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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Drehmomentschlüssel gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Anspruch 1.
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Drehmomentschlüssel werden dazu genutzt, um Schraubverbindungen mit einem vorbestimmten Drehmoment anzuziehen. Hierbei gibt es Schraubverbindungen, beispielsweise Radmuttern eines Kraftfahrzeuges oder aber auch Langschrauben zur Koppelung eines Zylinderkopfes auf einer Verbrennungskraftmaschine, die mit einem vorgegebenen Drehmoment angezogen werden müssen, um zum einen bei einem zu geringen Anzugsdrehmoment ein sich selbständiges Lösen und zum anderen bei einem zu hohen Anzugsdrehmoment eine Beschädigung der Schraubverbindung oder aber angrenzender Bauteile zu vermeiden.
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In der Regel weist ein Drehmomentschlüssel an einem freien Ende einen Griff auf, um von einem anwendenden Monteur betätigt zu werden, und an dem diesen gegenüberliegenden Ende einen Ratschenkopf, der durch Aufstecken von Steckschlüsseln bzw. Nüssen einen Drehmomentschlüssel für eine jeweilige Schraubverbindung schnell modifiziert.
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Es ist also notwendig, dass ein Drehmomentschlüssel ein hoch präzises Anzugsdrehmoment auf eine Schraubverbindung aufbringt. Weiterhin sollte ein Drehmomentwerkzeug jedoch, um einem breiten Einsatzspektrum zugänglich zu sein, ein einstellbares Auslösedrehmoment besitzen. Hierzu besitzen Drehmomentschlüssel in der Regel eine Auslösemechanik, bestehend aus einer vorspannbaren Feder und einem auslösenden Hebel, wobei die Vorspannkraft der Feder durch ein Verdrehen des Griffes an dem Schaft eines Drehmomentschlüssels einstellbar ist. Wird dann der Drehmomentschlüssel zum Anziehen einer Schraubverbindung genutzt und erreicht die Schraubverbindung das eingestellte Auslösedrehmoment, so schlägt der Hebel gegen eine Innenseite des Gehäuses und gibt dabei eine haptische und/oder akustische Rückmeldung dem anwendenden Monteur, dass das Auslösedrehmoment erreicht ist.
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Zur Fertigung von Drehmomentschlüsseln ist es hier jedoch zunächst notwendig, dass die einzelnen Teile des Drehmomentschlüssels getrennt voneinander gefertigt werden und dann zusammengesetzt werden. Der so komplettierte Drehmomentschlüssel bedarf zunächst einer Voreinstellung und dann einer Feinjustierung des einstellbaren Drehmoments, so dass im späteren Benutzungsbetrieb ein anwendender Monteur durch Verdrehen des Griffes bei Einstellen eines Auslösedrehmoments, welches ihm beispielsweise auf dem Griff mit einer Skala angezeigt wird, sicher gehen kann, dass das eingestellte Drehmoment dem von ihm gewünschten Auslösedrehmomentwert entspricht.
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Hierzu ist beispielsweise in der
EP 1 825 959 B1 eine Justiermöglichkeit aufgezeigt, bei der zunächst die Feder der Auslösemechanik mit einem jeweils korrespondierenden Auslösedrehmoment durch Vorjustage in Übereinstimmung gebracht wird und sodann ein Spindelantrieb fest mit dem Griff gekoppelt wird, so dass durch späteres Verdrehen des Griffes selber jeweils die Feder der Auslösemechanik entsprechend dem gewünschten Auslösedrehmoment vorgespannt wird.
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Weiterhin ist aus der
DE 20 2007 008 522 U1 ein Drehmomentschlüssel bekannt, bei dem der Griff relativ zu dem Schaft drehbar ist, um so ein Auslösedrehmoment einzustellen. Wenn das gewünschte Auslösedrehmoment durch Relativverschiebung der Spindel aufgrund der Drehbewegung des Griffes relativ zu dem Schaft voreingestellt ist, ist eine Klemmfunktion vorgesehen, so dass ein nachträgliches, ungewolltes oder aber unbeabsichtigtes Verstellen des Griffes und somit eine Änderung des Auslösedrehmoments verhindert ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend vom Stand der Technik eine Einstellmöglichkeit für einen Drehmomentschlüssel aufzuzeigen, die anwenderfreundlich und selbst bei intensiver Nutzung langlebig ist, wobei ferner eine Arretierfunktion vorgesehen ist, und ein solcher Drehmomentschlüssel besonders kostengünstig herstellbar ist.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Drehmomentschlüssel mit den Merkmalen im Anspruch 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsvarianten der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der erfindungsgemäße Drehmomentschlüssel zum Anziehen oder Lösen einer Schraubverbindung weist einen Schaft und einen am Ende des Schaftes angeordneten Griff auf, wobei auf dem dem Griff gegenüberliegenden Ende des Schaftes eine Aufnahme für eine formschlüssige Schraubverbindung koppelbar ist, insbesondere ein Knarrenkopf mit Vierkant. In dem Schaft selbst ist durch relatives Drehen des Griffes gegenüber dem Schaft eine über eine Feder vorspannbare Auslösemechanik angeordnet, mit der ein Auslösedrehmoment einstellbar ist, wobei die Auslösemechanik eine Spindel aufweist, die formschlüssig mit dem Griff gekoppelt ist und der Griff bei eingestelltem Auslösedrehmoment arretierbar, insbesondere gegenüber dem Schaft lagefixiert arretierbar, ist. Erfindungsgemäß ist der Drehmomentschlüssel dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Griff und dem Schaft ein Walzenkörper angeordnet ist, der durch eine Drehbewegung des Griffes formschlüssig in radial auf der Außenmantelfläche des Schaftes angeordneten Längsnuten zum Eingriff bringbar ist, wobei der Walzenkörper parallel zu einer Mittellängsachse des Schaftes angeordnet ist und an dem Griff ein Verriegelungsring vorgesehen ist, wobei der Verriegelungsring den Griff insbesondere radial umgreift, wobei der Verriegelungsring durch Relativverdrehung gegenüber dem Griff in eine Verriegelungsposition oder eine Entriegelungsposition bringbar ist.
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Im Rahmen der Erfindung sind mithin radial umlaufend zueinander beabstandet Längsnuten in der Außenmantelfläche des Schaftes vorgesehen. Der erfindungsgemäße Walzenkörper, welcher ebenfalls parallel zur Mittellängsachse des Schaftes angeordnet ist, ist insbesondere in einer Aussparung des Griffes eingegliedert und außenseitig auf die Radialrichtung bezogen derart umfasst, dass er in Radialrichtung nach innen gelagert ist. Der Walzenkörper wird mithin bei Verdrehen des Griffes gegenüber dem Schaft über die Außenmantelfläche des Schaftes gewalzt bzw. abgerollt und passt sich dabei der Oberfläche der Außenmantelfläche an. Dies bedeutet, dass der Walzenkörper bei Erreichen einer jeweiligen Längsnut in diese radial nach innen in Richtung zur Mittellängsachse des Schaftes versenkt wird. Ist der Walzenkörper in einer entsprechenden Längsnut versenkt und ist dabei das gewünschte Auslösedrehmoment eingestellt, so wird im Rahmen der Erfindung der Walzenkörper über einen Verriegelungsring verklemmt, so dass ein weiteres Drehen des Griffes gegenüber dem Schaft durch den formschlüssigen Eingriff des Walzenkörpers in die Längsnut des Schaftes unterbunden wird.
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Im Rahmen der Erfindung ist der Verriegelungsring an dem Griff vorgesehen, wobei der Verriegelungsring den Griff bevorzugt radial umgreift. Der Verriegelungsring selber kann dabei im Rahmen der Erfindung durch Relativverdrehung gegenüber dem Griff in eine Verriegelungsposition oder Entriegelungsposition gebracht werden. Hierbei weist der Verriegelungsring in der Entriegelungsposition eine Entriegelungsnut an der Innenmantelfläche auf, die in Radialrichtung oberhalb des Walzenkörpers anliegt, so dass der Walzenkörper in Radialrichtung in die Entriegelungsnut in den Verriegelungsring nach außen dringen kann. Hierdurch ist es somit möglich, den Verriegelungsring in die Entriegelungsposition zu bringen und sodann den Griff relativ zu dem Schaft zu drehen, so dass der Walzenkörper aus einer Längsnut in der Außenmantelfläche des Schaftes herausgewalzt wird und dabei in Radialrichtung nach außen gedrückt wird. Der Walzenkörper kann dann in die Entriegelungsnut der Innenmantelfläche des Verriegelungsringes herausgedrückt werden und durch weiteres Verdrehen des Griffes in die folgenden Längsnuten des Schaftes eingebracht werden, bis das gewünschte Auslösedrehmoment eingestellt ist.
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Im Rahmen der Erfindung ist es insbesondere möglich, dass der Verriegelungsring gegenüber dem Griff relativ verdrehbar und arretierbar ist. Besonders bevorzugt sind in dem Verriegelungsring selbst Rastzungen bzw. Federzungen ausgebildet, die gegenüber einer jeweiligen Nocke oder Auswölbung des Griffes aufgrund ihrer Eigenspannung formschlüssig zur Anlage kommen und dabei den Verriegelungsring gegenüber dem Griff arretieren, so dass ein ungewolltes Verrutschen von Verriegelungsposition in Entriegelungsposition oder umgekehrt unterbunden wird.
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Der Griff erfährt jedoch auch eine relative axiale Bewegung bei Ausführen der Drehbewegung zu dem Schaft, so dass die in dem Schaft angeordnete Spindel axial verfahren wird und die Feder der Auslösemechanik spannt oder aber entspannt. Damit auch der Walzenkörper nicht nur in Radialrichtung auf der Außenmantelfläche des Schaftes abwalzt bzw. abrollt, ist er ferner in der Aussparung des Griffes in Axialrichtung formschlüssig lagefixiert. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Walzenkörper mit einem rotierenden Freiheitsgrad parallel zur Mittellängsachse des Schaftes in der Aussparung gelagert ist und bei Ausführen der Axialbewegung des Griffes relativ zu dem Schaft über die Außenmantelfläche des Schaftes in Axialrichtung gleitet. Die Nuten sind dabei als Längsnuten in Richtung der Mittellängsachse des Schaftes orientiert ausgebildet, so dass der Walzenkörper jeweils von einem kleinstmöglich einzustellenden Drehmoment bis zu dem höchstmöglich einzustellenden Auslösedrehmoment in Axialrichtung auf den Längsnuten und der Außenmantelfläche gleitend verschoben werden kann.
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Der Walzenkörper ist derart in der Aussparung des Griffes gelagert, dass bei Erreichen einer folgenden Längsnut, die auf Höhe des gewünschten Auslösedrehmomentes liegt, der Verriegelungsring in die Verriegelungsposition durch Relativdrehung gegenüber dem Griff bringbar ist. Hierbei liegt dann der Walzenkörper in der Längsnut des Schaftes und die Innenmantelfläche des Verriegelungsringes liegt derart in Radialrichtung über dem Walzenkörper, dass dieser radial nicht mehr nach außen dringen kann. Ein weiteres Drehen des Griffes, was ein radiales nach außen Bringen des Walzenkörpers zur Folge hat, wird hierdurch unterbunden. Der Walzenkörper ist somit radial formschlüssig lagefixiert, wodurch der Griff ebenfalls relativ zu dem Schaft formschlüssig lagefixiert ist und nicht mehr weiter drehbar ist. Besonders vorteilig bei dieser Arretierfunktion ist, dass sie ausschließlich aus Griff, Verriegelungsring und Walzenkörper ausgebildet ist, wobei sowohl der Griff als auch der Verriegelungsring besonders bevorzugt aus einem Kunststoffwerkstoff herstellbar sind und der Walzenkörper aus einem metallischen Werkstoff oder aber alternativ auch aus einem insbesondere harten Kunststoffwerkstoff herstellbar ist. Weitergehende komplexe Bauteile benötigt die erfindungsgemäße Einstellmöglichkeit mit Arretierfunktion für einen Drehmomentschlüssel nicht. Mithin ist die Wahrscheinlichkeit, dass aufwendige Federungsteile oder sonstige, komplexe kinematische Koppelungen während des Betriebes eine Fehlfunktion erleiden, kategorisch ausgeschlossen und die einzelnen Bauteile sind insbesondere als Kunststoffspritzbauteile kostengünstig herstellbar.
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Hierzu ist weiterhin besonders bevorzugt an dem Griff in Axialrichtung auf Höhe des Verriegelungsringes zumindest abschnittsweise umlaufend eine Nut ausgebildet, wobei in die Nut eine Rastnase des Verriegelungsringes eingreift und den Verriegelungsring in Axialrichtung gegenüber dem Griff lagefixiert. Mithin ist es in der Fertigung des Drehmomentschlüssels möglich, den Schaft bereit zu stellen, auf den Schaft den Griff aufzuziehen, in den Griff den Walzenkörper einzusetzen und dann den Verriegelungsring nach dem Prinzip einer Schnappverbindung oder alternativ nach dem Prinzip einer Bajonettverbindung an dem Griff durch Aufschieben mit diesem zu koppeln. Nach der Koppelung ist dann eine Relativbewegung zwischen Griff und Verriegelungsring nur noch zum Einnehmen der Verriegelungs- oder aber Entriegelungsposition möglich. Auch hier wird wiederum bei Herstellung des Griffes und/oder Verriegelungsringes als Kunststoffbauteil, insbesondere als Kunststoffspritzbauteil, die Möglichkeit gegeben, die Nut und/oder die Rastnase jeweils einstückig und werkstoffeinheitlich mit auszubilden, so dass eine aufwendigere Koppelung mittels Bolzen, Madenschrauben oder aber Nieten, die zudem weitere Verarbeitungsschritte zur Folge hätten, vermieden ist. Auch dies senkt die Produktionskosten eines erfindungsgemäßen Drehmomentschlüssels, wobei gleichzeitig eine hohe Funktionalität gegeben ist.
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Weiterhin besonders bevorzugt ist zwischen dem Verriegelungsring und dem Schaft eine Kugel eingegliedert, wobei die Kugel über eine Federzunge des Verriegelungsringes in Radialrichtung nach innen unter Vorspannung auf die Außenmantelfläche des Schaftes gedrückt wird. Hierdurch ist es möglich, dass bei einem relativen Verdrehen von Griff und Schaft die Kugel auf der Außenmantelfläche des Schaftes abrollt und bei Eingriff in die Längsnuten eine akustische Rückmeldung für die Positionsänderung bzw. das Einnehmen einer jeweiligen Position gibt. Ferner überträgt die Kugel bei Eingleiten oder Übergleiten einer Längsnut eine Schwingung, so dass dem anwendenden Monteur bei Relativverdrehen zu der akustischen Rückmeldung auch eine haptische Rückmeldung gegeben wird.
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Besonders bevorzugt sind hierzu die Längsnuten auf dem Schaft in einem gleichmäßigen Abstand verteilt. Vorzugsweise sind radial umlaufend insbesondere zehn Nuten in einem gleichmäßigen Abstand zueinander verteilt. Hierdurch ist es möglich, beispielsweise durch eine Griffumdrehung von 360 Grad eine Feineinstellung vorzunehmen. Eine Griffumdrehung kann beispielsweise einer Drehmomentänderung von 10 Nm entsprechen, wobei eine 1/10-Umdrehung, mithin das Überführen des Walzenkörpers und optional der Kugel von einer Längsnut auf der Außenmantelfläche des Schaftes in die darauf folgende Längsnut, eine Veränderung des Auslösedrehmoments von 1 Nm zur Folge hätte.
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Im Falle der Eingliederung einer Kugel sind die Kugel und der Walzenkörper derart radial umlaufend zueinander beabstandet, dass sie immer gleichzeitig in zwei verschiedenen Längsnuten zum Eingriff kommen. Vorzugsweise ist die Kugel 180 Grad versetzt zu dem Walzenkörper angeordnet, mithin ist die Aussparung des Walzenkörpers 180 Grad versetzt zu der Aussparung der Kugel in dem Griff angeordnet. Das Eingreifen eines Walzenkörpers in eine Längsnut wird somit auch immer durch ein akustisches bzw. haptisches Eingreifen der Kugel in eine dazu korrespondierende Längsnut, insbesondere in die gegenüberliegende Längsnut dokumentiert.
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Weiterhin besonders bevorzugt ist der Aussparung der Kugel in dem Griff in Radialrichtung benachbart eine Auswölbung, besonders bevorzugt links und rechts benachbart jeweils eine Auswölbung, angeordnet, wobei die Federzunge, welche die Kugel in Radialrichtung nach innen drückt, bei Verstellen des Verriegelungsringes eine Auswölbung formschlüssig übergreift. Die Federzunge selber kann dabei eine Vertiefung, insbesondere in Form eines Kraters und/oder eines Kugelabschnittes, aufweisen, wobei die Auswölbung eine Oberfläche analog der Kugel besitzt. Die Vertiefung wird dann vom Übergriff der Kugel durch Relativverdrehung von der Kugel weg geführt, da die Kugel in der Aussparung des Griffes in Drehrichtung lagefixiert ist, so dass die Vertiefung über die der Aussparung der Kugel benachbarte Auswölbung fixiert geschoben wird und aufgrund der Federkraft radial nach innen fixiert wird. Hierdurch ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass der Verriegelungsring bei Einnehmen der Verriegelungsposition oder aber Entriegelungsposition in dieser jeweils formschlüssig gehalten ist. Zudem gibt ein jeweiliges Überführen der Federzunge ebenfalls eine akustische und/oder haptische Rückmeldung, so dass gleichsam zu der optischen Kontrolle, ob die Verriegelungsposition oder Entriegelungsposition eingenommen ist, ein anwendender Monteur eine entsprechende Rückmeldung des Verriegelungsringes bekommt.
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Im Rahmen der Erfindung ist es somit möglich, den Walzenkörper und die Kugel beispielsweise aus einem Stahl herzustellen, so dass diese bei Übergleiten des Schaftes entsprechende akustische Rückmeldungen erzeugen und gleichzeitig auch eine hohe Robustheit und Langlebigkeit als einem Verschleiß ausgesetzte Bauteile aufweisen. Die jeweiligen Griffbauteile sind hingegen zum einen aus Gewichts-, zum anderen aus Formgebungsfreiheitsgründen als Kunststoffbauteile, insbesondere als Kunststoffspritzbauteile hergestellt, wobei durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Griffes und der Arretierfunktion mit Verriegelungsring die Anzahl der Bauteile auf ein Minimum begrenzt wird.
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Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der folgenden Beschreibung. Bevorzugte Ausführungsvarianten werden in den schematischen Figuren dargestellt. Diese dienen dem einfachen Verständnis der Erfindung. Es zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßen Drehmomentschlüssel in der Draufsicht,
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2 eine Längsschnittansicht durch einen Griff mit erfindungsgemäßer Arretierfunktion,
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3 eine Längsschnittansicht in Detailansicht von Walzenkörper und Kugel,
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4a bis f Querschnittsansichten entlang der Schnittlinie X-X aus 1 in verschiedenen Detailansichten und
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5 einen Querschnitt, welcher orthogonal durch die Mittellängsachse zu der Schnittlinie X-X aus 1 verläuft mit jeweils zwei Rastnasen.
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In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Drehmomentschlüssel 1, aufweisend einen Schaft 2 und einen am Ende des Schaftes 2 angeordneten Knarrenkopf 3. An dem diesen gegenüberliegenden Ende ist ein Griff 4 angeordnet, wobei der Griff 4 relativdrehbar um die Mittellängsachse 5 des Schaftes 2 ausgebildet ist. Bei Ausführung einer Drehbewegung des Griffes 4 um den Schaft 2 erfährt der Schaft 2 aufgrund eines in 1 nicht näher dargestellten Spindelantriebes eine Relativbewegung in Axialrichtung A gegenüber dem Schaft 2. Die jeweilige Position ist über eine Skala 6 ablesbar, wobei hierdurch eine in dem Schaft 2 des Drehmomentschlüssels 1 angeordnete Auslösemechanik gespannt oder aber entspannt wird. Hat der Griff 4 einen gewünschten Auslösedrehmomentwert erreicht, welcher auf der Skala 6 ablesbar ist, ist es möglich, den Griff 4 mit dem Verriegelungsring 7 derart gegenüber dem Schaft 2 lagezufixieren, dass die Ausführung einer weiteren Drehbewegung unterbunden wird.
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2 zeigt eine Detailansicht in Form eines Längsschnittes durch das hintere Ende 8 des Schaftes 2 sowie den Griff 4. Am hinteren Ende 8 des Schaftes 2 ist eine Spindelmutter 9 formschlüssig mit dem Schaft 2 über Zylinderstifte oder Madenschrauben 10 gekoppelt, wobei innerhalb der Spindelmutter 9 eine Spindel 11 angeordnet ist und die Spindel 11 wiederum formschlüssig mit dem Griff 4 selbst gekoppelt ist. Durch Ausführen einer Drehbewegung des Griffes 4 relativ gegenüber dem Schaft 2 wird somit die Spindel 11 innerhalb der Spindelmutter 9 gedreht und der Griff 4 in Axialrichtung A relativ zu dem Schaft 2 verfahren. Weiterhin sind auf dem Schaft 2 Längsnuten 12 radial umlaufend angeordnet, wobei in die Längsnuten 12, auf die Bildebene bezogen oben dargestellt, ein Walzenkörper 13 und, auf die Bildebene bezogen unten dargestellt, eine Kugel 14 formschlüssig in Radialrichtung R nach innen zeigend angeordnet sind. Die Kugel 14 wird dabei von einer Federzunge 15 in Radialrichtung R nach innen gedrückt. Der Walzenkörper 13 ist von dem Verriegelungsring 7, genauer gesagt von einer Innenmantelfläche 16 des Verriegelungsringes 7, auf die Radialrichtung R bezogen in der Längsnut 12 formschlüssig verriegelt. Hierdurch wird eine weitere Drehbewegung des Griffes 4 relativ zu dem Schaft 2 unterbunden, da dies ein Herauswalzen des Walzenkörpers 13 in Radialrichtung R nach außen bedeuten würde, was jedoch durch das Anliegen an der Innenmantelfläche 16 des Verriegelungsringes 7 unterbunden ist.
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3 zeigt diese Ausgestaltung noch einmal in einer Detailansicht.
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4a bis f zeigen jeweils einen Querschnitt entlang der Schnittlinie X-X aus 1 bzw. Detailansichten, insbesondere der Kugel 14 sowie des Walzenkörpers 13, in der Verriegelungsposition des Verriegelungsringes 7.
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4a zeigt dabei den innenliegenden Schaft 2 mit in der Außenmantelfläche 17 des Schaftes 2 angeordneten zehn radial umlaufend, in einem Abstand zueinander versetzten Längsnuten 12. Die Längsnuten 12 sind auf die Radialrichtung R bezogen gegenüber der Außenmantelfläche 17 des Schaftes 2 vertieft angeordnet. Der Walzenkörper 13 sowie die Kugel 14 greifen radial zumindest abschnittsweise in eine jeweilige Längsnut 12 ein, wobei hier dargestellt Walzenkörper 13 und Kugel 14 um 180 Grad versetzt zueinander angeordnet sind.
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Für den Walzenkörper 13 ist dies in 4c und d nochmals dargestellt. 4c zeigt dabei eine Längsnut 12 in dem Schaft 2, die gegenüber der Außenmantelfläche 17 des Schaftes 2 vertieft ist. In einer Aussparung 18 des Griffes 4 ist der in 4c nicht näher dargestellte, dafür in 4d dargestellte Walzenkörper 13 angeordnet.
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Die Aussparung 18 weist in Radialrichtung R nach innen zeigend zwei Nocken 19 auf, so dass bei Einsetzen des Walzenkörpers 13 dieser nicht in Radialrichtung R durch die Aussparung 18 hindurchfällt. Der in 4d dargestellte Walzenkörper 13 greift somit zumindest abschnittsweise in die Längsnut 12 ein und wird auf der auf die Radialrichtung R bezogenen gegenüberliegenden Seite von der Innenmantelfläche 16 des Verriegelungsringes 7 formschlüssig in Radialrichtung R lagefixiert. Ein Weiterdrehen des Walzenkörpers 13 wird hierdurch unterbunden, wodurch der Griff 4 relativ zu dem Schaft 2 lagefixiert ist.
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Mit Verweis auf 4a ist durch Ausführung einer Drehbewegung in die dargestellte Drehrichtung D an der Innenmantelfläche 16 des Verriegelungsringes 7 eine Entriegelungsnut 20 vorgesehen, in die der Walzenkörper 13 bei Einnehmen der Entriegelungsposition des Verriegelungsringes 7 radial nach außen überführbar ist, so dass der Griff 4 gegenüber dem Schaft 2 verdrehbar ist und der Walzenkörper 13 in eine jeweils folgende Längsnut 12 einrasten kann.
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Auf der dem Walzenkörper 13 gegenüberliegenden Seite ist die Kugel 14 angeordnet, was in 4b näher dargestellt ist. Die Kugel 14 ist dabei ebenfalls in einer Längsnut 12 formschlüssig im Eingriff und wird durch die Federzunge 15, welche einstückig und werkstoffeinheitlich an dem Verriegelungsring 7 ausgebildet auf die Radialrichtung R bezogen nach innen gedrückt. Die Federzunge 15 selbst weist dazu eine Vertiefung 22 auf, so dass sie in Drehrichtung D die Kugel 14 formschlüssig lagefixiert. Bei Ausführung der Drehbewegung in Drehrichtung D ist der Federzunge 15 eine weitere Federzunge 21 benachbart, die dann über die Kugel 14 gleitet und ebenfalls mit ihrer Vertiefung 22 diese formschlüssig übergreift. Dargestellt ist dies nochmals in 4e und f, woraus ebenfalls ersichtlich ist, dass auch die Kugel 14 in einer Aussparung 23 formschlüssig drehbar zum Eingriff kommt, wobei auch die Aussparung 23 sich verjüngende Nocken 24 in Radialrichtung R nach innen aufweist, so dass die Kugel 14, wie in 4f dargestellt, beim Einsetzen nicht durch den Griff 4 hindurch fällt. Mit Verweis auf 4b weist der Griff 4 weiterhin eine Auswölbung 25 auf, die bei Verdrehen des Verriegelungsringes 7 von der Vertiefung 22 der Federzunge 15 formschlüssig übergriffen wird. Hierdurch wird der Verriegelungsring 7 derart in Drehrichtung D lagefixiert, dass ein ungewolltes Drehen von alleine unterbunden wird. Bevorzugt sind zwei Auswölbungen 25 ausgebildet, jeweils eine benachbart zu der Kugel 14.
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Um sowohl den Walzenkörper 13 als auch die Kugel 14 einzusetzen, können dabei im Rahmen der Erfindung, wie bereits zuvor beschrieben, die Aussparungen 18, 23 durch Nocken 19, 24 in Radialrichtung nach innen verjüngt sein, so dass weder der Walzenkörper 13 noch die Kugel 14 in der jeweiligen Aussparung 18, 23 durchfällt. Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch auch möglich, die Aussparungen 18, 23 jeweils mit einer zumindest teilweise, insbesondere vollständig umlaufenden Kante in Radialrichtung bezogen nach innen ragend auszustatten, so dass die Kante analog den zuvor beschriebenen Nocken 19, 24 ein Durchfallen von Walzenkörper 13 bzw. Kugel 14 verhindert.
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5 zeigt eine Längsschnittansicht, welche orthogonal zu dem Längsschnitt aus 2 und 3 durchgeführt ist. Hierbei ersichtlich ist, dass in den Griff 4 zumindest abschnittsweise radial umlaufend eine Nut 26 vorgesehen ist, in die eine Rastnase 27 des Verriegelungsringes 7 formschlüssig in Axialrichtung A zum Eingriff bringbar ist. Hierdurch wird es ermöglicht, dass der Verriegelungsring 7 auf die Bildebene bezogen von links nach rechts auf den Griff 4 aufschiebbar ist und aufgrund der Rastnase 27 formschlüssig mit diesem in Axialrichtung A lagefixiert wird. Der Verriegelungsring 7 ist dann in Drehrichtung D gegenüber dem Griff 4 drehbar, wobei die Rastnase 27 radial umlaufend zumindest abschnittsweise in der Nut 26 drehbar gelagert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drehmomentschlüssel
- 2
- Schaft
- 3
- Knarrenkopf
- 4
- Griff
- 5
- Mittellängsachse zu 2
- 6
- Skala
- 7
- Verriegelungsring
- 8
- Ende zu 2
- 9
- Spindelmutter
- 10
- Madenschraube
- 11
- Spindel
- 12
- Längsnut
- 13
- Walzenkörper
- 14
- Kugel
- 15
- Federzunge
- 16
- Innenmantelfläche zu 7
- 17
- Außenmantelfläche zu 2
- 18
- Aussparung zu 13
- 19
- Nocken zu 18
- 20
- Entriegelungsnut
- 21
- Federzunge
- 22
- Vertiefung zu 21
- 23
- Aussparung zu 14
- 24
- Nocken zu 23
- 25
- Auswölbung
- 26
- Nut
- 27
- Rastnase
- A
- Axialrichtung
- R
- Radialrichtung
- D
- Drehrichtung
- X-X
- Schnittlinie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1825959 B1 [0006]
- DE 202007008522 U1 [0007]