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Technisches Gebiet:
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Die Erfindung betrifft eine Sonnenblendanordnung für ein Fahrzeug und ein Fahrzeug mit der Sonnenblendanordnung.
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Hintergrund:
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In nahe zu jedem Fahrzeug sind heutzutage Sonnenblenden integriert, die an einem Fahrzeughimmel angeordnet sind und von diesem in einen Fahrzeuginnenraum ausklappbar ist, um Insassen des Fahrzeugs vor Sonneneinstrahlung und Blendung zu schützen. Bekannt sind Sonnenblenden mit integrierten Schminkspiegeln und mit Beleuchtungsmodulen, die zum eist benachbart neben dem Schminkspiegel angeordnet sind und als Schminkspiegelbeleuchtung aus gebildet sind. Es sind auch bereits Sonnenblenden bekannt, die ein Beleuchtungsmodul umfassen, das an einer Unterkante der Sonnenblende angeordnet ist, um einen Fahrzeuginnenraum zu beleuchten oder als Leselampe für die Insassen zu fungieren.
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Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
GB 2 332 185 A , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, eine Sonnenblende mit einem Beleuchtungsmodul, das von der Sonnenblende abgenommen werden kann und als Taschenlampe verwendet werden kann. Die Sonnenblende weist eine Aussparung auf, die an einer Unterkante der Sonnenblende angeordnet ist. Die Lichteinheit ist in die Aussparung einsetzbar, sodass das von der Lichteinheit erzeugte Licht von dort abgestrahlt wird.
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Beschreibung:
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Sonnenblendanordnung mit einem multifunktionalen Beleuchtungsmodul bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Sonnenblendanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 18 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder beigefügten Figuren.
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Es wird eine Sonnenblendanordnung für ein Fahrzeug, insbesondere einen Pkw oder Lkw, vorgeschlagen. Vorzugsweise umfasst das Fahrzeug einen Fahrzeughimmel und einen Fahrgastraum.
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Die Sonnenblendanordnung umfasst eine Blendeinrichtung, die vorzugsweise als eine Sonnenblende ausgebildet ist. Zum Beispiels ist die Blendeinrichtung am Fahrzeughimmel vor Vordersitzen und/oder vor einer Rücksitzbank des Fahrzeugs angeordnet. Die Blendeinrichtung ist insbesondere dazu ausgebildet, Insassen des Fahrzeugs, insbesondere einen Fahrer und/oder Beifahrer, optional auch Insassen der Rücksitzbank, vor Sonneneinstrahlung und Blendung durch die Sonneneinstrahlung zu schützen.
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Vorzugsweise weist die Blendeinrichtung mindestens ein Schwenkgelenk auf. Die Blendeinrichtung ist, vorzugsweise über das mindestens eine Schwenkgelenk, in mehrere Schwenkzustände schwenkbar mit dem Fahrzeughimmel verbunden. Insbesondere kann die Blendeinrichtung im eingebauten Zustand der Sonnenblendanordnung im Fahrzeug einen eingeklappten oder einen ausgeklappten Zustand aufweisen. Vorzugsweise kontaktiert die Blendeinrichtung mit ihrer Vorderseite den Fahrzeughimmel, wenn sie den eingeklappten Zustand einnimmt. Insbesondere ist eine Vorderseite der Blendeinrichtung im eingeklappten Zustand zum Fahrzeughimmel gerichtet, wogegen eine Rückseite der Blendeinrichtung zum Fahrgastraum gerichtet ist. Optional ragt die Blendeinrichtung im ausgeklappten Zustand in den Fahrgastraum hinein.
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Möglich ist, dass die Blendeinrichtung einen Schminkspiegel aufweist, der bevorzugt auf der Vorderseite der Blendeinrichtung angeordnet ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Blendeinrichtung ein kombiniertes Schwenk-Drehgelenk. Insbesondere definiert das Schwenk-Drehgelenk eine Drehachse, um die die Blendeinrichtung in mehrere Drehpositionen verdrehbar ausgebildet ist. Im Speziellen verläuft die Drehachse parallel oder im Wesentlichen parallel zu einer freien Seitenkante der Blendeinrichtung. Vorzugsweise ist die Blendeinrichtung im eingebauten Zustand im Fahrzeug über das Schwenk- Drehgelenk drehbar mit dem Fahrzeughimmel verbunden. Insbesondere ist die Blendeinrichtung durch das Schwenk-Drehgelenk um eine vorzugsweise senkrecht zu dem Fahrzeughimmel verlaufende Drehachse in die mehreren Drehpositionen verdrehbar. Beispielsweise kann die Blendeinrichtung im ausgeklappten Zustand so verdreht werden, dass die Vorderseite zu einem Seitenfenster des Fahrzeugs gerichtet ist.
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Die Blendeinrichtung weist ein Beleuchtungsmodul auf, das in der Blendeinrichtung integriert ist. Vorzugsweise ist das Beleuchtungsmodul nicht beschädigungs- und/oder zerstörungsfrei und/oder nicht werkzeugfrei aus der Blendeinrichtung entnehmbar. Die Sonnenblendanordnung umfasst bevorzugt eine stationäre Spannungsquelle für das Beleuchtungsmodul. Insbesondere ist das Beleuchtungsmodul über die Blendeinrichtung mit der stationären Spannungsquelle verbunden. Beispielsweise werden entsprechende mit der Spannungsquelle verbundene Leitungen verdeckt durch die Blendeinrichtung hindurch zum Beleuchtungsmodul geführt. Optional ersetzt das Beleuchtungsmodul eine Flächenerstreckung der Blendeinrichtung zu mindestens 5 Prozent, vorzugsweise zu mindestens 10 Prozent, insbesondere zu mindestens 15 Prozent und maximal bis zu 25 Prozent.
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Das Beleuchtungsmodul umfasst mindestens eine Lichtquelle, die zur Erzeugung eines Lichtstrahls ausgebildet ist. In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung weist das Beleuchtungsmodul einen Lichtaustrittsbereich auf, aus dem der Lichtstrahl austritt.
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Das Beleuchtungsmodul ist dazu ausgebildet, den Lichtstrahl in unterschiedlich einstellbare Abstrahlrichtungen abzustrahlen. Insbesondere ist der Lichtaustrittsbereich um eine Verstellachse verstellbar und/oder verschwenkbar ausgebildet ist.
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Es ist von Vorteil, dass durch die Möglichkeit der unterschiedlich einstellbaren Abstrahlrichtungen eine Vielzahl an Beleuchtungsaufgaben durch das Beleuchtungsmodul übernommen werden können. Beispielsweise kann ein Insasse des Fahrzeugs den Lichtstrahl auf seine individuellen Bedürfnisse einstellen und auf vielfältige Art und Weise nutzen. Dadurch können weitere Beleuchtungsmodule im Fahrzeug eingespart werden, wodurch Kosten, Bauraum und Gewicht im Fahrzeug reduziert werden können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Blendeinrichtung mindestens eine freie Umlaufkante auf. Vorzugsweise umfasst die mindestens eine freie Umlaufkante eine freie Unterkante und mindestens zwei freie Seitenkanten. Die mindestens eine freie Unterkante liegt einer Oberkante der Blendeinrichtung gegenüber, an der das Schwenk-Drehgelenk angeordnet ist. Im integrierten Zustand der Sonnenblendanordnung in das Fahrzeug ragt die freie Unterkante im ausgeklappten Zustand der Blendeinrichtung in den Fahrgastraum hinein. Insbesondere ist die mindestens eine freie Umlaufkante im ausgeklappten Zustand vom Fahrzeughimmel weggerichtet.
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Bevorzugt ist das Beleuchtungsmodul an und/oder in der mindestens einen freien Umlaufkante angeordnet. Möglich ist im Rahmen der Erfindung, dass das Beleuchtungsmodul die mindestens eine freie Umlaufkante zumindest abschnittsweise bildet. Vorzugweise verläuft die Verstellachse des Lichtaustrittsbereichs parallel zu der mindestens einen freien Umlaufkante. Optional weist der Lichtaustrittsbereich eine Länge auf, die mindestens 10 Prozent, vorzugsweise mindestens 20 Prozent und insbesondere maximal bis zu 40 Prozent einer Länge der freien Umlaufkante beträgt. Durch die Anordnung an der freien Umlaufkante kann der Lichtstrahl ungehindert in den Fahrgastraum abstrahlen. Weiterhin kann der Lichtstrahl durch Schwenken und/oder Drehen der Blendeinrichtung besonders flexibel in die unterschiedlichen Abstrahlrichtungen eingestellt und abgestrahlt werden.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist das Beleuchtungsmodul in einem Eckbereich der mindestens einen freien Umlaufkante angeordnet. Bevorzugt ist der Eckbereich diagonal gegenüberliegend zum Schwenk-Drehgelenk der Blendeinrichtung oder unterhalb des Schwenk-Drehgelenks angeordnet. Optional bildet das Beleuchtungsmodul den Eckbereich der mindestens einen freien Umlaufkante. Die Anordnung im Eckbereich ermöglicht eine besonders flexible Einstellung und Abstrahlung des Lichtstrahls, da der Eckbereich zusammen mit der Blendeinrichtung in einem besonders großen Radius drehbar ist. Zum Beispiel reicht der Eckbereich in einem bestimmten Schwenkzustand und in einer bestimmten Drehposition der Blendeinrichtung äußert weit in den Fahrgastraum hinein.
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Optional kann das Beleuchtungsmodul an der freien Unterkante angeordnet sein. Möglich ist, dass es dort zugleich im Eckbereich angeordnet ist und/oder diesen bildet. In dem Fall dass das Beleuchtungsmodul an der freien Unterkante angeordnet ist und optional ergänzend im Eckbereich, verläuft die Verstellachse des Lichtaustrittsbereichs senkrecht zur Drehachse der Blendeinrichtung.
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Besonders bevorzugt ist das Beleuchtungsmodul an einer der mindestens zwei freien Seitenkanten der Blendeinrichtung angeordnet. Optional ergänzend kann das Beleuchtungsmodul zugleich im Eckbereich angeordnet sein und/oder diesen bilden. Bei Anordnung des Beleuchtungsmoduls an einer der mindestens zwei freien Seitenkanten und optional ergänzend im Eckbereich, verläuft die Verstellachse des Lichtaustrittsbereichs parallel oder im Wesentlichen parallel zur Drehachse der Blendeinrichtung.
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Es ist besonders bevorzugt, dass der Lichtaustrittsbereich von der Vorderseite der Blendeinrichtung über die mindestens eine Umlaufkante bis zu der Rückseite der Blendeinrichtung verstellbar und/oder verschwenkbar ausgebildet ist. Insbesondere ist der Lichtaustrittsbereich um mindestens 90 Grad, vorzugsweise um mindestens 120 Grad, im Speziellen um mindestens 180 Grad verstellbar und/oder verschwenkbar ausgebildet. Bevorzugst ist ebenfalls, dass der Lichtaustrittsbereich um maximal 300 Grad verstellbar und/oder verschwenkbar ist. Durch die Verschwenkung von der Vorderseite bis zur Rückseite ist eine besonders flexible Einstellung der Abstrahlrichtungen möglich.
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Der Lichtaustrittsbereich weist einen Lichtaustrittswinkel auf, der vorzugsweise mindestens 35 Grad, insbesondere mindestens 55 Grad, im Speziellen mindestens 95 Grad beträgt. Ein maximaler Lichtaustrittswinkel beträgt insbesondere 185 Grad.
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Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Beleuchtungsmodul eine Reflektoreinrichtung aufweist. Vorzugsweise umfasst die Reflektoreinrichtung eine den Lichtaustrittsbereich bildende Lichtschleuse. Vorzugsweise ist die Lichtschleuse gemeinsam mit der Reflektoreinrichtung um die Verstellachse in die unterschiedlichen Verstellpositionen verstellbar und/oder verschwenkbar, sodass der Lichtstrahl in eine der unterschiedlich einstellbaren Abstrahlrichtungen austritt und/oder gelenkt wird. Insbesondere kann der Lichtstrahl in unterschiedliche Abstrahlwinkel eingestellt werden.
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Alternativ ist es im Rahmen der Erfindung vorstellbar, dass die mindestens eine Lichtquelle als ein Leuchtdiodenstab ausgebildet ist, der zusammen mit dem Lichtaustrittsbereich um die Verstellachse in die verschiedenen Verstellpositionen verstellbar und/oder verschwenkbar ausgebildet ist. Dadurch kann der Lichtstrahl in eine der unterschiedlich einstellbaren Abstrahlrichtungen abstrahlen. Insbesondere kann der Lichtstrahl in die unterschiedlichen Abstrahlwinkel überführt werden.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist das Beleuchtungsmodul manuell aktivierbar. Hierfür weist die Sonnenblendanordnung, insbesondere die Blendeinrichtung, einen Schalter oder Taster auf, der durch den Insassen betätigbar ist. Möglich im Rahmen der Erfindung ist auch, dass das Beleuchtungsmodul beim Überführen vom eingeklappten den ausgeklappten Zustand aktiviert wird. Alternativ ist das Beleuchtungsmodul durch das Öffnen einer Fahrzeugtür des Fahrzeugs aktivierbar.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist der Lichtaustrittswinkel in Abhängigkeit von der Verstellposition des Lichtaustrittsbereichs einstellbar. Der Lichtstrahl kann zum Beispiel durch Vergrößerung des Lichtaustrittswinkels ein diffuses Licht aufweisen. In dieser Ausgestaltung ist das Beleuchtungsmodul bevorzugt als eine Fahrzeughimmelbeleuchtung, Ambientebeleuchtung und/oder als eine Innenraumbeleuchtung des Fahrzeugs ausgebildet. Dagegen kann der Lichtstrahl durch Verkleinerung des Lichtaustrittswinkels fokussiert werden. In dieser Ausgestaltung ist das Beleuchtungsmodul vorzugsweise als eine Leseleuchte und/oder als eine Schminkspiegelbeleuchtung ausgebildet. Vorteilhaft ist, dass Bauraum und Kosten für weitere Beleuchtungsmodule im Fahrzeug eingespart werden können.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit der Sonnenblendanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 ein Fahrzeug mit einer Sonnenblendanordnung, wobei die Sonnenblendanordnung eine Blendeinrichtung umfasst, wobei die Blendeinrichtung einen ausgeklappten Zustand aufweist;
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2 und 3 das Fahrzeug mit der Sonneblendanordnung, wobei die Blendeinrichtung ausgeklappt ist und unterschiedlichen Drehpositionen aufweist;
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4 das Fahrzeug mit der Sonneblendanordnung, wobei die Blendeinrichtung eingeklappt ist;
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5 bis 7 die Sonnenblendanordnung im ausgeklappten Zustand mit einem integrierten Beleuchtungsmodul, wobei ein Lichtstrahl des Beleuchtungsmoduls in unterschiedlich einstellbare Abstrahlrichtungen abstrahlt;
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8 und 9 die Sonnenblendanordnung im eingeklappten Zustand mit dem Beleuchtungsmodul, wobei der Lichtstrahl in unterschiedlich einstellbare Abstrahlrichtungen abstrahlt.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 bis 4 zeigen eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs 10, insbesondere eines Pkws. Das Fahrzeug 10 weist einen Fahrzeughimmel 11 und einen Fahrgastraum 12 auf. Im Fahrgastraum 12 sind Vordersitze 13, insbesondere ein Fahrersitz 14 und ein Beifahrersitz 15, und Rücksitze 16 angeordnet, auf denen Insassen des Fahrzeugs 10 Platz nehmen können.
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Das Fahrzeug 10 umfasst eine Sonnenblendanordnung 1, die zum Schutz der Insassen vor Sonneneinstrahlung und/oder zum Schutz vor Blendung der Insassen ausgebildet ist. Die Sonnenblendanordnung 1 ist am Fahrzeughimmel 11 vor dem Beifahrersitz 15 angeordnet. Alternativ oder optional ergänzend kann die Sonnenblendanordnung 1 auch am Fahrzeughimmel 11 vor dem Fahrersitz 14 und/oder am Fahrzeughimmel 11 vor einem oder vor beiden Rücksitzen 16 angeordnet sein.
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Die Sonnenblendanordnung 1 ist in den 5 bis 9 genauer gezeigt. Die Sonnenblendanordnung 1 umfasst eine Blendeinrichtung 2, die einen eingeklappten Zustand E oder einen ausgeklappten Zustand A einnehmen kann. Die Blendeinrichtung 2 weist eine im Wesentlichen rechteckige Außenkontur auf. Sie umfasst eine Oberkante 5 und eine freie Umlaufkante 6 auf, wobei die freie Umlaufkante 6 die durch zwei freie Seitenkanten 6a; 6b und eine freie Unterkante 6c gebildet ist. Die freie Unterkante 6c liegt der Oberkante 5 gegenüber und/oder verläuft parallel oder im Wesentlichen parallel zum Fahrzeughimmel 11.
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Die Blendeinrichtung 2 weist eine Vorderseite 18 und eine Rückseite 19 auf, wobei die 5–7 einen Blick auf die Vorderseite 18 der ausgeklappten Blendeinrichtung 2; A zeigen. Auf der Vorderseite 18 der Blendeinrichtung 2 ist ein Schminkspiegel integriert, der durch eine zu öffnende Klappe 20 verdeckt ist. Die 8 und 9 zeigen einen Blick auf die Rückseite 19 der eingeklappten Blendeinrichtung 2; E. Im eingeklappten Zustand E ist die Rückseite 19 zum Fahrgastraum 12 und die Vorderseite 18 zum Fahrzeughimmel 11 gerichtet und/oder kontaktiert diesen.
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Wie in den 6–8 dargestellt, umfasst die Blendeinrichtung 2 ein Schwenkgelenk 3 und ein kombiniertes Schwenk-Drehgelenk 4, über die sie mit dem Fahrzeughimmel 11 schwenkbar und/oder drehbar verbunden sind. Insbesondere ist die Blendeinrichtung 2 über das Schwenkgelenk 3 um eine Schwenkachse S in den eingeklappten Zustand E gemäß der 3–4, 8 und 9 oder in den ausgeklappten Zustand A gemäß der 1–3 und 5–7 schwenkbar ausgebildet. Die Schwenkachse S der Blendeinrichtung 2 erstreckt sich parallel oder im Wesentlichen parallel zur Oberkante 5, zur freien Unterkante 6c und/oder zum Fahrzeughimmel 11.
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Über das Schwenk-Drehgelenk 4 ist die Blendeinrichtung 2 zunächst durch Verschwenken um die Schwenkachse S ausklappbar und dann um eine Drehachse D in verschiedene Drehpositionen X1; X2, wie in den 2 und 3 gezeigt, drehbar. In einer ersten Drehposition X1 ist die Blendeinrichtung 2 schräg in Richtung des Beifahrersitzes 15 gestellt. In der zweiten Drehposition X2 ist die Blendeinrichtung 2 parallel oder im Wesentlichen parallel zu einen Seitenfenster des Fahrzeugs 10 ausgerichtet und/oder angeordnet.
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Das Schwenkgelenk 3 und das Schwenk-Drehgelenk 4 ist an der Oberkante 5 der Blendeinrichtung 2 angeordnet. Die Drehachse D verläuft parallel oder im Wesentlichen parallel zu den beiden freien Seitenkanten 6a; 6b der Blendeinrichtung 2 und/oder senkrecht zum Fahrzeughimmel 11.
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Die Blendeinrichtung 2 weist ein Beleuchtungsmodul 7 auf. Das Beleuchtungsmodul 7 ist in die Blendeinrichtung 2 integriert. Hierbei ersetzt das Beleuchtungsmodul 7 eine Flächenerstreckung der Blendeinrichtung 2 zu mindestens 5%, vorzugsweise zu mindestens 10%, insbesondere zu mindestens 15% und maximal bis zu 25%. Das Beleuchtungsmodul 7 ist an der mindestens einen freien Umlaufkante 6 angeordnet und/oder bildet diese zumindest abschnittsweise. Insbesondere ist das Beleuchtungsmodul 7 an der freien Unterkante 6c in einem Eckbereich 8 der Blendeinrichtung 2 angeordnet. Der Eckbereich 8 ist diagonal gegenüber dem Schwenk- und Drehgelenk 4 angeordnet.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel gemäß 4 ist das Beleuchtungsmodul 2 an einer der beiden freien Seitenkanten 6a; b angeordnet. Insbesondere ist das Beleuchtungsmodul 2 an einer ersten freien Seitenkante 6a und zugleich im Eckbereich 8 zwischen der ersten freien Seitenkante 6a und der freien Unterkante 6c angeordnet. Der Eckbereich 8 liegt diagonal gegenüber dem Schwenk-Drehgelenk 4.
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Das Beleuchtungsmodul 7 weist mindestens eine Lichtquelle 9 auf, die zur Erzeugung eines Lichtstrahls 17 ausgebildet ist. Das Beleuchtungsmodul 7 kann manuell, z. B. durch Betätigung eines Schalters oder Tasters der Sonnenblendanordnung 1, insbesondere der Blendeinrichtung 2, aktiviert werden. Möglich ist auch eine Aktivierung des Beleuchtungsmoduls 7 durch Überführung der Blendeinrichtung 2 vom eingeklappten in den ausgeklappten Zustand E; A. Alternativ oder optional ergänzend kann das Beleuchtungsmodul 7 durch Öffnen einer Fahrzeugtür des Fahrzeugs 10 aktiviert werden.
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Das Beleuchtungsmodul 7 ist dazu ausgebildet, den Lichtstrahl 17 bei Aktivierung in unterschiedlich einstellbare Abstrahlrichtungen R1; R2; R3; R4; R5; R6; R7 abzustrahlen. Das Beleuchtungsmodul 7 weist einen Lichtaustrittsbereich 21 auf, aus dem der Lichtstrahl 17 austritt. Der Lichtaustrittsbereich weist eine Länge L auf, die vorzugsweise mindestens 10 Prozent, insbesondere mindestens 20 Prozent und maximal bis zu 40 Prozent einer Länge der freien Umlaufkante 6, an oder in der das Beleuchtungsmodul 7 angeordnet ist, beträgt.
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Der Lichtaustrittsbereich 21 ist um eine Verstellachse V in unterschiedliche Verstellrichtungen V1; V2; V3; V4, V5 verstellbar und/oder verschwenkbar ausgebildet. Insbesondere hängen Abstrahlrichtungen R1; R2; R3; R4; R5; R6; R7 des Lichtstrahls 17 von den Verstellrichtungen V1; V2; V3; V4; V5 des Lichtaustrittsbereichs 21 und dem Schwenkzustand A; E und der Drehposition X1; X2 der Blendeinrichtung 2 ab. Der Lichtaustrittsbereich 21 weist einen Lichtaustrittswinkel auf, der durch die Verstellung des Lichtaustrittsbereich 21 vergrößerbar oder verkleinerbar ist. Bei Vergrößerung des Lichtaustrittswinkels kann der Lichtstrahl 17 ein zunehmend diffuses Licht aufweisen, bei Verkleinerung wird der Lichtstrahl 17 mehr und mehr fokussiert.
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Gemäß den 5–7 verläuft die Verstellachse V im ausgeklappten Zustand A der Blendeinrichtung 2 parallel oder im Wesentlichen parallel zur Oberkante 5, zur freien Unterkante 6c, zur Schwenkachse S und/oder zum Fahrzeughimmel 11, wenn das Beleuchtungsmodul 7 an der freien Unterkante 6c angeordnet ist (1–3 und 5–9). Bei Anordnung der Beleuchtungseinrichtung 7 an einer der freien Seitenkanten 6a; 6b (4) verläuft die Verstellachse V im ausgeklappten Zustand A parallel oder im Wesentlichen parallel zur Drehachse D, zu den freien Seitenkanten 6a; 6b und/oder senkrecht zum Fahrzeughimmel 11.
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Das Beleuchtungsmodul 7 umfasst eine Reflektoreinrichtung 22 mit einer Lichtschleuse 23, die den Lichtaustrittsbereich 21 bildet. Die Lichtschleuse 23 ist gemeinsam mit der Reflektoreinrichtung 22 um die Verstellachse V in die unterschiedlichen Verstellpositionen V1; V2; V3; V4; V5 verstellbar und/oder verschwenkbar. Dadurch kann der Lichtstrahl 17 in eine der unterschiedlich einstellbaren Abstrahlrichtungen R1; R2; R3; R4; R5; R6; R7 austreten und/oder gelenkt werden. Bevorzugt ist die Reflektoreinrichtung 22 manuell verstellbar und/oder verschwenkbar. Hierzu ist die Reflektoreinrichtung 22 über ein Kugelgelenk und/oder Drehgelenk in der Blendeinrichtung 2 integriert.
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Alternativ zur Reflektoreinrichtung 22 kann das Beleuchtungsmodul 7 einen Leuchtdiodenstab umfassen, der den Lichtstrahl 17 im bzw. durch den Lichtaustrittsbereich 21 abstrahlt. Der Leuchtdiodenstab ist um die Verstellachse V in die verschiedenen Verstellpositionen V1; V2; V3; V4; V5 verstellbar und/oder verschwenkbar ausgebildet. Somit kann der Lichtstrahl 17 in eine der unterschiedlich einstellbaren Abstrahlrichtungen R1; R2; R3; R4; R5; R6; R7 abstrahlen und/oder gelenkt werden. Bevorzugt ist der Leuchtdiodenstab manuell verstellbar und/oder verschwenkbar. Hierzu ist er über ein oder das Kugelgelenk und/oder Drehgelenk in der Blendeinrichtung 2 integriert.
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Durch die Verstellung und/oder Verschwenkung die Reflektoreinrichtung 22 um die Verstellachse V kann der Lichtaustrittsbereich 21, insbesondere die Lichtschleuse 23, von der Vorderseite 18 über die Unterkante 6c oder alternativ um eine der zwei Seitenkanten 6a; 6b bis zur Rückseite 19 der Blendeinrichtung 2 verstellt und/oder verschwenkt werden. Insbesondere ist der Lichtaustrittsbereich 21 um mindestens 90 Grad, vorzugsweise um mindestens 120 Grad, insbesondere um mindestens 180 Grad und maximal um 300 Grad verstellbar und/oder verschwenkbar ausgebildet.
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In den 5–7 ist der Lichtaustrittsbereich 21, insbesondere die Lichtschleuse 23, in verschiedenen Verstellpositionen V1; V2; V3 gezeigt, wenn die Blendeinrichtung 2 den ausgeklappten Zustand A aufweist.
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5 zeigt eine erste Verstellposition V1, bei der die Reflektoreinrichtung 22 so eingestellt ist, dass die Lichtschleuse 23 auf der Vorderseite 18 angeordnet ist und schräg in Richtung des Fahrzeughimmels 11 gerichtet ist, sodass der Lichtstrahl 17 den Fahrzeughimmel 11 in einer ersten Abstrahlrichtung R1 anstrahlt. In der ersten Verstellposition V1 kann das Beleuchtungsmodul 7 im ausgeklappten Zustand A der Blendeinrichtung 2 zum Beispiel als eine Ambientebeleuchtung bzw. Fahrgastraumbeleuchtung eingesetzt werden. Hierbei ist der Lichtstrahl bevorzugt diffus ausgebildet.
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6 zeigt eine zweite Verstellposition V2, in der die Reflektoreinrichtung 22 so verstellt ist, dass die Lichtschleuse 23 auf der Vorderseite 18 etwas oberhalb der freien Unterkante 6c der Blendeinrichtung 2 angeordnet ist und der Lichtstrahl 17 in einer zweiten Abstrahlrichtung R2 schräg nach unten in Richtung des Beifahrersitzes 15 (1) abstrahlt. In der zweiten Verstellposition V2 kann das Beleuchtungsmodul 7 im ausgeklappten Zustand A der Blendeinrichtung 2 z. B. als eine Leseleuchte für einen Beifahrer des Fahrzeugs 10 mit einem vorzugsweise fokussierten Lichtstrahl eingesetzt werden. Der ausgeklappte Zustand A der Blendeinrichtung 2, die zweite Verstellposition V2 der Reflektoreinrichtung 22 und/oder der Lichtschleuse 23 und die zweite Abstrahlrichtung R2 ist auch in 1 gezeigt.
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In 7 ist eine dritte Verstellposition V3 der Reflektoreinrichtung 22 gezeigt. In der dritten Verstellposition V3 ist die Lichtschleuse 23 auf der Vorderseite 18 angeordnet und direkt in den Fahrgastraum 12 hinein gerichtet, sodass auch der Lichtstrahl 17 in den Fahrgastraum 12 hinein und über die vorderen Fahrzeugsitze 13 hinweg in einer dritten Abstrahlrichtung R3 abstrahlt. In dieser dritten Verstellposition V3 ist das Beleuchtungsmodul 7 im ausgeklappten Zustand A der Blendeinrichtung 2 als eine diffuse Fahrgastraumbeleuchtung ausgebildet. Alternativ oder optional ergänzend kann das Beleuchtungsmodul 7 in diesem Zustand A und in dieser Verstellposition V3 als eine Schminkspiegelbeleuchtung verwendet werden.
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In den 8 und 9 ist der Lichtaustrittsbereich 21 in unterschiedlichen Verstellpositionen V4; V5 gezeigt, wenn die Blendeinrichtung 2 den eingeklappten Zustand E aufweist.
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In der 8 ist die Reflektoreinrichtung 22 so eingestellt, dass die Lichtschleuse 23 eine vierte Verstellposition V4 einnimmt und an der freien Unterkante 6c der Blendeinrichtung 2 angeordnet ist bzw. mit dieser übereinstimmt. Dadurch dass die Blendeinrichtung 2 den eingeklappten Zustand E aufweist, strahlt der Lichtstrahl 17 in einer vierten Abstrahlrichtung R4 entlang des Fahrzeughimmels 11 in Richtung des Beifahrersitzes 15 ab. In dieser vierten Verstellposition V4 und im eingeklappten Zustand E der Blendeinrichtung 2 ist das Beleuchtungsmodul 7 als eine diffuse Hintergrundbeleuchtung oder Ambientebeleuchtung ausgebildet.
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9 zeigt die Blendeinrichtung 2 im eingeklappten Zustand E. Die Reflektoreinrichtung 22 ist so eingestellt, dass die Lichtschleuse 23 eine fünfte Verstellposition V5 einnimmt. In der fünften Verstellposition V5 ist die Lichtschleuse 23 auf der Rückseite 19 der Blendeinrichtung 2 angeordnet, sodass der Lichtstrahl 17 im eingeklappten Zustand E der Blendeinrichtung 2 gemäß der bereits beschriebenen zweiten Abstrahlrichtung R2 auf den Beifahrersitz 15 (1–4) abstrahlt. Somit kann die Beleuchtungseinrichtung 7 auch in dieser Stellung z. B. als Leseleuchte für den Beifahrer verwendet werden.
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2 zeigt ebenfalls die Anordnung der Lichtschleuse 23 auf der Rückseite 19 der Blendeinrichtung 2, wobei die Blendeinrichtung 2 ausgeklappt ist und die erste Drehposition X1 einnimmt. Dadurch wird der Lichtstrahl 17 in einer fünften Abstrahlrichtung R5 über den Fahrersitz 13 hinweg und schräg in Richtung eines Lenkrads des Fahrzeugs 10 abgestrahlt.
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Auch 3 zeigt die Anordnung der Lichtschleuse 23 auf der Rückseite 19 der Blendeinrichtung 2, wobei die Blendeinrichtung 2 ausgeklappt A ist und die zweite Drehposition X2 einnimmt. Insbesondere wird der Lichtstrahl 17 dadurch in einer sechsten Abstrahlrichtung R6 über den Beifahrersitz 15 hinweg in Richtung des Fahrersitzes 13 abgestrahlt.
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Gemäß 4 ist die Blendeinrichtung 2 eingeklappt E und das Beleuchtungsmodul 7 an der ersten Seitenkante 6a angeordnet. Die Reflektoreinrichtung 22 ist so eingestellt, dass die Lichtschleuse 23 an der Seitenkante 6a angeordnet ist bzw. mit dieser übereinstimmt.
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Somit wird der Lichtstrahl 17 in einer siebten Abstrahlrichtung R7 entlang des Fahrzeughimmels 11 in Richtung des Lenkrads abgestrahlt.
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Zusammenfassend kann der Lichtstrahl 17 durch die Schwenk-und Drehbarkeit der Blendeinrichtung 2 und durch die Verstellbarkeit des Lichtaustrittsbereichs 21 in die in den 1 bis 9 gezeigten sieben unterschiedlichen Abstrahlrichtungen R1; R2; R3; R4; R5; R6; R7 eingestellt und abgestrahlt werden. Darüber hinaus können durchaus noch zahlreiche weitere Abstrahlrichtungen realisiert werden.
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Während vorstehend mindestens ein Ausführungsbeispiel detailliert offenbart wurde, ist es anzuerkennen, dass eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Variationen existieren. Es ist ebenfalls anzuerkennen, dass das mindestens eine Ausführungsbeispiel nur beispielhaften Charakter hat und keine Begrenzung des Schutzumfangs, der Anwendungsgebiete oder der Konfiguration darstellt. Vielmehr soll die vorliegende Offenbarung einen angenehmen Fahrplan zur Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels sein. Somit sollte es anzuerkennen sein, dass verschiedene Variationen der Funktion oder der Anordnung der Elemente des mindestens einen Ausführungsbeispiels umgesetzt werden können, ohne den Umfang zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtmäßigen Äquivalente vorgegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sonnenblendanordnung
- 2
- Blendeinrichtung
- 3
- Schwenkgelenk
- 4
- Schwenk-Drehgelenk
- 5
- Oberkante
- 6
- freie Umlaufkante
- 6a, b
- freie Seitenkanten
- 6c
- freie Unterkante
- 7
- Beleuchtungsmodul
- 8
- Eckbereich
- 9
- Lichtquelle
- 10
- Fahrzeug
- 11
- Fahrzeughimmel
- 12
- Fahrgastraum
- 13
- Vordersitze
- 14
- Fahrersitz
- 15
- Beifahrersitz
- 16
- Rücksitze
- 17
- Lichtstrahl
- 18
- Vorderseite
- 19
- Rückseite
- 20
- Klappe
- 21
- Lichtaustrittsbereich
- 22
- Reflektoreinrichtung
- 23
- Lichtschleuse
- A
- ausgeklappter Zustand
- D
- Drehachse
- E
- eingeklappter Zustand
- L
- Länge des Lichtaustrittsbereichs
- R1–R7
- Abstrahlrichtungen
- S
- Schwenkachse
- V
- Verstellachse
- X1; X2
- Drehpositionen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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