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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung zum Halten einer Glasscheibe oder sonstigen Türfüllung in einem Türausschnitt eines Türblatts.
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Türfüllungen in Form von Glasscheiben werden üblicherweise mit sogenannten Glashalteleisten im Türausschnitt montiert.
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DE 2320703 beschreibt eine Halterung für Füllungen an Türausschnitten mit einem Grundprofil, das in eine Ausnehmung einer Tür eingesetzt wird, und mit Halteleisten, die auf beiden Seiten der Türfüllung angeordnet werden. Die Halteleisten werden an dem Grundprofil fixiert, indem jeweils ein mit Widerhaken oder dergleichen versehener Haltesteg, der sich parallel zur Fläche der Füllung erstreckt, in einen Schlitz eingeführt wird und daran angreift. An den Halteleisten sind Weichlippen vorgesehen, die sich an die Türfüllung anschmiegen.
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DE 92 05 168 U1 beschreibt eine Vorrichtung zur Halterung einer Glasscheibe in einem Türausschnitt, bei der die Scheibe durch beidseits ihres Randes anliegende Dichtlippen aus elastischem Material verklammert ist. Die Vorrichtung umfasst ein Aufnahmeprofil mit zumindest einem senkrecht zur Scheibenebene abstehenden Schenkel. Die dem Schenkel zugeordnete Dichtlippe ist in einen Zwischenraum zwischen dem Ausschnitt der Tür und dem Schenkel etwa horizontal einsteckbar und darin verrastbar.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Halten einer Glasscheibe in einem Türausschnitt eines Türblatts zu schaffen, die bei möglichst einfacher Montage eine sichere Fixierung der Glasscheibe erlaubt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Haltevorrichtung ein Basisprofil zur Anordnung an einer Stirnseite des Türausschnitts und wenigstens eine Halteleiste umfasst, die einen Endabschnitt zur Anlage an der Glasscheibe aufweist, wobei das Basisprofil wenigstens einen zur Scheibenebene gerichteten Raststeg aufweist, und wobei der Endabschnitt der Halteleiste in einem Zwischenraum zwischen der Glasscheibe und einer der Glasscheibe zugewandten Seite des zugeordneten Raststegs an dem Rast steg verrastbar ist. Mit anderen Worten ist die der Endabschnitt dazu eingerichtet, in ei nem Zwischenraum zwischen der zu haltenden Glasscheibe und einer der Glasscheibe zugewandten Seite des der Halteleiste zugeordneten Raststegs an dem Raststeg verrastet zu werden. Hier und im folgenden wird beispielhaft auf eine Türfüllung in Form einer Glassscheibe eingegangen, und eine Ebene der Türfüllung wird als Scheibenebene bezeichnet. Im Rahmen der Erfindung sind jedoch auch andere Türfüllungen denkbar.
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Durch die Anordnung des Endabschnitts der Halteleiste in einem Zwischenraum zwischen der Glasscheibe und dem Raststeg des Basisprofils wird ein unmittelbarer Kraftschluss zwischen der Glasscheibe und dem Raststeg ermöglicht.
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Bei aus dem Stand der Technik bekannten Haltevorrichtungen haben Halteleisten oder Dichtlippen einen komplizierten Verlauf zwischen der eigentlichen, an der Glasscheibe anliegenden Lippe und einem Ort der Fixierung der Halteleiste bzw. der Dichtlippe. Dieser Verlauf umfasst zumeist gegeneinander abgewinkelte Profilabschnitte. Zum Ausgleich einer Nachgiebigkeit der betreffenden Halteleisten sind Weichlippen notwendig, die sich flach an die Scheibe anschmiegen.
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Bei der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung ist eine Vorderkante eines jeweiligen Raststegs des Basisprofils zur Glasscheibe gerichtet. Dadurch können besonders gut Haltekräfte quer zur Scheibenebene zwischen dem Basisprofil und dem Endabschnitt übertragen werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüche angegeben.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Schnittdarstellung einer Haltevorrichtung, mit der eine Glasscheibe in einem Türausschnitt gehalten ist;
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2 eine schematische Querschnittsansicht eines Basisprofils der Haltevor richtung; und
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3 eine Darstellung zur Erläuterung der Montage der Haltevorrichtung.
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Die in 1 schematisch im Querschnitt gezeigte Haltevorrichtung umfasst ein Basisprofil 10 sowie zwei Halteleisten 12 in Form von Halteprofilen zur Anordnung auf entgegengesetzten Seiten der Scheibenebene 14 einer Glasscheibe 16 bzw. der Ebene der durch die Glasscheibe 16 gebildeten Türfüllung. Das Basisprofil 10 ist in einer Aufnahme an einer Stirnseite eines Türausschnitts eines Türblatts 18 fixiert.
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2 zeigt das Basisprofil 10 schematisch in einer Querschnittsansicht. Das Basisprofil 10 umfasst einen Befestigungsabschnitt 20 zur Befestigung an der Stirnseite des Türblatts 18, insbesondere zum Anordnung in einer Aussparung an der Stirnseite des Türblatts 18. Der Befestigungsabschnitt 20 erstreckt sich zwischen einander entgegengesetzten Anlagebereichen 22, mit denen er zwischen Deckplatten der Türblatts 18 gehalten ist. Das Basisprofil 10 umfasst an beiden Seiten, d. h. auf beiden Seiten der Scheibenebene 14, einen Steg 24, der jeweils vor der Stirnseite des Türausschnitts über die jeweilige Außenfläche des Türblatts 18 vorsteht. Das Basisprofil 10 ist symmetrisch bezüglich der Scheibenebene 14 aufgebaut.
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Weiter umfasst das Basisprofil 10 an beiden Seiten einen von außen in Richtung der Scheibenebene 14 gerichteten Raststeg 26. Der Raststeg 26 steht dabei seitlich auswärts in Richtung des Türausschnitts vor. Der Raststeg 26 ist durch eine Aussparung 28 vom Befestigungsabschnitt 20 getrennt. Auf jeder Seite der Scheibenebene 14 bilden der jeweilige Steg 24 und der Raststeg 26 eine T-förmige Struktur, die vom Befestigungsabschnitt 20 in Richtung des Türausschnitts absteht. Die Aussparung 28 trennt den Raststeg 26 ebenfalls von einer Anschlagfläche 30 für den Rand der Glasscheibe 16. Im gezeigten Beispiel steht die Anschlagfläche 30, und somit der Raststeg 26, gegenüber einem Teil der jeweiligen Aussparung 28 in Richtung des Türausschnitts vor.
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Auf der dem Befestigungsabschnitt 20 zugewandten Seite kann der Raststeg 26 in die Aussparung 28 elastisch einfedern. Auf der gegenüberliegenden, dem Türausschnitt zu gewandten Seite, steht der Raststeg 26 zumindest mit einem Teil einer Auflaufkontur 32 über die türausschnittsseitige Oberfläche des zwischen den Raststegen 26 liegenden Teils des Basisprofils 10 vor. Mit anderen Worten, die Auflaufkontur 32 ragt weiter in den Türausschnitt hinein als der zwischen den Raststegen 26 liegende Teil des Basisprofils 10, der die Anschlagfläche 30 umfasst. Die Auflaufkontur 32 verläuft in Richtung von der außenseitigen Basis des Raststegs 26 zu einer der Scheibenebene 14 zugewandten, innenseitigen Vorderkante des Raststegs 26. Dabei verläuft sie zumindest auf einem Abschnitt des Raststegs 26 seitlich auswärts in Richtung des Türausschnitts, beispielsweise gekrümmt oder abgewinkelt.
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3 zeigt die bezüglich der Scheibenebene 14 spiegelsymmetrisch aufgebauten Halteleisten 12, die in Richtung quer zur Scheibenebene auf das Basisprofil 10 aufschiebbar sind. Insbesondere sind sie auf das Basisprofil 10 aufschiebbar bis zur Anlage der Halteleisten 12 an der Scheibe 14.
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Die jeweilige Halteleiste 12 umfasst einen Rand 34, der in der montierten Stellung in Form eines Randwulstes den Rand des zugeordneten Steges 24 umgreift und so die Halteleiste 12 gegen Verschiebung in Richtung der Scheibenebene 14 quer zur Längsrichtung der Halteleiste 12 festlegt.
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Zur Montage ist die Halteleiste 12 entlang des Stegs 24 und des Raststegs 26 bis zum Anschlag einer Anlagekante 36 der Halteleiste 12 an die Scheibe 14 auf das Basisprofil 10 aufschiebbar. Dabei läuft ein vorderer, der Scheibenebene zugewandter ProfilEndabschnitt der Halteleiste 12 auf die Auflaufkontur 32 des Raststegs 26 auf. Unter elastischem seitlichen Ausweichen des Raststegs 26 ist der Endabschnitt 38 an dem Raststeg 26 vorbeibewegbar. Schließlich federt der Raststeg 26 zurück und greift an der der Scheibenebene 14 abgewandten Rückseite des Endabschnitts 38 in eine in Richtung des Türausschnitts zurückweichende Rastkontur 40 des Endabschnitts 38 ein. Der Endabschnitt 28 ist dann in einem Zwischenraum zwischen der Glasscheibe 16 und dem Raststeg 26 des Basisprofils 10 an dem seitlich vorstehenden Raststeg 26 verrastet und in Richtungen quer zur Scheibenebene festgelegt.
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Die Halteleiste 12 ist im wesentlichen J-förmig, wobei der Bogen des J den den Rand des Stegs 24 umgreifenden Rand 34 bildet und der gerade Schenkel des J den Endabschnitt 38 umfasst. Die Außenseite der Halteleiste 12 verläuft auf der dem Türausschnitt zugewandten Seite in Form einer geraden Fläche zwischen der Anlagekante 36 und einem äußeren Bogen, der um den Rand des Stegs 24 herumläuft. Dadurch ergibt sich ein besonders klares, elegantes Erscheinungsbild. Insbesondere ist keine sich an die Scheibe anschmiegende Weichlippe erforderlich. Die gerade Fläche verläuft im beschriebene Beispiel rechtwinklig zur Scheibenebene.
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Der Endabschnitt 38 umfasst weiter auf der dem Basisprofil 10 und der Scheibenebene zugewandten Kante eine Aussparung 42 in Form einer Schräge. Diese verläuft von der Anlagekante 36 am vorderen Rand des Endabschnitts 38 auf der dem Basisprofil 10 zugewandten Seite der Halteleiste 12 in der von der Scheibenebene abgewandten Richtung seitlich hin zum Basisprofil 10. Die Aussparung 42 ist am Endabschnitt 38 zwischen der Anlagekante 36 und der Rastkontur 40 ausgebildet. In der montierten Stellung bildet sie eine Aussparung im Bereich einer Ecke zwischen der Anschlagfläche 30 und der daran anliegenden Glasscheibe 16, um Raum für ein Füllmaterial 44, beispielsweise ein auf einem Elastomer basierendes Füllmaterial wie Silikon, bereitzustellen. Das Füllmaterial 44 fixiert beispielsweise den Rand der Glasscheibe 16 an der Anschlagfläche 30.
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In der montierten Stellung, die in 1 gezeigt ist, ist die jeweilige Halteleiste 12 durch den Eingriff des Raststegs 26 in die Rastkontur 40 verriegelt gegen eine Bewegung der Halteleiste 12 senkrecht von der Scheibenebene 14 weg. Außerdem ist sie durch das Umgreifen des Randes des Stegs 24 gegen Bewegungen quer zur Scheibenebene 14 und quer zur Längsrichtung der Halteleiste 12 festgelegt. Die Halteleiste 12 ist durch im Querschnitt formschlüssiges Umgreifen des Basisprofils 10 an diesem gehalten. Somit kann eine starre Halteleiste 12, beispielsweise aus einem Holzmaterial, ohne Nägel oder Schrauben montiert werden, insbesondere ohne die freiliegende Außenseite durchdringende Nägel, Schrauben, Klammern oder dergleichen Befestigungselemente.
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Durch die Anlage der Anlagekante 36 an der Glasscheibe 16 und die unmittelbare rückseitige Abstützung des Endabschnitts 38 an dem Steg 24 wird eine Übertragung etwaiger Haltekräfte quer zur Glasscheibe 16 zwischen der Glasscheibe 16 und dem Raststeg 26 ermöglicht. Darüber hinaus verläuft der Raststeg 26 in einer Richtung quer zur Glasschei be 16 von seinem vorderen Rand bis zu seiner Basis. Der Raststeg 26 ermöglicht somit die Aufnahme von Kräften quer zu seiner seitlichen Ausweichrichtung und somit quer zur Scheibenebene. Diese Merkmale des Raststegs 26 und des Endabschnitts 38 tragen zu einem besonders guten Halt der Glasscheibe 16 an der Haltevorrichtung bei.
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Das Basisprofil 10 ist beispielsweise aus Kunststoff hergestellt, beispielsweise in Form einer Kunststoff-Profilleiste. Die Halteleisten 12 sind beispielsweise ebenfalls aus Kunststoff hergestellt, beispielsweise in Form von Profilleisten. Vorzugsweise sind die Halteleisten jedoch aus einem Holzwerkstoff, beispielsweise Holz oder einer MDF-Platte (mitteldichte Faserplatte) hergestellt. Die Halteleisten 12 weisen beispielsweise eine Deckschicht 46 in Form eines Foliendekors auf, die die im Querschnitt J-förmige Außenkontur der Halteleiste 12 bildet. An den Enden sind die Halteleisten 12 beispielsweise auf Gehrung geschnitten, um eine umlaufende Einfassung eines Türausschnitts zu ermöglichen.
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Die beschriebene Ausführungsform ist lediglich ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung. So kann die Haltevorrichtung beispielsweise auch nicht-symmetrisch bezüglich der Scheibenebene aufgebaut sein. Auch können anstelle der Glasscheibe 16 andere Türfüllungen vorgesehen sein und insbesondere kann ein Scheibenaufbau mit mehreren Glasscheiben 16 vorgesehen sein. Auch kann die Befestigung eines Basisprofils der Haltevorrichtung an der Stirnseite des Türblatts auf andere Weise erfolgen, beispielsweise durch Kleben, Verschrauben oder auf sonstige Weise. Wenn das Basisprofil 10 jedoch einen Befestigungsabschnitt 20 zum Einsetzen in eine Aufnahme des Türblatts 18 aufweist, ergibt sich ein besonders schlanker Aufbau des sichtbaren Teils der Haltevorrichtung.
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Im beschriebenen Beispiel ist es der Raststeg 26, der beim Auflaufen des Endabschnitts 38 seitlich ausweicht, während die Halteleisten 12 starr sind. Zusätzlich oder alternativ kann jedoch auch die Halteleiste 12 dazu eingerichtet sein, ein elastisches seitliches Einfedern des Endabschnitts 38 in den Türausschnitt zu gestatten, wobei der Endabschnitt 38 seitlich in Richtung des Türausschnitts ausweichen und schließlich in den Zwischenraum zwischen dem Raststeg 26 und der Glasscheibe 16 zurückfedern kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2320703 [0003]
- DE 9205168 U1 [0004]