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Die Erfindung betrifft einen Fingerring als Schmuckstück nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die meisten der im Handel verkauften Fingerringe sind starre Ringe, die entweder strukturlos, wie Eheringe, gestaltet sind oder mit Edelsteinen oder Verzierungen versehen sind. Die Verzierungen können grafische Symbole sein oder auch skizzierte Motive sein, die in die Oberfläche des Rings eingestochen, eingefräst oder eingebrannt sind.
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Es sind auch mehrteilige Ringe bekannt, die aus nebeneinanderliegenden Einzelringen zusammengesetzt sind. Teilweise können die Einzelringe bei der Benutzung auch um ihre Achse gedreht werden.
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Aus dem
DE-GM 82 30 106 ist ein Schmuckstück in Form eines Fingerrings oder Armreifs bekannt, das mit unterschiedlichen Dekoren, Symbolen oder Schmucksteinen besetzt ist. Dabei sind in dem geschlitzten Ringteil zwei oder mehrere in den Schlitz zwischen den freien Enden des Ringteils eingesetzte kubische Fassungsteile von gleicher Größe und Form drehbar auf einer Welle angeordnet. Die Fassungsteile enthalten parallele Außenflächen, die Dekore oder Symbole enthalten. Diese können durch die drehbaren Fassungsteile so in einer Reihe angeordnet werden, dass die Symbole zu einem linearen Muster ausgerichtet sind. Die Ausrichtung kann jedoch lediglich auf jeweils ein Symbol eines Fassungsteils bezogen sein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fingerring mit drehbaren Ringteilen anzugeben, bei dem verschiedene Symbole auf einem Ringteil mit dazu passenden Symbolen auf parallelen Ringteilen ausgerichtet werden können.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung geht aus von einem Fingerring mit einem Basis-Ringelement und darauf drehbaren Ringteilen, die auf ihrer Oberfläche Symbole enthalten, wobei die Ringteile nebeneinander angeordnet sind und die auf den Ringteilen angeordneten Symbole durch Drehung gegeneinander ausgerichtet werden können.
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Erfindungsgemäß weist das Basis-Ringelement eine zylindrische äußere Lauffläche auf. An einer ersten Stirnseite des Basis-Ringelements ist ein radial gerichteter Flanschansatz mit gegenüber der Lauffläche vergrößertem Durchmesser vorgesehen. Auf der Lauffläche sind eine oder mehrere aneinander angrenzende Ringteile drehbar angeordnet und auf der zweiten Stirnseite am Ende der Lauffläche ist ein Schließring befestigt.
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Bei der Erfindung sind die Ringteile daher auf der Lauffläche des Basis-Ringelements drehbar angeordnet. Die seitliche Führung erfolgt an der ersten Seite durch einen Flanschansatz und an der zweiten Seite durch einen Schließring. Die Ringteile können beliebig gedreht werden, während sie an einem Finger getragen werden. Die Drehmöglichkeit ist dann von besonderer Bedeutung, wenn die Ringteile Symbole enthalten, die nicht nur auf ein jeweiliges Ringteil begrenzt sind, sondern die vorhandenen mehreren Ringteile in Axialrichtung übergreifen. Die Symbole sind daher nur vollständig und korrekt zu sehen, wenn die Ringteile in eine bestimmte Drehstellung zueinander gedreht werden. In allen anderen Ringstellungen der Ringteile sind die Symbole nicht vollständig dargestellt und erscheinen puzzleartig.
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Die Befestigung des Schließrings an der Lauffläche erfolgt vorzugsweise mittels Laserschweißung, nachdem die Ringteile auf die Lauffläche aufgesetzt sind.
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In einer Ausführungsform der Erfindung können die äußeren Oberflächen von Flanschansatz und Schließring in gleicher Ebene wie die Randflächen der Ringteile liegen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die äußeren Ringteile jedoch mit einem inneren Falz versehen, so dass sie den Flanschansatz bzw. den Schließring überdecken. Damit erscheint der Fingerring nur aus mehreren Ringteilen zu bestehen, die gegeneinander verdrehbar sind, ohne dass ein feststehendes Ringteil nach außen in Erscheinung tritt.
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Der äußere Durchmesser des Fingerrings kann entlang der Achse gleichbleibend ausgebildet sein, er kann jedoch auch bogenförmig mit größtem Durchmesser in der axialen Mitte des Fingerrings verlaufen. Dabei wird bevorzugt, dass die Oberflächen der einzelnen Ringteile gleichmäßig ineinander übergehen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die innere Oberfläche des Fingerrings bogenförmig mit kleinstem Durchmesser in der axialen Mitte des Fingerrings verläuft. Hierdurch lässt sich die Trageeigenschaft des Fingerrings erheblich verbessern.
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Die auf den Oberflächen der Ringteile vorgesehenen Symbole werden vorzugsweise mit Hilfe von Lasergravur in die Oberfläche des Ringteils oder der Ringteile eingraviert. Das Material des Fingerrings besteht vorzugsweise aus Silber für das Basis-Ringelement, wobei wenigstens eines der Ringteile vorzugsweise aus Stahl besteht. Auch andere Edelmetalle wie Gold und Platin sind verwendbare Materialien.
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Während eine freie Drehung der Ringteile auf der Lauffläche bevorzugt wird, kann es auch vorgesehen sein, die Ringteile mit Rastelementen zu versehen, um die Drehteile in Schritten zu drehen und insbesondere die Ausrichtung der Symbole auf den Ringteilen zueinander einfacher herzustellen und auch bei längerem Tragen des Fingerrings die Zuordnung erhalten zu können. Anstelle von Rastelementen kann auch durch enge Bemaßung eine Schwergängigkeit erreicht werden, die eine unabsichtliche Drehung verhindert.
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Die einzugravierenden Symbole können beliebiger Natur sein. Bevorzugte Arten von Symbolen bestehen in Skizzen persönlicher Motive, die z. B. nach Art eines Negativ-Filmstreifens, der auf den Ringteilen ausgebildet ist. Andere Motive können z. B. beliebte Städtemotive sein. Eine dritte bevorzugte Art ist eine Musiknotendarstellung. Dabei kann ein Ringteil den Violinenschlüssel enthalten und das zweite Ringteil den dazu passenden Bassschlüssel. Bei korrekter Ausrichtung der Ringteile zueinander ergibt sich damit auf dem äußeren Umfang des Fingerrings eine Notenabfolge mit Violinen- und Bassschlüssel eines bekannten Musikstücks.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Querschnittsansicht durch einen Fingerring der erfindungsgemäßen Art,
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2 eine Darstellung von Symbolen, die auf drei Ringteile verteilt sind, wobei die Ringteile gegeneinander verdreht sind, und
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3 eine Ansicht von 2, bei der die Ringteile so gegeneinander verdreht sind, dass ihre Symboldarstellungen zueinander passend ausgerichtet sind.
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Der Fingerring nach der Erfindung besteht im Querschnitt aus einem Basis-Ringelement 1, das eine zylindrische äußere Lauffläche 9 enthält. An einer ersten Stirnseite 10 enthält das Basis-Ringelement einen radial vorstehenden Flanschansatz 5, der im Querschnitt rechteckförmig und mit dem Basisringteil einteilig ausgebildet ist. Auf die Lauffläche 9 sind drei Ringteile 2, 3, 4 nebeneinander aufgesetzt. Diese können auf der Lauffläche 9 frei drehen. Nach dem Aufsetzen der Ringteile 2, 3, 4 auf die Lauffläche 9 wird ein Schließring 6 auf die zweite Stirnseite 11 des Basis-Ringelements 1 aufgesetzt und mit dem Basis-Ringelement über eine Schweißnaht 7 verschweißt. Das Ringteil 2 weist stirnseitig einen Falz auf, durch den das Ringteil 2 den Flanschansatz 5 überdeckt. Entsprechend weist das Ringteil 4 einen Falz zur Aufnahme des Schließrings 6 auf, so dass das Ringteil 4 den Schließring 6 überdeckt. Damit bilden die Ringteile 2, 3, 4 die äußere Oberfläche des Fingerrings. Die Ringteile 2, 3, 4 können frei gegeneinander gedreht werden und frei auf der Lauffläche laufen. Wenn sie ausreichend genau gearbeitet sind, besteht keine Gefahr, dass Verschmutzung oder Feuchtigkeit in die Grenzflächen zwischen den Ringteilen eindringt. Anstelle einer Gleitlagerung der Ringteile auf der Lauffläche ist es auch denkbar, eine Kugellagerung zu verwenden, wodurch die Leichtläufigkeit der Ringteile weiter erhöht werden kann. Um die Drehstellungen der Ringteile 2, 3, 4 auch fest gegeneinander koppeln zu können, können Rastelemente zwischen den Drehteilen angeordnet sein, die beispielsweise federnd gelagerte Kugeln in einem Ringteil enthalten, die in Aussparungen des benachbarten Ringteils eingreifen. Alternativ kann eine Schwergängigkeit der Drehung vorgesehen sein.
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In dem Beispiel der 1 ist die äußere Oberfläche 8 gleichmäßig bogenförmig verlaufend ausgebildet. Die Oberfläche 8 kann jedoch auch zylindrisch ausgebildet sein oder einen anderen bogenförmigen Verlauf bilden.
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Die innere Oberfläche 12 des Rings kann zylindrisch ausgebildet sein oder, wie in 1 dargestellt, einen bogenförmigen Verlauf bilden, wodurch die Trageigenschaften des Rings verbessert werden.
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2 zeigt einen Ring in Aufsicht mit drei Ringteilen 2, 3, 4, wobei die einzelnen Ringteile gegeneinander so verdreht sind, dass die Teilsymbole auf der Außenseite der jeweiligen Ringteile gegeneinander versetzt sind. Die Ringteile 2, 3, 4 können nun so gegeneinander verdreht werden, dass sich in einer bestimmten Stellung der Ringteile zueinander eine Darstellung gemäß 3 ergibt, die deutlich macht, dass in dieser Stellung der Ringteile 2, 3, 4 zueinander Symbole erscheinen, die in diesem Beispiel bekannte Stadtmotive der Stadt Hamburg, wie die Binnenalster oder der Michel, darstellen. Die zu verwendenden Symbole können beliebig sein. Beispielsweise können auch Notendarstellungen verwendet werden oder besondere persönliche Motive. Wesentlich ist lediglich, dass die Symbole, die als Teilsymbole auf mehrere Ringteile verteilt sind, in wenigstens einer Stellung der Ringteile zueinander vollständige Symbole ergeben.
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Die Zahl der Ringteile kann variiert werden, wobei ein Verdrehen der Ringteile zueinander und Aufteilung der Symbole auf mehrere Ringteile wenigstens zwei Ringteile voraussetzt. Bevorzugt wird die Verwendung von zwei bis vier, insbesondere drei, Ringteilen. Bei Verwendung lediglich eines drehbaren Ringteils können zwar auch Symbole verwendet werden, jedoch können die Symbole nur als Ganzes verdreht werden.
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Als Material des Fingerrings wird bevorzugt, das Basisringteil aus Silber auszubilden und bei Verwendung von drei drehbaren Ringteilen das mittlere Ringteil aus Stahl herzustellen. Alternativ können auch andere Materialpaarungen verwendet werden, wie Silber für das mittlere Ringteil und Stahl für die äußeren Ringteile oder andere Edelmetalle, wie Gold und Platin. Die Erfindung ist jedoch nicht auf metallische Werkstoffe beschränkt, sondern es können auch andere Werkstoffe, wie Kunststoffe oder Keramiken, verwendet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Basis-Ringelement
- 2
- Ringteil
- 3
- Ringteil
- 4
- Ringteil
- 5
- Flanschansatz
- 6
- Schließring
- 7
- Schweißnaht
- 8
- äußere Oberfläche
- 9
- Lauffläche
- 10
- erste Stirnseite
- 11
- zweite Stirnseite
- 12
- innere Oberfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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