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Die vorliegende Erfindung betrifft eine schlauchartige Hülle für ein zahnmedizinisches Instrument, das ein erstes Ende mit einem ein Werkstück aufweisenden Arbeitsende und ein zweites Ende aufweist, wobei die Hülle ein erstes Hüllenende und ein zweites Hüllenende aufweist.
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Zahnmedizinische Instrumente werden in der Zahnmedizin u. a. bei Prophylaxe-Behandlungen, Füllungstherapien, in der Parodontologie, der zahnmedizinischen Chirurgie, der Prothetik, Kieferorthopädie, etc. eingesetzt; hierzu zählt bspw. zahnmedizinisches Untersuchungsbesteck wie Spiegel und Sonde, sowie rotierende zahnärztliche Instrumente (Bohrer).
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Zahnuntersuchungen und -behandlungen sind für viele Patienten, insbesondere auch bereits für Kinder und Jugendliche, oftmals mit einem unangenehmen Gefühl verbunden, oder lösen sogar Angst aus, sind aber in der Regel notwendigen Maßnahmen für die Zahngesundheit bzw. deren Kontrolle.
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Dabei spielen insbesondere auch die bei solchen Behandlungen eingesetzten Instrumente eine große Rolle, da diese für den Patienten nicht nur optisch sondern auch haptisch (im Mundraum) oftmals als sehr unangenehm empfunden werden.
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Abgesehen von ihrer Funktionalität müssen zahnmedizinische Instrumente aber auch für den Operateur/Zahnarzt handlich und griffig sein, gleichzeitig aber hygienische und medizinische Standards erfüllen, um überhaupt eingesetzt werden zu können. Die im Stand der Technik bekannten zahnmedizinischen Instrumente, insbesondere Standard-Untersuchungswerkzeuge wie Spiegel und Sonde, haben oftmals den Nachteil, dass sie wenig ergonomisch sind und durch den ständigen Gebrauch relativ schnell abgenutzt und verschlissen werden, was kostenintensive Neuanschaffungen notwendig macht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, zahnmedizinische Instrumente bereitzustellen, mit denen die Nachteile des Standes der Technik überwunden werden können, bzw. die gegenüber den im Stand der Technik bekannten zahnmedizinischen Instrumenten eine verbesserte Alternative darstellen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine schlauchförmige Hülle für ein zahnmedizinisches Instrument, das ein erstes Ende mit einem ein Werkstück aufweisenden Arbeitsende und ein zweites Ende aufweist, wobei die Hülle ein erstes Hüllenende und ein zweites Hüllenende aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Hüllenende offen ist und im Bereich des Arbeitsendes des zahnmedizinischen Instruments derart positionierbar ausgebildet ist, dass nach Anbringung der Hülle über das zahnmedizinische Instrument die Funktion des Werkstücks gewährleistet bleibt.
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Ferner wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch ein zahnmedizinisches Instrument gelöst, das eine erfindungsgemäße Hülle aufweist.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst. Mit der erfindungsgemäßen Hülle wird ein einfaches, aber wirkungsvolles Mittel bereitgestellt, das es ermöglicht, zahnmedizinische Instrumente derart zu verkleiden, dass einerseits für den Handhabenden die Haptik und die Ergonomie der Instrumente deutlich verbessert wird; dies liegt insbesondere darin begründet, dass die schlauchförmige Hülle – als Einmal-/Wegwerfartikel – einfach mit seinem offenen Ende über das jeweils einzusetzende Instrument gezogen bzw. gestülpt werden kann, ohne die Funktion des Instrumentes zu beeinträchtigen. Es versteht sich, dass mit der erfindungsgemäßen Hülle insbesondere der Griff/Schaft eines zahnmedizinischen Instruments umhüllt wird, dass die Umhüllung aber bis zum Rand des Arbeitsendes reichen und unmittelbar an das Werkstück grenzen kann. Nach Gebrauch des Instruments kann die Hülle wieder einfach abgezogen und entsorgt werden; dadurch kann die durchschnittliche Gebrauchsdauer der derart geschützten Instrumente deutlich verlängert, da die Hülle nicht nur einen ergonomischeren Griff bietet, sondern auch vor Abnutzung schützt.
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Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Hüllen auch für eine psychologische Wirkung eingesetzt werden: So können die erfindungsgemäßen Hüllen bspw. bedruckt werden, bspw. farbig, bunt, mit Muster oder Motiven wie bspw. Tieren o. Ä., so dass diese den Instrumenten einen äußeren Eindruck verleihen, der auf die mit den Instrumenten zu behandelnden Patienten beruhigend, ablenkend oder in sonstiger Weise positiv beeinflussend wirkt. Insbesondere bei Kindern können Hüllen eingesetzt werden, die dem Instrument die Erscheinung eines Tieres verleihen, so dass das mit der Hülle verkleidete Instrument diesen Patienten nicht mehr oder in geringerem Maße bedrohlich oder negativ erscheint.
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Insbesondere ist bevorzugt, wenn bei der erfindungsgemäßen schlauchartigen Hülle auch das zweite Hüllenende offen ist.
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Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass sie auch bei Instrumenten eingesetzt werden kann, die an beiden Enden Arbeitsenden aufweisen, bspw. Sonden, Scaler, Küretten, Excavatoren, Kugelstopfer, Planstopfer, Plugger, Modelierinstrumente, Heidemannspatel, Speichelzieher, Speichelsauger etc. Bei diesen Instrumenten wird also die schlauchartige Hülle derart über das Instrument angebracht, dass der Griff des Instruments, der sich zwischen den beiden Arbeitsenden des Instruments befindet, vollständig – ggf. auch nur teilweise – von der Hülle bedeckt ist, und die Werkstücke, die sich an den Arbeitsenden befinden, frei und funktionsfähig sind.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform ist bevorzugt, wenn bei der schlauchartigen Hülle das zweite Hüllenende geschlossen ist.
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Diese Ausführungsform kann dann eingesetzt werden, wenn ein Instrument eingesetzt wird, das nur an einem seiner beiden Enden ein Arbeitsende aufweist, und sich der Griff oder der Schaft bis zum zweiten, dem Arbeitsende gegenüberliegenden Ende fortsetzt. Bei diesen Instrumenten wird die Hülle dann mit ihrem offenen Ende voraus über den Griff des Instruments gestülpt bzw. gezogen und das offene Ende der Hülle kurz vor dem Arbeitsende bzw. dem Werkstück platziert. Das geschlossene bzw. blinde Ende der Hülle nimmt dann das zweite Ende des Instruments vollständig auf.
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Gemäß einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen schlauchartigen Hülle ist diese L-förmig mit einem längeren Abschnitt und einem winklig oder bogenförmig hierzu angebrachten kürzeren Abschnitt ausgebildet, wobei der kürzere Abschnitt im Bereich des Arbeitsendes endet.
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Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass sie auch bei zahnärztlichen Winkelstücken und Turbinen eingesetzt werden kann. Als Winkelstücke und Turbinen werden abgewinkelte Präparationsinstrumente bezeichnet, mit denen der Zahnmediziner im Mund eines Patienten arbeitet; sie werden auch als Bohrer bezeichnet. Zwischen unterteil und Kopf beträgt der Winkel üblicherweise 30°; je nach Einsatz werden in den Kopf unterschiedliche rotierende Instrumente bzw. Werkstücke eingesetzt.
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Schlauchartige Hülle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des ersten Hüllendes, das im Bereich des Arbeitsendes endet, kleiner ist als der Durchmesser des zweiten Hüllendes.
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Bei der weiter oben beschriebenen Ausführungsform der schlauchartigen Hülle für abgewinkelte Instrumente kann die Länge der schlauchartigen Hülle vorzugsweise zwischen 7 und 10 cm, insbesondere 9 cm betragen; der Durchmesser kann dabei ca. 1,2 bis 1,8 cm am breiteren Ende und ca. 0,8 bis 1,2 cm am Kopfende betragen.
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In anderen Ausführungsformen der schlauchartigen Hülle ist der Durchmesser des ersten Hüllendes, das im Bereich des Arbeitsendes endet, in etwa so groß wie der Durchmesser des zweiten Hüllendes. Diese Ausführungsform kann insbesondere bei zweiendigen Instrumenten zum Einsatz kommen, also bei Instrumenten, die an beiden Enden Arbeitsenden aufweisen. Die Länge der Hülle kann dann bspw. von ca. 8 cm bis ca. 14 cm betragen, und der Durchmesser von ca. 0,4 cm bis ca 0,8 cm.
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Obgleich vorliegend konkrete Größenangaben bezüglich der Länge und Durchmesser der erfindungsgemäßen Hülle gemacht werden, wird dem Fachmann ohne Weiteres klar sein, dass die Dimensionen der erfindungsgemäße Hülle selbstverständlich von dem jeweiligen Instrument, über das die Hülle angebracht werden soll, abhängen wird und dementsprechend von Instrument zu Instrument variieren kann.
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Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen schlauchartigen Hülle weist das erste und/oder das zweite Hüllenende eine verstärkte Ringöffnung auf.
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Bei diesen Ausführungsformen weisen entweder beide oder nur eines der Hüllenenden eine umlaufende Verstärkung auf, die einerseits dem besseren Sitz der/des Enden gewährleistet und ein Abrutschen der Hüllenenden vermeidet, und andererseits eine einfachere Handhabung sowie einen mechanischen Schutz vor einem Einreißen des Materials. Vorteilhafterweise ist hierbei das Material der Hülle dichter als im übrigen Teil der Hülle.
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Die Verstärkung bzw. der Klemmring kann aus einem der Hülle entsprechenden Material bestehen oder aus einem eingearbeiteten Kunststoff- oder Metallring mit einer Kontinuitätsunterbrechung zur Größenveränderung bei unterschiedlichen Durchmessern.
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Die Hülle kann dabei Material aufweisen, das ausgewählt ist aus Naturkautschuk, Polyurethan, Polysiloxane, Polyisopren. Es versteht sich, dass jedes elastische Material, das bereits in medizinischen Bereichen oder für den Körperkontakt ausgebildet ist, eingesetzt werden kann. Dem Fachmann wird klar sein, welches Material oder welche Materialmischungen für den jeweiligen Einsatz/das jeweilige Instrument besonders geeignet sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die schlauchartige Hülle eine antibakterielle Beschichtung auf. Die antibakterielle Beschichtung kann bspw. durch Metallkolloide oder eine chemische Beschichtung bewirkt werden, die auf die Hülle aufgebracht werden, oder in diese eingebracht sind. Zu den geeigneten Metallkolloiden zählen insbesondere Silberkolloide; geeignet als antibakterielle Wirkstoffe sind auch Nanostrukturen aus Titandioxid. Geeignete chemische Beschichtungen können alle Desinfektionsmittel oder aber Antibiotika sein, wobei die Auswahl der jeweiligen antibakteriellen Beschichtung für den Fachmann klar sein wird, der diese von dem jeweiligen Einsatz und dem jeweils zu behandelnden Patienten abhängig machen wird. Durch eine antibakterielle Beschichtung wird gewährleistet, dass die Instrumente, die üblicherweise vor ihre Einsatz sterilisiert werden, umfassend einsatzbereit sind, und nicht die Gefahr einer Infektion des Patienten/Handhabenden mit sich bringen, die manchmal auch bei sorgfältigster Sterilisierung der Instrumente nicht zu 100% ausgeschlossen werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die schlauchartige Hülle auf der dem Instrument abgewandten Außenseite eine strukturierte Oberfläche auf, insbesondere eine Oberfläche, die zumindest eines der folgenden ist: geriffelt, genoppt, bedruckt, oder geprägt.
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Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass ein Abrutschen des Instruments aus der Hand des Handhabenden vermieden wird.
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Ferner ist gemäß einer weiteren Ausführungsform bevorzugt, wenn die schlauchartige Hülle auf ihrer dem Instrument zugewandten Seite mit einem Schmiermittel beschichtet ist.
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Mit dieser Maßnahme wird ein einfacheres Auftragen bzw. Überziehen der Hülle über das Instrument erreicht Das Schmiermittel kann dabei insbesondere ein Schmiermittel auf Silikonöl-Basis sein, oder jedes andere Schmiermittel, das medizinisch und technisch unbedenklich ist.
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Dementsprechend betrifft die Erfindung auch zahnmedizinische Instrumente mit der erfindungsgemäßen schlauchartigen Hülle, wobei das Instrument ein Spiegel, eine Sonde, ein Winkelstück, Kugelstopfer, Heidemannspatel, Spatel, Excavator, Kürette, Scaler, Planstopfer, Carver, PA-Sonde, Kuhhornsonde, Speichelzieher, -sauger ist.
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Die 3D-Formgebung der erfindungsgemäßen Hülle sowie die Ergonomieverbesserung und die Gestaltung von Mustern, o. ä. auf der Hülle kann dabei bspw. durch mehrmaliges Aufbringen des Kautschuks bzw. Polyurethans erreicht werden; hierbei können klassische Verfahren wie Tauch-, Aufsprüh- oder Spritzgussverfahren eingesetzt werden.
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Es versteht sich, dass die einzelnen Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in Alleinstellung oder in anderen Kombinationen eingesetzt werden können, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Es versteht sich insbesondere, dass die schlauchförmige Hülle auch für andere medizinische Instrumente eingesetzt werden kann, mithin also alle Instrumente, die bei Einsätzen verwendet werden, die bei manchen Patienten Angstzustände oder negative Eindrücke auslösen können.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und den beigefügte Figuren. In diesen zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Winkelstücks mit einer Ausführungsform einer aufgezogenen erfindungsgemäßen Hülle;
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2 eine vergrößerte Ansicht des Kopfendes aus 1;
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3 eine schematische Darstellung einer über a) einen Spiegel und b) eine Sonde aufgezogenen Ausführungsform einer weiteren, erfindungsgemäßen Hülle;
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4 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform im zusammengerollten Zustand; und
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5 schematische Darstellungen weiterer Ausführungsformen der schlauchartigen Hülle mit unterschiedlichen Ausgestaltungen (5A, 5B und 5C).
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In 1 ist mit 10 insgesamt ein zahnmedizinisches Instrument, hier ein Winkelstück, bezeichnet, mit einem Unterteil 11 und einen Kopf 12. Am Kopf 12 befindet sich das Werkstück 14, hier eine Diamantkugel. Ferner ist in 1 auch eine Hülle 20 gezeigt, die das zahnmedizinische Instrument 10 umgibt; die Hülle 20 weist dabei zwei offene Enden 22 und 24 auf, wobei das eine Ende 22 im Bereich des Unterteilendes 11 endet, und das andere Ende 24 als Aussparung im Bereich des Werkstücks 14. Beide Enden 22, 24 der Hülle 20 weisen eine Ringverstärkung 23, 25 auf, die ein abrutschen der Hülle von der einmal gelegten Position vermeiden sowie ein besseres Handhaben und eine größere Reißfestigkeit der Hülle gewährleisten sollen. Die in 1 gezeigte Ausführungsform weist ferner im Bereich des Kopfes 12 des Instruments 10 eine weitere Verstärkung 26 auf, die insbesondere in 2 dargestellt ist.
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In den Figuren geben gleiche Bezugszeichen jeweils die gleichen Merkmale der Ausführungsformen an.
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In 3 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Hülle 40 gezeigt; die in 3 dargestellten Instrumente sind a) ein Spiegel 30 sowie eine b) Sonde 32. Die Hülle, die diese beiden Instrumente umhüllt, weist ein geschlossenes Ende 28 und ein offenes Ende 29 auf, welches wiederum ringverstärkt ist, und unterhalb des Werkstücks, also des Spiegels oder des Sondenkopfes, endet.
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4 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Hülle 50 in einem aufgerollten Zustand, wonach das offene Ende der Hülle ebenfalls eine Ringverstärkung 51 aufweist, die sich in dem in 4 gezeigten Zustand mittig befindet.
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In 5A bis 5C sind verschiedene konkretere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Hülle 60, 70, 80, 82, 84 dargestellt, wobei die in 5 gezeigten Ausführungsformen der Hülle auf ihrer Außenseite mit Tierfiguren-ähnlichen Motiven versehen sind. Die in 5 gezeigten Motive stellen lediglich beispielhafte Gestaltungen dar, wobei es sich versteht, dass beliebige andere möglich sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Anmeldung zu verlassen. Die Motive können dabei an echte Tiere angelehnt sein, oder aber Phantasie-Figuren darstellen, die sämtlich den gewünschten Effekt auf die Patienten erzielen sollen.