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Die
Erfindung betrifft eine Sonnenblende mit Beleuchtungsvorrichtung,
insbesondere für
Nutzfahrzeuge, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Bekannte
Lesebeleuchtungen im Fahrzeug weisen in der Regel eine geringe Beleuchtungsstärke und
bei Verwendung einer punktuellen Lichtquelle einen hohen Schattenwurf
auf.
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In
der Offenlegungsschrift
DE
198 60 180 A1 wird eine Sonnenblende mit wenigstens einem
durch eine Leuchteinrichtung beleuchtbaren Spiegel sowie ergänzend oder
alternativ eine Beleuchtungseinrichtung für einen Fahrzeuginnenraum beschrieben.
Zur Ausleuchtung des Insassengesichts ist die Leuchteinrichtung
auf einem Innenverkleidungsteil positioniert. Die Leuchteinrichtung
ist insbesondere als Elektrolumineszenzelement ausgeführt.
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Im
Dokument
DE 689 04
471 T2 wird eine Sonnenblende mit einer Beleuchtungseinrichtung
für ein
Kraftfahrzeug beschrieben. Die beschriebene Beleuchtungseinrichtung
ist sowohl bei in die vertikale Stellung heruntergeklappter Sonnenblende
zur Beleuchtung einer in einen auf der Sonnenblende montierten Spiegel
schauenden Person benutzbar, als auch für andere Beleuchtungszwecke,
beispielsweise als gewöhnliche
Beleuchtung, welche bei gegen die Decke hochgeklappter Sonnenblende
die übliche Deckenlampen
ersetzt. Die Beleuchtungseinheit weist ein längliches, bezüglich des
Fahrzeugs feststehendes Gehäuse
auf, und eine längliche
Platte der Sonnenblende ist um eine Längsachse der Beleuchtungseinheit
bezüglich
der Beleuchtungseinheit schwenkbar.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Sonnenblende mit einer Beleuchtungsvorrichtung,
insbesondere für
Nutzfahrzeuge, zur Verfügung
zu stellen, welche einen hohen Beleuchtungskomfort bei gleichzeitiger
Einsparung von Lichtquellen ermöglicht.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch Bereitstellung einer Sonnenblende mit Beleuchtungsvorrichtung,
insbesondere für
Nutzfahrzeuge, mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist im
Grundkörper
einer Sonnenblende mindestens eine Beleuchtungseinheit integriert,
wobei der Grundkörper
mindestens einen lichtdurchlässigen
Bereich aufweist, durch welchen Licht von der mindestens einen Beleuchtungseinheit zur
Beleuchtung des Fahrzeuginnenraums austritt. Durch die erfindungsgemäße Kombination
der Sonnenblende mit mindestens einer Beleuchtungseinheit, kann
in vorteilhafter Weise eine reduzierte Anzahl von Lichtquellen bzw.
Beleuchtungseinheiten für verschiedene
Beleuchtungsfunktionen verwendet werden.
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In
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Sonnenblende
sind ein erster lichtdurchlässiger
Bereich an der Oberseite des Grundkörpers und ein zweiter lichtdurchlässiger Bereich
an der Unterseite des Grundkörpers
angeordnet. Durch die Anordnung von zwei lichtdurchlässigen Bereichen
am Grundkörper
können
in vorteilhafter Weise mehrere Beleuchtungsfunktionen zur Verfügung gestellt
werden, welche beispielsweise verschiedene Beleuchtungsstärken oder
Beleuchtungseffekte aufweisen.
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Der
erste lichtdurchlässige
Bereich und der zweite lichtdurchlässige Bereich sind beispielsweise jeweils
als Kunststoffabdeckung ausgeführt,
wobei die mindestens eine Beleuchtungseinheit z.B. an der ersten
Kunststoffabdeckung befestigt ist.
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Um
den Fahrer vor Blendungen durch die Sonne zu schützen und zur Umsetzung von
mehreren Beleuchtungsfunktionen ist der Grundkörper der Sonnenblende um eine
Längsachse
von einer Ausgangsposition (α =
0°) bis
zu einer Endposition (α = 170°) über einen
Winkelbereich von 0° ≤ α ≤ 170° verschwenkbar,
wobei die mehreren Beleuchtungsfunktionen in Abhängigkeit von der Winkelposition des
Grundkörpers
aktivierbar sind.
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Die
aktivierte mindestens eine Beleuchtungseinheit strahlt beispielsweise über den
zweiten lichtdurchlässige
Bereich Licht mit einer hohen Beleuchtungsstärke ab, wenn die Position des
Grundkörpers
in einem ersten Winkelbereich liegt, welcher dem Bereich von der
Ausgangsposition (α =
0°) bis zu
einer ersten Zwischenposition (α =
30°) entspricht. Das
mit einer hohen Beleuchtungsstärke
abgestrahlte Licht weist in vorteilhafter Weise einen breiten Lichtkegel
zur direkten Beleuchtung eines Arbeitplatzes auf, wodurch der Fahrer
bei Dunkelheit optimal bei seiner Tätigkeit unterstützt wird.
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Die
aktivierte mindestens eine Beleuchtungseinheit strahlt beispielsweise über den
zweiten lichtdurchlässige
Bereich Licht mit einer hohen Beleuchtungsstärke ab, welches von einer Fahrzeugfrontscheibe
und/oder einer Verdunklungsvorrichtung mit einer ebenen Fläche, beispielsweise
einem Verdunklungsvorhang und/oder einem Sonnen- und/oder Verdunklungsrollo,
reflektiert wird, wenn die Position des Grundkörpers in einem zweiten Winkelbereich
liegt, welcher dem Bereich von der ersten Zwischenposition (α = 30°) bis zur
Endposition (α = 170°) entspricht.
Das mit einer hohen Beleuchtungsstärke abgestrahlte und reflektierte
Licht erzeugt in vorteilhafter Weise einen indirekten Beleuchtungseffekt,
welcher eine angenehme Atmosphäre
und eine Raumweite erzeugt, wodurch im Stand die Behaglichkeit für den Fahrer
erhöht
und eine besser Erholung des Fahrers ermöglicht wird.
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In
weiterer Ausgestaltung der Sonnenblende strahlt die aktivierte mindestens
eine Beleuchtungseinheit bei einer Position des Grundkörpers im
zweiten Winkelbereich nur bei einem Fahrzeugstillstand Licht mit
der hohen Beleuchtungsstärke über den zweiten
lichtdurchlässigen
Bereich ab. Dadurch kann eine Blendung des Gegenverkehres in vorteilhafter Weise
vermieden werden.
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Der
Fahrzeugstillstand kann beispielsweise durch eine Auswertung von
mindestens einem Sensorsignal, vorzugsweise einem Geschwindigkeitssignal,
erkannt werden.
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Die
aktivierte mindestens eine Beleuchtungseinheit strahlt beispielsweise über den
ersten lichtdurchlässigen
Bereich Licht als Suchbeleuchtung und/oder Ambientebeleuchtung ab,
wenn die Position des Grundkörpers
in einem dritten Winkelbereich liegt, welcher dem Bereich von einer
zweiten Zwischenposition (α =
90°) bis
zur Endposition (α = 170°) entspricht.
Die Suchbeleuchtung kann außer bei
Dunkelheit auch bei Tag aktiviert werden, wenn extrem grelles Sonnenlicht
in den Fahrzeuginnenraum strahlt. Dadurch können die durch das grelle Sonnenlicht
im Fahrzeuginnenraum entstehenden Lichtkontraste in vorteilhafter
Weise abgeschwächt werden.
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In
weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Sonnenblende ist der erste
lichtdurchlässige Bereich
kleiner als der zweite lichtdurchlässige Bereich ausgeführt, um
die verschiedenen Beleuchtungseffekte zu erzielen.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Sonnenblende,
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2 bis 4 jeweils
eine schematische Darstellung eines Fahrzeuginnenraums mit der erfindungsgemäßen Sonnenblende
aus 1 bei Tageslicht, und
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5 bis 7 jeweils
eine schematische Darstellung des Fahrzeuginnenraums mit der erfindungsgemäßen Sonnenblende
aus 1 bei Dunkelheit.
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Wie
aus 1 ersichtlich ist, umfasst die erfindungsgemäße Sonnenblende
mit Beleuchtungsvorrichtung, einen Grundkörper 20, welcher um
eine Längsachse 29 schwenkbar
im Fahrzeuginnenraum 1 befestigt ist. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel weist
der Grundkörper 20 an
der Oberseite einen ersten lichtdurchlässigen Bereich 22 und
an der Unterseite einen zweiten lichtdurchlässigen Bereich 24 auf.
Der erste lichtdurchlässige
Bereich 22 ist als erste Kunststoffabdeckung 21 und
der zweite lichtdurchlässige
Bereich 24 ist als zweite Kunststoffabdeckung 23 ausgeführt. Die
Sonnenblende mit Beleuchtungsvorrichtung umfasst mindestens eine
Beleuchtungseinheit 28, welche an der ersten Kunststoffabdeckung 21 befestigt
ist. Wie weiter aus 1 ersichtlich ist, weist die
erste Kunststoffabdeckung 21 eine Rastnase 25 und
die zweite Kunststoffabdeckung 23 eine Rastvertiefung 28 auf, über welche
die zweite Kunststoffabdeckung 23 mit der ersten Kunststoffabdeckung 21 verbindbar
ist. Zusätzlich
wird die erste Kunststoffabdeckung 21 über nicht dargestellte Befestigungsmittel
am Grundkörper 20 befestigt. Über die
lichtdurchlässigen
Bereiche 22, 24 kann Licht von der mindestens
einen Beleuchtungseinheit 28 über die Kunststoffabdeckungen 21, 23 zur
Beleuchtung des Fahrzeuginnenraums (1) austreten. Alternativ
oder zusätzlich
können
die Kunststoffabdeckungen 21, 23 als Streulinsen
und/oder Spotlinsen ausgeführt
sein.
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Zur
Umsetzung einer Sonnenschutzfunktion und von Beleuchtungsfunktionen,
ist der Grundkörper 20 von
einer Ausgangsposition (α =
0°) bis
zu einer Endposition (α =
170°) über einen
Winkelbereich von 0° ≤ α ≤ 170° verschwenkbar
ausgeführt.
Die Sonnenschutzfunktion und die Beleuchtungsfunktionen sind in
Abhängigkeit
von der Winkelposition des Grundkörpers 20 aktivierbar.
Dies wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die 2 bis 7 beschrieben.
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2 zeigt
den Innenraum 1 eines Nutzfahrzeugs, welcher von einer
Fahrzeugfrontscheibe 10 begrenzt wird und einen Arbeitsplatz
bzw. einen Fahrerplatz 30 umfasst. Da 1 einen
Zustand mit normalem Tageslicht repräsentiert, ist der Grundkörper 20 der
Sonnenblende in der Ausgangsposition (α = 0°) angeordnet und die mindestens
eine Beleuchtungseinheit 28 ist ausgeschaltet, so dass
kein Licht über
die beiden Kunststoffabdeckungen 21, 23 abgestrahlt
wird.
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3 zeigt
den Innenraum 1 des Nutzfahrzeugs bei grellem Sonnenlicht,
welches durch die Fahrzeugfrontscheibe 10 in den Fahrzeuginnenraum strahlt
und den Fahrer blendet. Daher ist der Grundkörper 20 der Sonnenblende
in die Endposition (α = 170°) verschwenkt
und schützt
den Fahrer vor dem einfallenden grellen Sonnenlicht. Die mindestens eine
Beleuchtungseinheit 28 ist ausgeschaltet und es wird kein
Licht über
die beiden Kunststoffabdeckungen 21, 23 abgestrahlt.
Der Grundkörper
kann zum Schutz vor dem Sonnenlicht im Bereich von 0° ≤ α ≤ 170° verschwenkt
werden.
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4 zeigt
den Innenraum 1 des Nutzfahrzeugs bei sehr grellem Sonnenlicht,
welches in den Fahrzeuginnenraum 1 einfällt. Analog zu 3 ist, auch
in der in 4 dargestellten Situation, der Grundkörper 20 der
Sonnenblende in die Endposition (α =
170°) verschwenkt
und schützt
den Fahrer vor dem einfallenden grellen Sonnenlicht. Zudem ist aufgrund
des sehr grellen Sonnenlichts die mindestens eine Beleuchtungseinheit 28 aktiviert
und es wird Licht als Zusatzlicht über die erste Kunststoffabdeckung 21 in
den Fahrzeuginnenraum 1 abgestrahlt, um in vorteilhafter
Weise die Lichtkontraste im Fahrzeuginnenraum abzuschwächen.
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5 zeigt
den Innenraum 1 des Nutzfahrzeugs bei Dunkelheit. Wie aus 5 ersichtlich
ist, ist der Grundkörper 20 der
Sonnenblende in der Ausgangsposition (α = 0°) angeordnet und die mindestens
eine Beleuchtungseinheit 28 ist aktiviert und strahlt gerichtetes
Licht in Form eines Lichtkegels 40 zur direkten Beleuchtung
des Arbeitsplatzes 30 mit einer hohen Beleuchtungsintensität, z.B.
500 Lux, über
die zweite Kunststoffabdeckung 23 ab. Zur Arbeitplatzbeleuchtung
kann der Grundkörpers 20 mit aktivierter
Beleuchtungseinheit 28 in einem ersten Winkelbereich positioniert
werden, welcher dem Bereich von der Ausgangsposition (α = 0°) bis zu
einer ersten Zwischenposition (α =
30°) entspricht.
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6 zeigt
den Innenraum 1 des Nutzfahrzeugs bei Dunkelheit im Stand.
Wie aus 5 ersichtlich ist eine Verdunklungsvorrichtung 12 mit
einer ebenen Fläche,
beispielsweise ein Verdunklungsvorhang und/oder ein Sonnen- und/oder Verdunklungsrollo,
vor der Fahrzeugfrontscheibe 10 angeordnet und der Grundkörper 20 der
Sonnenblende ist in einer ersten Zwischenposition (α = 30°) angeordnet.
Die mindestens eine Beleuchtungseinheit 28 ist aktiviert
und strahlt gerichtetes Licht mit hoher Beleuchtungsintensität über die
zweite Kunststoffabdeckung 23 ab, welches von der Verdunklungsvorrichtung 12 zur
Umfeldbeleuchtung reflektiert wird. Die reflektierte Lichtstrahlung 42 erzeugt
in vorteilhafter Weise einen indirekten Beleuchtungseffekt, welcher eine
angenehme Atmosphäre
und eine Raumweite erzeugt, wodurch im Stand die Behaglichkeit für den Fahrer
erhöht
und eine besser Erholung des Fahrers ermöglicht wird. Der indirekte
Beleuchtungseffekt kann durch eine zusätzliche Dimmung der Beleuchtungseinheit 28 unterstützt werden.
Zur indirekten Umfeldbeleuchtung kann der Grundkörper 20 mit aktivierter
Beleuchtungseinheit 28 im zweiten Winkelbereich positioniert
werden, welcher dem Bereich von der ersten Zwischenposition (α = 30°) bis zur Endposition
(α = 170°) entspricht.
Die aktivierte Beleuchtungseinheit 28 strahlt bei einer
Position des Grundkörpers 20 im
zweiten Winkelbereich nur bei einem Fahrzeugstillstand Licht mit
der hohen Beleuchtungsstärke über den
zweiten lichtdurchlässigen
Bereich 24 ab, um zu vermeiden, dass der Gegenverkehr während der
Fahrt geblendet wird. Der Fahrzeugstillstand kann beispielsweise
durch eine Auswertung von mindestens einem Sensorsignal, vorzugsweise
einem Geschwindigkeitssignal, erkannt werden.
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7 zeigt
den Innenraum 1 des Nutzfahrzeugs bei Dunkelheit, wobei
der Grundkörper 20 der Sonnenblende
mit aktivierter Beleuchtungseinheit 28 in die Endposition
(α = 170°) verschwenkt
ist. Die Beleuchtungseinheit 28 strahlt über die
erste Kunststoffabdeckung 21 Licht als Suchlicht und/oder
Ambientebeleuchtung ab. Zur Suchbeleuchtung und/oder Ambientebeleuchtung
kann der Grundkörper 20 mit
aktivierter Beleuchtungseinheit 28 in einem dritten Winkelbereich
positioniert werden, welcher dem Bereich von einer zweiten Zwischenposition
(α = 90°) bis zur Endposition
(α = 170°) entspricht.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
die beschriebenen lichtdurchlässigen
Bereiche 22, 24 zur Umsetzung von verschiedenen
Beleuchtungsfunktionen über
entsprechenden Mittel geschlossen werden, so dass kein Licht von
der aktivierten Beleuchtungseinheit über den geschlossenen Bereich 22, 24 austritt,
oder die Mittel können
die wirksame Lichtaustrittsfläche
der Bereiche 22, 24 bei Bedarf verändern. Bei
den Ausführungsbeispielen
gemäß 2 bis 7 tritt
das von der Beleuchtungseinheit erzeugt Licht immer nur durch eine
der Kunststoffabdeckungen 21, 23 aus.
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Die
erfindungsgemäße Sonnenblende
ermöglicht
in vorteilhafter Weise einen optimalen Sonnenschutz kombiniert mit
mehreren Beleuchtungsfunktionen für eine Fahrer- und Beifahrerplatzbeleuchtung.
Zudem können
durch die erfindungsgemäße Sonnenblende
Lichtquellen bzw. Lichteinheiten und somit Kosten eingespart werden.