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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Rotationsarbeitsvorgänge und
stellt eine Weiterentwicklung zum Hauptpatent
DE 102 43 706.8 dar.
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Aus
der
US 3 689 111 ist
eine Vorrichtung zum radialen Verpressen von Rohren bekannt, bei welcher
zylindrische Wälzkörper in
einer Wälzkörperhalterung
drehbar gelagert sind und ein zwischen ihnen befindliches Rohr radial
verpressen können. Durch
die Verpressung wird das Rohr mit dem Ende eines darin steckenden
Kupplungselementes verbunden. Das andere Ende des Kupplungselementes kann
in gleicher Weise mit einem zweiten Rohr verpresst werden, so dass
insgesamt eine Verbindung zwischen den beiden Rohren entsteht. Nachteilig
bei dieser und bei vergleichbaren Vorrichtungen ist, dass die zugehörigen Apparaturen
verhältnismäßig aufwändige, stationäre Maschinen
sind.
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Vor
diesem Hintergrund war es Aufgabe der
DE 102 43 706 , eine Vorrichtung zum
radialen Verpressen (nachfolgend auch "Rollieren" genannt) von Rundkörpern bereitzustellen, die
eine Betätigung
von Hand sowie eine Benutzung in beengten Umgebungsverhältnissen
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 der
DE 102 43 706 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen der
DE 102 43 706 enthalten.
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Die
Vorrichtung der
DE 102 43 706 zum
radialen Verpressen von Rundkörpern
enthält
mehrere – vorzugsweise
drei – Wälzkörper, welche
in Kontakt mit dem zu rollierenden Rundkörper gebracht werden können und
beim Abrollen hierauf einen radialen Druck ausüben. Ferner enthält sie eine
Wälzkörperhalterung,
in welcher die genannten Wälzkörper um eine
Arbeitsachse der Vorrichtung herum verteilt angeordnet und drehbar
um eine jeweilige Wälzkörperachse
gelagert sind. Bei der Benutzung der Vorrichtung wird der zu verpressende
Rundkörper
entlang der Arbeitsachse angeordnet, so dass ihn die Wälzkörper rundum
umgeben und durch Anlage fixieren. Die Vorrichtung ist gekennzeichnet
durch eine Handhabe, in welcher die Wälzkörperhalterung um die vorstehend
genannte Arbeitsachse der Vorrichtung drehbar gelagert ist, sowie
durch einen Sperrmechanismus, welcher die Relativdrehung zwischen
Wälzkörperhalterung
und Handhabe in einer Richtung sperren kann. Die Form und konkrete
Ausgestaltung der Handhabe ist in weiten Grenzen variabel. Vorzugsweise
weist sie einen Griff oder dergleichen für ein Halten in der Hand eines
Benutzers auf.
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Die
beschriebene Vorrichtung ist somit im Wesentlichen zweiteilig aus
einer Wälzkörperhalterung
und einer Handhabe aufgebaut, welche bei aktiviertem Sperrmechanismus
in nur einer Richtung (d.h. unidirektional) relativ zueinander drehbar
sind. Wenn in die Vorrichtung ein Rundkörper eingesetzt ist und die
Wälzkörper hieran
anliegen, kann die Wälzkörperhalterung
mit den Wälzkörpern durch
oszillierende Hin-und-her-Bewegungen der Handhabe um den Rundkörper kreisen
und ihn dabei umfänglich verpressen.
Die Umwandlung einer oszillierenden Bewegung der Handhabe in eine
gleichsinnige Drehung der Wälzkörperhalterung
wird durch die unidirektionale Kopplung zwischen beiden Elementen
ermöglicht.
Die beschriebene Vorrichtung hat dabei den Vorteil, dass sie von
Hand betätigt
werden kann, wobei sie sich insbesondere auch unter beengten Raumverhältnissen
einsetzen lässt,
da für
die Rotationsbewegung der Wälzkörperhalterung
nur eine in einem kleinen Raumbereich stattfindende oszillierende
Bewegung der Handhabe erforderlich ist. Selbstverständlich ist
es auch möglich,
dass bei der Benutzung der Vorrichtung die Wälzkörperhalterung zusätzlich zu
ihrer kreisenden Bewegung noch eine axiale Fortbewegung entlang
des zu verpressenden Rundkörpers
ausführt.
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Der
Sperrmechanismus ist vorzugsweise so ausgebildet, dass er wahlweise
aktiviert und deaktiviert werden kann und/oder dass die gesperrte
Drehrichtung durch Umschalten vorgegeben werden kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung ist zwischen der Wälzkörperhalterung
und der Handhabe als Sperrmechanismus ein Ratschenmechanismus ausgebildet,
welcher die Relativdrehung zwischen der Wälzkörperhalterung und der Handhabe
nur in einer Drehrichtung erlaubt. Der Ratschenmechanismus kann
insbesondere eine sägezahnförmige Struktur
an einem der Elemente (zum Beispiel der Wälzkörperhalterung) umfassen, in
welche eine unter Federspannung stehende Sperrklinke eingreift,
die am anderen Element (zum Beispiel der Handhabe) ausgebildet ist.
Durch entsprechende Ausbildung von Verzahnung und Sperrklinke kann dabei
erreicht werden, dass die Sperrklinke sich bei einer Bewegung der
Verzahnung in eine erste Richtung zurückzieht, während sie die Bewegung in Gegenrichtung
blockiert.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Vorrichtung ist mindestens einer der Wälzkörper an
einem Träger gelagert,
wobei der Träger
radial verstellbar an der Wälzkörperhalterung
gelagert ist. Zusammen mit dem Träger kann daher auch die radiale
Position des Wälzkörpers verstellt
werden, was einerseits die Anpassung des Arbeitsdurchmessers der
Vorrichtung an verschiedene Durchmesser von Rundkörpern und andererseits
die Aufrechterhaltung eines gewünschten
radialen Druckes während
der Verpressung ermöglicht.
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Der
vorstehend genannte Träger
ist vorzugsweise mit einer lösbaren
Rücklaufsperre
versehen, welche nur eine radial einwärts gerichtete Bewegung des
Trägers
ermöglicht,
wenn sie sich in ihrem aktivierten Zustand befindet. Im gelösten Zustand
der Rücklaufsperre
ist diese dagegen definitionsgemäß nicht
aktiv, so dass sich der Träger
radial frei bewegen kann. Die Rücklaufsperre
kann insbesondere nach Art eines Ratschenmechanismus ausgebildet sein.
Sie sorgt dafür,
dass ein durch die Verstellung des Trägers erzeugter radialer Druck
auf den zu verpressenden Rundkörper
aufrecht erhalten wird, da sie ein Zurückziehen des Trägers verhindert.
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Weiterhin
kann der Träger
mit einem Vorspannelement wie zum Beispiel einer Feder verbunden
sein, welches eine radial nach außen gerichtete Vorspannkraft
auf den Träger
ausübt.
Wenn die Rücklaufsperre
des Trägers
gelöst
ist, kann sich diese Vorspannkraft auswirken und den Träger in eine geöffnete Position
zurückziehen.
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Vorzugsweise
sind an der Vorrichtung Zustellmittel vorgesehen, welche eine radiale
Verstellung des Trägers
erlauben. Über
die Zustellmittel kann der Träger
somit insbesondere radial nach innen bewegt werden, so dass die
notwendige Rollierkraft aufrechterhalten werden kann.
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Für die Ausgestaltung
der vorstehend genannten Zustellmittel gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Insbesondere können
sie:
- – Mechanisch
arbeiten, vorzugsweise über
ein Ratschensystem. Zum Beispiel können sie an der Handhabe (fest
oder beweglich) gelagerte Zähne umfassen,
welche in einen Zahnradmechanismus eingreifen können, welcher an der Wälzkörperhalterung
ausgebildet ist und der eine radiale Verstellbewegung des Trägers bewirken
kann. Im einfachsten Falle kann der Zahnradmechanismus ein an der
Wälzkörperhalterung
ausgebildetes Zahnrad sein, das in eine am Träger ausgebildete Zahnstange
eingreift, so dass eine Drehung des Zahnrades eine radiale Verschiebung
des Trägers bewirkt.
- – Elektrisch
arbeiten.
- – Elektromagnetisch
arbeiten, vorzugsweise über ein
Stellventil.
- – Elektrohydraulisch
arbeiten, vorzugsweise über einen
Zylinder.
- – Elektromechanisch
arbeiten, vorzugsweise über eine
Schraube, ein Ritzel oder eine Schnecke.
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Vorzugsweise
sind die Wälzkörperhalterung und
die Handhabe so ausgebildet, dass sie die Arbeitsachse der Vorrichtung
nicht vollständig
umschließen.
Insbesondere könne
sie C-förmig
ausgebildet sein. Durch die verbleibende Öffnung kann dann ein zu bearbeitender
Rundkörper
in die Vorrichtung eingeführt
und parallel zur Arbeitsachse gelagert werden. Dies ermöglicht auch
die Bearbeitung von Rundkörpern,
deren Enden für
ein seitliches (axiales) Einführen
in die Vorrichtung unzugänglich
sind.
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Die
Wälzkörper sind
vorzugsweise innerhalb der Wälzkörperhalterung
auswechselbar gelagert, wobei auch die gesamte Wälzkörperhalterung selbst vorteilhafterweise
auswechselbar ist, um sie je nach Bedarf vor Ort bzw. im Arbeitseinsatz
für die
Bearbeitung verschiedener Rohr- oder Rundkörperdimensionen leicht austauschen
zu können
oder um sie im Schadensfalle ersetzen zu können. Ferner können die
Wälzkörper je
nach der zu erfüllenden
Aufgabe quasi beliebig geformt und angeordnet sein. Insbesondere
können
sie jeweils um eine Wälzkörperachse
drehbar in der Wälzkörperhalterung
gelagert sein, wobei die Wälzkörperachse
vorzugsweise in einem Winkel zwischen 0° und 45° relativ zur Arbeitsachse der
Vorrichtung steht. Ein Relativwinkel von 0° bedeutet dabei, dass die Wälzkörperachse
parallel zur Arbeitsachse steht. Andere Winkel können dagegen beim Rollieren
von massiven Rundkörpern
wie zum Beispiel Einstichnuten in einer Kurbelwelle vorteilhaft sein.
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Die
beschriebene Vorrichtung kann in allen Fällen eingesetzt werden, in
welchen ein Rundkörper zur
rollieren, d.h. durch einen von außen radial einwärts gerichteten
Druck zu verpressen oder zu walzen ist. Eine erste bevorzugte Verwendung
der Vorrichtung besteht dabei in der Herstellung einer unlösbaren Verbindung
zwischen einem Rohr und einem weiteren Element, insbesondere einem
in das Rohr eingesteckten oder einem das Rohr umgebenden Kupplungsstück ("Stützhülse") oder einem Formteil (T-Stück etc.).
Durch die radiale Verpressung des Rohres beziehungsweise des Kupplungsstückes kann
für eine
feste Verbindung zwischen beiden gesorgt werden, wobei vorzugsweise
an den einander zugewandten Oberflächen der zu verbindenden Teile noch
Profilierungen ausgebildet sind. Das Rohr kann dabei ebenso wie
die Stützhülse aus
einem beliebigen Metall oder aus Kunststoff bestehen, insbesondere
aus RadelR PPSU 5100 (Produktname der Amoco Chemical Deutschland
GmbH, Düsseldorf).
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Eine
andere bevorzugte Verwendung der Vorrichtung besteht im Rollieren
von Rundkörpern, insbesondere
von Kurbelwellen. Beim Rollieren beziehungsweise speziell beim Außenrollieren
werden durch plastische Verformung Druckeigenspannungen in die Oberflächenschichten
des Werkstückes eingebracht.
Diese wirken sich positiv im Sinne einer Erhöhung der Dauerschwingfestigkeit
eines Rundkörpers
(zum Beispiel einer Kurbelwelle) und somit in einer erheblichen
Steigerung der Lebensdauer aus. Die Druckeigenspannungen wirken
dabei Belastungen entgegen, die beim Einsatz des Rundkörpers auftreten.
Durch das Rollieren wird der Rundkörper verfestigt und seine Oberfläche wird
gehärtet.
Für das
Rollieren von Kurbelwellen werden derzeit aufwändige, stationäre Maschinen
eingesetzt. Die Bearbeitung mit der Vorrichtung gemäß der
DE 102 43 706 ist demgegenüber erheblich
einfacher.
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Ausgehend
von der oben beschriebenen Vorrichtung zum Verpressen von Rohrverbindungen und
zum Rollieren von Rundkörpern
war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, für die Vorrichtung weitere Einsatzmöglichkeiten
bei Rotationsarbeitsvorgängen
zu erschließen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
dient dem Ausführen
von Rotationsarbeitsvorgängen, dass
heißt
Bearbeitungen, bei denen ein Werkzeug eine rotierende Bewegung ausführt. Das
oben beschriebene Verpressen von Rundkörpern und sowie das Rollieren
stellen typische Rotationsarbeitsvorgänge dar. Die Vorrichtung enthält die folgenden Komponenten:
- a) Eine Werkzeughalterung, welche mindestens ein
Werkzeug zur Bearbeitung eines Werkstückes aufweist.
- b) Eine Handhabe, in welcher die Werkzeughalterung um eine Arbeitsachse
drehbar gelagert ist, wobei ein Sperrmechanismus die Drehung in
einer Richtung sperren kann.
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Ein
Beispiel für
eine Werkzeughalterung ist die Wälzkörperhalterung,
welche oben ausführlich erläutert wurde
und die für
das Verpressen von Rundkörpern
sowie zum Rollieren verwendet werden kann. Andere Ausgestaltungen
der Werkzeughalterung, welche bei der vorliegenden Anmeldung im Vordergrund
stehen, werden unten anhand der Ausführungsbeispiele näher erläutert werden.
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Der
Sperrmechanismus ist vorzugsweise so ausgebildet, dass er wahlweise
aktiviert und deaktiviert werden kann und/oder dass die gesperrte
Drehrichtung durch Umschalten vorgegeben werden kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung ist zwischen der Werkzeughalterung und
der Handhabe als Sperrmechanismus ein Ratschenmechanismus ausgebildet,
welcher die Relativdrehung zwischen der Werkzeughalterung und der Handhabe
nur in einer Drehrichtung erlaubt. Der Ratschenmechanismus kann
insbesondere eine sägezahnförmige Struktur
an einem der Elemente (zum Beispiel der Werkzeughalterung) umfassen,
in welche eine unter Federspannung stehende Sperrklinke eingreift,
die am anderen Element (zum Beispiel der Handhabe) ausgebildet ist.
Durch entsprechende Ausbildung von Verzahnung und Sperrklinke kann dabei
erreicht werden, dass die Sperrklinke sich bei einer Bewegung der
Verzahnung in eine erste Richtung zurückzieht, während sie die Bewegung in Gegenrichtung
blockiert.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Werkzeughalterung weist diese eine Aussparung auf, welche einen
Wechseleinsatz mit mindestens einem Werkzeug drehfest aufnehmen
kann. Durch Austausch des genannten Wechseleinsatzes können dann
rasch und unkompliziert unterschiedliche Werkzeuge in die Vorrichtung
eingesetzt werden, um verschiedene Arbeitsvorgänge ausführen zu können.
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Der
Wechseleinsatz kann dabei insbesondere eine Schraubendreherklinge
umfassen, wobei die Klinge für
Schlitzschrauben, Kreuzschlitzschrauben, Torx-Schrauben, Inbusschrauben oder dergleichen
in allen gängigen
Größen und
Normabmessungen ausgebildet sein kann.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform kann
der Wechseleinsatz einen Mehrkant-Schlüsselkopf umfassen. Mit einem
derartigen Schlüsselkopf können mehrkantig
(zum Beispiel sechs- oder achtkantig) ausgebildete Werkstücke wie
beispielsweise Muttern oder Schrauben bearbeitet werden. Der Mehrkant-Schlüsselkopf
kann dabei insbesondere als Ring-, Maul-, Steck- und/oder Inbusschlüssel ausgebildet
sein.
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Die
Angriffsflächen
des vorstehend genannten Mehrkant-Schlüsselkopfes sind vorzugsweise ballig,
um ein leichtes Aufstecken des Schlüsselkopfes und einen definierten
Kraftangriff zu ermöglichen.
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Vorzugsweise
sind die Werkzeughalterung und die Handhabe so ausgebildet, dass
sie die Arbeitsachse der Vorrichtung nicht vollständig umschließen. Insbesondere
könne sie
C-förmig
ausgebildet sein. Durch die verbleibende Öffnung kann dann ein zu bearbeitender
Gegenstand in die Vorrichtung eingeführt und parallel zur Arbeitsachse
gelagert werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft
erläutert.
Es zeigt:
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1 eine
Vorrichtung gemäß der
DE 102 43 706 in einer
Seitenansicht im Schnitt;
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2 einen
Schnitt durch die Vorrichtung von 1 entlang
der Linie II-II;
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3 die
erfindungsgemäße Vorrichtung
mit einem Werkzeughalter und einem Wechseleinsatz in einer Darstellung
entsprechend 1;
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4 einen
Schnitt durch die Vorrichtung von 3 entlang
der Linie II-II;
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5 einen
Teil der Schnittdarstellung entsprechend 4 mit einem
Sondereinsatz;
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6 die
Werkzeughalterung mit einem Ringschlüsseleinsatz.
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Zunächst wird
anhand der
1 und
2 eine Vorrichtung
gemäß der
DE 102 43 706 beschrieben.
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Die
in 1 schematisch gezeigte Vorrichtung zum Rollieren
eines Rundkörpers
wie beispielsweise eines Rohres oder einer Kurbelwelle 17 besteht
im Wesentlichen aus zwei Einheiten, nämlich einer Wälzkörperhalterung 1 und
einer Handhabe 2.
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Die
Wälzkörperhalterung 1 ist
C-förmig
ausgestaltet und weist an ihrer Innenseite drei gleichmäßig um die
Arbeitachse A der Vorrichtung verteilt angeordnete, rollenförmige Wälzkörper 3, 16 auf.
Die Wälzkörper sind
jeweils um eine Wälzkörperachse 18 (2)
drehbar gegenüber
der Wälzkörperhalterung 1 gelagert.
Wenn ein Rundkörper 17 in
die Vorrichtung eingesetzt ist, kontaktieren die Wälzkörper 3, 16 ihn
von allen Seiten, wodurch er fixiert wird. Bei einer Relativdrehung
zwischen dem Rundkörper 17 und der
Wälzkörperhalterung 1 rollen
die Wälzkörper 3, 16 dann
auf einer Umfangslinie des Rundkörpers 17 ab
und üben
hierbei einen radial einwärts
gerichteten Druck aus.
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Eine
andere verwendbare Ausgestaltung einer Wälzkörperhalterung ist zum Beispiel
in der Offenlegungsschrift der
EP 1 186 820 B beschrieben, deren Offenbarung
durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
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Die
Wälzkörperhalterung 1 ist
insgesamt in einem C-förmigen
Kopf 4 der Handhabe 2 drehbar gelagert. Wie in
Verbindung mit 2 erkennbar ist, ist dabei zwischen
der Wälzkörperhalterung 1 und dem
Kopf 4 ein Ratschenmechanismus ausgebildet. Dieser besteht
aus am Außenumfang
der Wälzkörperhalterung 1 ausgebildeten
Zähnen 6 mit
einer flachen und einer steilen Flanke sowie aus Sperrklinken 5 und 12,
die radial gegen den Druck einer Feder verschiebebeweglich im Kopf 4 der
Handhabe 2 gelagert sind. Die Sperrklinken 5 und 12 greifen
in die Verzahnung 6 der Wälzkörperhalterung 1 ein,
wobei sie sich bei einer Drehung der Wälzkörperhalterung (Pfeilrichtung)
zurückziehen
und eine solche Drehung daher nicht behindern. Eine Drehung der
Wälzkörperhalterung 1 in
die entgegengesetzte Richtung wird dagegen von den Sperrklinken 5 und 12 blockiert.
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Durch
den Ratschenmechanismus zwischen Wälzkörperhalterung 1 und
Handhabe 2 ist es möglich,
die mit einem stielförmigen
Griff 7 versehene Handhabe oszillierend auf und ab zu bewegen
(s. Doppelpfeil) und hierdurch die Wälzkörperhalterung in einer unidirektionalen
Richtung (s. Pfeil) um einen eingespannten Rundkörper 17 zu drehen.
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Vorzugsweise
sind die Sperrklinken 5, 12 in einer zurückgezogenen
Position arretierbar (nicht dargestellt), so dass ihre Sperrfunktion
wahlweise aufgehoben werden kann und die Wälzkörperhalterung 1 frei
gegenüber
der Handhabe 2 drehbar ist. Weiterhin könnte der Sperrmechanismus auch
so ausgebildet sein, dass die gesperrte Drehrichtung vom Benutzer
wahlweise vorgegeben werden kann.
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Schließlich könnte der
Sperrmechanismus anders als in 1 dargestellt
auch an einer oder beiden Seitenflächen der Wälzkörperhalterung 1 ausgebildet
sein.
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Wie
aus 1 weiterhin erkennbar ist, ist ein Wälzkörper 16 an
einem Träger 11 drehbar
gelagert, wobei der Träger 11 seinerseits
radial verschiebebeweglich an der Wälzkörperhalterung 1 gelagert
ist. Durch eine radial einwärts
gerichtete Bewegung des Trägers 11 kann
somit der von den Wälzkörpern 3, 16 definierte
Durchmesser verkleinert und damit Druck auf einen eingesetzten Rundkörper 17 ausgeübt werden.
Insbesondere können
die Wälzkörper auf
diese Weise bei fortschreitender Verpressung des Rundkörpers 17 nachgeführt werden.
Selbstverständlich ist
es auch möglich,
mehrere oder sogar alle Wälzkörper auf
jeweils einem radial verstellbaren Träger anzuordnen (nicht dargestellt).
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Der
Träger 11 ist
mit einem Ratschenmechanismus versehen, welcher eine nur radial
einwärts gerichtete
Verstellung (in 1 nach oben) ermöglicht,
wenn er aktiv ist. Der Ratschenmechanismus kann wie dargestellt
insbesondere durch eine am Träger 11 ausgebildete
Zahnreihe 13 sowie eine an der Wälzkörperhalterung 1 angeordnete,
gegen den Druck einer Feder 15 bewegliche Sperrklinke 14 realisiert werden.
Um den Träger 11 wieder
radial zurückziehen
zu können,
lässt sich
die Sperrklinke 14 in eine zurückgezogene Position ziehen,
so dass der Träger 11 unter
der Wirkung eines Vorspannelementes (nicht dargestellt) von selbst
in die radial äußerste Stellung
zurückkehrt.
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Um
von der Handhabe 2 aus eine radial einwärts gerichtete Bewegung des
Trägers 11 bewirken zu
können,
ist im Stiel 7 der Handhabe über ein Gewinde 9 ein
Druckstab 10 angeordnet. Am nach außen ragenden Ende besitzt der
Druckstab 10 einen Drehgriff 8. Durch eine Drehung
des Druckstabes 10 kann dieser vermöge des Gewindes 9 axial
vorgeschoben werden und hierdurch einen Druck auf den Träger 11 ausüben, wenn
die relative Winkelstellung zwischen Wälzkörperhalterung 1 und
Handhabe 2 so ist, dass der Träger 11 und der Druckstab 10 sich
berühren
(nicht dargestellt). Eine solche Winkelstellung wird bei jeder Umdrehung
der Wälzkörperhalterung 1 einmal
angenommen.
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Darüber hinaus
kann die Übertragung
der notwendigen Rollierkraft auf den Wälzkörper 16 außer wie
beschrieben noch elektrisch, elektromagnetisch (z.B. über ein
Stellventil), elektrohydraulisch (z.B. über einen Zylinder), elektromechanisch
(z.B. über
eine Schraube, ein Ritzel oder eine Schnecke) oder nach einem anderen
Verfahren erfolgen. Im Falle elektrischer Vorrichtungen an der Wälzkörperhalterung 1 wären entsprechende
Schleifkontakte zwischen Handhabe 2 und Wälzkörperhalterung 1 vorzusehen,
um die Stromzufuhr sicherzustellen. Diese könnten bei dem in 1 dargestellten
System z.B. an der (nicht sichtbaren) Seitenfläche der Wälzkörperhalterung 1 ausgebildet
sein.
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Als
Anwendung der beschriebenen Vorrichtung soll nachfolgend beispielhaft
das Außenrollieren von
Rundkörpern
wie insbesondere Kurbelwellen betrachtet werden. Beim Außenrollieren
werden Druckeigenspannungen in die Hohlkehlen beziehungsweise auf
die Oberfläche
auf die Kurbelwelle 17 eingebracht, um auf diese Weise
deren Festigkeit zu erhöhen.
Ferner kann durch das Außenrollieren
Planlaufabweichungen entgegengewirkt werden, die aufgrund unterschiedlicher
Steifigkeit in verschiedenen Abschnitten der Kurbelwelle entstehen.
Dabei wird die Radialkraft auf die Kurbelwelle 17 reduziert,
wenn die Wälzkörper der
Vorrichtung den Bereich der Lagerschultern durchlaufen, während sie
in bruchgefährdeten
Bereichen der Kurbelwelle zur Steigerung der Dauerfestigkeit wieder
erhöht
wird.
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Weiterhin
kann durch ein sogenanntes Richtrollieren ein vorhandener Radialschlag
einer Kurbelwelle oder eines anderen Rundkörpers vermindert werden. Hierbei
handelt es sich um ein technisches Richtverfahren, das die Dauerfestigkeit
nicht vermindert, sondern im Gegenteil sogar erhöht. Bei einer Kombination des
Außenrollierens
und des Richtrollierens wird der Radialschlag einer Kurbelwelle
oder eines anderen Rundkörpers
nach beziehungsweise während
des Rollieren gemessen und durch gezielte Erhöhung der Rollierkräfte während des
Richtrollierens minimiert. Wie in 2 angedeutet
ist, weisen die Wälzkörper 3 beim
Rollieren von Kurbelwellen 17 vorzugsweise genau die Größe und Form
des fertigen Einstiches an der Kurbelwelle auf. Insbesondere kann
die Drehachse 18 der Wälzkörper um
einen Winkel α von
typischerweise 30° bis
40° geneigt
sein.
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Weiterhin
kann – anders
als in 2 dargestellt – die Drehachse 18 auch
nicht in derselben Ebene wie die Arbeitachse A liegen. In diesem
Falle würden
die Wälzkörper auf
einer spiralförmigen
Linie auf dem zu verpressenden Rundkörper abrollen und daher eine
axiale Vorwärtsbewegung
entlang der Arbeitachse A ausführen.
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3 zeigt
in einer 1 entsprechenden Darstellung
eine andere Anwendung, die auf dem oben beschriebenen Konstruktionsprinzip
beruht. Gleiche Bezugszeichen stehen dabei für gleiche Komponenten, welche
somit nicht mehr im Einzelnen erläutert werden müssen. Die
in den 3 bis 6 dargestellte Vorrichtung unterscheidet
sich von derjenigen der 1 und 2 durch
die Ausbildung der Werkzeughalterung 101. Während diese
bei den 1 und 2 eine Wälzkörperhalterung 1 war, dient
sie bei den 3 bis 6 als Träger für einen Wechseleinsatz 103, 103a bzw. 103b,
an dem seinerseits verschiedene Werkzeuge, die eine Drehbewegung
ausführen
sollen, befestigt sein können.
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Die
Werkzeughalterung 101 besteht aus einem C-förmigen Halter 102,
welcher über
einen Ratschenmechanismus in der Handhabe 2 unidirektional drehbar
gelagert ist. Der Halter 102 weist ferner eine Aussparung 105 auf,
die als Aufnahme für
einen Wechseleinsatz 103 dient. Bei der in 3 und 4 dargestellten
Ausführungsform
ist die Aussparung 105 zur in der Figur linken Seite hin
offen und an der rechten Seite halbkreisförmig. Der rechte Rand könnte jedoch
auch anders verlaufen, z.B. dreieckig, um im Halter 102 ein
maximales Volumen für
Mehrkant-Schlüsseleinsätze bereitzustellen.
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Wie
aus dem Schnitt von 4 erkennbar ist, weist der Halter 102 in
der Aufnahme eine Nut 107 auf, welche für einen definierten und axial
fixierten Sitz des Wechseleinsatzes 103 sorgt. Vorzugsweise
sitzt der Wechseleinsatz 103 leicht klemmend und/oder unter
der Wirkung einer Magnetkraft im Halter 102. Des Weiteren
können
auch Klemmschrauben oder Kugelrasten (nicht dargestellt) vorgesehen sein,
um den Wechseleinsatz 103 im Halter 102 zu arretieren.
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Der
Wechseleinsatz 103 ist bei den 3 und 4 als
ein (Sechskant-) Maulschlüssel
ausgebildet. Mit diesem Maulschlüssel
kann ein mehrkantiges Werkstück
wie zum Beispiel der Kopf 104 einer Schraube oder eine
Mutter gedreht werden. Wie aus 4 erkennbar
ist, sind die Angriffsflächen 106 des Maulschlüssel-Einsatzes 103 ballig
ausgebildet.
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Durch
den Austausch der Wechseleinsätze 103 für Mehrkant-Schrauben
kann die Vorrichtung leicht an unterschiedliche Schraubengrößen angepasst
werden. Der Wechseleinsatz 103 muss hierzu lediglich aus
der Werkzeughalterung 102 herausgezogen und durch einen
anderen Wechseleinsatz mit der gewünschten Maulgröße ersetzt
werden.
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Es
versteht sich, dass der Werkzeugteil der Wechseleinsätze 103 quasi
beliebig ausgestaltet werden kann. Diesbezüglich zeigt 6 z.B.
einen Wechseleinsatz 103b, der als Ringschlüsseleinsatz ausgebildet
ist.
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5 zeigt
einen Sondereinsatz 103a, welcher auf der linken Seite
eine Mehrkant-Vertiefung 109 entsprechend einem Steckschlüssel und
auf der rechten Seite einen Inbus-Stift 108 aufweist. Der
Inbus-Stift 108 kann optional hohl sein, so dass er innen
als Steckschlüssel
und außen
als Inbusschlüssel wirkt.
Die Steckhülsen
des Sondereinsatzes 103a könnten ferner so dimensioniert
sein, dass sie einen genormten Bit Einsatz mit einer Schraubendreherklinge
oder dergleichen aufnehmen können.
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5 zeigt
auch, dass durch Werkzeuge, die außerhalb der Aussparung 105 liegen,
Größenbeschränkungen
durch die Weite der Aussparung 105 überwunden werden können.