modifizierte Seite als Vorderseite der Folie verwendet werden. Besonders vorteilhaft ist es, die Seite mit der mittels Corona-Behandlung modifizierten Oberfläche als Rückseite zu verwenden und mit einem Konterdruck zu versehen und die Seite mit der geglätteten Oberfläche als beschreibbare Vorderseite zu verwenden. Dabei ist die Folie vorzugsweise lichtdurchlässig bzw. transluzent mit einer Lichtdurchlässigkeit bzw. Opazität von bis zu 90 Prozent ausgebildet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Folie mit einem mittels Klebstoff selbstklebenden Papier kaschiert, das zusammen mit dem Klebstoff rückstandslos von der Folie abziehbar ist. Insbesondere ist die dadurch gegebene Kaschierung an einer Seite mit einer mittels Corona-Behandlung modifizierten Oberfläche angebracht. Die Kaschierung ermöglicht es, die Folie stabil durch einen Digitaldrucker bzw. durch eine Druckmaschine für Siebdruck oder Offsetdruck zu führen und dabei auf der der Kaschierung gegenüberliegende Seite zu bedrucken. Insbesondere ein Bedrucken im Digitaldruck ist hierbei möglich. Der Digitaldruck erfolgt vorzugsweise mittels eines sog. LED-UV (light emitting diodeultraviolet)-härtenden Verfahrens. Ferner ermöglicht die Kaschierung ein Bedrucken der Folie im Offsetdruck, im Flexodruck, im Tiefdruck oder im Indigodruck. Die Folie wird hierzu ggf. durch ein Aufbringen von sog. Primern, entsprechend bedruckbar gemacht. Die Folie ist dabei entweder als Rollenware oder vorzugsweise auch als Bogenware mit einzelnen Folienblättern konfektioniert. Mit der Bogenware der Folie ist es möglich, Serien mittlerer Größe bzw. im Digitaldruckverfahren Kleinserien von bedruckter Folie herzustellen.
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Nach dem Bedrucken kann das Papier rückstandslos mit dem verwendeten Klebstoff von der Folie abgezogen werden, so dass die Folie auf die beschriebene Weise verwendet werden kann. Ggf. wird die Folie vor dem Bedrucken entladen und nach dem Drucken wieder aufgeladen bzw. ionisiert, wenn das verwendete Druckverfahren eine elektrisch neutrale Folie erfordert. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Ionisierung der Folie bzw. der Mittelschicht durch das Abziehen des Papiers von der Folie mittels dabei frei werdender Reibungsenergie.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist wenigstens eine der Randschichten Farbpigmente auf, so dass die Folie pigmentiert bzw. farbig und im Wesentlichen lichtundurchlässig bzw. blickdicht ist. Vorzugsweise weist diese Randschicht schwarze Farbpigmente auf, so dass die Folie schwarz und blickdicht ist. Besonders bevorzugt sind beide Randschichten schwarz eingefärbt. Die schwarze und elektrostatisch aufgeladene Folie eignet sich zum Beschreiben mit Leuchtstiften oder mit Kreide bzw. Kreidefarben, wobei die Kreide von der Folie abwischbar ist. Ein weiterer Verwendungszweck der schwarzen Folie ergibt sich dadurch, dass diese Folie elektrostatisch haftend an Fensterglas angelegt werden kann und dadurch einen Blend- und Lichtschutz oder einen Sichtschutz bereitstellt. In diesem Fall ist es auch denkbar, die Folie nicht völlig blickdicht, sondern teiltransparent auszugestalten. Insbesondere dann, wenn die Folie schwarz und blickdicht ist, eignet sie sich jedoch als Verdunklungsmedium, bspw. zur Verdunkelung im Schlafzimmer oder zur Abdunkelung von Konferenzzimmern bei Beamer-Präsentationen.
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Einer alternativen vorteilhaften Ausführungsform ist die Folie transparent oder teiltransparent ausgebildet. In Kombination mit einer Bedruckung erhält man somit Fensterbilder, die elektrostatisch an einem Fenster haften. Ferner ist die transparente, insbesondere unbedruckte, Folie als Abdeckung für Baupläne, Karten o. ä. zu verwenden, so dass sich ein Schutz für diese Baupläne bzw. Karten ergibt und zugleich Anmerkungen und Notizen auf der Folie direkt über dem Bauplan bzw. der Karte angebracht werden können.
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Unabhängig davon, ob die Folie transparent, teiltransparent oder blickdicht ist, eignet sie sich als Schutzfolie für verschiedenste Gegenstände, an denen sie haftet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind in der Mittelschicht negative Ionen eingelagert. Damit sind im Wesentlichen alle bereits genannten Anwendungen der Folie realisierbar. Ferner eignet sich die Folie damit als Reinigungsfolie für alte restaurierungsbedürftige Lithographien. Die Folie und die Lithographien werden dabei in einer Spezialmaschine aneinander vorbeigeführt, wobei die negative Ionisierung der Folie wie ein Magnet Feinstaub von den Lithographien aufnimmt und diese Lithographien somit reinigt.
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Gemäß einer alternativen bevorzugten Ausführungsform sind in der Mittelschicht positive Ionen eingelagert, so dass die Folie positiv elektrostatisch geladen ist. Damit eignet sich die Folie zum Entfernen von Schimmelsporen, die im Allgemeinen negativ geladen sind und somit von der Folie aufgenommen werden können. Insbesondere alte Artefakte, die durch Zerstörung mittels Schimmel bedroht sind, bspw. weil sie feucht geworden sind, können somit nachhaltig vor einem Befall mit Schimmel geschützt werden, indem Schimmelsporen durch einen starken Magneteffekt zwischen den positiven Ionen der Folie und den negativ geladenen Schimmelsporen von der Folie aufgenommen werden.
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Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus den anhand der Zeichnung näher erläuterten Ausführungsbeispielen. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine Folie gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer schematischen Schnittdarstellung;
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2 eine Folie gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer schematischen Schnittdarstellung;
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3 eine Folie gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer schematischen Schnittdarstellung;
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4 eine Folie gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer schematischen Schnittdarstellung;
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5 eine Folie gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer schematischen Schnittdarstellung;
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6 eine auf Papier kaschierte Folie gemäß einem sechsten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer schematischen Schnittdarstellung;
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7 eine Folie gemäß einem siebten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer schematischen Schnittdarstellung;
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8. eine Folie gemäß einem achten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer schematischen Schnittdarstellung und
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9 eine Vorrichtung zur Herstellung der Folie des vierten Ausführungsbeispiels gemäß 4.
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1 zeigt eine koextrudierte Folie 1 mit zwei Randschichten 2 und 4 und einer zwischen den Randschichten 2 und 4 angeordneten Mittelschicht 6. Die Mittelschicht 6 ist als Ladungsträgerschicht ausgebildet und weist ein spezielles Polymer 8 auf, das speziell zum beständigen Halten von Ionen 10 ausgebildet ist. Die Ionen 10 dieser Folie 1 sind negativ geladen bzw. weisen einen Elektronenüberschuss auf. Alternativ kann die Mittelschicht 6 unabhängig von der Ausbildung der Randschichten 2 und 4 jedoch auch positive Ionen bzw. Anionen halten bzw. lagern.
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Die Folie 1 besitzt aufgrund der in der Mittelschicht 6 gespeicherten Ionen 10 eine elektrostatische Haftkraft, mit der die Folie 1 in nahezu jeder Lage an nahezu jedem im Wesentlichen ebenen Untergrund elektrostatisch haften kann. Besonders gut eignen sich glatte Oberflächen als Haftgrund für die Folie 1. Daher kann die elektrostatisch geladene Folie 1 bspw. an Fensterglas angelegt werden und haftet dort selbstständig. Insbesondere haftet die Folie 1 an sämtlichen, insbesondere nicht speziell antistatisch ausgerüsteten, Wandflächen oder Oberflächen gleich welcher Beschaffenheit, bspw. an lackierten oder unlackierten Metallflächen, Kunststoffflächen, an Tapeten, an Sichtblenden, an Backsteinen, an Holzflächen und an Glasflächen.
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Zwar lassen sich auch gewöhnliche Folien elektrostatisch aufladen. Jedoch lässt die elektrostatische Haftkraft dieser gewöhnlichen Folien bereits nach wenigen Minuten oder im Optimalfall nach wenigen Stunden stark nach. Mit Folien, die eine spezielle bzw. speziell behandelte Oberfläche aufweisen, lässt sich zudem eine elektrostatische Haftkraft erreichen, die sich unter bestimmten idealisierten Bedingungen für mehrere Jahre aufrechterhalten lässt. Die erfindungsgemäße Folie 1 erreicht eine mindestens ebenso gut andauernde Haftkraft dadurch, dass die Mittelschicht 6 bzw. das Polymer 8 die Ionen 10 wie eine Batterie hält bzw. einer Rekombination der gehaltenen Ionen 10 dauerhaft einen Widerstand entgegensetzt. Dadurch, dass im Wesentlichen die Mittelschicht 6 für die andauernde Haftkraft der Folie 1 sorgt, können die Randschichten 2 und 4 auf unterschiedliche Weise ausgebildet sein, so dass sich in Abhängigkeit von der Ausbildung dieser Randschichten 2 und 4 unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten für die Folie 1 ergeben. Ferner haftet die Folie an einer geeigneten Oberfläche sowohl in dem Fall, dass die Randschicht 4 dieser Oberfläche zugewandt ist, als auch in dem Fall, dass die Randschicht 2 dieser Oberfläche zugewandt ist. Folglich kann eine Seite 12 der Folie 1 mit der Randschicht 2 die Vorderseite der Folie 1 und eine Seite 14 der Folie 1 mit der Randschicht 4 die Rückseite der Folie 1 sein. Alternativ kann jedoch auch die Seite 14 als Vorderseite und die Seite 12 als Rückseite verwendet werden.
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Die Randschichten 2 und 4 sind als Isolatorschichten ausgebildet, welche die Ionen 10 gegenüber etwaigen Ladungen in der Umgebung der Folie 1 isolieren. Hierfür weisen die Randschichten 2 und 4 ein Polymer 16 auf, welches sich vom Polymer 8 in der Mittelschicht unterscheidet. Insgesamt hält die Mittelschicht 6 die Ionen 10 derart beständig, dass eine elektrostatische Haftkraft der Folie 1 auch nach Jahren der Lagerung nicht oder nur unwesentlich abnimmt. Insbesondere dann, wenn die elektrostatisch geladene Folie auf einer Rolle aufgewickelt ist, kann die Folie 1 auch nach fünf oder zehn Jahren der Lagerung auf dieser Rolle noch von dieser Rolle abgewickelt und elektrostatisch haftend an einem geeigneten Untergrund befestigt werden.
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Alle vorstehenden Aussagen zur Folie 1 gelten ebenso für die Folien gemäß den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen gemäß den 2 bis 8 sowie für nicht dargestellte Ausführungsbeispiele, die sich aus beliebigen Kombinationen einer erfindungsgemäßen Mittelschicht 6 mit zwei Randschichten 2 und 4 ergeben. Darüber hinaus kann die Folie 1 ggf. weitere Schichten aufweisen.
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Die Folie 1 im ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist teiltransparent ausgebildet bzw. weist eine Lichtdurchlässigkeit zwischen 5 Prozent und 95 Prozent, insbesondere zwischen 20 Prozent und 80 Prozent, auf. Hierfür sind geeignete Füllstoffe bzw. Farbpigmente in den Randschichten 2 und 4 eingelagert. Alternativ oder zusätzlich wird die Teiltransparenz oder Blickdichtheit der Folie 1 allein oder ergänzend durch Einlagerung von Füllstoffen bzw. Farbpigmenten in die Mittelschicht 6 erreicht.
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Mit einer aufgrund weißer Farbpigmente teiltransparenten Folie 1 ergibt sich ein Aussehen dieser Folie 1, das dem Aussehen eines weißen Blattes Papier gleicht, wobei die Folie 1 rückseits beleuchtet werden kann, bspw. bei Auflage an eine Fensterscheibe, und sich dadurch ein kontrastreicher weißer Hintergrund gegenüber einer aufbringbaren Beschriftung ergibt. Die Oberfläche 18 auf der Seite 12 der Folie ist mittels des Corona-Verfahrens corona-behandelt und dadurch derart modifiziert, dass die Folie 1 an der Oberfläche 18 vorteilhaft bedruckt oder beschrieben werden kann. Insbesondere wird durch die Oberflächenbehandlung mittels einer Corona-Entladung die Haftbarkeit von Farbe an dieser Oberfläche 18 verbessert. Die Oberfläche 20 an der Seite 14 der Folie 1 ist hingegen unbehandelt.
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2 zeigt eine koextrudierte Folie 1' gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der Schichtaufbau dieser Folie 1' ist identisch zum Schichtaufbau der Folie 1 des ersten Ausführungsbeispiels gemäß 1. Insbesondere bezeichnen hier wie auch in allen nachfolgenden Figuren gleiche Bezugszeichen gleich oder zumindest ähnlich ausgebildete Teile der Folie 1 bzw. 1'.
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Die Folie 1' unterscheidet sich von der Folie 1 durch geglättete Oberflächen 22, die beide nicht corona-behandelt sind. Dadurch kann die Folie 1' als Whiteboard bzw. als wiederholt beschreibbare elektrostatisch haftende Folie verwendet werden. Die glatte und glänzende Oberfläche 20 kann mit trocken abwischbaren Textmarkern bzw. Folienstiften beschrieben werden, wobei die damit aufgebrachte Schrift trocken abwischbar ist, ohne dass Rückstände zurückbleiben. Ferner ist die Folie 1' auch zum Beschreiben mit sog. Permanent-Markern geeignet, wobei auch die mittels Permanent-Markern aufgebrachte Schrift bzw. Farbe rückstandsfrei entfernt werden kann, wenn z. B. mit Alkohol getränkte Reinigungstücher verwendet werden.
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3 zeigt eine koextrudierte Folie 1'' mit zwei Randschichten 24 und 26, die sich von den Randschichten 2 und 4 dadurch unterscheiden, dass sie nicht teiltransparent ausbildet, sondern schwarz eingefärbt sind, so dass sich für die Folie 1'' insgesamt eine Lichtdurchlässigkeit von weniger als fünf Prozent, vorzugsweise weniger als ein Prozent ergibt. Dabei weist die Folie 1'' auf beiden Seiten 12 und 14 die unbehandelte bzw. nicht corona-behandelte und nicht geglättete Oberfläche 20 auf. Die Folie 1'' lässt sich somit als schwarze Tafel bzw. als sog. Blackboard verwenden. Insbesondere kann die Folie 1'' mit permanent haftenden oder nass abwischbaren Leuchtstiften oder mit abwischbarer Kreide beschrieben und danach als Werbemedium oder Informationstafel verwendet werden. Weiter kann die schwarze Folie 1'' als Abdeckfolie für Fensterglas und somit als Blend- und Lichtschutz oder Sichtschutz sowie als Verdunklungsmedium für Schlafzimmer oder Konferenzzimmer, insbesondere für Beamer-Präsentationen, verwendet werden. Schließlich ergibt sich durch die in der Folie 1'' bzw. in den Randschichten 24 und 26 und/oder in der Mittelschicht 6 eingelagerten Farbpigmente eine verbesserte elektrostatische Haftkraft der Folie, da mittels dieser Farbpigmente eine höhere Aufladung der Folie 1'' erreicht werden kann.
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4 zeigt eine koextrudierte Folie 1''' mit einer besonders vorteilhaften Kombination der Mittelschicht 6 in Verbindung mit transparenten Randschichten 28 und 30 derart, dass die Folie 1''' eine Lichtdurchlässigkeit von mehr als 95 Prozent, insbesondere mehr als 99 Prozent, bevorzugt etwa 100 Prozent, aufweist. Diese Randschichten 28 und 30 sind mit der geglätteten Oberfläche 22 auf der Seite 12 und mit der ungeglätteten, jedoch corona-behandelten Oberfläche 18 auf der Seite 14 der Folie 1''' kombiniert. Dadurch ergibt sich eine mehrfache Verwendbarkeit der Folie 1''', wobei die Seite 12 als Vorderseite verwendet und wieder auslöschbar beschrieben werden kann und wobei alternativ die Seite 14 als Vorderseite verwendet und bedruckt und/oder beschrieben werden kann.
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Weiter ist es möglich, die Seite 14 der Folie 1''' spiegelverkehrt zu bedrucken bzw. mit einem Konterdruck zu versehen und diese Seite 14 als Rückseite zu verwenden, die somit durch die Mittelschicht 6 und die Randschicht 28 geschützt ist. Die Seite 12, welche somit die Vorderseite ist, kann vor dem Hintergrund des Konterdrucks wiederholt beschrieben und wieder von einer aufgebrachten Schrift befreit werden. Als Konterdruck eignet sich somit ein Kalendarium, vor dem auslöschbar Termine eingetragen werden können. Auch Karten und verschiedenste Lehrmaterialen können als Konterdruck verwendet und durch die reversibel auf der gegenüberliegenden Seite aufbringbare Beschriftung vorteilhaft, bspw. in Schulungen, verwendet werden. Dabei kann in Abweichung vom gezeigten Ausführungsbeispiel die Folie 1''' auch teiltransparente Randschichten 2 und 4 anstelle der transparente Randschichten 28 und 30 aufweisen. Die geglättete Seite 12 sorgt für eine homogene Lichtbrechung an der Oberfläche der Folie 1''', so dass der Konterdruck unverzerrt bzw. klar durch die Folie 1''' betrachtet werden kann. Wenn eine Bedruckung auf der Seite 14 nicht durch die Folie 1''' hindurch scheinen muss, kann die Folie 1''' auch mit blickdichte Randschichten mit schwarzen Farbpigmenten gemäß den Randschichten 24 und 26 oder mit andersfarbigen Farbpigmenten ausgebildet sein.
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5 zeigt eine koextrudierte Folie 1'''', die weitgehend der Folie 1 gleicht, jedoch zusätzlich auf der Seite 12 mit einer Kaltbeschichtung 32 als Farbempfangsschicht versehen ist. Für die Fertigung dieser Folie 1'''' wird die Randschicht 2 zunächst corona-behandelt und nachfolgend die Kaltbeschichtung 32 auf die Randschicht 2 aufgebracht. Aufgrund der Corona-Behandlung haftet die Kaltbeschichtung 34 besonders stark an der Randschicht 2. Die Kaltbeschichtung ist vorzugsweise eine transparente Dispersionsfarbe, die vorteilhaft bedruckt werden kann, insbesondere vollflächig in einer Flexodruckmaschine. Insgesamt ergibt sich aufgrund der Kaltbeschichtung 32 eine glatte, matte Oberfläche. Auf dieser Oberfläche 34 kann die Folie 1'''' auch mit Wasserfarben beschrieben bzw. bemalt werden. Da Wasserfarben im Allgemeinen ungiftig sind und keine schädlichen Dämpfe ausgasen, ist die beschichtete Folie 1'''' hervorragend dazu geeignet, von Kindern verwendet zu werden.
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6 zeigt eine koextrudierte Folie 1''''', die auf einem Papier 36 kaschiert ist. Prinzipiell eignet sich zwar jede der vorstehend beschriebenen Folien 1 bis 1'''' zur Kaschierung auf einem Papier. Beispielhaft ist jedoch die Folie 1''''' mit den Randschichten 2 und 4, mit einer Oberfläche 38 auf der Seite 12 und mit der Oberfläche 18 auf der Seite 14 auf dem Papier 36 kaschiert. Die Oberfläche 38 ist corona-behandelt und daher matt und zusätzlich geglättet, so dass sich eine glatte und matte Oberfläche ergibt, die mit großer Detailtreue bzw. in hoher Auflösung bedruckt werden kann. Zwischen dem Papier 36 der Folie 1''''' ist ein Klebstoff 38 angeordnet, der die Folie 1''''' und das Papier 36 aneinander haften lässt. Dabei haftet der Klebstoff 38 jedoch stärker am Papier 36 als an der Folie 1''''', so dass die Folie 1''''' rückstandsfrei bzw. ohne das Anhaften von Klebstoff an der Folie 1''''' vom Papier 36 mit dem Klebstoff 38 entfernt werden kann.
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Die auf dem Papier 36 kaschierte Folie 1''''' eignet sich hervorragend zur Bedruckung im Digitaldruck bzw. zur Bedruckung in Druckern, für die eine größere Festigkeit der Folie notwendig wäre, als sie durch die Folie 1''''' allein gegeben ist. Das Papier 36 sorgt somit für Stabilität beim Durchzug durch den Drucker und verbessert die manuelle Handhabbarkeit der Folie Daher lässt sich die auf dem Papier 36 kaschierte Folie 1''''' vorteilhaft als Bogenware bedrucken, womit auch Kleinserien und sogar Einzeldrucke mit nur geringem Aufwand hergestellt werden können. Insbesondere kann die auf dem Papier 36 kaschierte Folie 1''''' als Bogenware im Offsetdruck bedruckt werden. Somit lassen sich kostengünstig Poster und Werbeplakate in Kleinauflagen oder mittleren Auflagen herstellen.
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7 zeigt eine koextrudierte Folie 1'''''', die volltransparent ausgebildet ist. Auf der Seite 12 weist sie dabei die geglättete Oberfläche 22 und auf der Seite 14 die unbehandelte Oberfläche 20 auf. Diese transparente Folie 1'''''' eignet sich aufgrund ihrer optimalen, insbesondere homogenen, Lichtbrechung hervorragend zur Herstellung von Fensterbildern, die elektrostatisch an Fensterscheiben haften. Zudem kann die transparente Folie 1'''''' zum Abdecken von Bauplänen oder ähnlichem verwendet werden, wobei der Bauplan durch die Folie 1'''''' geschützt ist und auf der Folie 1'''''' vor dem Hintergrund des Bauplans Änderungen oder Notizen oder andere Beschriftungen aufgebracht werden können, die den Bauplan selbst unbeschadet lassen. Alle vorstehend beschriebenen Folien 1 bis 1'''''' können überdies als Schutzfolien für beliebige im Wesentlichen glatte Oberflächen verwendet werden.
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Zudem eignen sich alle vorstehend beschriebenen Folien 1 bis 1'''''' zur Verwendung als Reinigungsfolie. Insbesondere eignen sich die Folien 1 bis 1'''''' zur Feinstaubentstaubung, wobei bspw. restaurierungsbedürftige Lithographien mittels der elektrostatisch geladenen Folien 1 bis 1'''''' von Feinstaub befreit werden. Die Folien 1 bis 1'''''' saugen dabei den Feinstaub wie Magnete von den Lithographien ab. Vorteilhafterweise werden die zu reinigenden Lithographien und die zur Reinigung verwendete Folie 1 bis 1'''''' dabei mittels einer Spezialmaschine in geringem Abstand aneinander vorbeigeführt.
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8 zeigt eine koextrudierte Folie 1''''''', die in der Mittelschicht 6 anstelle der negativ geladenen Ionen 10 positiv geladene Ionen bzw. Anionen 42 aufweist. Dadurch ist die Folie 1''''''' positiv elektrostatisch geladen. Beispielhaft weist die Folie 1''''''' die Randschichten 24 und 26 sowie die unbehandelte Oberfläche 20 auf beiden Seiten 12 und 14 der Folie 1''''''' auf. Es können jedoch auch andere Randschichten und Oberflächen vorgesehen sein. Aufgrund der positiven Ionen 42 in der Mittelschicht 6 kann die derart positiv geladene Folie 1''''''' als Reinigungsfolie für negativ geladene Teilchen bzw. Partikel verwendet werden. Insbesondere eignet sich die Folie 1''''''' zum Aufnehmen von Schimmelsporen. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise feucht geworden Artefakte zu einem großen Teil von Schimmelsporen befreien, so dass nachfolgend einem Befall mit Schimmel, der prinzipiell durch Feuchtigkeit begünstigt ist, entgegengewirkt ist.
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9 zeigt eine Einrichtung zur Herstellung einer koextrudierten Folien am Beispiel der Folie 1''' des vierten Ausführungsbeispiels gemäß 4. Die übrigen Folien 1 bis 1'' und 1'''' bis 1''''''' werden in ähnlicher bzw. entsprechend angepasster Weise hergestellt, wobei sich Änderungen gegenüber dieser Beschreibung für den Fachmann ohne weitere Erklärungen erschließen.
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Rohstoffe zur Herstellung der Folie 1''', nämlich für die Randschichten 28 und 30 mit dem Polymer 16 und für die Mittelschicht 6 mit dem Polymer 8 werden getrennt in einem Extruder 44 bzw. in separaten Extrudern aufgeschmolzen und gemeinsam durch eine Düse 46, insbesondere Breitschlitzdüse, gegossen bzw. koextrudiert. Dadurch ergibt sich eine dreischichtige Folie, die noch warm an eine Glättwalze 48 bzw. eine sog. ”Chill-Roll” herangeführt wird. Die Glättwalze 48 glättet die Oberfläche 22, während die Folie langsam abkühlt. Weiter passiert die Folie mehrere Rollen 50. Dabei weist die Folie bereits ihre endgültige Dicke ohne evtl. Beschichtungen auf. Insbesondere wird die Folie nicht gereckt bzw. ist die herzustellende Folie 1''' keine gereckte Folie.
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Nachfolgend wird die Folie 1''' mittels einer Entladevorrichtung 52 vollständig entladen. Insbesondere werden alle Ionen in der Folie 1''' neutralisiert. Erst danach passiert die Folie 1''' eine Ladevorrichtung 54, welche die Folie 1''' auflädt bzw. die in der Mittelschicht 6 zu speichernden Ionen 10 bzw. 42 erzeugt. Die Kombination aus Entladevorrichtung 52 und Ladevorrichtung 54 bzw. das Verfahren, erst sämtliche Ladungen aus der Folie 1''' zu neutralisieren, um die Folie danach aufzuladen, fördert das nachfolgende beständige Halte der Ionen 10 bzw. 42 in der Mittelschicht 6.
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Schließlich passiert die Folie 1''' eine elektrische Hochspannungsentladungsvorrichtung 56, die für die Corona-Behandlung der Folie 1''' auf der Seite 14 der Folie 1''' sorgt. Hiernach ist die Folie 1''' wie in der Beschreibung zu 4 beschrieben ausgebildet. Zur Veranschaulichung ist ein Ausschnitt der Folie 1''' daher vergrößert, wie durch eine Lupe betrachtet, in 9 dargestellt.
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Alle Folien 1 bis 1''''''' weisen ohne evtl. Beschichtungen eine Dicke von etwa 50 μm auf, wobei anteilsmäßig die Mittelschicht 6 ca. 70 Prozent und die Randschichten 2, 4, 2, 26, 28 und 30 jeweils etwa 15 Prozent dieser Dicke ausmachen. Evtl. Beschichtungen vergrößern die Dicke der Folie um die Dicke der jeweiligen Beschichtung, wobei sich die Anteile der einzelnen Schichten an der Gesamtdicke auf die Gesamtdicke ohne derartige Beschichtung beziehen.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind sowohl einzeln als auch beliebiger Kombination miteinander einsetzbar. Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt. Vielmehr sind alle Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1326918 B1 [0002, 0003, 0006]