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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherheitsetikett zur Verwendung
als Erstöffnungsnachweis.
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Sicherheitsetiketten
werden üblicherweise dazu verwendet, die Erstöffnung
eines mit dem Sicherheitsetikett gekennzeichneten Gegenstandes, wie
einer Tür oder eines Behältnisses, anzuzeigen. Dazu
weisen derartige Sicherheitsetiketten typischerweise zumindest ein
optisches Merkmal auf, das einen Öffnungsversuch, wie ein
Ablösen von dem mit dem Sicherheitsetikett versehenen Gegenstand,
irreversibel anzeigt. Die Sicherheitsetiketten dienen insofern als
Siegel für die Unversehrtheit des Gegenstandes vor Erstöffnung.
Das Sicherheitsetikett wird hierzu auf den Gegenstand derart aufgeklebt,
dass dieser ohne ein Ablösen oder Zerschneiden des Sicherheitsetiketts
nicht geöffnet werden kann. Hierzu muss das Sicherheitsetikett
derart mit dem Gegenstand verbunden sein, dass ein Ablösen und
anschließendes Wiederaufbringen nicht ohne sichtbare Beeinträchtigungen
möglich ist. Dies wird üblicherweise durch eine
geeignete Klebeverbindung mit dem Gegenstand in Kombination mit
einem optischen Merkmal erreicht. Der Begriff „Sicherheitsetikett” umfasst
vorliegend sowohl Ausgestaltungen mit begrenzten Abmessungen wie
Stanzlinge als auch bandförmige Ausgestaltungen wie Klebebänder.
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Derartige
Sicherheitsetiketten sind aus dem Stand der Technik bekannt (
WO 97/44769 A1 ;
EP 0 205 457 B1 ).
Sicherheitsetiketten sind kommerziell verfügbar wie z.
B. unter der Produktbezeichnung tesa
® SecuritySeal.
Sicherheitsetiketten können so aufgebaut sein, dass sie
einen Schichtaufbau mit unterschiedlich stark aneinander haftenden
Schichten aufweisen. Dieser Schichtaufbau ist vor einem ersten Ablöseversuch
mit dem bloßen Auge üblicherweise nicht zu erkennen.
Bei einem Ablöseversuch wird der Schichtaufbau jedoch aufgrund
unterschiedlicher Klebkräfte innerhalb des Schichtaufbaus
zerstört, so dass eine sichtbare Beeinträchtigung
des Sicherheitsetiketts bestehen bleibt, die auch nicht durch ein Wiederverkleben
der betroffenen Schichten rückgängig gemacht werden
kann. Die Beeinträchtigung kann beispielsweise darin bestehen,
dass durch das Ablösen einzelner Schichten ein Schriftzug
erkennbar wird.
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Problematisch
bei derartigen Sicherheitsetiketten ist das rückstandsfreie
Ablösen eines einmal verwendeten Sicherheitsetiketts von
dem Gegenstand. Dieses ist oftmals nur mit hohem mechanischem Aufwand
oder unter Einsatz von Lösemitteln möglich. Beides
ist aufgrund der hohen Personalkosten und wegen der bei der Reinigung
auftretenden Beeinträchtigung der Oberfläche des
Gegenstandes oft unerwünscht.
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Gesucht
sind daher auch Sicherheitsetiketten, die einerseits als Erstöffnungsnachweis
fungieren, andererseits aber rückstandsfrei wiederablösbar sind.
Rückstandsfrei wiederablösbare Selbstklebestreifen
sind an sich bekannt. Aus dem Stand der Technik sind beispielsweise
Klebestreifen bekannt, die durch ein Verstrecken, das auch als „Strippen” bezeichnet
wird, im wesentlichen rückstandsfrei wiederablösbar
sind (
US 4,024,312 ;
EP 0 563 272 B1 ). Als
Beispiel für kommerziell erhältliche Produkte
seien tesa
® Power Strips
® genannt. Diese unterschiedlichen
Klebestreifen haben als Gemeinsamkeit, dass die dort verwendeten
Haftklebemassen eine ungewöhnlich hohe Kohäsivität
und Dehnbarkeit aufweisen, wodurch das Verstrecken ermöglicht
wird.
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Aus
dem Stand der Technik (
US
6,372,341 B1 ) ist zudem ein Sicherheitsetikett bekannt,
das sowohl einen Öffnungsversuch irreversibel anzeigt,
indem sich spezielle Funktionsschichten voneinander trennen, als
auch durch Strippen rückstandsfrei von dem Verklebungsuntergrund
abgelöst werden kann. Dieses Sicherheitsetikett löst
insofern das Problem der rückstandsfreien Entfernung vom
Verklebungsuntergrund. Jedoch ist auch dieses Sicherheitsetikett in
seinem Aufbau relativ komplex und damit die Herstellung entsprechend
aufwendig.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, ein Sicherheitsetikett
anzugeben, das als Erstöffnungsnachweis verwendet werden kann,
dabei jedoch einen möglichst einfachen Aufbau aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung löst das zuvor beschriebene Problem
bei einem Sicherheitsetikett mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch
1. Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Ein
erfindungsgemäßes Sicherheitsetikett weist einen
Träger und unterhalb des Trägers eine Klebeschicht
zur Festlegung des Etiketts auf einem zu sichernden Gegenstand auf.
Entscheidend ist nunmehr, dass eine Kennzeichnung, beispielsweise eine
Laserkennzeichnung oder eine Prägung, vorzugsweise jedoch
in Form einer Bedruckung, vorgesehen ist, die zunächst
ohne Hilfsmittel nicht erkennbar ist. Bei einer Kennzeichnung in
Gestalt einer alphanumerischen Zeichenfolge sind diese also ohne Hilfsmittel
wie z. B. eine Lupe oder ähnliches nicht lesbar. Das Sicherheitsetikett
ist jedoch so ausgebildet, dass die Kennzeichnung bei einer Manipulation des
Sicherheitsetiketts erkennbar wird. Hierzu ist das Sicherheitsetikett
dehnbar ausgebildet, so dass es bei einem Ablöseversuch
vom Klebeuntergrund verstreckt wird. Durch die Verstreckung wird
nicht nur das Sicherheitsetikett gedehnt sondern auch die darauf
befindliche Kennzeichnung. Diese Dehnung hat dann zur Folge, dass
die Kennzeichnung nunmehr erkennbar, insbesondere also lesbar wird.
Der Ablöseversuch wird damit sicher angezeigt. Die Lesbarkeit
der Kennzeichnung kann dabei derart vorgesehen sein, dass dennoch
Hilfsmittel erforderlich sind. Bevorzugt ist jedoch eine Ausgestaltung,
bei der die Kennzeichnung nach der Dehnung des Sicherheitsetiketts
ohne Hilfsmittel erkennbar ist, Die Kennzeichnung kann auf verschiedenster
Art und Weise ausgebildet sein. So eignet sich neben einer Kennzeichnung
in Form einer alphanumerischen Zeichenfolge beispielsweise auch
Rasterbilder aus Punkten und/oder gerade oder kurvig verlaufenden
Linien, wie z. B. Guillochen. Eine weitere Ausgestaltung der Kennzeichnung
kann darin bestehen, dass Information schraffiert aber konturlos
auf einen andersartig schraffierten Hintergrund aufgebracht wird.
Sofern Linien bei der Ausgestaltung der Kennzeichnung vorgesehen
sind, sollte deren Auflösung möglichst hoch sein,
so dass auch geringe Abstände zwischen zwei Linien aufgelöst
werden können. Bei der Aufbringung der Kennzeichnung mittels
Flexodruck können beispielsweise Linienabstände
zwischen etwa 100 μm und etwa 500 μm aufgelöst
werden.
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Die
Kennzeichnung kann beispielsweise auch durch einen sehr feinen mehrfarbigen
Rasterdruck (RGB-Rasterdruck) aufgebracht sein. Der Druck ist dabei
so ausgeführt, dass sich bei nicht gedehntem Sicherheitsetikett
die Farbe der einzelnen Druckpunkte überlagert und der
Betrachter lediglich eine Mischfarbe wahrnimmt. Beim Dehnen des Sicherheitsetiketts
vergrößern sich dann jedoch die Abstände
zwischen den Rasterpunkten, so dass das Auge des Betrachters diese
nun besser auflösen kann und andersfarbige Information
erkennt. Eine nähere Erläuterung dieses Effekts
ist veröffentlich im „Lehrbuch der Experimentalphysik",
von Ludwig Bergmann, Clemens Schaefer, Heinz Niedrig, Band 3 Optik,
Kapitel 6.11,, Gruyter Verlag, 9. Auflage (2004).
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Geeignete
Materialien, die eine hinreichende Dehnung ermöglichen
sind Folien auf Polymerbasis, insbesondere elastomere Folien. Dementsprechend ist
zumindest der Träger auf Polymerbasis ausgebildet. Das
Sicherheitsetikett kann aber auch weitere Schichten enthalten, die
die Dehnung ermöglichen, beispielsweise eine weitere Polymerschicht.
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In
bevorzugter Ausgestaltung ist das Sicherheitsetikett um mindestens
100%, vorzugsweise um mindestens 300% dehnbar. Die Dehnbarkeit wird
dabei bestimmt nach DIN EN ISO 527-3. Eine hinreichende
Dehnbarkeit ermöglicht dabei eine zunächst relativ
kleine Ausgestaltung der Kennzeichnung, die eine Erkennung ohne
Hilfsmittel bei ungedehntem Sicherheitsetikett erschwert. Bei einer
möglichst großen Dehnbarkeit ist die Kennzeichnung
bei gedehntem Sicherheitsetikett dennoch ohne Hilfsmittel, also mit
bloßem Auge, gut erkennbar.
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Weiter
bevorzugt ist das Sicherheitsetikett nicht beliebig weit dehnbar,
um die Ausdehnung in definierten Grenzen zu halten und damit die
Bedruckung derart vorsehen zu können, dass diese in jedem
Fall bei gedehntem Sicherheitsetikett gut lesbar ist. Als Obergrenze
für die Dehnbarkeit hat sich eine maximale Dehnbarkeit
von 1200% nach DIN EN ISO 527-3 als geeignet herausgestellt.
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Das
Sicherheitsetikett kehrt nach einer Dehnung nicht wieder in seinen
Ausgangszustand zurück sondern behält eine gewisse
Veränderung bei. Damit die Kennzeichnung gut erkennbar
bleibt, ist das Sicherheitsetikett vorliegend derart ausgebildet,
dass es nach der Dehnung und anschließender Relaxation eine
deutliche Längenänderung beibehält. Die
Längenänderung beträgt vorzugsweise mindestens 100%
der Ausgangslänge, weiter bevorzugt mindestens 300%.
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In
bevorzugter Ausgestaltung ist der Träger im Wesentlichen
unverstreckt ausgebildet, d. h. die Herstellung des Trägers
erfolgt ohne eine gezielte Verstreckung, er ist also nicht in teilkristallinem
Zustand in eine oder mehrere Richtungen zwangsorientiert worden.
Der Träger ist dabei unverstreckt, damit er eine hinreichende
Dehnfähigkeit aufweisen kann. Eine Orientierung im geschmolzenen
Zustand, wie sie beispielsweise bei einer Extrusion auftreten kann, ist
keine (kontrollierte) Verstreckung (Reckung).
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In
bevorzugter Ausgestaltung weist das Sicherheitsetikett neben dem
Träger eine weitere Schicht auf, die so genannte Kennzeichnungsschicht.
Auf diese Schicht ist die Kennzeichnung insbesondere durch Bedruckung,
Prägung oder mit Laserstrahlung auf- bzw. eingebracht.
Die Kennzeichnungsschicht kann grundsätzlich oberhalb oder
auch unterhalb des Trägers vorgesehen sein. Sofern die Kennzeichnungsschicht
jedoch unterhalb des Trägers angeordnet ist, bevorzugt
unmittelbar zwischen dem Träger und der Klebeschicht, ist
die Kennzeichnung zudem vor Umwelteinflüssen sowie dem
Versuch einer Manipulation geschützt. Der Träger
sollte in diesem Fall jedoch hinreichend transparent ausgebildet
sein, insbesondere im Bereich des sichtbaren Lichts (Wellenlänge
400 nm–800 nm) einen mittleren Transmissionsgrad von mindestens
75% aufweisen.
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Das
Sicherheitsetikett kann ggf. zusätzlich zu Träger,
Klebeschicht und Kennzeichnungsschicht auch weitere Schichten, wie
zum Beispiel Farbschichten, adhäsionssteuernde Funktionsschichten oder
dergleichen aufweisen. Besonders bevorzugt ist jedoch der einfach
gestaltete Aufbau mit den drei zuvor beschriebenen Schichten sowie
ggf. einer temporären Abdeckung der Klebeschicht durch
einen Liner.
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Der
Träger ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass seine
Gesamtdicke etwa 20 μm bis etwa 150 μm, bevorzugt
etwa 40 μm bis etwa 80 μm beträgt. Aber
auch andere Gesamtdicken sind möglich, beispielsweise bis
etwa 500 μm. Sofern eine Kennzeichnungsschicht vorgesehen
ist und nicht der Träger selbst die Bedruckung trägt,
sollte die Dicke der Kennzeichnungsschicht jedoch geringer sein
als die Dicke des Trägers. Die Dicke der Kennzeichnungsschicht
liegt insbesondere im Bereich von etwa 1 μm bis etwa 30 μm.
Die Schichtdicke der Klebeschicht der Sicherheitsetiketten liegt
bevorzugt zwischen 5 μm und 1000 μm, weiter bevorzugt
zwischen 15 μm und 500 μm.
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Die
Gesamtdicke der Sicherheitsetiketten ohne Liner sollte zwischen
25 μm und 1500 μm liegen, bevorzugt zwischen 35 μm
und 500 μm. Es ist vorteilhaft, wenn die Schichtdicke der
Klebeschicht wesentlich geringer ist als die Schichtdicke des Trägers (Schichtdickenverhältnis
etwa 10:90 bis etwa 25:75). In diesem Fall tragen die mechanischen
Eigenschaften des Trägers hauptsächlich zu den
mechanischen Eigenschaften des Sicherheitsetiketts bei. Die Klebeschicht
braucht in diesem Fall keine besonders hohe Dehnbarkeit oder Reißfestigkeit
aufzuweisen. Jedoch sind auch andere Schichtdickenverhältnisse
möglich; die Klebeschicht sollte dann jedoch so ausgebildet
sein, dass sie ebenfalls die notwendigen mechanischen Eigenschaften,
insbesondere im Hinblick auf Dehnbarkeit und Reißfestigkeit, aufbringt.
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In
weiter bevorzugter Ausgestaltung ist das Sicherheitsetikett derart
ausgebildet, dass es rückstandsfrei vom Verklebungsuntergrund
wieder entfernt werden kann. Nachdem das Sicherheitsetikett mit
der Länge L
0 seinen Zweck, eine Öffnung
zu versiegeln, erfüllt hat, kann es nämlich unter
Ausnutzung seiner Dehnbarkeit durch Verstrecken vom Verklebungsuntergrund
im Wesentlichen rückstandsfrei abgelöst werden.
Im verstreckten Zustand weist das Sicherheitsetikett sodann eine
Länge von L
1 mit L
1 > L
0 auf.
Beispiele zur Realisierung einer rückstandsfreien Widerablösbarkeit
zeigen die Dokumente
US 6,372,341
B1 ,
WO
2004/013829 A2 .
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Um
eine rückstandsfreie Entfernung des Sicherheitsetiketts
zu ermöglichen, besteht eine weitere Anforderung an das
Sicherheitsetikett hinsichtlich des Young-Moduls. Der Young-Modul
gibt den mechanischen Widerstand an, den ein Werkstoff einer elastischen
Verformung entgegensetzt. Er wird bestimmt als das Verhältnis
der erforderlichen Spannung σ zur erzielten Dehnung ε,
wobei ε der Quotient aus der Längenänderung ΔL
= L1 – L0 und
der Länge L0 ist. Die Definition
des Young-Moduls ist beispielsweise im Taschenbuch der Physik erläutert
[H. Stöcker (Hrsg.), Taschenbuch der Physik, 2.
Aufl., 1994, Verlag Harri Deutsch, Frankfurt].
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Obwohl
prinzipiell kaum Einschränkungen in der Einstellung des
Young-Moduls für Sicherheitsetiketten bestehen, so sind
doch in speziellen Fällen bestimmte Wertebereiche bevorzugt.
Auf der einen Seite kann es sinnvoll sein, die Kraft, die erforderlich
ist, um die oben genannte Mindestdehnung zu erreichen, möglichst
gering einzustellen. Sicherheitsetiketten dieser ersten vorteilhaften
Auslegung weisen ein Young-Modul kleiner etwa 100 MPa, vorzugsweise
kleiner etwa 20 MPa, auf. Ein möglichst kleines Young-Modul
hat den Vorteil, dass eine geringere Kraft erforderlich ist, um
die für das rückstandsfreie Ablösen des
Sicherheitsetiketts erforderliche Mindestdehnung zu erreichen.
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Andererseits
kann es gewünscht sein, die Kraft, die erforderlich ist,
um die weiter oben genannte Mindestdehnung zu erreichen, hoch einzustellen, um
ein vorzeitiges, unerwünschtes Ablösen zu verhindern.
In dieser zweiten vorteilhaften Ausgestaltung weist das Sicherheitsetikett
ein möglichst hohes Young-Modul auf. Dieses sollte größer
etwa 300 MPa sein, vorzugsweise größer etwa 500
MPa. In einer solchen Ausgestaltung bietet das Sicherheitsetikett eine
hohe Resistenz gegenüber unbeabsichtigtem oder selbstständigem Öffnen
des Verschlusses und/oder Auslösen des Erstöffnungsnachweises, was
beispielsweise durch Verwindungen von Klappen oder durch Vibrationen
während eines Transports auftreten kann. Diese Auslegung
schlägt also eine Lösung für ein Sicherheitsetikett
vor, von dem eine hohe Robustheit erwartet wird. Ein eher hoher Young-Modul
ist zudem mit einer verbesserten Handhabbarkeit des Etiketts beim
Prozess des Versiegelns verknüpft, da das Etikett tendenziell
steifer ist und so besser an den Verklebungsuntergrund angelegt
werden kann. Insbesondere bei Überkopfverklebungen erweist
sich eine erhöhte Steifigkeit als vorteilhaft.
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In
weiter bevorzugter Ausgestaltung weist das Sicherheitsetikett eine
Reißfestigkeit auf, die größer ist als
diejenige Kraft, die zum Ablösen durch Verstrecken erforderlich
ist. Die Dehnung erfolgt unter einem geringeren Krafteinfluss, als
für ein Abschälen des Sicherheitsetiketts erforderlich
wäre. So ist gewährleistet, dass sich das Etikett
auch während eines etwaigen Abschälvorgangs verformt
und so die Verletzung des Siegels anzeigt.
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In
einer Ausgestaltung wird das Sicherheitsetikett bereits durch den Öffnungsvorgang
selbst jedenfalls an einer Seite zumindest partiell, bevorzugt vollständig
von dem gesicherten Gegenstand durch Verstrecken abgelöst.
Durch den Öffnungsvorgang des Gegenstandes, beispielsweise
einer Tür, wird also der Verstreckvorgang eingeleitet,
und bei entsprechend weiter Öffnung des Gegenstandes auch abgeschlossen.
Das Sicherheitsetikett ist sodann von der zweiten Seite besonders
einfach abzulösen, da die erste Seite des Sicherheitsetiketts
als Anfasser für das weitere Strippen dienen kann.
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Wie
bereits zuvor beschrieben, ist das Sicherheitsetikett dehnbar. Die
Dehnbarkeit wird insbesondere dadurch gewährleistet, dass
die Trägerschicht dehnbar ausgebildet ist. Dehnbarkeit
des Sicherheitsetiketts bedeutet aber auch, dass nicht alle Schichten
des Sicherheitsetiketts die Dehnung nachvollziehen müssen.
Vielmehr können beim Dehnen durchaus auch einzelne Schichten
zerstört werden. Wichtig ist lediglich, dass die Kennzeichnung
nach der Dehnung erkennbar ist, die Lesbarkeit also auch nicht durch
eine darüber angeordnete Schicht beeinträchtigt
wird, die die Dehnung nicht nachvollzieht.
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Die
Klebeschicht besteht vorteilhaft aus einer Haftklebemassenformulierung.
Als Haftklebemassen können alle dem Fachmann bekannten
Haftklebemassen, insbesondere Acrylat-, Naturkautschuk-, Synthesekautschuk-
oder Ethylenvinylacetatbasierende Systeme eingesetzt werden. Auch
Kombinationen dieser Systeme sind erfindungsgemäß einsetzbar.
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Der
Träger und die Kennzeichnungsschicht basieren in bevorzugter
Ausgestaltung auf insbesondere gleichartigen Polymeren. Sofern sich
die beiden Schichten unterscheiden sollen, unterscheiden sie sich
bevorzugt also lediglich hinsichtlich ihrer Gesamtzusammensetzung,
nicht aber hinsichtlich des Hauptbestandteils. Eine derartige Ausgestaltung
ist herstellungstechnisch besonders vorteilhaft, da die beiden Schichten
beispielsweise in gleichen Temperaturbereichen verarbeitet werden
können. Darüber hinaus vereinfacht eine ähnliche
Ausbildung der beiden Schichten hinsichtlich ihrer Bestandteile
auch die Anpassung an die zu erfüllenden Anforderungen
hinsichtlich Umwelteinflüssen (Temperaturstabilität,
Alterungsbeständigkeit etc.).
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Es
hat sich gezeigt, dass Polyolefine als polymere Basis für
den Träger und/oder die Kennzeichnungsschicht besonders
geeignet sind, auch wenn andere Polymere als Basis der Schichten
ebenfalls eingesetzt werden können. Beispiele für
Rohstoffe des Trägers und der Kennzeichnungsschicht sind Polyolefine,
Polyamide, Polystyrole und Polyester. Bevorzugte Rohstoffe sind
Polyolefine wie Ethylenvinylacetat (EVA), Ethylenacrylat (EA), Ethylenmethacrylat
(EMA), low density Polyethylen (PE-LD), linear low density Polyethylen
(PE-LLD), very low density linear Polyethylen (PE-VLD), Polypropylen
Homopolymer (PP-H), Polypropylen Copolymer (PP-C) (impact oder random).
Weitere Beispiele für Rohstoffe sind thermoplastische Elastomere
auf Basis von Polyolefinen TPO, Polyamiden TPA, Polyurethanen TPU,
Styrolblockcopolymeren TPS und Polyestern TPC. Bevorzugte Rohstoffe
sind Polyolefincopolymere wie Ethylen-Vinylacetat EVA, Ethylenacrylat
EA, weiche Polyethylenelastomere wie AffinityTM,
EngageTM, ExactTM TafmerTM, weiche Polypropylencopolymere wie VistamaxxTM, VersifyTM welche
durch Random-Struktur einen niedrigen Schmelzpunkt aufweisen, und
elastomere heterophasige Polyolefine (zum Beispiel mit Blockstruktur)
wie InfuseTM, HifaxT M, AdflexTM oder
SoftellTM. Beispiele für Styrolelastomere sind
KratonTM, HybrarTM SeptonTM, CariflexTM, VectorTM und StyroflexTM.
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Um
einen möglichst weiten Einsatzbereich des Sicherheitsetiketts
zu ermöglichen insbesondere auch einen Einsatz auf dem
Gebiet der Catering-Logistik, kann dieses in einer sehr vorteilhaften
Auslegungsform derart ausgebildet sein, dass es auch bei extremen
Temperaturen verwendbar ist. Insbesondere ist das Sicherheitsetikett
auch bei Temperaturen bis etwa –50°C, vorzugsweise
bis etwa –30°C verwendbar, behält also
seine wesentlichen Eigenschaften bei. Eine Temperaturobergrenze
für derartige Sicherheitsetiketten wird in der Regel durch
die Kohäsion der Klebeschicht und/oder etwaiger Trägerschichten
definiert. Ferner ist das Sicherheitsetikett vorzugsweise derart
ausgebildet, dass es auch bei Temperaturen bis etwa 100°C,
vorzugsweise bis etwa 60 °C verwendbar ist.
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Das
Sicherheitsetikett eignet sich insbesondere zur Versiegelung von
Türen, wie Klapptüren, Schiebetüren,
Flügeltüren, Fenstern, Behältern mit Deckeln
oder dergleichen. Insbesondere ist es so ausgestaltet, dass es zum
Versiegeln von Verkehrsmitteln aller Art verwendet werden kann,
also auch den entsprechenden bei diesem Anwendungsgebiet auftretenden
Witterungseinflüssen Stand hält, sowie die Öffnung
einer von außen versiegelten Tür von Innen ermöglicht.
Zudem lassen sich mit dem Sicherheitsetikett Behälter,
Flaschen und dergleichen versiegeln, und zwar insbesondere solche,
die als Mehrwegbehältnisse zum Einsatz kommen.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend anhand einer Zeichnung bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
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1 in
schematischer Darstellung ein Sicherheitsetikett vor (a) und nach
(b) Verstreckung,
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2 in
schematischer Darstellung eine alternative Ausgestaltung eines Sicherheitsetikett
vor (a) und nach (b) Verstreckung.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung ein Sicherheitsetikett 1 vor
und nach einer Verstreckung. Das Sicherheitsetikett 1 ist
wie zuvor bereits erläutert wurde ausgebildet aus einem
Träger, einer Kennzeichnungsschicht und einer Klebeschicht.
Mit der Klebeschicht ist das Sicherheitsetikett 1 auf einem
zu sichernden Artikel festlegbar.
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Das
Sicherheitsetikett 1 weist eine Kennzeichnung 2 auf,
die bei nicht gedehntem Sicherheitsetikett 1, also bei
Anwendung zur Verklebung, ohne Hilfsmittel nicht erkennbar ist.
Es ist lediglich zu erkennen, dass eine Kennzeichnung 2 vorgesehen ist,
Details sind jedoch nicht lesbar. Die Kennzeichnung 2 ist
vorliegend als Bedruckung der Kennzeichnungsschicht mit dem Wort „STOP” ausgebildet,
wobei der Druck besonders engstehend ausgebildet ist.
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Zum
Lösen der Verklebung wird das Sicherheitsetikett 1 verstreckt.
Das Sicherheitsetikett 1 erfährt dabei eine Längenänderung,
die jedenfalls teilweise auch nach einer Relaxation des Sicherheitsetiketts 1 erhalten
bleibt. Durch diese Ausdehnung wird nun die Kennzeichnung „STOP” auch
ohne Hilfsmittel lesbar.
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2 zeigte
ein Sicherheitsetikett 1 mit einer alternativen Ausgestaltung
der Kennzeichnung 2. Die Kennzeichnung 2 ist auch
hier wieder als alphanumerische Zeichenfolge ausgebildet. Im Gegensatz
zum vorigen Beispiel sind die einzelnen Zeichen hier jedoch nicht
in Verstreckungsrichtung nebeneinander angeordnet sondern senkrecht
zur Verstreckungsrichtung. Der Effekt, dass die Kennzeichnung 2 ohne Hilfsmittel
erst nach der Dehnung des Sicherheitsetiketts 1 erkennbar
ist, tritt auch hier in gleicher Weise auf.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste
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Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 97/44769
A1 [0003]
- - EP 0205457 B1 [0003]
- - US 4024312 [0005]
- - EP 0563272 B1 [0005]
- - US 6372341 B1 [0006, 0020]
- - WO 2004/013829 A2 [0020]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - „Lehrbuch
der Experimentalphysik”, von Ludwig Bergmann, Clemens Schaefer,
Heinz Niedrig, Band 3 Optik, Kapitel 6.11,, Gruyter Verlag, 9. Auflage
(2004) [0010]
- - DIN EN ISO 527-3 [0012]
- - DIN EN ISO 527-3 [0013]
- - H. Stöcker (Hrsg.), Taschenbuch der Physik, 2. Aufl.,
1994, Verlag Harri Deutsch, Frankfurt [0021]