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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beleimen von Fasern oder dergleichen Partikeln, insbesondere für die Herstellung von Holzwerkstoffplatten, z. B. Faserplatten, mit einer Blasleitung (Blow-Line), durch welche die zu beleimenden Fasern transportiert werden, wobei an die Blasleitung mehrere in die Blasleitung mündende Düsen angeschlossen sind, mit denen die durch die Blasleitung transportierten Fasern mit Leim besprühbar sind, wobei die Düsen als Mehrstoff-Düsen, z. B. Zweistoff-Düsen für eine Dampfzerstäubung ausgebildet sind, an welche jeweils zumindest eine Leimzuführleitung und eine Dampfzuführleitung angeschlossen sind.
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Holzwerkstoffplatten meint im Rahmen der Erfindung insbesondere Faserplatten, wie z. B. MDF-Platten oder HDF-Platten oder auch LDF-Platten. Grundsätzlich werden aber auch Spanplatten und folglich die Beleimung von Spänen oder dergleichen Partikeln umfasst. Beleimen meint das Besprühen der Fasern mit einem Leim bzw. Bindemittel wie z. B. Isocyanate, Melaminharnstoffformaldehyd(harze), Harnstoffformaldehyd(harze), Urea-Formaldehyd(harze), Melaminharze, Phenolharze oder andere Harze, z. B. auf Basis von Polyaminen oder Taninen. Im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten, z. B. Faserplatten wird aus den beleimten Fasern eine Streugutmatte gebildet, welche dann in einer Presse unter Anwendung von Druck und Wärme zu einer Holzwerkstoffplatte bzw. einem Holzwerkstoffplattenstrang verpresst wird. Bei der Presse kann es sich um eine Taktpresse oder eine kontinuierlich arbeitende Presse handeln. Der Beleimung der Fasern kommt im Rahmen der Herstellung solcher Holzwerkstoffplatten besondere Bedeutung zu. Denn die Eigenschaften der hergestellten Holzwerkstoffplatte, z. B. deren Querzugfestigkeit, hängen entscheidend von der eingesetzten Leimmenge ab. Um Holzwerkstoffplatten mit ausreichender Querzugfestigkeit herzustellen, ist daher in der Regel ein erheblicher Leimeinsatz erforderlich.
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Im Rahmen der Erfindung erfolgt die Beleimung in einer Blasleitung, die auch als Blow-Line bezeichnet wird. Bei dieser Technik werden die Fasern in der Regel in einem Zerfaserer (Refiner) aus Hackschnitzeln hergestellt und die Fasern werden aus dem Refiner in die Blow-Line geblasen. Im Refiner befindet sich ein verhältnismäßig hoher Dampfdruck. Dieser Dampf bildet zugleich ein Transportmittel, mit welchem die Fasern durch die Blasleitung transportiert werden. Über die Blasleitung gelangen die Fasern zu einem nachgeschalteten Trockner. Bei der Blow-Beleimung erfolgt das Besprühen der Fasern mit Leim im Bereich der Blow-Line und folglich (unmittelbar) hinter dem Refiner.
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Es ist grundsätzlich bekannt, dass das Eindüsen des Leims in die Blow-Line erheblichen Einfluss auf die Beleimungsqualität hat. So ist man in der Praxis grundsätzlich bestrebt, eine möglichst feine Verdüsung des Leims zu erreichen, um verhältnismäßig kleine Leimtropfen zu realisieren. Damit sollen Verklumpungen der Fasern vermieden und insbesondere eine Leimersparnis erzielt werden. Aus diesem Grunde wurde bereits vorgeschlagen, den Leim nicht mittels einfacher Druckluft sondern mit Dampf zu zerstäuben. Zu diesem Zweck werden Zweistoff-Düsen eingesetzt. Derartige Zweistoff-Düsen sind beispielsweise aus der
DE 20 2010 005 280 U1 bekannt.
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Die Blow-Line-Beleimung hat sich grundsätzlich bewährt. Sie ist jedoch weiterentwicklungsfähig. Es handelt sich um ein seit langem gut erprobtes Verfahren, der erforderliche Leimeinsatz ist jedoch nach wie vor verhältnismäßig hoch. – Hier setzt die Erfindung ein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der sich Fasern oder dergleichen Partikeln mit hoher Qualität in wirtschaftlicher Weise beleimen lassen, so dass die beleimten Fasern eine wirtschaftliche Herstellung von Holzwerkstoffplatten mit hoher Qualität ermöglichen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung zum Beleimen von Fasern oder dergleichen Partikeln, insbesondere für die Herstellung von Holzwerkstoffplatten, dass in die Leimzuführleitungen jeweils zumindest ein Leimventil und eine Durchflussmessvorrichtung integriert sind und dass die Leimventile und die Durchflussmessvorrichtung mit zumindest einer Steuer- und/oder Regelvorrichtung verbunden sind, so dass mit den Leimventilen die Durchflussmenge für jede Leimzuführleitung separat steuerbar oder regelbar ist.
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Die Erfindung geht dabei von der grundsätzlich bekannten Erkenntnis aus, dass sich mit Hilfe von Mehrstoff-Düsen, z. B. Zweistoff-Düsen durch eine Dampfzerstäubung verhältnismäßig kleine Leimtropfen erzeugen lassen, welche für eine wirtschaftliche Beleimung zweckmäßig sind. Die Erfindung erlaubt nun eine empfindliche Einstellung der Sprühparameter und damit eine empfindliche Einstellung der Leimtropfengröße, so dass durch entsprechende Steuerung oder Regelung der Durchflussmengen der einzelnen Ventile der jeweils optimale Betriebspunkt der Düse eingestellt wird. Dabei geht die Erfindung ferner von der Erkenntnis aus, dass nicht zwingend die minimale Tröpfchengröße zu den besten Ergebnissen führt, sondern dass es grundsätzlich eine ”optimale” Tröpfchengröße gibt, die von verschiedensten Eigenschaften und Parametern abhängen kann. Im Rahmen der Erfindung gelingt nun eine empfindliche Einstellung der Beleimungsparameter zur Erzielung optimaler Ergebnisse. Dazu kann dynamisch auf den Beleimungsprozess eingewirkt und auf die übrigen Prozessparameter reagiert werden.
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So liegt es im Rahmen der Erfindung, dass mit den Leimventilen die Leimzufuhr zu einer oder mehreren Düsen absperrbar ist und dass mit den (übrigen) Leimventilen für die übrigen Düsen jeweils gezielt eine gewünschte Durchflussmenge, z. B. eine im Wesentlichen identische oder auch unterschiedliche Durchflussmenge einstellbar ist. Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass der Refiner und die Blow-Line in der Regel nicht konstant arbeiten, sondern dass das Material zeitlich in unterschiedlicher Menge mit unterschiedlichen Druck durch die Blow-Line transportiert wird. Erfindungsgemäß besteht die Möglichkeit, die Gesamtmenge des einzusetzenden Leims pro Zeiteinheit durch ”Abschalten” einzelner oder mehrerer Düsen zu realisieren. Dabei gelingt zugleich eine optimale Steuerung bzw. Regelung der übrigen Düsen, denn mit Hilfe der Durchflussmessvorrichtungen und der Leimventile lassen sich dann für die übrigen Düsen optimale Bedingungen einstellen, so dass es – unabhängig von der Zahl der aktiven Düsen – stets möglich ist, dass die übrigen Düsen mit einer bestimmten Durchflussmenge arbeiten. So kann es zweckmäßig sein, dass alle (aktiven) Düsen mit im Wesentlichen derselben Durchflussmenge betrieben werden. Ebenso kann es aber auch zweckmäßig sein, eine andere Leimverteilung über die Düsen einzustellen. So kann die Sprühmenge beispielsweise entlang der Transportrichtung der Fasern zunehmen oder abnehmen. Die Regelbarkeit der einzelnen Düsen ermöglicht eine variable Anpassung an die Gegebenheiten und eine dynamische Optimierung des Prozesses.
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An die Blasleitung sind dabei vorzugsweise zumindest sechs, bevorzugt zumindest zehn Düsen angeschlossen, welche entlang der Blasleitung und/oder über den Umfang der Blasleitung verteilt sind. Grundsätzlich kann es im Rahmen der Erfindung zweckmäßig sein, mit sehr vielen Düsen zu arbeiten, da die Zahl der aktiven Düsen frei wählbar ist und da insbesondere gewährleistet ist, dass für sämtliche Düsen eine identische Sprühmenge einstellbar ist.
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Die Leimzuführleitungen sind vorzugsweise an einem gemeinsamen Leimverteiler angeschlossen, welcher mit Leim beaufschlagt ist, wobei der Leimverteiler vorzugsweise mit zumindest einer Temperaturmesseinrichtung, einer Druckmesseinrichtung und/oder einer Viskositätsmesseinrichtung versehen ist.
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Auch in die Dampfzuführleitungen können Dampfventile integriert sein. Dabei ist es jedoch nicht erforderlich, dass diese einzelnen Dampfzuführleitungen – wie die Leimzuführleitungen – mit regelbaren Ventilen versehen sind, sondern im Zusammenhang mit der Dampfzuführung ist es in der Regel ausreichend, einfache, steuerbare Dampfventile zu verwenden, welche die Dampfzuführleitung entweder freigeben oder absperren. Dennoch ist es auch auf der ”Dampfseite” zweckmäßig, durch geeignete Steuerung oder Regelung auf den Beleimungsprozess einzuwirken. Dazu sind die Dampfzuführungsleitungen an einen gemeinsamen Dampfverteiler angeschlossen, welcher mit Dampf beaufschlagt ist, wobei die Dampfzufuhr zu dem Dampfverteiler steuerbar oder regelbar ist, z. B. auf die Durchflussmenge oder dem Druck regelbar ist. Dazu ist der Dampfverteiler vorzugsweise mit einer Temperaturmessvorrichtung, einer Druckmessvorrichtung und/oder einer Durchflussmessvorrichtung verbunden. Während es bei den Leimzufuhrleitungen zweckmäßig ist, jeder einzelnen Leimzufuhrleitung eine eigene Durchflussmessvorrichtung zuzuordnen, ist es bei der Dampfzuführung im Rahmen der Erfindung ausreichend, dem Dampfverteiler insgesamt eine Durchflussmessvorrichtung vorzuordnen. Dennoch lässt sich – in Abhängigkeit von der Anzahl der aktiven Düsen – die Dampfmenge und/oder der Druck regeln, so dass die Leimzerstäubung optimiert werden kann.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung, dem besondere Bedeutung zukommt, ist die Steuer/Regelvorrichtung der Beleimungsvorrichtung in einen übergeordneten Prozessrechner integriert, welcher die Anlage zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten steuert, in welche die Beleimungsvorrichtung integriert ist. Die Messvorrichtungen und/oder Ventile, z. B. Leimventile, Dampfventile oder dergleichen, sind folglich besonders bevorzugt mit dem übergeordneten Prozessrechner verbunden, welcher im Sinne einer übergeordneten Leittechnik den Gesamtprozess steuert. Dieser übergeordnete Prozessrechner erfasst folglich nicht nur die Parameter der Beleimungsvorrichtung, sondern auch die übrigen Parameter der Pressenanlage, insbesondere die Parameter der Streugutanlage zum Streuen der Pressgutmatte und die Parameter der Presse selbst, mit welcher die Streugutmatten unter Anwendung von Druck und Wärme zu den Holzwerkstoffplatten, z. B. Faserplatten verpresst werden.
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Versuche haben gezeigt, dass sich mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Festharzeinsatz bei einer zu erreichenden vorgegebenen Querzugfestigkeit der herzustellenden Platte deutlich minimieren lässt. Die Erfindung ermöglicht es, die Parameter der Beleimungsvorrichtung empfindlich in Abhängigkeit von den übrigen Prozessparametern anzupassen und auf diese Weise optimale Beleimungsergebnisse zu erzielen. Die Wirtschaftlichkeit der Faserplattenherstellung wird dadurch in wesentlichem Maße erhöht.
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In weiterer bevorzugter Ausführungsform schlägt die Erfindung vor, dass an die Leimzuführleitungen, z. B. über Mehrwegeventile, Wasserzuführleitungen angeschlossen sind, mit denen den Düsen zum Zwecke der Reinigung bzw. Spülung Wasser zuführbar ist. Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass es zweckmäßig ist, in Abhängigkeit von dem Prozessparametern die Zahl der einzusetzenden Düsen zu variieren. Um zu verhindern, dass sich eine inaktive Düse mit Leim zusetzt, ist die beschriebene Wasserzuführung vorgesehen. Sobald die Steuerung die Beleimung über eine Düse durch Schließen des Leimventils abschaltet, erfolgt automatisch die Zuführung von Wasser über die Zuführleitungen, denn die Wasserzuführleitungen münden vorzugsweise hinter den Regelventilen in die Leimzuführungsleitungen, wobei der Durchfluss des Wassers mit denselben Durchflussmessvorrichtungen gemessen werden kann, welche in die Leimzuführleitungen integriert sind. Das Wasser durchläuft folglich die Leimzuführleitung und die Düse für einen vorgegebenen Zeitraum. Die Steuerung erfolgt automatisch, bevorzugt ebenfalls über den übergeordneten Prozessrechner.
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Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Beleimen von Fasern oder dergleichen Partikeln mit einer Vorrichtung der beschriebenen Art. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Durchflussmenge des Leims zu den einzelnen Düsen mit den Leimventilen für jede Düse separat gesteuert oder geregelt wird. Dazu kann bei Bedarf die Leimzufuhr zu einer oder mehreren Düsen mit dem Leimventilen unterbrochen werden, wobei die Durchflussmenge zu den übrigen Düsen mit den Leimventilen gesteuert oder geregelt wird. Die Leimventile, Dampfventile, Wasserventile usw. werden dabei vorzugsweise von einem übergeordneten Prozessrechner gesteuert. Die Beleimungsvorrichtung bzw. deren Komponenten werden folglich von einem übergeordneten Prozessrechner gesteuert oder geregelt, welcher auch die Blasleitung und eine nachgeordnete Streuvorrichtung und eine nachgeordnete Pressenanlage steuert oder regelt. Dabei schlägt die Erfindung vor, dass die Anzahl der aktiven Düsen/Leimzuführleitungen, die Durchflussmenge des Leims in den einzelnen Leitungen und/oder die Durchflussmenge des Dampfes (insgesamt) in Abhängigkeit von dem Betrieb der Blasleitung, z. B. in Abhängigkeit von dem Faserdurchsatz und/oder Druck in der Blasleitung, gesteuert oder geregelt wird.
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Ferner kann es zweckmäßig sein, die Durchflussmenge des Leims in Abhängigkeit von der Viskosität des Leims zu steuern oder zu regeln. Dazu ist es zweckmäßig, z. B. im Bereich des Leimverteilers, eine Viskositätsmessvorrichtung vorzusehen. Da der Leim im Rahmen der Anlage aus verschiedenen Komponenten mit unterschiedlicher Viskosität zusammengesetzt werden kann, kann es ebenfalls zweckmäßig sein, die Viskosität des Leims in Abhängigkeit von den übrigen Prozessparametern anzupassen, so dass eine dynamische Anpassung der Leimeigenschaften möglich ist. Dabei kann es ferner zweckmäßig sein, den Leimdruck in Abhängigkeit von den übrigen Parametern einzustellen bzw. zu regeln. Dazu ist z. B. im Bereich des Leimverteilers eine Druckmessvorrichtung vorgesehen. Alternativ oder ergänzend besteht die Möglichkeit, auch die Dampfmenge in Abhängigkeit von der Viskosität zu steuern oder zu regeln.
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Im Rahmen der Erfindung können übliche Zweistoff-Düsen oder auch Mehrstoff-Düsen zum Einsatz kommen, z. B. Düsen, wie sie in der
DE 20 2010 005 280 U1 beschrieben sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
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1a ein Beleimungsvorrichtung in einer vereinfachten, schematischen Darstellung,
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1b die Vorrichtung nach 1 in weiterer Vereinfachung mit lediglich einer dargestellten Düse,
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2 einen Ausschnitt aus einer Beleimungsvorrichtung in einer Seitenansicht,
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3 einen Ausschnitt aus dem Gegenstand nach 2 in zwei verschiedenen Ansichten und
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4 einen anderen Ausschnitt aus dem Gegenstand nach 2 in zwei verschiedenen Ansichten.
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In den Figuren ist eine Vorrichtung zum Beleimen von Fasern oder dergleichen Partikeln für die Herstellung von Holzwerkstoffplatten, z. B. Faserplatten dargestellt. Eine solche Beleimungsvorrichtung ist folglich in einer Anlage zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten integriert.
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Die Fasern werden in an sich bekannter Weise in einem Zerfaserer bzw. Refiner 1 aus z. B. Hackschnitzeln hergestellt. Aus dem Refiner 1 werden die Fasern mit dem im Refiner bestehenden hohen Dampfdruck über eine Faserzuführleitung 2 in eine Blasleitung 3 eingeblasen, die auch als Blow-Line bezeichnet wird. Diese Blow-Line hat einen verhältnismäßig geringen Durchmesser von z. B. 50 mm bis 200 mm, vorzugsweise 80 mm bis 120 mm. Die Blow-Line 3 kann eingangsseitig und ausgangsseitig mit einem oder mehreren Drucksensoren versehen sein, die nicht dargestellt sind. An die Blasleitung 3 sind eine Vielzahl von Düsen 4 angeschlossen, mit denen die durch die Blasleitung transportierten Fasern mit Leim besprühbar sind. Diese Düsen 4 sind im Ausführungsbeispiels als Zweistoff-Düsen für eine Dampfzerstäubung ausgebildet. An jede Düse ist dazu einerseits eine Leimzuführleitung 5 und andererseits eine Dampfzuführleitung 6 angeschlossen. Im Ausführungsbeispiel sind zehn Düsen 4 vorgesehen (vgl. 1a). Aus Gründen der Übersichtlichkeit zeigt 1b das Schema lediglich für eine Düse.
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In die Leimzuführleitungen 5 sind einerseits Leimventile 7 und andererseits Durchflussmessvorrichtungen 8 integriert, und zwar in jede Leimzuführleitung 5 jeweils ein Leimventil 7 und eine Durchflussmessvorrichtung 8. Die Leimzuführleitungen 5 sind dann wiederum unter Zwischenschaltung der Leimventile 7 an einen gemeinsamen Leimverteiler 9 angeschlossen. Die Leimventile 7 sind unter Berücksichtigung der Durchflussmessungen einzeln regelbar, so dass mit Hilfe der Leimventile die Durchflussmenge für jede Leimzuführleitung 5 separat steuerbar oder regelbar ist. Ergänzend zu den Leimventilen 7 sind in jede Leimzuführleitung 5 Absperrventile 10 integriert, die z. B. bei Austausch von Bauteilen zum Einsatz kommen. Im Ausführungsbeispiel ist der Leimverteiler mit einem Temperaturmessgerät 11 und einem Druckmessgerät 12 sowie ggf. einem Viskositätsmessgerät 32 versehen. Der Leim gelangt von der lediglich angedeuteten Leimaufbereitung 13 über eine Leimeinspeisung 14 beidseitig in den Leimverteiler 9.
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In die Dampfzuführleitungen 6 sind Dampfventile 15 integriert, und zwar vorzugsweise in jede Dampfzuführleitung 6 jeweils ein Dampfventil 15. Mit diesem Dampfventil lassen sich die einzelnen Dampfzuführleitungen 6 automatisch öffnen oder absperren. Eine Einzel-Regelung ist hier nicht vorgesehen. Ergänzend sind auch hier Absperrventile 16 zu Wartungszwecken vorgesehen. Die Dampfzuführleitungen 6 sind an einen gemeinsamen Dampfverteiler 17 angeschlossen. Dieser Dampfverteiler 17 ist mit einem Temperaturmessgerät 18 und/oder einem Druckmessgerät 19 verbunden. Eines oder mehrerer dieser Messgeräte können gemeinsam mit einem dem Dampfverteiler vorgeschalteten Dampfzuführventil 20 einen Regelkreis 21 bilden, so dass die Durchflussmenge oder der Druck regelbar sind. Dazu ist dem Dampfverteiler ein Durchflussmessgerät 22 vorgeordnet. Die Dampfeinspeisung 23 ist angedeutet.
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Ferner ist in 1a und 1b erkennbar, dass in die einzelnen Leimzuführleitungen 5 jeweils eine Wasserzuführleitung 24 mündet, wobei die Wasserzuführleitungen an einen gemeinsamen Wasserverteiler 25 angeschlossen sind. In die Wasserzuführleitungen 24 sind steuerbare oder regelbare Ventile 26 sowie ebenfalls Absperrventile 27 integriert.
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Die in 1a und 1b schematisch angedeuteten Komponenten finden sich zum Teil in den 2, 3 und 4 wieder.
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2 zeigt insbesondere die Blasleitung 3 bzw. Blow-Line mit der angedeuteten Zufuhr der Holzfasern. Außerdem sind dort die an die Blasleitung angeschlossen Düsen 4 erkennbar, im Ausführungsbeispiel zehn Düsen, die gleichsam V-förmig hintereinander auf die Blasleitung aufgesetzt sind. Leimverteiler, Dampfverteiler und Wasserverteiler sind in 1a und 1b ebenfalls erkennbar.
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3 zeigt in zwei unterschiedlichen Ansichten insbesondere die Leimverteilung.
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4 zeigt in zwei unterschiedlichen Ansichten insbesondere die Wasserverteilung.
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Die dargestellte Beleimungsvorrichtung ist in einem übergeordneten Prozessrechner 31 integriert. Das bedeutet, dass die Steuerung bzw. Regelung der Beleimungsvorrichtung mit einem übergeordneten Prozessrechner erfolgt, der auch die übrigen Komponenten der Faserplattenanlage, z. B die Blasleitung, die Streuvorrichtung und die Pressvorrichtung steuert. Dieser Rechner 31 ist in 1b lediglich angedeutet.
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So lässt sich der Beleimungsprozess dynamisch an die übrigen Prozessparameter anpassen. So kann die Beleimung empfindlich an den Betrieb des Refiners bzw. der Blow-Line angepasst werden. Es besteht beispielsweise die Möglichkeit, zur Variation der Beleimungsmenge insgesamt einzelne Leimzuführleitungen und damit auch Leimdüsen zu deaktivieren, so dass die Besprühung dann mit einigen Düsen erfolgt. Über die beschriebenen Durchflussmessvorrichtungen und Regelventile 7 der Beleimungseinrichtung kann für die übrigen, aktiven Düsen z. B. eine im Wesentlichen identische Durchflussmenge oder auch eine andere Durchflussmengenverteilung eingestellt werden. Der Beleimungsprozess kann folglich zunächst einmal durch empfindliche Beeinflussung der Durchflussmenge pro Düse über die Regelventile 7 beeinflusst werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, den Beleimungsprozess dynamisch durch die Einstellung der Viskosität des Leims zu beeinflussen. Auch der Leimdruck kann verändert und insbesondere ausgewertet werden. Entscheidend ist dabei in der Regel der Differenzdruck zur Blow-Line. Schließlich kann auch eine empfindliche Einstellung über die Dampfsteuerung bzw. Regelung erfolgen. Hier ist es ausreichend, wenn über die Dampfventile 15 die einzelnen Dampfzuführleitungen 6 in Abhängigkeit von der Zahl der aktiven Leimdüsen geöffnet oder geschlossen werden. Eine Einzelregelung der Dampfzuführleitungen 6 ist nicht erforderlich. Zweckmäßig ist jedoch die Regelung der Dampfzuführung insgesamt über den dargestellten Regelkreis 21.
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Durch die Regelung der Beleimungsanlage und insbesondere die Integration der Regelung in den übergeordneten Prozessrechner 31 kann die Beleimung erheblich optimiert werden, so dass sich in einer solchen Anlage Faserplatten mit der erforderlichen Querzugfestigkeit bei deutlich reduziertem Leimeinsatz herstellen lassen.
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Die Anlage ist zudem wartungsfreundlich, z. B. durch die vorgesehene Möglichkeit der Wasserspülung. Die Wasserspülung setzt in Betriebspausen einzelne Düsen automatisch für einzelne Düsen 4 ein. Auch dieses wird von der Steuerung, z. B. der übergeordneten Steuerung, gewährleistet. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, die Beleimung variabel mit einer unterschiedlichen Düsenanzahl durchzuführen, ohne dass die Gefahr besteht, dass die zwischenzeitlich deaktivierten Düsen sich mit Leim zusetzen.
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In den Figuren ist im Übrigen die Druckluftzufuhr für die Düsen bzw. Ventile dargestellt. Dazu ist ein Druckluftverteiler 28 vorgesehen, welcher über Druckluftleitungen 29 auf die nicht dargestellten Düsennadeln der Düsen arbeitet, um diese zu öffnen und zu schließen. Im Übrigen können an den Druckluftverteiler 28 auch die einzelnen Ventilsteuerungen angeschlossen sein.
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Ferner ist in 1a eine weitere Zuführleitung 30 für einen Härter angedeutet.
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Insgesamt werden im Rahmen der Erfindung die Holzfasern durch das Blasrohr 3 geblasen und über Dampf unterstützte Düsen 4 mit Betriebsstoffen, z. B. Leim, besprüht. Die Düsen 4 werden je nach Prozessbedingen mit Leim oder Wasser beaufschlagt. Die Zuführung von Leim oder Wasser wird über Ventile geregelt. Das Wasser wird zum Spülen der Düsen verwendet. Wasser, Dampf und Leim werden den Düsen über Verteiler zugeführt. Der Härter wird der letzten Düse des Blasrohrs direkt über die Härterzuführleitung 30 zugeführt.
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In 3 ist nochmals angedeutet, dass der Leim über das Verteilerrohr (Leimverteiler 9) den einzelnen Düsen zugeführt wird. Der Härter wird über einen separaten Anschluss der letzten Düse zugeführt. Der Anschluss ist am Verteilerrohr der Leimverteilung befestigt. Die Ventile (Regelventile 7) regeln wie erläutert den Zufluss. Der Durchflussmesser 8 meldet die Fördermenge an die Steuerung. Das angedeutete Rückschlagventil 33 verhindert den Rückfluss. Absperrventile 10 dienen dem Austausch von Bauteilen.
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In ähnlicher Weise lassen sich weitere Einzelheiten der 4 entnehmen, welche insbesondere den Wasserverteiler 25 betrifft. Das Wasser dient zum Spülen und wird über das Verteilerrohr 25 den einzelnen Düsen zugeführt. Bei Produktionsunterbrechungen werden alle Düsen automatisch gespült. Während der Produktion werden nur abgeschaltete Düsen gespült. Auch hier regeln Ventile 26 den Zufluss. Der Durchflussmesser 35 meldet die Fördermenge an die Steuerung. Das Rückschlagventil 33 verhindert auch hier den Rückfluss. (Manuelle) Absperrventile 27 dienen dem Austausch von Bauteilen.
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Folgende Bezugsziffern werden außerdem in den Figuren verwendet:
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Bezugszeichenliste
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- F
- Zufuhr der Holzfasern
- D
- Dampfzufuhr
- H
- Härterzufuhr
- A
- Arbeitsrichtung der Blasleitung
- L
- Leimzufuhr
- Z
- Zur Düse
- W
- Wasserzufuhr
- 34
- Druckmessung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008059877 A1 [0004]
- DE 102009006704 A1 [0004]
- DE 202010005280 U1 [0005, 0019]