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Die Erfindung bezieht sich auf eine Gewürzmühle, bestehend aus einem Aufnahmebehälter für Gewürze und einem mit diesem verbundenen Mahlwerk.
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Derartige Gewürzmühlen werden in der Regel im Haushalt verwendet und als Einweggewürzmühlen im Handel angeboten, wobei die Gewürzmühle bereits mit Gewürz gefüllt ist. Der Behälter zur Aufnahme der Gewürze wird üblicherweise aus Glas oder Kunststoff hergestellt. Das Mahlwerk besteht aus einem Mahlkonus und einem Mahlring. In den meisten Fällen ist der Mahlring fest mit dem zylinderförmigen Behälterhals verbunden, beispielsweise als Schnapp-, Schraub- oder Rastverbindung. Der Mahlkonus wird beim Gebrauch der Mühle zur Durchführung des Mahlvorgangs vom Bediener per Hand bewegt. Behälterhals und Mahlring weisen geeignete, miteinander korrespondierende Befestigungs- bzw. Verbindungsmittel auf.
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Wie bereits erwähnt, sind Gewürzmühlen dieser Gattung vor dem Inverkehrbringen in den Handel mit einem entsprechenden Gewürz gefüllt. Die Gewürzmühle muss deshalb bis zum erstmaligen Gebrauch aromadicht verschlossen sein.
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Aus der
DE 20 2004 016 834 U1 ist eine Gewürzmühle bekannt, die mit einem Aufreißverschluss ausgerüstet ist. Erst nach dem Aufreißen des Verschlusses werden die Austrittsöffnungen für das Mahlgut freigegeben.
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Hierzu ist im Bereich der Durchgangsbohrungen für den Austritt des Mahlgutes in einer Vertiefung eine dünne Verschlussscheibe angeordnet, die an der Streuscheibe angeformt ist. Die Verschlussscheibe ist über eine elastische Lasche mit einem Aufreißring verbunden. Lasche und der Aufreißring befinden sich oberhalb der Verschlussscheibe im Raum zwischen der Streuscheibe und dem oberen Rand des Außenrings des Mahlkonusteils.
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Auf dem Außenring sitzt eine lösbar aufgesteckte Abdeckkappe.
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Dieser Aufreißverschluss ist in seiner Herstellung aufwendig und im Gebrauch unwirtschaftlich. Nach dem Aufreissvorgang muss der Verschluss entsorgt werden.
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Um eine annähernd geruchsneutrale Aufbewahrung der Gewürzmühle zu gewährleisten, ist es erforderlich, die Austrittsöffnungen für das Mahlgut mit einer losen Abdeckung wieder zu verschließen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gewürzmühle mit einem Aufreißverschluss zu schaffen, der kostengünstig herstellbar ist und für eine mehrmalige Verwendung als geruchsschützende Abdeckung geeignet ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 9.
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Die vorgeschlagene Gewürzmühle besteht aus einem Aufnahmebehälter, vorzugsweise aus Glas oder Kunststoff, für Gewürze mit einem halsförmigen Abschnitt und einem mit diesem verbundenen Mahlwerk mit einem Aufreißverschluss. Das Mahlwerk besteht aus einem Mahlring und einem Mahlkonus, wobei eines der Teile, entweder Mahlring oder Mahlkonus, drehbeweglich angeordnet ist und das andere drehfest mit dem Aufnahmebehälter verbunden ist. Das drehbare Teil des Mahlwerkes, vorzugsweise der Mahlkonus, besitzt an seinem oberen Ende eine ringförmige Nut. Die Austrittsöffnung des Mahlwerkes ist mit einem aus Kunststoff bestehenden Deckel verschließbar. Dieser weist mindestens eine die Austrittsöffnung des Mahlwerks überragenden Randabschnitt auf. An der Innenseite besitzt der Deckel einen abstehenden ringförmigen Kragen, der nach dem Aufsetzen des Deckels dicht am Innenrand der Austrittsöffnung anliegt, sodass der Deckel die Austrittsöffnung des Mahlwerkes dicht verschließt. An der Innenseite des Deckels ist über eine abreißbare, angeformte Verbindung ein Abreißring befestigt, der beim erstmaligen Verschließen der Austrittsöffnung mittels des Deckels in die ringförmige Nut eingreift.
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Beim erstmaligen manuellen Öffnen des Deckels lässt sich die angeformte Verbindung teilweise oder vollständig vom Deckel abtrennen. Der Deckel kann dann mit oder ohne Abreißring zur Benutzung der Gewürzmühle entfernt werden.
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Der erfindungsgemäße Aufreißverschluss ist für den Hersteller und den Anwender von Vorteil. Da das Verschlusssystem ein geruchs- und aromadichtes Verschließen der Gewürzmühle ermöglicht, kann auf weitere kostenaufwendige Maßnahmen, wie Schrumpfverpackung mittels folienartigen Schutzhüllen oder das Anbringen von Zusatzetiketten verzichtet werden.
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Dadurch lassen sich die Konfektionierungskosten nach dem herstellerseitigen Befüllen der Gewürzmühlen deutlich reduzieren.
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Das vorgeschlagene Verschlusssystem erfüllt die Anforderungen an einen ausreichenden Geruchs- bzw. Aromaschutz. Bei erstmaliger Ingebrauchnahme der Gewürzmühle fällt kein Verpackungsmüll an. Nach dem erstmaligen Gebrauch und dem Lösen der Verbindung zwischen Abreißring und Deckel lässt sich die Gewürzmühle mittels des Deckels wieder aromadicht verschließen. Eine erstmalige Ingebrauchnahme lässt sich somit leicht feststellen.
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Bei Bedarf kann die bestehende Abdeckung auch durch eine Abdeckung mit Streuscheibe oder dgl. ausgetauscht werden.
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Der Deckel besitzt einen äußeren Randabschnitt, der das Mahlwerk seitlich überragt.
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Dadurch wird ein einfaches und leichtes Öffnen des Verschlusses mit der Hand bzw. per Fingerdruck ermöglicht.
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Eine drehfeste Anordnung des Mahlrings wird über in der Mahlringwandung angeordnete Ausnehmungen erreicht, die in am Behälterhals angeordnete Arretierungsnasen eingreifen. Möglich ist hier auch eine umgekehrte Verbindungstechnik, z. B. durch Einrasten von Vorsprüngen am Mahlring in korrespondierende Öffnungen bzw. Vertiefungen am Behälterhals.
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Die zwischen Deckel und Abreißring angeformte lösbare Verbindung kann über einzelne Stege erfolgen oder als abreißbarer Filmanschnitt ausgeführt sein.
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Vorzugsweise besteht der Aufnahmebehälter der Gewürzmühle entweder aus Glas oder aus Kunststoff und das Mahlwerk aus Kunststoff.
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Mahlring und Mahlkonus sind einteilig ausgeführt und lassen sich vorteilhaft als Massenartikel im Spritzgießverfahren herstellen.
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Der Mahlkonus besteht aus einem ringförmigen Mantel bzw. einer zylinderförmigen Wandung und einem Konusteil, die durch horizontal angeordnete Stege miteinander verbunden sind. Die ringförmigen Freiräume zwischen benachbarten Stegen bilden die Austrittsöffnungen für das Mahlgut.
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Der Mahlkonus kann über eine verrastbare Verbindung drehbeweglich mit dem Mahlring verbunden sein.
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Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
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1 die erfindungsgemäße Gewürzmühle als Explosionsdarstellung,
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2 die Gewürzmühle gemäß 1 im zusammengebauten Zustand, als Längsschnitt,
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3 Aufreißring und Deckel als Funktionseinheit, in isometrischer Darstellung, und
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4 Aufreißring und Deckel als Einzelteile nach dem erstmaligen Öffnen, in isometrischer Darstellung.
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Die in 1 gezeigte Gewürzmühle 1 ist für einen manuellen Gebrauch im Haushalt bestimmt und kann zur Einmal- oder Mehrfachverwendung vorgesehen sein. Sie besteht aus einem Glasbehälter 2 mit einem zylindrischen Behälterhals 3 mit einer im Querschnitt kreisförmigen Öffnung 4 und einem mit dem Behälterhals 3 verbundenen Mahlwerk 5. Die Austrittsöffnung 6 des Mahlwerkes 5 ist mit einer Abdeckung bzw. einem Deckel 7 versehen. Das Mahlwerk 5 besteht in an sich bekannter Ausführung aus einem Mahlring 8 und einem Mahlkonus 9, wobei im gezeigten Beispiel der Mahlring 8 auf dem Behälterhals 3 aufsitzt und drehfest mit diesem verbunden ist. Hierzu sind am Außenumfang des Behälterhalses 3 Arretierungsnasen 10 vorgesehen, die in entsprechende Ausnehmungen 11 des Mahlringes 8 eingreifen und diesen gegen Verdrehen sichern. Die in den Behälterhals 3 ragende Innenseite des Mahlringes 8 ist als Reib- bzw. Mahlfläche 12 ausgebildet. Der Mahlkonus 9 besteht aus einem äußeren ringförmigen Mantel 13 und einem inneren Konusteil 14, das in einem geringen Abstand zum stirnseitigen oberen Rand des Mantels 13 beabstandet ist und über horizontal angeordnete Stege 15 mit dem ringförmigen Mantel 13 fest verbunden ist. Der Freiraum zwischen den Stegen 15 und dem Konusteil 14 bildet die Austrittsöffnungen 21 für das Mahlgut. Der Mantel 13 besitzt am Außenumfang eine Riffelung zur besseren Handhabung bei manueller Betätigung des Mahlkonus 9 und erstreckt sich nahezu über die gesamte Länge des Behälterhalses 3.
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Am oberen Ende des Mantels 13 des Mahlkonus 9 ist eine umlaufende ringförmige Nut 16 angeordnet. Zur Abdeckung der zentralen Öffnung 6 des Mahlkonus 9 ist der Deckel 7 vorgesehen. Der Außendurchmesser des Aufreißdeckels 7 ist geringfügig größer als der Außendurchmesser des die Öffnung 6 umgebenden Randabschnittes des Mahlkonus 9.
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Der überstehende Rand 20 (4) des Aufreißdeckels 7 erleichtert die Handhabung beim Entfernen des Aufreißdeckels. Der Aufreißdeckel 7 besitzt an seiner nach innen zeigenden Seite einen umlaufenden bzw. ringförmigen Kragen 17 (4), dessen Außendurchmesser nur geringfügig kleiner ist als die zentrale Öffnung 6 des Mahlkonus, derart, dass der Aufreißdeckel 7 beim Verschließen der Öffnung 6 verrastet und die Öffnung 6 des Mahlkonus 9 dicht verschließt. Der Aufreißdeckel 7 ermöglicht somit ein aromadichtes Verschließen der zentralen Öffnung des Mahlkonus 9.
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Am Aufreißdeckel 7 ist zusätzlich noch ein Ring 18 über Stege bzw. stegförmige Verbindungen 19 oder einen abreißbaren Filmanschnitt angeformt. Der Ring 18 ist in seiner Geometrie so ausgeführt, dass dieser passgenau auf die ringförmige Nut 16 des Mahlkonus 9 abgestimmt ist und in diese einrastet. Beim Aufsetzen des Aufreißdeckels 7 beim erstmaligen Verschließen der zentralen Öffnung 6 schnappt der Ring 18 in die ringförmige Nut 16. Beim erstmaligen Öffnen des Deckels 7 wird durch die über die Fingerbewegung ausgeübte Kraft der Deckel 7 entweder an allen oder nur an einigen der stegförmigen Verbindungen 19 vom Ring 18 abgetrennt und kann so problemlos entfernt werden. Der Ring 18 verbleibt entweder in der Nut 16 oder wird, sofern er noch mit dem Deckel 7 verbunden ist, zusammen mit diesem entfernt. Er kann nachträglich vom Deckel abgetrennt werden oder verbleibt am Deckel 7.
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Mahlring 8 und Mahlkonus 9 werden vorzugsweise aus Kunststoff im Spritzgießverfahren als jeweils ein Formteil hergestellt.
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Deckel 7 und Ring 18 werden ebenfalls als einteiliges Kunststoffteil im Spritzgießverfahren hergestellt.
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Die Ausstattung der Gewürzmühle mit einem Aufreißsystem bestehend aus Deckel und Abreißring als geruchs- und aromadichter Verschluss ist aus wirtschaftlicher Sicht von großem Vorteil.
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Das Aufreißsystem lässt sich als Massenartikel aus Kunststoff kostengünstig herstellen.
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Da der Deckel weiterbenutzt werden kann, fällt nur der Abreißring als Abfall an.
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Das vorgeschlagene Aufreißsystem lässt den Verbraucher sofort erkennen, ob die Mühle bereits in Benutzung genommen wurde oder nicht.
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Der Hersteller kann auf einen kostenaufwendigen separaten Aromaschutz verzichten.
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Dadurch wird technologisch ein Arbeitsgang, wie das Umhüllen mittels einer Schrumpffolie, eingespart.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004016834 U1 [0004]