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Bereich der Technik
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Die Erfindung betrifft Hebesystem für eine Hebebühne, insbesondere zum Einbau im Lieferwagen, der zum Transport des Ladeguts auf zwei Höhenebenen bestimmt ist.
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Derzeitiger Stand der Technik
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Es gibt verschiedene Ausführungen von Hebebühnen, welche die operative Manipulation mit dem Ladegut erleichtern. Sie werden meistens als selbstständige Vorrichtungen zum Heben der Gegenstände konstruiert, zum Beispiel zum Heben von Fahrzeugen, z. B. Personenkraftwagen bei Kontrolle des Zustands des Fahrgestells, oder Personen am Bau, oder sie finden bei der Montage großer Anlagen oder Maschinen, z. B. Flugzeugen, Anwendung. Zum Beispiel im
EP 1 953 113 A2 wird eine Hebevorrichtung für Automobile vorgestellt, mit vier vertikalen Säulen mit Öffnungen. Immer zwischen zwei Säulen befindet sich eine Verbindungsstrebe und auf ihr liegt eine Bühne. An den Enden der Verbindungsstreben ist ein Rastmechanismus mit einer Bremse und Handkurbel befestigt, durch Drehen der Handkurbel wird die Bühne gehoben und abgesenkt.
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Sehr oft werden zum Beispiel auch sogenannte Scherenheber verwendet. An beiden langen Seiten der Hebebühne sind Scherenheber montiert, welche die gesamte Bühne zum Beispiel über Antriebsschraube heben können, wie es zum Beispiel in der Patentschrift
JP08113480A beschrieben ist, oder wird eine Scherenstange mittels Kolbenstange mit Kolben gehoben, wie es die Patentschriften
DE 7606428 U oder
EP1900676 A1 anzeigen.
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Bekannt ist auch eine Hebevorrichtung, die als Hubwagen mit Hebegabeln ausgeführt ist, beschrieben in den Patentschriften
DE203 16 653 U1 oder
DE 10 2007 042 465 A1 , wo die Hubgabeln mittels hydraulischen Kolben gehoben werden, wo am Ende der Kolbenstange zwei Rollen montiert sind, über welche ein Hebeseil geführt wird, dessen ein Ende fest in der Unterlage zusammen mit hydraulischem Kolben verankert ist, und das zweite Ende ist zur Hebekulisse der Hubgabel befestigt. Beim Ausfahren der Kolbenstange wird das Seilende auf der Kulisse des Hebemechanismus gehoben und mit ihm wird auch dieses Hebemechanismus gehoben.
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Allgemein bekannt sind auch Hebebühnen, die direkt am Fahrzeug als Ausstattung montiert werden. Bei Nutzfahrzeugen existieren viele Systeme, bei welchen das Ladegut, meistens auch mitsamt Hubwagen, auf die am Boden liegende Hebebühne, die zur Fahrzeugausstattung gehört, gefahren wird, und dann wird diese Hebebühne auf das Niveau der LKW-Ladefläche gehoben. Nach dem Ende der Beladung wird die Hebebühne zum Fahrzeugheck hochgeklappt. Solche Ausführung beschreibt zum Beispiel die Patentschrift
DE 10 2010 026 743 A1 .
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Manchmal ist es auch notwendig, auch kleinere Fahrzeuge, sogenannte Minivans, mit einer Hebebühne auszurüsten. Diese Ausstattung macht es möglich, mehr Ladegut auf zwei übereinander liegenden Ladeflächen zu transportieren. Zu diesen Sonderfällen gehört auch der Transport von mehreren Särgen, bei welchem zum Beispiel zuerst zwei Särge auf die Hebebühne gelegt werden, die wird mittels Hebesystem in den Wagen gehoben, und danach können unter die Hebebühne auf die eigentliche Ladefläche des Fahrzeugs weitere zwei Särge gelegt werden.
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Aus dem Stand der Technik ist auch eine Lösung bekannt, bei welcher sich im Laderaum des Minivans in einer Innenecke ein vertikal angeordneter Hubkolben befindet, der durch Ausfahren der Kolbenstange über ein Zugseilsystem, der aus mehreren, in den Ecken des Minivan-Dachs verankerten Zugseilen besteht, das Heben und Herunterlassen der Hebebühne möglich macht, wobei jeweils das zweite Ende jedes Zugseils am Ende der Kolbenstange befestigt ist. Wenn die Kolbenstange ausgefahren wird, hebt sich auch die gesamte Hebebühne, die in ihren Ecken eingebaute Rollen hat, durch Zugkraft der Seile, welche über die Rollen der Hebebühne geführt werden. Damit die Bewegung der Hebebühne im Laderaum fest definiert wird, sind in den Ecken des Laderaums vertikale Führungssäulen eingebaut mit Führungskulissen mit einer entsprechenden Form, die zum System der Hebebühne gehören. Neben den Führungssäulen befinden sich noch sogenannte Abstellständer mit Abstellflächen. Wenn die Hebebühne die gewünschte Höhe erreicht, werden aus der Hebebühne Arretierzapfen ausgefahren und auf diese Abstellflächen aufgelegt. So wird das Hebesystem während des Transports nicht belastet. Im Fahrtziel wird das Hebesystem wieder aktiviert, die Hebebühne wird leicht angehoben, die Arretierzapfen werden in den Tragrahmen der Hebebühne eingefahren und die gesamte Hebebühne wird nach unten abgelassen, wenn die Kolbenstange in den hydraulischen Zylinder zurück geschoben wird.
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Diese Lösung kann bei verhältnismäßig hohen Lieferfahrzeugen mit einem kastenförmigen Laderaum appliziert werden. Aktuell werden jedoch auch formschönere Minivans mit niedrigerem Dach und mit deutlich abgerundeten Ecken, und deswegen kann ein senkrecht stehender hydraulischer Zylinder in einen solchen Minivan nicht eingebaut werden.
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Ziel der Erfindung besteht darin, ein Hebesystem der Hebebühne zu präsentieren, welches insbesondere zum Einbau im Lieferwagen geeignet sein wird, so dass die Hebebühne auch in einen Lieferwagen mit niedrigerem Dach und mit abgerundeten Ecken des Laderaums montiert werden kann.
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Grundlage der Erfindung
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Oben erwähnte Nachteile werden zu hohem Maße von einem der Erfindung entsprechenden Hebesystem für Hebebühne beseitigt, bestimmt insbesondere zum Einbau im Lieferwagen, dessen Grundlage darin besteht, dass dieses System eine horizontal im Tragrahmen der Hebebühne angeordnete und im Antriebsbereich des Tragrahmens verankerte und mit der Hebebühne integrierte Antriebsvorrichtung enthält, welche an das Führungssystem angeschlossen ist, an dem das eine Ende von mindestens zwei Zugseilen befestigt ist. Diese Lösung macht es möglich, eine bewegliche Hebebühne einzubauen, völlig unabhängig von der Höhe des Laderaums, wobei das Hebesystem keinen weiteren Platz einnimmt.
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In einer vorteilhaften Ausführung ist die Antriebsvorrichtung als hydraulischer Zylinder mit einer Kolbenstange ausgeführt, wobei das Führungssystem als Schlitten ausgeführt ist, der verschiebbar im Führungsbereich des Tragrahmens eingesetzt ist, in einer Führung, die aus zwei Führungsprofilen besteht, welche aus U-Profilen bestehen, deren offene Seiten einander zugewandt sind.
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In einer anderen vorteilhaften Ausführung werden insgesamt vier Zugseile eingebaut und symmetrisch zur Achse des Tragrahmens in Zweiergruppen angeordnet, wobei die Seilpaare immer mit einem Ende in den Ecken des Minivan-Dachs verankert sind, nahe der hinteren Tür, beziehungsweise nahe den Dachecken im Laderaum des Minivans.
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In der nächsten vorteilhaften Ausführung werden die Zugseile über Ablenkrollen, beziehungsweise auch über die im Tragrahmen eingebauten Umlenkrollen und dann über Heberollen geführt, welche in Traggabeln im Außenbereich des Tragrahmens der Hebebühne eingesetzt sind.
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Übersicht der Abbildungen in beigelegten Zeichnungen
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Die Erfindung wird mittels anliegende Zeichnungen näher erklärt, wobei die den Tragrahmen der Hebebühne vor dem Einbau des Hebesystems darstellt, zeigt den Tragrahmen der Hebebühne mit eingebautem Hebesystem nach der Erfindung und zeigt den Blick in den Laderaum des Minivans mit der eingebauten Hebebühne entsprechend der Erfindung in angehobenem Zustand.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
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zeigt die Ansicht des Tragrahmens 2 der Hebebühne 1 vor dem Einbau des Hebesystems. Es ist ersichtlich, dass der Tragrahmen aus einem Paar von seitlichen Querstreben 3 und aus zwei seitlichen Längsstreben 4 besteht. Im Innenbereich des Tragrahmens 2 befindet sich mittlere Querstrebe 5. Im Bereich zwischen einer der seitlichen Querstreben 3 und der mittleren Querstrebe 5 ist eine A-förmige Tragstruktur eingeschweißt, wobei die gedachten schrägen Arme 8 des Buchstabens A aus der Mitte der seitlichen Querstrebe 3 ausgehen und zu beiden Enden der mittleren Querstrebe 5 führen und etwa in der Mitte der Strukturhöhe sind sie durch die Verbindungsstrebe 9 verbunden, welche die Form des gedachten Buchstabens A vervollständigt. Auf der Verbindung der beiden schrägen Tragarme 8 im oberen Bereich des Buchstabens A ist zur Mitte des Tragrahmens ist Halterung 15 orientiert, über deren Funktion in Weiterem gesprochen wird. Die oben beschriebene Tragstruktur bildet den Kolbenbereich 25 des Tragrahmens 2. Der restliche Teil des Tragrahmens 2 ist als Führungsbereich 26 bezeichnet, über den auch in folgendem Text gesprochen wird.
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Parallel mit zwei seitlichen Längsstreben 4 sind im Führungsbereich 26 in einer Entfernung von ihnen zwei innere Tragarme 6 eingesetzt und noch näher zu der Mitte des Führungsbereichs 26 befinden sich parallel zu beiden seitlichen Längsstreben 4 und zu beiden innerem Tragarmen 6 zwei U-förmige Führungsprofile 7, wobei dieser Buchstabe U jeweils um 90 Grad verdreht ist, und zwar so, dass die offene Seiten beider Profile einander zugewandt sind, so dass sie zusammen ein Führungsbett bilden, dessen Aufgabe auch in Weiterem behandelt wird.
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In jeder Ecke des Tragrahmens 2 befinden sich Traggabeln 24 der Heberollen 23 und neben ihnen befinden sich die Flächen 27 für den Einbau der Führungsgabeln 30, welche den Tragrahmen 2 in allen vier Ecken entlang der senkrechten Führungsprofile 31 führen, die sich in den Ecken des Laderaums des Lieferwagens befinden, was in der im Detail dargestellt ist.
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Die Verbindungsstrebe 9 hat in ihrer Mitte die Vertiefung 10 und die mittlere Querstrebe 5 ist auch mit der Vertiefung 11 versehen, wobei beide Vertiefungen zur Abstützung des Hydraulikzylinders 16 bestimmt sind, über welchen weiter im Rahmen des Hebesystems gesprochen wird. Die mittlere Querstrebe 5 ist symmetrisch nahe ihrer Mitte mit Öffnungen 12, 13, 14 für hier nicht abgebildete Zugseile versehen, und auch beide seitliche Längsstreben 4 haben dort, wo sich die Traggabeln 24 der Heberollen 23 befinden, Öffnungen 28, durch welche die Zugseile auch laufen.
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Das Hebesystem ist in der dargestellt, aus dieser Abbildung ist ersichtlich, wie es in dem oben beschriebenen Tragrahmen 2 integriert ist. Die Hauptkomponente des gesamten Hebesystems ist ein waagerecht in der Ebene des Tragrahmens integrierter Antriebsmechanismus, welcher in der präsentierten Ausführung aus einem Hydraulikzylinder 16 mit der Kolbenstange 29 besteht. Dieser Hydraulikzylinder 16 ist im Tragrahmen über Halterung 15 verankert. Wie dies oben beschrieben ist, liegt der Hydraulikzylinder zusätzlich in der Vertiefung 10 der Verbindungsstrebe 9 und in der Vertiefung 11 der mittleren Querstrebe 5 und ist dort auch zum Tragrahmen befestigt. Der Hydraulikzylinder 16 befindet sich im Kolbenbereich 25. Seine Kolbenstange 29 bewegt sich im Führungsbereich 26 und ist dort zum Schlitten 17 befestigt, der in zwei Führungsprofilen 7 gleitet, die U-förmig sind, und in dieser so ausgestalteten Führung bewegt sich der Schlitten gleitend und wird entsprechend innerhalb der Führung gehalten. Am Schlitten 17 sind jeweils die Enden der vier Zugseile 18, 18' und 19, 19' befestigt. Diese Zugseile laufen durch Öffnungen 12, 13, 14 in der mittleren Querstrebe 5. Die Zugseile 18, 18' werden weiter durch Öffnungen 13 geführt, weiter laufen sie von der Mittelachse zu den zur Verbindungsstrebe 9 der A-förmigen Tragstruktur befestigten Umlenkrollen 20 und 21. Zu den Umlenkrollen 21 führen die beiden Zugseile 19, 19' vom Schlitten 17 durch Öffnungen 12 in der mittleren Querstrebe 5, die nächst zur Längsachse des Tragrahmens liegen, und weiter werden die Zugseile 19, 19' von Umlenkrollen 21 zu den in Traggabeln 24 am Außenrand des Tragrahmens 2 eingesetzten Heberollen 23 geführt. Von dort laufen die Zugseile 19, 19' zum Dach 33 des Minivan-Laderaums und dort sind ihre andere Enden verankert. Es handelt sich hier um Dachecken in der Nähe der hinteren Tür des Minivans.
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Die Zugseile 18, 18' laufen über Umlenkrollen 20 zurück zum Führungsbereich 26 des Tragrahmens 2 zu Ablenkrollen 22 an beiden inneren Tragarmen 6 und von den Ablenkrollen 22 führen sie zu den in Traggabeln 24 am Außenrand des Tragrahmens 2 eingesetzten Heberollen 23. Von dort laufen die Zugseile 18, 18' zum Dach 33 des Minivan-Laderaums und dort sind ihre andere Enden verankert. Es handelt sich hier um Dachecken im vorderen Bereich des Minivan-Laderaums.
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In den Ecken des Tragrahmens sind die Führungsgabeln 30 an Flächen 27 befestigt, sie führen den Tragrahmen in vier entlang der senkrechten Führungsprofile 31, die sich in den Ecken des Laderaums des Lieferwagens befinden. Hier sind auch Hohlprofile 32 für Arretierzapfen dargestellt, welche in der Beschreibung des gegenwärtigen Standes der Technik erwähnt wurden. Diese führungs- und Arretierungskomponenten sind bereits bekannt und gehören nicht zum Gegenstand der Erfindung.
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Zum Hydraulikzylinder führt eine hier nicht dargestellte Zuleitung des Druckmediums. Bei der Druckzuführung verschiebt die Kolbenstange 29 des Hydraulikzylinders 16 den Schlitten 17 aus der Grundstellung in die Arbeitsstellung, die gestrichelt dargestellt ist, und dadurch werden die vorher unbelastete Zugseile 18, 18' und 19, 19' gespannt. Diese Zugkraft bewirkt das Drehen der in Traggabeln 24 eingesetzten Heberollen 23 im Außenbereich des Tragrahmens und dadurch wird der gesamte Tragrahmen 2, beziehungsweise die komplette Hebebühne 1 nach oben gezogen. Sobald die Zuführung des Druckmediums unterbrochen wird, wird die Kolbenstange 29 eingefahren, die Zugseile 18, 18' und 19, 19' werden gelockert, die Heberollen 23 drehen sich in umgekehrter Richtung und der ganze Tragrahmen 2, beziehungsweise die gesamte Hebebühne 1 bewegt sich nach unten.
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zeigt die Ansicht des Minivan-Laderaums 34 mit eingebauter Hebebühne 1 in hochgehobener Lage entsprechend der Erfindung. Es ist ersichtlich, dass die Hebebühne 1 mit geeigneter Oberfläche versehen ist. Die Lage des Hydraulikzylinders 16 ist angedeutet, und man sieht, dass er in der Hebebühne 1 eingesetzt ist. Gleichzeitig ist angedeutet, wie das Ende des Zugseils, in diesem Fall ist es das Seil 19', im oberen Bereich des Laderaums verankert ist, angedeutet sind auch Führungsprofile 31, über welche in allen Ecken die Führungsgabeln 30 auf- und abfahren.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ist es klar, dass das Prinzip des Einbaus des Hebesystems, welches hier im Tragrahmen der Hebebühne integriert ist, auch in anderen Bereichen als in der hier vorgestellter konkreter Anwendung, verwendet werden kann, also allgemein als Hebebühne für alle Zwecke, ohne den Umfang des Patentschutzes zu verlassen.
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Den im Fachbereich qualifizierten Personen ist auch klar, dass der Antrieb nicht nur aus einem Hydraulikzylinder mit einer Kolbenstange bestehen muss, sondern dass er zum Beispiel auch durch mittels Elektromotor angetriebene Gewindestange oder eine andere Ausführung des linearen Antriebs ausgeführt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1953113 A2 [0002]
- JP 08113480 A [0003]
- DE 7606428 U [0003]
- EP 1900676 A1 [0003]
- DE 20316653 U1 [0004]
- DE 102007042465 A1 [0004]
- DE 102010026743 A1 [0005]