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Die
Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Optikvorrichtung,
welche an einer Fahrzeugfront angeordnet ist, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Ein
Problem von liegengeblieben und/oder abgestellten Fahrzeugen bei
Dunkelheit besteht darin, dass diese in der Regel nicht über lichtreflektierende
Flächen
verfügen,
es sei denn, es handelt sich um Rettungs- oder Polizeifahrzeuge,
die häufig
serienmäßig mit
reflektierenden Folien oder dergleichen ausgerüstet sind. Darüber hinaus
ist ein Erkennen des Fahrzeugtyps bei liegengebliebenen und/oder abgestellten
Fahrzeugen in der Dunkelheit nur schwer möglich, da eine aktive Fahrzeugbeleuchtung,
welche ein charakteristisches Nachtdesign erzeugt, ausgeschaltet
ist.
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Aus
der
DE 299 15 295
U1 ist eine Vorrichtung zur Verbesserung der passiven Sicherheit
von Fahrzeugen bei Dunkelheit bekannt, welche als zusätzlich neben
der Standardbeleuchtung angebrachte, getrennt aktiv und passiv aktivierbar
Leuchtquelle ausgebildet ist. Hierdurch soll das Fahrzeug in einer Not-
und/oder Gefahrensituation, in der die übliche elektrische Bordnetzversorgung
ausgefallen ist, durch zusätzliche
Leuchtquellen gesichert werden.
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Aus
der
DE 197 45 993
C2 ist ein Fahrzeug mit einem Elektrolumineszenz-Leuchtband
bekannt, welches sich in charakteristischer Weise durchgängig von
einem frontseitigen Scheinwerfer bis zu einer Heckleuchte erstreckt.
Zusätzlich
erstreckt sich das Elektrolumineszenz-Leuchtband innerhalb eines nicht
durchstrahlten Bereiches einer Streuscheibe des Scheinwerfers und/oder
der Heckleuchte. Hierdurch sollen bei Dunkelheit die Kontur des
Fahrzeuges und dessen repräsentativer
Charakter unterstrichen werden.
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Aus
der
DE 296 04 910
U1 ist ein Kunststoffbauteil mit einer reflektierenden
Oberfläche
bekannt. Das Kunststoffbauteil weist eine Metallfolie, eine kunststoffbeschichtete
Metallfolie oder eine metallisch beschichtete Kunststofffolie auf,
welche mit einem das Kunststoffbauteil bildenden Kunststoffwerkstoff
hinterspritzt ist und mit diesem fest haftend verbunden ist. Zusätzlich bestimmt
die Folie zumindest teilweise die Oberflächenform des Kunststoffbauteils und
bildet einen spiegelnd reflektierenden Teil der Oberfläche des
fertigen Kunststoffbauteils aus. Hierbei handelt es sich jedoch
um zumindest teilweise aktiv beleuchtete Bauteile.
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Schließlich ist
aus der
DE 81 33 595
U1 eine Kraftfahrzeugkarosserie bekannt, an der Reflektoren mit
Retroreflexionselementen aus Glas oder Kunststoff angeordnet sind,
um die Karosserie bei ungünstigen
Lichtverhältnissen
bzw. bei Dunkelheit in ihren Umrissen bei auftreffenden Lichtstrahlen
besser ausmachen zu können
und dadurch die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die Reflektoren sind dabei
mit den in Rahmen aus Metall oder Kunststoff gefassten Retroreflexionselementen
an den äußeren Längsseiten der
Kraftfahrzeugkarosserie angeordnet.
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Die
Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, beschäftigt
sich mit dem Problem, für
ein Kraftfahrzeug eingangs erwähnter
Art eine verbesserte Ausführungsform
anzugeben, welches insbesondere bei ausgeschalteter aktiver Fahrzeugbeleuchtung
besser erkannt werden kann.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
den Gegenstand des unabhängigen
Anspruchs gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, an einer Fahrzeugfront
eines Kraftfahrzeuges eine Optikvorrichtung anzuordnen, welche bei
Fremdlichteinfall eine passive Frontbeleuchtung des Kraftfahrzeuges
erzeugt. Eine derartige Optikvorrichtung gewährleistet ein zuverlässiges und
sicheres Erkennen des Fahrzeugtyps auch bei nicht eingeschalteter
aktiver Fahrzeugbeleuchtung, das heißt bei liegengebliebenem und/oder
abgestelltem Kraftfahrzeug, und steigert dadurch die passive Sicherheit.
Denkbar ist hierbei auch, dass die Optikvorrichtung ein für das Kraftfahrzeug
charakteristisches, passives Nachtdesign erzeugt, wodurch ein hoher Wiedererkennungseffekt
erzielt werden kann.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lösung weist die
Optikvorrichtung wenigstens ein Prisma und/oder einen Reflektor
und/oder eine optische Linse und/oder eine Reflexionsfläche und/oder
einen Lichtleiter auf. Durch einen Reflektor können nahezu beliebige Beleuchtungseffekte
erzielt werden, welche die Frontseite des Kraftfahrzeugs passiv
beleuchten. Durch eine optische Linse ist es beispielsweise möglich, einfallendes
Fremdlicht zu bündeln
oder zu streuen und dadurch besondere Beleuchtungseffekte, wie beispielsweise
eine Umfeldaufhellung und eine gezielte Beleuchtung markanter Punkte
an der Fahrzeugfront, zu erzielen.
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Zweckmäßig kann
vorgesehen sein, dass die Optikvorrichtung bei Fremdlichteinfall
ein Emblem und/oder eine Fläche
passiv beleuchtet. Hierbei ist denkbar, dass durch die Beleuchtung
entgegenkommender Fahrzeuge, ein fahrzeugspezifisches Emblem, beispielsweise
die Fahrzeugmarke, passiv beleuchtet wird und damit auf sich aufmerksam macht.
Denkbar sind dabei Embleme, wie beispielsweise ein Mercedesstern
oder ein Kühlergrill,
welche es auch bei Nacht und/oder schlechten Sichtverhältnissen
erlauben, das Fahrzeugfabrikat einfach und zuverlässig zu
identifizieren. Selbstverständlich
können
durch die passive Frontbeleuchtung auch Schriftzüge, Logos und/oder anderweitige
Flächen erhellt
werden, sofern diese mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen konform
gehen. Die Flächen können beispielsweise
plan ausgebildet sein und dadurch eine Totalreflexion erzeugen und/oder
an eine geometrische Außenkontur
des Kraftfahrzeuges angepasst sein. Durch die passiv beleuchtbaren
Embleme und/oder Flächen
lässt sich
insbesondere die immer wichtiger werdende sogenannte „corporate
identity" steigern.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung hellt
die Optikvorrichtung ein Umfeld einer aktiven Frontbeleuchtung des
Kraftfahrzeuges auf. Durch die Umfeldaufhellung der aktiven Frontbeleuchtung
kann erreicht werden, dass die leuchtende Fläche vergrössert wird, d.h. die subjektive
Blendwirkung wird reduziert. Zusätzlich
kann das aufgehellte Umfeld für
Insassen entgegenkommender Fahrzeuge als Blickorientierung dienen.
Das Auge wird dabei auf das nicht blendende, passiv beleuchtete
Umfeld gelenkt. Damit lässt
sich vermeiden, dass die Insassen des entgegenkommenden Fahrzeugs
direkt in das Abblendlicht schauen und dadurch u.U. ge blendet werden.
Dies führt
zu einer Erhöhung
der Fahrsicherheit.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführung
der Erfindung ist die Optikvorrichtung zumindest teilweise in die
aktive Frontbeleuchtung integriert. Die aktive Frontbeleuchtung
kann hier bei beispielsweise durch die vorhandenen Beleuchtungseinrichtungen,
wie beispielsweise Nebelscheinwerfer und/oder Hauptscheinwerfer,
gebildet werden. Darüber
hinaus ist es selbstverständlich
auch denkbar, dass die Optikvorrichtung außerhalb der aktiven Fahrzeugfrontbeleuchtung,
also im Bereich der restlichen Fahrzeugfront eingebaut bzw. untergebracht ist
und es so ermöglicht,
die Optikvorrichtung beispielsweise als Nachrüstsatz, nachträglich an
der Fahrzeugfront anzubringen.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus
den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert,
wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder funktional gleiche
oder ähnliche
Bauteile beziehen.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
Frontansicht auf ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Optikvorrichtung,
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2a einen Querschnitt durch eine Optikvorrichtung,
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2b eine Darstellung wie in 2a, jedoch bei einer anderen Optikvorrichtung,
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2c eine Darstellung wie in 2a, jedoch bei einer weiteren Optikvorrichtung.
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Entsprechend 1 weist
ein Kraftfahrzeug 1 an seiner Frontseite 2 zwei
Hauptscheinwerfer 3, zwei Nebelscheinwerfer 4 sowie
einen im Wesentlichen zwischen den Hauptscheinwerfern 3 angeordneten
Kühlergrill 5 auf.
Die Anordnung und/oder Form bzw. Größe der Hauptscheinwerfer 3 und/oder der
Nebelscheinwerfer 4 bzw. des Kühlergrills 5 ist gemäß 1 rein
exemplarisch dargestellt, wobei die Erfindung hiervon nicht abhängig ist.
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Zusätzlich zu
den Hauptscheinwerfern 3, den Nebelscheinwerfern 4 und
dem Kühlergrill 5 ist gemäß 1 eine
Optikvorrichtung 6 an der Frontseite 2 des Kraftfahrzeuges 1 angeordnet,
welche bei Fremdlichteinfall durch entgegenkommende Fahrzeuge eine
passive Frontbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 1 erzeugt.
Hierzu kann die Optikvorrichtung 6 wenigstens ein Prisma 8 und/oder
einen Reflektor 9 und/oder eine optische Linse 10 und/oder
eine Reflektionsfläche
und/oder einen Lichtleiter aufweisen (vgl. 2a bis 2c). Die passive Frontbeleuchtung erzeugt
bei Fremdlichteinfall ein für
das Kraftfahrzeug 1 charakteristisches, passives Nachtdesign, welches
individuell auf den jeweiligen Fahrzeugtyp abgestimmt sein kann
und eine einfache Identifizierung des Fahrzeugs 1 auch
bei Nacht bzw. schlechten Sichtverhältnissen und damit eine verbesserte „corporate
identity" ermöglicht.
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Die
passive Frontbeleuchtung erleichtert somit das Erkennen eines abgestellten
und/oder eines liegengebliebenen Kraftfahrzeuges 1 bei
Nacht und/oder bei schlechten Sichtverhältnissen und erhöht dadurch
die Fahrsicherheit. Im Unterschied zu einem bisherigen Nachtdesign,
welches mittels einem aktiven Beleuchtungssystem realisiert wird,
beispielsweise über
ein Standlicht und/oder ein Abblendlicht, sind beim passiven Nachtdesign
mit der erfindungsgemäßen Optikvorrichtung 6 keine
aktiven Leuchtmittel notwendig, da das einfallende Fremdlicht, z.B.
von entgegenkommenden Fahrzeugen, durch die Optikvorrichtung 6 reflektiert
und/oder gestreut wird. Dabei ist eine Form und/oder Größe der Optikvorrichtung 6 frei
wählbar
und muss lediglich mit gesetzlichen Rahmenbedingungen abgestimmt
sein.
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Generell
ist dabei denkbar, dass die Optikvorrichtung 6 bei Fremdlichteinfall
ein Emblem 11 und/oder eine Fläche 12 passiv beleuchtet.
Das Emblem 11 kann beispielsweise eine Kraftfahrzeugmarke
(Mercedesstern) oder ein anderes Symbol sein, welches einen Bezug
zum jeweiligen Kraftfahrzeug 1 herstellt. Eine Form der
Fläche 12 ist
dabei ebenfalls frei wählbar
und muss ähnlich
wie die Optikvorrichtung 6 selbst lediglich mit den gesetzlichen
Rahmenbedingungen konform gehen.
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Denkbar
ist auch, dass die Optikvorrichtung 6 bei Fremdlichteinfall
ein aktives Nachtdesign, also eine aktive Frontbeleuchtung 3, 4 des
Kraftfahrzeugs 1 unterstützt. Dies kann beispielsweise
durch eine Optikvorrichtung 6 erfolgen, welche ein Umfeld
der aktiven Frontbeleuchtung 3, 4 aufhellt. Eine
derartige Umfeldaufhellung der aktiven Lichtfunktionen, zum Beispiel
eine Vergrößerung der
aktiven Frontbeleuchtung 3, 4, kann zur Reduzierung
der subjektiven Blendwirkung beitragen. Dabei dient das aufgehellte Umfeld
als Blickfang für
Insassen entgegenkommender Kraftfahrzeuge, um den Blick auf die
nicht blendende, passiv leuchtende Fläche 12 zu lenken und dadurch
eine Blendwirkung zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Dabei
kann die Optikvorrichtung 6 in vorhandenen Lichtfunktionen
(z.B. Nebelscheinwerfer) untergebracht sein.
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Gemäß 1 ist
die Fläche 12 nahezu
mittig zwischen den beiden Hauptscheinwerfern 3 angeordnet,
was jedoch lediglich beispielhaft zu sehen ist, so dass auch andere
Anordnungspunkte der Optikvorrichtung 6 an der Frontseite 2 des
Kraftfahrzeuges 1 von der Erfindung umschlossen sein sollen.
Denkbar sind auch kleinere Flächen 12', welche zumindest
teilweise in der aktiven Frontbeleuchtung 3, 4 zu finden
sind und dadurch die Umfeldaufhellung derselben bewirken können.
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Generell
sollte die passive Frontbeleuchtung so ausgestaltet sein, dass sie
keine direkte Blendwirkung erzeugt.
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Vorzugsweise
ist die Optikvorrichtung 6 zumindest teilweise in die aktive
Frontbeleuchtung 3, 4 integriert, so dass sie
günstigstenfalls
bei Tage nicht von einer herkömmlichen
Frontbeleuchtung ohne Optikvorrichtung 6 zu unterscheiden
ist. Je nach Ausführungsform
der Optikvorrichtung 6, beispielsweise als Fläche 12 oder
als Emblem 11, ist aber auch denkbar, dass diese außerhalb
der Frontbeleuchtung 3, 4 an einem nahezu beliebigen
Platz an der Frontseite 2 des Kraftfahrzeuges 1 angeordnet
ist. Dabei kann die passive Frontbeleuchtung in die Frontseite 2 bereits
werkseitig integriert sein oder aber als Nachrüstsatz nachträglich in
und/oder an der Frontseite 2 des Kraftfahrzeuges 1 ein-/angebaut
werden. Hierdurch ist es möglich,
auch ältere
Kraftfahrzeuge 1 ohne werksseitig eingebaute Optikvorrichtung 6 mit einer
derartigen einfach nachzurüsten.
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Gemäß den 2a bis 2c sind
unterschiedliche Optikvorrichtungen 6 beispielhaft dargestellt. 2a zeigt eine Optikvorrichtung 6 mit
einem Prisma 8, welche beispielsweise eine Reflexion und/oder eine
Lichtstreuung erlaubt. Demgegenüber
zeigt 2b eine plane, reflektierende
Fläche 12,
beispielsweise eine total reflektierende Fläche 12, welche prinzipiell ähnlich eines
Reflektors 9 oder eines Spiegels funktioniert. 2c zeigt eine Optikvorrichtung 6 mit
einer optischen Linse 10, durch welche eine Bündelung
und/oder eine Streuung des einfallende Fremdlichtes und so unterschiedliche
optische Effekte erzielbar sind. Die Darstellungen gemäß den 2a bis 2c sind
jedoch ebenfalls rein exemplarisch zu verstehen, so dass auch andere
Optikvorrichtungen 6 mit anderen optischen Elementen von der
Erfindung umschlossenen sein sollen.