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HG-Kürette: Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kürette für zahnmedizinische Zwecke zur Entfernung von Ablagerungen auf Zähnen, einschließlich deren Wurzeloberfläche. Die erfindungsgemäße Kürette zeichnet sich durch eine Gestaltung aus, die für die Behandlung einer Mehrzahl unterschiedlicher Zähne geeignet ist, insbesondere in der Ausführungsform mit zwei symmetrisch angeordneten Arbeitsenden zur Behandlung aller Zähne eines menschlichen Gebisses im Ober- und Unterkiefer. Die Kürette ist für ein minimal-invasives, besonders effektives Entfernen von Belägen, einschließlich harter Beläge, sowie für die Glättung der Wurzeloberfläche bei vermindertem Verletzungsrisiko sowohl des behandelten Patienten als auch für den Behandler eingerichtet.
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Stand der Technik
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Gattungsgemäße Küretten weisen an gegenüberliegenden Enden eines stabförmigen Griffs jeweils ein Behandlungsende auf, das in einer distalen sichelförmigen Spitze endet, die auf der dem Griff zugewandten Fläche eine Schneidkante aufweist und auf der dem Griff abgewandten Fläche abgerundet ist. Das sichelförmige Ende steht in einem Winkel von 80° bis 90° zur Längsachse des Griffs und ist mittels eines schmalen Trägers mit dem Griff verbunden, wobei der Träger die Position und Ausrichtung des sichelförmigen Endes zum Griff bestimmt. Der Träger weist angrenzend an das sichelförmige Ende üblicherweise einen Schaftabschnitt auf, der in einem spitzen Winkel oder etwa parallel zur Längsachse des Griffs ausgerichtet ist und zur Längsachse des Griffs versetzt ist, sodass das sichelförmige Ende etwa zentral zur Längsachse des Griffs angeordnet ist. Für die Anpassung an die unterschiedlichen Geometrien und Dimensionen einzelner Zähne wird ein Satz unterschiedlicher Küretten verwendet, die sich durch Größe und Neigung des sichelförmigen Endes und Länge und Neigung des Schafts unterscheiden.
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Die
US 5,145,368 beschreibt eine Saugkürette, deren Arbeitsende ein schräg geschnittenes Rohr ist, oder ein bogenförmiges ausgeklinktes Rohr, das eine Kralle mit zentraler Saugöffnung bildet.
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An bekannten Küretten ist nachteilig, dass das sichelförmige Ende, das einseitig oder beidseitig eine Schneide aufweist, in einer Spitze ausläuft, die ein Verletzungsrisiko sowohl für den behandelten Patienten, insbesondere dessen Zahnfleisch bildet, als auch für den Behandler, z. B. bei gleichzeitigem Arbeiten mit einer freien Hand in der Nähe des Arbeitsendes der Kürette. Weiter nachteilig ist, dass für die Reinigung eines vollständigen menschlichen Gebisses, bzw. von dessen Wurzeloberflächen, ein Satz von 7 bis 9 doppelendigen Instrumenten erforderlich ist.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine alternative Kürette bereitzustellen, insbesondere eine Kürette, die ein effektives Entfernen harter und weicher Beläge von Zähnen erlaubt und ein Arbeitsende aufweist, das ein drastisch reduziertes Verletzungsrisiko hat. Weiter bevorzugt soll die Kürette durch ihre Gestaltung an die Reinigung einer Vielzahl von unterschiedlichen Zahngeometrien angepasst sein, sodass für die vollständige Behandlung bzw. Reinigung eines vollständigen Gebisses vorzugsweise maximal drei, bevorzugter zwei Küretten unterschiedlicher Dimensionen oder Geometrien, besonders bevorzugt 1 Kürette einsetzbar ist.
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Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung löst die Aufgabe mit den Merkmalen der Ansprüche, insbesondere mit einer Kürette, auch als HG-Kürette bezeichnet, die zumindest an einem Ende, vorzugsweise an beiden Enden eines Griffs jeweils ein Arbeitsende aufweist, das distal eine Öse mit zumindest einer Schneidkante aufweist. Das Arbeitsende, das distal zum Griff die Öse aufweist, weist zwischen dem Griff und der Öse angrenzend an den Griff einen Distanzabschnitt, angrenzend an die Öse einen Schaftabschnitt und zwischen dem Distanzabschnitt und dem Schaftabschnitt einen Winkelabschnitt auf, die vorzugsweise einstückig sind und weiter bevorzugt eine glatte Oberfläche und ausschließlich kontinuierliche Übergänge aufweisen. Der Winkelabschnitt grenzt an den Schaftabschnitt an und ist in einem gestreckten Winkel mit dem Schaftabschnitt verbunden, beispielsweise in einem Winkel von 110 bis 165°, vorzugsweise 120–150°, bevorzugter 135°, wobei gegenüber dem Schaftabschnitt der Winkelabschnitt an den Distanzabschnitt in einem Winkel angrenzt, der ebenfalls gestreckt ist. Bevorzugt ist die Öse etwa in der Längsmittelachse des Griffs angeordnet.
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Der Distanzabschnitt und der Winkelabschnitt können gemeinsam einen Bogen bilden, der den Schaftabschnitt mit dem Griff verbindet.
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Die Gestaltung der Kürette erlaubt die Hartgewebe und Weichgewebe schonende blutungsarme Wurzelreinigung an allen Zähnen. Bevorzugt erlaubt die Kürette eine effektive Reinigung und Glättung von Wurzeloberflächen aller Zähne. Die Küretten haben den Vorteil, dass 2, vorzugsweise 3 Größen ausreichen, um ein vollständiges menschliches Gebiss, bzw. dessen Wurzeloberflächen, zu reinigen. Dabei unterscheiden sich die Küretten z. B. nur hinsichtlich der Größen des Trägers. Entsprechend betrifft die Erfindung in einer Ausführungsform einen Satz von 3, bevorzugt von 2 Küretten, die an einem Griff zwei gegenüberliegende Arbeitsenden unterschiedlicher Dimensionen aufweisen, die zur vollständigen Reinigung und Glättung der Wurzeloberflächen eines vollständigen menschlichen Gebisses ausreichen.
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Das Arbeitsende der erfindungsgemäßen Kürette aus einem am Griff etwa koaxial zur Längsachse des Griffs angeordneten Distanzabschnitt, einem gegenüber dem Griff und Distanzabschnitt in einem in einem Winkel angeordneten Winkelabschnitt angeordneten Schaftabschnitt, der in einem gestreckten Winkel zum Winkelabschnitt steht, erlaubt die Positionierung der Öse etwa um die Längsmittelachse des Griffs, wobei Distanzabschnitt, Winkelabschnitt und Schaftabschnitt einen Träger für die Öse bilden, der zur Behandlung von Seitenflächen eines Zahns einschließlich des Wurzelbereichs im Mund eines Patienten und eine gegen Verbiegung stabile Verbindung der Öse mit Griff erlaubt, die die Zahnkrone umgeht, bzw. eine Ausnehmung für die Zahnkrone entlang der Längsmittelachse des Griffs bildet.
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Der Distanzabschnitt, der Winkelabschnitt und der Schaftabschnitt, aus denen der Träger für die Öse gebildet ist, sind in einer gemeinsamen Längsmittelebene angeordnet, durch die die Längsmittelachse des Griffs verläuft. Die Ebene, in der sich die Öse erstreckt und ihre Öffnung aufspannt, ist vorzugsweise gegen die gemeinsame Längsmittelebene des Trägers geneigt, beispielsweise in einem Winkel von 30–60°, bevorzugt 40–50°, bevorzugter 45°, wobei bei einer Kürette mit einem Arbeitsende an jedem Griffende die jeweils endständigen Ösen entlang der Mittelebene Winkeln geneigt sind, die in Bezug zur Längsmittelebene zueinander parallel liegen. Bevorzugt sind die Ösen bei einer Kürette, die an beiden Enden des Griffs je ein Arbeitsende aufweist, parallel zueinander zur gemeinsamen Längsmittelebene geneigt, um in der Aufsicht auf den Griff nach Drehung des Griffs um eine Achse, die senkrecht zu seiner Längsachse, insbesondere in der Längsmittelebene liegt, in gegenüberliegenden Neigungen angeordnet zu sein, z. B. eine Öse mit Neigung nach links zur Längsmittelebene Griffs und die Öse am anderen Ende des Griffs nach der Drehung der Kürette um diese Achse in der Längsmittelebene mit Neigung nach rechts zu bilden. Besonders bevorzugt sind die Träger zweier an gegenüberliegenden Enden des Griffs angeordneter Arbeitsenden spiegelsymmetrisch zum Mittelpunkt des Griffs angeordnet, wobei weiter bevorzugt die Arbeitsenden gleich dimensioniert sind.
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Bevorzugt ist der Träger aus Distanzabschnitt, Winkelabschnitt und Schaftabschnitt einstückig mit der Öse ausgebildet, besonders bevorzugt auch einstückig mit dem Griff.
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Generell bevorzugt weist die Kürette Markierungen gemäß der WHO-Vorschrift zur Sondeneinteilung auf. Bevorzugt weist der Schaftabschnitt zumindest eine Markierung auf, bevorzugt eine erste Markierung, die insbesondere der WHO-Sondeneinteilung entspricht, die sich in einem Abstand von ca. 10 bis 12 mm von der distalen Kante der Öse angeordnet ist. Weiter bevorzugt weist der Schaftabschnitt eine zweite Markierung auf, die in einem Abstand von ca. 8,5–9 mm von der distalen Kante der Öse angeordnet ist und/oder eine dritte Markierung, die in einem Abstand von ca. 3,5 bis 5,5 mm, bevorzugt etwa 3,5 mm von der distalen Kante der Öse angeordnet ist.
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Die erste und die zweite Markierung können sich z. B. über einen Bereich von 0,5–2 mm, bevorzugt 1–1,5 mm erstrecken und die dritte Markierung erstreckt sich vorzugsweise über einen Bereich von 0,5–3 mm, bevorzugter 1,5–2,5 mm, bevorzugter 2 mm, jeweils längs des Schaftabschnitts.
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Der Distanzabschnitt weist vorzugsweise eine Länge von 12–16 mm, bevorzugt 14 mm auf, der Winkelabschnitt weist vorzugsweise eine Länge von 9–12 mm, bevorzugt 10 mm auf, und der Schaftabschnitt erstreckt sich einschließlich der Öse bis zu deren distaler Kante über eine Länge von z. B. 8–14 mm, bevorzugt 10–12 mm, bevorzugter 12 mm.
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Die Öse hat vorzugsweise einen Außendurchmesser von 2–5 mm, bevorzugt von 3 mm.
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Die Öse weist zumindest an einer, vorzugsweise an beiden von zwei gegenüberliegenden Kanten eine zumindest anteilige Schneidkante auf, die die beabstandeten Öffnungen der Öse begrenzt. Vorzugsweise sind die gegenüberliegenden bzw. beabstandeten Schneidkanten einer Öse in parallelen Ebenen angeordnet, bevorzugter sind die beabstandeten Schneidkanten zueinander parallel bzw. aus Sicht auf die Öffnung der Öse deckungsgleich.
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Die zumindest eine Schneidkante der Öse wird von einem Querschnitt der Öse gebildet, dessen Außenflächen eben oder konvex sind, vorzugsweise halbkreisförmig oder parabelförmig, tropfenförmig, wahlweise kegelstumpfförmig, und dessen zum Inneren der Öse gewandte Oberfläche, auch als Innenfläche bezeichnet, eben, konvex oder konkav, z. B. mit aneinander grenzenden kreisförmigen ebenen Flächen oder gebogenen Flächen gebildet ist. Die Innenfläche der Öse läuft in einem Winkel von ca. 120–70°, bevorzugt 110–80°, bevorzugter 80–90° auf die Außenfläche der Öse, sodass jede Schneidkante von der Innenfläche der Öse und ihrer Außenfläche gebildet wird. Die Schneidkante erstreckt sich vorzugsweise zumindest entlang der Hälfte der Öse, die dem Schaftabschnitt gegenüber liegt, bevorzugter erstreckt sich die Schneidkante entlang der gesamten Öse. Durch die Anordnung der Schneidkante entlang der Ebene, in der die Öse ihre Öffnung aufspannt, vorzugsweise entlang beider durch den Querschnitt der Öse beabstandeter Ebenen, in denen die Öse ihre Öffnung aufspannt, ist die Öse geeignet, Zahnbeläge durch Bewegen der Öse etwa parallel zu der zu reinigenden Zahnoberfläche geeignet. Durch die Anordnung der Schneidkante entlang einer oder beider Kanten, die die Ösenöffnung begrenzen, weist das Arbeitsende der erfindungsgemäßen Kürette keine Spitze auf, die zu Verletzungen führen kann. Es hat sich hingegen gezeigt, dass die Anordnung der Schneidkante zumindest anteilig entlang der Öse eine effektive Entfernung von Belägen von Zahnoberflächen erlaubt. Diese an die Öffnung der Öse angrenzende eine oder zwei um die Innenfläche der Öse beabstandeten Schneidkanten machen die Kürette insbesondere als Ziehinstrument geeignet, das mittels Ziehen über eine zu behandelnde Oberfläche bewegt wird.
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Generell liegt ein Vorteil der erfindungsgemäßen Kürette darin, dass die Schneidkanten durch aneinanderstoßende, vorzugsweise in sich geschlossene Flächen gebildet werden, die in einem Winkel von 70 bis 120°, vorzugsweise 80 bis 110°, besonders bevorzugt etwa 90°±5° zueinander angeordnet sind. Dies vermeidet beispielsweise ein Einschneiden in Weichgewebe, wie dies bei herkömmlichen Schneidkanten von Messern erfolgt, die Schneidkanten mit spitzen Winkeln aufweisen.
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In einer ersten Ausführungsform ist der Winkelabschnitt im Wesentlichen kolinear mit dem Distanzabschnitt angeordnet, sodass der Schaftabschnitt in einem gestreckten Winkel zum Winkelabschnitt und Distanzabschnitt angeordnet ist, die z. B. im Wesentlichen entlang einer Linie verlaufen. In dieser Ausführungsform ist bevorzugt der Träger aus Distanzabschnitt, Winkelabschnitt und Schaftabschnitt mit einem innenliegenden Saugkanal ausgebildet, dessen eines Ende innerhalb der Öse mündet. Der Saugkanal erstreckt sich zumindest abschnittsweise innerhalb des Griffs in Richtung auf das der Öse gegenüberliegende Ende. Vorzugsweise weist der Distanzabschnitt oder der Griff eine mit diesem Saugkanal verbundene Öffnung auf. Der Saugkanal ist in einem Abstand gegenüber seiner Mündung, die innerhalb des von der Öse umfassten Bereichs angeordnet ist, mit einer Unterdruckquelle verbunden, vorzugsweise an dem Ende des Griffs, das dem Arbeitsende gegenüber liegt.
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Die erste Ausführungsform, die mit Saugkanal auch als HG-Saugkürette bezeichnet wird, eignet sich zum Absaugen von Flüssigkeit aus Zahnfleischtaschen, insbesondere angrenzend an den Zahnwurzelbereich. Die mit dem Kanal verbundene Öffnung dient der Saugkraftregulierung mittels des Fingers eines Behandlers, da ein Abdecken der Öffnung den Unterdruck bis zur Mündung des Kanals innerhalb der Öse wirken lässt, während eine nicht abgedeckte Öffnung die Wirkung des Unterdrucks an der Mündung des Kanals innerhalb der Öse signifikant verringert. Der Saugkanal weist an einem Ende gegenüber seiner Mündung einen Anschluß für einen Saugschlauch auf.
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Vorzugsweise weist die Kürette der ersten Ausführungsform einen biegsamen Stößel auf, der nach Verwendung der Kürette zum Absaugen für die Reinigung in den Saugkanal geschoben wird, z. B. um Beläge durch die Mündung des Saugkanals zu schieben.
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In der ersten Ausführungsform ist bevorzugt, dass zwei HG-Saugküretten in einem Satz vorliegen, eine mit einer Neigung der Öse gegen die Längsmittelebene aus Distanzabschnitt und Schaftabschnitt in einem Winkel von 30–60°, vorzugsweise ca. 45°, und das andere mit einer spiegelbildlich entgegengesetzten Neigung der Ebene, in der die Öse angeordnet ist, zur Längsmittelebene aus Distanzabschnitt, Winkelabschnitt und Schaftabschnitt des Trägers. Ein solcher Satz weist eine Saugkürette auf, die in der Aufsicht auf den Griff ein Arbeitsende mit Neigung in eine Richtung, z. B. nach rechts hat und eine Saugkürette, deren Arbeitsende mit entgegengesetzter Neigung, z. B. nach links angeordnet ist, jeweils in Bezug zur Längsmittelebene. Ein solcher Satz zweier HG-Saugküretten, deren Arbeitsenden spiegelbildlich zur Längsmittelebene geneigt sind, ist an die Verwendung für gegenüberliegende Zahnfleischtaschen angepasst.
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In einer zweiten Ausführungsform weist die Kürette bevorzugt einen massiven Träger auf, und entsprechend keinen Saugkanal.
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In einer Variante weist die Öse zumindest über einen Abschnitt ihres Außenumfangs eine Schneidkante auf, die dadurch gebildet ist, dass der Querschnitt der Öse entlang des Außenumfangs kegelstumpfförmig ist, wobei die Stirnfläche des kegelstumpfförmigen Querschnitts, die den äußeren Umfang der Öse bildet, in einem Winkel, z. B. von 70–120°, bevorzugt 85–95° gegen die Außenflächen des kegelstumpfförmigen Querschnitts angeordnet ist.
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In dieser Ausführungsform eignet sich die Kürette zum Abtragen von Belägen besonders durch Schieben bzw. Ausüben von Druck aus Richtung des Griffs gegen eine Zahnoberfläche, insbesondere etwa parallel zu einer Zahnoberfläche, so dass die Kürette dieser Ausführungsform auch zur Verwendung als Stoßinstrument geeignet ist.
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Die Erfindung wird nun genauer in Bezug auf die Figuren beschrieben, die
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in 1 das Arbeitsende der Kürette,
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in 2 eine erste Ausführungsform der Kürette,
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in 3 eine zweite Ausführungsform der Kürette,
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in 4 das Arbeitsende der Kürette,
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in 5a und 5b Formen der Öse des Arbeitsendes der Kürette und
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in 6 bis 15 beispielhafte Querschnitte der Öse entlang A-A von 5 zeigen.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugsziffern funktionsgleiche Elemente.
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1 zeigt vom Arbeitsende einer Kürette die distal von einem Griff angeordnete Öse 1, die mit einem Schaftabschnitt 2 verbunden ist. Gegenüber der Öse 1 ist der Schaftabschnitt 2 in einem gestreckten Winkel von ca. 120° mit einem Winkelabschnitt 3 verbunden, der in einen Distanzabschnitt 4 übergeht, wobei vorliegend der Winkelabschnitt 3 im Wesentlichen linear oder in einem leichten Bogen in den Distanzabschnitt 4 übergeht. Der Distanzabschnitt 4 ist gegenüber der Öse 1 mit einem Griff verbunden.
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2 zeigt die erste Ausführungsform (HG-Saugkürette), in der die Öse 1 mittels des Schaftabschnitts 2 und des in einem flachen Winkel angeordneten Winkelabschnitts 3 und dem Distanzabschnitt 4 an einem Griff 5 angeordnet ist, wobei die Ebene, in der die Öse 1 aufgespannt ist, in einem Winkel von ca. 45° zu der Längsmittelebene geneigt ist, in der sich die Längsachse des Griffs 5, der darin angeordnete Distanzabschnitt 4, der Winkelabschnitt 3 und der Schaftabschnitt 2 erstrecken. Die Ösen 1 an gegenüberliegenden Enden des Griffs 5 sind vorzugsweise in parallelen Ebenen geneigt, so dass sie bei Drehung des Griffs 5 um eine Senkrechte zu seiner Längsachse in der Längsmittelebene in gegenüberliegenden Neigungen angeordnet sind, z. B. eine Öse 5 nach rechts, eine nach dieser Drehung nach links zur Längsmittelebene.
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In dieser Ausführungsform ist bevorzugt, dass ein Saugkanal 10 längs des Griffs 5 und des Trägers aus Distanzabschnitt 4, Winkelabschnitt 3 und Schaftabschnitt 2 verläuft, der innerhalb der Öse 1 mündet. Zur Regulierung der Saugleistung, die durch den Unterdruck, der sich entlang des Saugkanals erstreckt und in der Öse 1 wirkt, weist diese Ausführungsform vorzugsweise eine Öffnung 6 auf, die mit dem Saugkanal verbunden ist. Die Öffnung 6 kann beispielsweise im Distanzabschnitt 4 oder im Griff 5 angeordnet sein.
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3 zeigt eine Aufsicht auf die zweite Ausführungsform der Kürette, die wie bevorzugt an beiden Enden eines stabförmigen Griffs 5 jeweils eine distal angeordnete Öse 1 aufweist, die mit einem Träger aus dem Schaftabschnitt 2, einem daran in einem flachen Winkel gegenüber der Öse 1 angeordneten Winkelabschnitt 3 und einem Distanzabschnitt 4 mit dem Griff 5 verbunden ist.
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4 zeigt ausschnittsweise einen Griff 5, der mit dem Distanzabschnitt 4 verbunden ist, der in einem Bogen in den Winkelabschnitt 3 übergeht. Der Winkelabschnitt 3 ist in einem gestreckten Winkel mit dem Schaftabschnitt 2 verbunden, der gegenüber des Winkelabschnitts 3 an die Öse 1 angrenzt. Die für den Distanzabschnitt 4, den Winkelabschnitt 3 und den Schaftabschnitt 2 einschließlich der Öse 1 angegebenen Größen sind beispielhaft. Diese Darstellung macht deutlich, dass bevorzugt die Öse 1 im Bereich der Längsachse des Griffs 5 angeordnet ist, während der Winkelabschnitt 3 und der Schaftabschnitt 2 in einem Abstand zur Längsachse des Griffs 5 angeordnet sind und eine Ausnehmung gegenüber der Längsachse des Griffs 5 bilden. Diese Ausnehmung dient bei der Anordnung der Öse 1 an einer Zahnoberfläche zur Aufnahme bzw. Umgehung einer Zahnkrone, die längs der Längsachse des Griffs 5 positioniert ist.
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Die Öse 1 erstreckt sich wie bevorzugt in einer Ebene, die gegenüber der Längsmittelebene in einem Winkel von z. B. 30 bis 60° geneigt ist, während der Träger aus Distanzabschnitt 4, Winkelabschnitt 3 und Schaftabschnitt 2 in der Längsmittelebene angeordnet ist, die sich entlang der Längsachse des Griffs 5 erstreckt.
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4 zeigt auch die bevorzugten Markierungen des Schaftabschnitts 2 anhand einer ersten Markierung 7, die beispielsweise eine vorbestimmte maximale Eindringtiefe der Öse 1 in eine Zahnfleischtasche anzeigt, eine zweite Markierung 8, die beispielsweise eine zweite maximale Eindringtiefe in eine Zahnfleischtasche für einen anderen Zahn als die erste Markierung 7 anzeigt, sowie eine dritte Markierung 9, die beispielsweise eine maximale Eindringtiefe für die Öse 1 in eine Zahnfleischtasche eines weiteren Zahns anzeigt.
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Die beispielhaft angegebenen Dimensionierungen für den Distanzabschnitt 4, den Winkelabschnitt 3 und den Schaftabschnitt 2 einschließlich der Öse 1, sowie die Positionierung der Markierungen 7, 8, 9 entlang des Schaftabschnitts 2 sind bevorzugt an die Dimensionen eines erwachsenen menschlichen Gebisses angepasst.
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Weiterhin zeigt 4 die bevorzugte Anordnung der Öse 1 auf der Längsachse des Griffs 5, wobei Schaftabschnitt 2, Winkelabschnitt 3 und Distanzabschnitt 4 in einer gemeinsamen, durch die Längsachse des Griffs 5 angeordnete Längsmittelebene angeordnet sind.
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Die 5a und 5b zeigen jeweils eine schematische Aufsicht auf eine Öse 1 mit angrenzendem Schaftabschnitt 2. Die in 5a gezeigte Öse 1 ist kreisförmig bis oval, die Öse 1 von 5b tropfenförmig. Der optionale, für die erste Ausführungsform geeignete Saugkanal 10 ist innerhalb des Schaftabschnitts 2 angeordnet und mündet in der Innenfläche 12 der Öse 1.
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Die 6 bis 15 zeigen schematisch die Öse 1 im Schnitt entlang A-A von 5 in der bevorzugten Ausführungsform, in der die Öse 1 jeweils eine umlaufende Schneidkante aufweist, die die beiden beabstandeten Öffnungen der Öse 1 begrenzen. Der Querschnitt der Öse 1 weist eine der Mitte der Öse 1 zugewandte Innenfläche 12 auf, die in einem Winkel gegen die bogenförmig gewölbte Außenfläche 13 stößt und jeweils umlaufende Schneidkanten 11 bildet. Diese umlaufenden Schneidkanten 11 erlauben die Verwendung der Kürette als Ziehinstrument. Die Innenfläche 12 kann konvex sein und zwei in sich ebene umlaufende, in einem Winkel aneinander stoßende Teilflächen aufweisen, wie in 6 gezeigt ist, oder bogenförmig konkav ausgebildet sein, wie in 7 und 8 dargestellt ist. 9 zeigt eine einfache Ausführungsform, bei der die Innenfläche 12 zylindrisch ist, beispielsweise als Bohrung hergestellt.
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10 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Innenfläche 12 konkav ausgebildet ist, dass sie beispielsweise etwa senkrecht auf die Außenfläche 13 stößt. Auch bei konvexer Innenfläche 12 kann die Innenfläche 12 bogenförmig oder durch zwei aneinander grenzende in sich ebene ringförmige Teilflächen ausgebildet sein.
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Die in 6 bis 10 gezeigten Ausführungsformen der Öse 1 bilden nur Schneidkanten, die an die Öffnung der Öse 1 angrenzen. Diese Ausführungsformen sind zur Entfernung von Belag von Oberflächen durch eine Bewegung der Öse 1 etwa parallel über die Zahnoberfläche geeignet, während das Risiko einer Verletzung durch eine nach außen gerichtete Schneidkante oder Spitze reduziert ist.
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Die 11 bis 15 zeigen eine Fortbildung der Ausführungsformen von 6 bis 10 und weisen zumindest anteilig zwei beabstandete äußere Schneidkanten 14 auf, die entlang der Außenfläche 13 der Öse 1 ausgebildet sind. Die beabstandeten äußeren Schneidkanten 14 werden beispielsweise durch eine kegelstumpfförmigen Querschnitt der Öse 1 ausgebildet, dessen der Öffnung der Öse 1 gegenüberliegende umlaufende Schmalseite 15 mit den angrenzenden ebenen oder bogenförmigen Teilflächen 16 die äußeren Schneidkanten 14 bilden.
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In Ausführungsformen, in denen die Öse 1 zusätzlich zu Schneidkanten 11, die die Öffnung der Öse 1 begrenzen, äußere Schneidkanten 14 aufweist, die die Schmalseite 15 beidseitig begrenzen, aufweist, sind auch zur Entfernung von Belägen von Zahnoberflächen durch Schieben der Öse 1 in Richtung der Öse 1 etwa parallel zu einer Zahnoberfläche geeignet. Diese äußeren Schneidkanten 14 sind bei Verwendung der Kürette als Stoßinstrument bevorzugt. Auch diese Ausführungsform reduziert das Verletzungsrisiko, da die Schneidkanten keine Spitze aufweisen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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