DE102008059877A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Beleimung von Spänen, Fasern oder faserähnlichem Material im Zuge der Herstellung von Werkstoffplatten - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beleimung von Spänen, Fasern oder faserähnlichem Material in einem mit einem Fördermittel (20) beaufschlagten Transportrohr (1) mit im Wesentlichen den Umgebungsdruck übersteigenden Druckverhältnissen mit einem Bindemittel (5) im Zuge der Herstellung von Faser-, MDF-, HDF- oder Faserdämm-, Holzwerkstoff- oder Kunststoffplatten, wobei das Bindemittel (5) über zumindest eine Düse (4) über zumindest eine das Transportrohr (1) und die Düse (3) verbindende Öffnung (16) in das Transportrohr (1) eingebracht wird und sich dort mit den transportierten Fasern (2) vermischt. Die Erfindung besteht darin, dass der Düse (3) voneinander getrennt Bindemittel (5) und Dampf (6) zugeführt werden, dass der Dampf (6) und das Bindemittel (5) innerhalb der Düse (3) in einem Mischraum (7) zu einem Dampf-Bindemittelgemisch vermischt werden und dass in oder an der Düse (3) durch zumindest eine Stellvorrichtung (4) und mit dieser in Wirkverbindung stehenden Justierkopf (12) die Öffnung (16) zwischen Mischraum (7) und Transportrohr (1) verändert wird um die in das Transportrohr (1) einzubringende Menge an Bindemittel (5) zu steuern oder zu regeln. Weiter bezieht sich die Erfindung auf ein weiteres Verfahren und auf eine Vorrichtung zur Beleimung.
Description
- Die Erfindung betrifft Verfahren zur Beleimung von Spänen, Fasern oder faserähnlichem Material im Zuge der Herstellung von Werkstoffplatten nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und eine Vorrichtung zur Beleimung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 15.
- Die Herstellung von Werkstoffplatten aus zum Beispiel Spänen oder mitteldichten Fasern oder anderen rieselfähigen Materialien sind mittlerweile automatisierte Prozesse und werden bereits in vielen Ländern seit Jahren angewandt. Wie bekannt findet die Verpressung von aufbereiteten Spänen oder Fasern entweder taktgebunden oder kontinuierlich statt. Dabei spielt neben den vielen Anlagenteilen vor und nach der Presse die Herstellung einer Streugutmatte mittels Streumaschinen eine herausragende Rolle, ist doch die Qualität der erstellten Streugutmatte neben der Qualität der Rohstoffe ein wichtiger Faktor. Bei der großindustriellen Herstellung von Holzwerkstoffplatten kommen kontinuierlich arbeitende Pressen, aber zum Teil noch Ein- oder Mehretagenpressen, zum Einsatz. Der Drang zur Herstellung von kostengünstigen Werkstoffplatten aus natürlichen Rohstoffen und künstlich hergestelltem Bindemittel zwingt die Produzenten immer mehr effizientere Verfahren zu entwickeln. Besondere Schwerpunkte sind dabei Energiekosten, Rohstoff- und Bindemitteleinsparung bei gleich bleibender Qualität und technisch optimiertem Anlagenbau mit geringen Ausfallzeiten und niedrigem Verschleiß.
- Vorliegende Ausarbeitung bezieht sich auf den Bereich zur Optimierung des Bindemittelverbrauchs und damit einhergehend auch mit der Einsparung von Energiekosten. Denn bei einer optimalen Beleimung mit geringem Feuchtigkeitsanteil ergeben sich nicht nur geringer Kosten durch Bindemittelverbrauch, sondern es muss auch weniger Bindemittel im Trockner an den Spänen/Fasern getrocknet werden, was wiederum Energie und damit Kosten spart. Grundsätzlich versteht man unter Bindemittel eine so genannte Klebstoffflotte, die in ihrer Hauptkomponente aus einem Klebstoff besteht. Je nach Bedarf werden zusätzlich Emulsion, Härter, Formaldehydfänger, Farbstoffe, Insektenschutz und Pilzschutzmittel und andere Additive beigegeben. Es ist auch üblich den Klebstoff ohne Zusätze zu verwenden. Als Bindemittel kommen ohne Anspruch auf Vollständigkeit in Frage: Isocyanate, MDI, Melaminharnstoffformaldehyd (MUF), Harnstoffformaldehyd (UF), MUPF oder PF.
- Grundsätzlicher zugrunde liegender Stand der Technik ist die Beleimung von Spänen oder Fasern mittels Sprühdüsen in Produktionsanlagen für Span- oder Faserplatten. Dabei zerkleinern die Düsen das Bindemittel und sprühen dies auf bewegte Späne oder Fasern. Dabei werden zwei Beleimungsmethoden unterschieden, der Sprühvorgang auf rotierend gemischte Späne oder auf mit hoher Geschwindigkeit passierenden Fasern.
- Die Späne werden normalerweise bereits als Späne angeliefert oder vor Ort hergestellt und vor oder nach einer Trocknung der Beleimung zugeführt. Fasern werden durch Zerfaservorrichtung vor Ort hergestellt und nach der Zerfaserung zwischen zwei Mahlscheiben durch ein Transportrohr (englisch: Blow Line) zu einem Trockner gefördert. Je nach Anlagengröße und -aufbau kann das Transportrohr eine Länge von bis zu 100 m aufweisen. Während des Transports, der vorzugsweise mit Überschallgeschwindigkeit in einem relativ kleinem Rohr geringen Durchmessers durchgeführt wird, werden die Fasern beleimt und anschließend in einen Trockner gefördert. Anschließend werden die Späne oder die Fasern auf Unterlagen gestreut und mittels Pressen zu Werkstoffplatten verpresst.
- Besondere Herausforderungen entstehen bei der Hochdruckbeleimung in einem Transportrohr, da die Strömung höchst turbulent, mit einer Reynoldszahl von 7 × 105 bis 3 × 106, auftritt. Dabei bewegt sich die Geschwindigkeit der Fasern in einem groben Bereich von mindestens 50 m/s bis zu einer Geschwindigkeit von 474 m/s.
- Üblicherweise wird das notwendige Bindemittel zur Beleimung mit Düsen in das Transportrohr oder eine Mischvorrichtung eingebracht, die das Bindemittel derart auflösen, dass es im mehrstelligen Mikronbereich eingedüst wird. Mit so genannten atomisierenden Sprühdüsen ist es möglich das Bindemittel auf eine ungefähre Größe von 100 bis 40 Mikron aufzuspalten. Dafür ist es aber notwendig mit Hochdruckdüsen zu arbeiten, die das Bindemittel am Düsenkopf durch die Entspannung in einen anderen Druckbereich auflösen. Diese Düsen sind hohem Verschleiß ausgesetzt und haben den Nachteil, dass diese auf Verdacht ausgewechselt werden müssen, da mangelhafte Düsen mit schlechter Beleimungsqualität durch geringe Auflösung des Bindemittels nicht automatisch erkannt werden können bzw. Verstopfungen oder Teilverstopfungen auftreten können und sich die Mängel erst an schlechter Qualität der hergestellten Werkstoffplatten anhand von Laborproben manifestieren. Zudem wird das Bindemittel, gerade bei der Transportrohrbeleimung in das Transportrohr mit so hohem Überdruck eingedüst, dass es auf der entgegen gesetzten Seite des Transportrohrs noch immer in einer Art feinem Strahl auftritt und sich im weiteren Verlauf erst verteilt. Neben dem Nachteil von Anbackungen am Transportrohr treffen die Fasern auf eine Art konzentrierte Wand, wobei ein Anteil der Fasern übermäßig beleimt wird und so die Möglichkeit an Verklumpungen im weiteren Verlauf statistisch erhöht wird.
- Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Beleimung von Spänen und/oder Fasern zu schaffen, die es ermöglichen Späne und/oder Fasern in einer Mischvorrichtung oder einem mit einem Fördermittel beaufschlagten Transportrohr mit hoch aufgelöstem Bindemittel zu beleimen. Vorzugsweise soll dabei das Bindemittel in einem Bereich kleiner 40 Mikron aufgelöst und mit den Spänen und/oder den Fasern in Kontakt gebracht werden.
- Die Lösung für diese Aufgabe besteht für ein Verfahren für im wesentlichen den Umgebungsdruck übersteigenden Druckverhältnissen in einem Transportrohr nach Anspruch 1 darin, dass der Düse voneinander getrennt Bindemittel und Dampf zugeführt werden, dass der Dampf und das Bindemittel innerhalb der Düse in einem Mischraum zu einem Dampf-Bindemittelgemisch vermischt werden und dass in oder an der Düse durch zumindest eine Stellvorrichtung und mit dieser in Wirkverbindung stehenden Justierkopf die Öffnung zwischen Mischraum und Transportrohr verändert wird um die in das Transportrohr einzubringende Menge an Bindemittel zu steuern oder zu regeln.
- Die Lösung für diese Aufgabe besteht für ein Verfahren in einer Mischvorrichtung mit im wesentlichen dem Umgebungsdruck entsprechenden Druckverhältnissen nach Anspruch 2 darin, dass der Düse voneinander getrennt Bindemittel und Dampf zugeführt werden, dass der Dampf und das Bindemittel innerhalb der Düse in einem Mischraum zu einem Dampf-Bindemittelgemisch vermischt werden und dass in oder an der Düse durch zumindest eine Stellvorrichtung und mit dieser in Wirkverbindung stehenden Justierkopf die Öffnung zwischen Mischraum und Mischvorrichtung verändert wird um die in die Mischvorrichtung einzubringende Menge an Bindemittel zu steuern oder zu regeln.
- Die Lösung für diese Aufgabe besteht für die Vorrichtung zur Beleimung darin, dass an der Düse zumindest eine Dampfleitung und zumindest eine Bindemittelleitung angeordnet sind, dass die Dampfleitung und die Bindemittelleitung mit zumindest einem Mischraum verbunden sind und dass in oder an der Düse eine Stellvorrichtung in Wirkverbindung mit einem Justierkopf in der Öffnung zwischen Mischraum der Düse und der Mischvorrichtung oder dem Transportrohr angeordnet ist.
- Die hauptsächliche Lehre, von der die Erfindung ausgeht, besteht darin das Bindemittel vor dem Austritt aus der Düse mit Dampf zu vermischen, wobei die hohe Temperatur des Dampfes sowie die extrem turbulente Strömung im Mischraum für eine optimale Auflösung des Bindemittels in einem Mischraum sorgen. Dies ist besonders bei der Hochdruckbeleimung von Vorteil, da bei einem bestehenden Druck im Transportrohr einer „Blow-Line” vorzugsweise mit höherem Druck als in dem Transportrohr eingedüst werden sollte. Gleichwohl ergibt sich nicht mehr der Zwang an der Düse über einen massiven Druckabfall für eine Entspannung des Bindemittels zu sorgen um es zu zerkleinern. Damit kann die Eindüsung kontrollierter und feiner geregelt werden, da nicht mehr der Druckunterschied, sondern die optimale Verteilung innerhalb des Transportrohrs bzw. der Mischvorrichtung entscheidende Kriterien sind. Besonders herausragend ist dabei die Möglichkeit die Öffnung zwischen dem Mischraum in der Vorrichtung bzw. in der Düse strömungstechnisch optimal zu gestalten, so dass die Fasern oder die Späne nicht auf einen hochkonzentrierten Eintrittsstrahl prallen, sondern auf einen fein verteilten Nebel, der vorzugsweise über die gesamte Breite des Transportrohrs bzw. der Mischvorrichtung angeordnet wird. In einem Transportrohr können hierzu Düsen über den Radius angeordnet werden. Die Anordnung der Düsen, die Ausdüsungswinkel, -fächer oder dergleichen sind nur bedingt Gegenstand vorliegender Erfindung. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Öffnung des Düsenkopfes gegenüber der Wand des Transportrohrs bzw. der Mischvorrichtung hinsichtlich ihrer Winkeligkeit beschrieben.
- Es hat sich herausgestellt, dass besonders folgende Bindemittel, MDI, UF, MUF und PF in flüssiger oder suspendierter (halbflüssig) bzw. dispergierter Form sich für eine Bedüsung mit vorliegendem Verfahren oder Vorrichtung eignen. Die vorgestellte Vorrichtung ist nicht nur zur Ausübung des Verfahrens besonders geeignet, sondern kann auch eigenständig für sich betrieben werden und Anwendung finden. Grundsätzlich hervorzuheben ist die erreichbare Größe des in Dampf aufgelösten und versprühten Bindemittels, die auch bei unterschiedlicher Bindemittelmenge (l/min) konstant bleibt. Bei unterschiedlichem Durchsatz pro Stunde oder Minute kann zusätzlich Dampf eingedüst werden um die turbulente Strömung im Transportrohr oder in der Mischvorrichtung zu erhöhen. Dies verringert zusätzlich die Anzahl an Leimknäulen deutlich.
- Von direktem Vorteil ist dabei auch, dass die genannte Vorrichtung im Düsenbereich sich leicht bzw. automatisiert reinigen lässt. Auch Verstopfungen oder Verklemmungen am Düsenkopf sind ausgeschlossen bzw. lassen sich ohne weiteres durch die zugehörige Stellvorrichtung beheben. Gleichwohl ist ein Selbstreinigungseffekt durch die Dampfströmung gegeben. Neben der Beleimung von Spänen in einer Mischvorrichtung entsteht auch in vorteilhafter Weise eine Erwärmung der Späne durch das heiße einströmende Dampf-Bindemittelgemisch um 2°–20°C. Der Teil des Dampfes, der in die Mischvorrichtung gelangt, kondensiert dabei auf den kalten Spänen.
- Weitere vorteilhafte Maßnahmen und Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung mit der Zeichnung hervor. Es zeigen:
-
1 Einen Schnitt durch eine Vorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel im Hochdruckbereich mit einem Transportrohr und einer Düse, -
2 eine vergrößerte Darstellung des Überganges vom Mischraum in das Transportrohr nach1 und -
3 einen Schnitt durch eine Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel im Normaldruckbereich mit einer Mischvorrichtung und einer Düse. - Die
1 und2 zeigen einen grundsätzlich möglichen Aufbau einer Vorrichtung, unter anderem auch zur Durchführung des Verfahrens, bestehend aus einem Transportrohr1 mit einer Wand10 , innerhalb dessen mit einem strömenden Fördermittel20 die Fasern2 an zumindest einer Düse3 vorbei transportiert werden. Auf eine Darstellung von mehreren Düsen3 an dem Transportrohr1 wurde aufgrund der Übersichtlichkeit verzichtet. Weiter ist die Relation der Größe von Transportrohr1 zu Düse3 oder auch Wand10 nicht maßstabsgetreu wiedergegeben. Die Düse3 weist eine Stellvorrichtung4 auf, die in Wirkverbindung mit einem Düsenkopf12 steht, im Beispiel über einen Stößel11 . Die Stellvorrichtung4 ist damit in der Lage über den Düsenkopf12 die Größe der Öffnung23 zu regulieren oder auch zu verschließen. Die Stellvorrichtung4 ist in ihrer Ausgestaltung nicht limitiert und betreffend der Auswahl an vielen Möglichkeiten (Linearförderer, Kurbel-, Kugel- oder Zahnstangentrieb, indirekter Antrieb ...) durch den Fachmann im Einzelnen auszugestalten. Hervorzuheben ist, dass in der Düse3 ein Mischraum7 angeordnet ist, in den getrennt voneinander Dampf6 über eine Dampfleitung17 und Bindemittel5 über eine Bindemittelleitung16 zugeführt werden können. Fluid- und Hochdrucktechnische Ausgestaltungen (Hochdruckpumpen, Fördermittel, Dampfherstellung, Dampfleitung, Rückschlagventile, Druckmesser) sind ebenfalls im Bereich des Könnens eines entsprechenden Fachmanns angesiedelt, der diejenigen Standartbauteile ermittelt und verbaut, die gemäß dem technischen Stand der Technik möglich bzw. notwendig sind. Während des Betriebes entsteht in dem Mischraum7 , angrenzend zur Öffnung23 und damit dem Übergang zum Transportrohr1 ein Dampf-Bindemittelgemisch15 , das vorzugsweise unter einem vorgegebenen Druck durch eine Druckvorgabe25 an der Steuer- oder Regelvorrichtung9 vermischt wird. Dabei steuert oder regelt die Steuer- oder Regelvorrichtung9 über die Stellvorrichtung4 die Stellung des Düsenkopfes12 und damit die Größe der Öffnung23 anhand einer Druckvorgabe25 bzw. anhand eines Messergebnisses durch die Messvorrichtung8 an oder in dem Mischraum7 . Für eine Verbesserung der Steuerung oder der Regelung weist die Vorrichtung mehrere Messpunkte auf. Beispielsweise wird der Druck im Mischraum7 mit einer Messvorrichtung8 und/oder der Druck in der Bindemittelleitung23 mit einer Messvorrichtung14 und/oder der Druck in der Dampfleitung17 mit einer Messvorrichtung18 und/oder der Druck in dem Transportrohr1 bzw. in der Mischvorrichtung22 mit einer Messvorrichtung13 ermittelt. Zur weiteren Optimierung des Verfahrens kann der Druck im Mischraum7 und/oder die Größe der einstellbaren Öffnung16 in Abhängigkeit von der in das Transportrohr1 einzubringenden Menge an Bindemittel5 über eine Steuer- oder Regelvorrichtung4 gesteuert oder geregelt wird. Dahingehend kann auch eine entsprechende Abhängigkeit gegenüber der Strömungsgeschwindigkeit der Fasern2 eingestellt bzw. geregelt werden. Vorzugsweise kann das Bindemittel5 dem Mischraum7 mit einem höheren Druck zugeführt werden als der Dampf6 . Es hat sich gezeigt, dass das Bindemittel5 durch die Düse mit einer Größe kleiner 40 Micron in die Mischvorrichtung22 oder das Transportrohr1 eingebracht sollte. Besonders geeignet ist dabei die Anwendung des Verfahrens oder der Vorrichtung für Fasern2 mit im Wesentlichen eine Länge von 3 mm und einen Durchmesser von 0,03 mm. Besonders wenn im Transportrohr1 in der Nähe der Düse3 die Fasern mit Überschallgeschwindigkeit transportiert werden. Dementsprechend wird vorzugsweise hierbei der Dampf6 in der Dampfleitung17 mit 8 bis 16 bar absolut in den Mischraum7 eingebracht, Je nach Anwendungsfall kann es sinnvoll sein, dass zur Förderung der Beleimung in Strömungsrichtung des Fördermittels20 vor und/oder nach der Düse3 über eine Zusatzdampfleitung19 Zusatzdampf21 in das Transportrohr1 eingebracht wird. Die Dampfzugabe vor und/oder nach der Düse in dem Transportrohr1 erhöht die turbulente Strömung der Fasern vor, während oder nach der Beleimung. Dies ist besonders von Vorteil, wenn wechselnde Faserdurchsätze pro Stunde im Betrieb bei der Herstellung unterschiedlicher Plattendicken benötigt werden. Bei geringen Faserdurchsätzen kann es dazu führen, dass auch nur wenig Dampf vom Zerfaserer in das Transportrohr gelangt und zusätzlich Dampf in das Transportrohr eingebracht werden muss um die notwendige Transportströmung zu erhalten. Gleichwohl kann es ebenfalls von Vorteil sein die Transportströmung anzuschieben, da bei höherer Turbulenz Anbackungen zwischen zwei oder mehreren Fasern weniger auftreten. - In
3 ist ein Schnitt durch eine Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel im Normaldruckbereich mit einer Mischvorrichtung22 dargestellt. Die Mischvorrichtung besteht dabei aus einer feststehenden Trommel29 , die auf einer Seite eine Eingang für Späne24 und auf der anderen Seite einen Ausgang für die beleimten Späne24 aufweist. Die Pfeilrichtung weist zeigt dabei die Durchlaufrichtung der Späne24 , die über Mischflügel27 an einer Mischwelle26 , angetrieben durch einen Motor28 , in der Mischvorrichtung22 vermischt und gefördert werden. Im oberen Bereich ist eine Düse3 im Schnitt und auf der Rückseite die Öffnung23 einer weiteren Düse3 dargestellt. In strichlinierter Form ist ein weiterer Satz Düsen3 dargestellt. Im Rahmen der Erfindung kann natürlich auch nur eine Düse3 , ggf. auch nur im Eingangsbereich, angeordnet sein. Der Düsenkopf12 definiert dabei die Öffnung23 der Düse3 und wird über die Stellvorrichtung3 bewegt. Vorzugsweise wird bei einer Mischvorrichtung22 der Dampf6 in der Dampfleitung17 mit 3 bis 16 bar absolut in den Mischraum7 eingebracht. In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann zur Förderung der Beleimung in der Mischvorrichtung22 über eine Zusatzdampfleitung19 Zusatzdampf21 in die Mischvorrichtung22 eingebracht werden. Dabei könnte die Zusatzdampfdampfleitung auch von unten in die Trommel29 eindüsen, um die Späne aufzuwirbeln. - Wenn in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen das Transportrohr
1 für die Beleimung von Fasern oder faserähnlichem Material und die Mischvorrichtung22 für die Beleimung von Spänen vorgesehen ist, so ist dies nicht limitierend aufzufassen, sondern es gibt eine Vielzahl von Vorrichtungen bzw. Mischern oder Mischvorrichtungen, die von einer Anwendung der vorgeschlagenen Düse und dem vorgeschlagenen Verfahren profitieren können. -
- 1
- Transportrohr
- 2
- Fasern
- 3
- Düse
- 4
- Stellvorrichtung
- 5
- Bindemittel
- 6
- Dampf
- 7
- Mischraum
- 8
- Messvorrichtung
- 9
- Steuer- oder Regelvorrichtung
- 10
- Wand
- 11
- Stößel
- 12
- Düsenkopf
- 13
- Messvorrichtung
- 14
- Messvorrichtung
- 15
- Dampf-Bindemittelgemisch
- 16
- Bindemittelleitung
- 17
- Dampfleitung
- 18
- Messvorrichtung
- 19
- Zusatzdampfleitung
- 20
- Fördermittel
- 21
- Zusatzdampf
- 22
- Mischvorrichtung
- 23
- Bindemittelleitung
- 24
- Späne
- 25
- Druckvorgabe
für Mischraum
7 - 26
- Mischwelle
- 27
- Mischflügel
- 28
- Motor
- 29
- Trommel
Claims (20)
- Verfahren zur Beleimung von Spänen, Fasern oder faserähnlichem Material in einem mit einem Fördermittel (
20 ) beaufschlagten Transportrohr (1 ) mit im wesentlichen den Umgebungsdruck übersteigenden Druckverhältnissen mit einem Bindemittel (5 ) im Zuge der Herstellung von Faser-, MDF-, HDF- oder Faserdämm-, Holzwerkstoff- oder Kunststoffplatten, wobei das Bindemittel (5 ) über zumindest eine Düse (4 ) über zumindest eine das Transportrohr (1 ) und die Düse (3 ) verbindende Öffnung (16 ) in das Transportrohr (1 ) eingebracht wird und sich dort mit den transportierten Fasern (2 ) vermischt, dadurch gekennzeichnet, dass der Düse (3 ) voneinander getrennt Bindemittel (5 ) und Dampf (6 ) zugeführt werden, dass der Dampf (6 ) und das Bindemittel (5 ) innerhalb der Düse (3 ) in einem Mischraum (7 ) zu einem Dampf-Bindemittelgemisch vermischt werden und dass in oder an der Düse (3 ) durch zumindest eine Stellvorrichtung (4 ) und mit dieser in Wirkverbindung stehenden Justierkopf (12 ) die Öffnung (16 ) zwischen Mischraum (7 ) und Transportrohr (1 ) verändert wird um die in das Transportrohr (1 ) einzubringende Menge an Bindemittel (5 ) zu steuern oder zu regeln. - Verfahren zur Beleimung von Spänen (
24 ), Fasern oder faserähnlichem Material in einer Mischvorrichtung (22 ) mit im wesentlichen dem Umgebungsdruck entsprechenden Druckverhältnissen mit einem Bindemittel (5 ) im Zuge der Herstellung Faser-, MDF-, HDF- oder Faserdämm-, Holzwerkstoff- oder Kunststoffplatten, wobei das Bindemittel (5 ) über zumindest eine Düse (4 ) über zumindest eine die Mischvorrichtung (22 ) und die Düse (3 ) verbindende Öffnung (16 ) in die Mischvorrichtung (22 ) eingebracht wird und sich dort mit den transportierten Fasern (2 ) vermischt, dadurch gekennzeichnet, dass der Düse (3 ) voneinander getrennt Bindemittel (5 ) und Dampf (6 ) zugeführt werden, dass der Dampf (6 ) und das Bindemittel (5 ) innerhalb der Düse (3 ) in einem Mischraum (7 ) zu einem Dampf-Bindemittelgemisch vermischt werden und dass in oder an der Düse (3 ) durch zumindest eine Stellvorrichtung (4 ) und mit dieser in Wirkverbindung stehenden Justierkopf (12 ) die Öffnung (16 ) zwischen Mischraum (7 ) und Mischvorrichtung (22 ) verändert wird um die in die Mischvorrichtung (22 ) einzubringende Menge an Bindemittel (5 ) zu steuern oder zu regeln. - Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck im Mischraum (
7 ) mit einer Messvorrichtung (8 ) und/oder der Druck in der Bindemittelleitung (23 ) mit einer Messvorrichtung (14 ) und/oder der Druck in der Dampfleitung (17 ) mit einer Messvorrichtung (18 ) und/oder der Druck in dem Transportrohr (1 ) bzw. in der Mischvorrichtung (22 ) mit einer Messvorrichtung (13 ) ermittelt wird. - Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Bindemittel eine Klebstoffflotte verwendet wird.
- Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffflotte zumindest aus Isocyanaten, MDI, Melaminharnstoffformaldehyd (MUF), Harnstoffformaldehyd (UF), MUPF oder PF bestehen kann, wobei je nach Bedarf Zuschlagstoffe wie Emulsion, Härter, Formaldehydfänger, Farbstoffe, Insektenschutz und Pilzschutzmittel und andere übliche Mittel beigemischt sein können.
- Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe der einstellbaren Öffnung (
16 ) über einen vorgegebenen Druck im Mischraum (7 ) über eine Steuer- oder Regelvorrichtung (4 ) gesteuert oder geregelt wird. - Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass der Druck im Mischraum (
7 ) und/oder die Größe der einstellbaren Öffnung (16 ) in Abhängigkeit von der in das Transportrohr (1 ) einzubringenden Menge an Bindemittel (5 ) über eine Steuer- oder Regelvorrichtung (4 ) gesteuert oder geregelt wird. - Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel (
5 ) dem Mischraum (7 ) mit einem höheren Druck zugeführt wird als der Dampf (6 ). - Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel (
5 ) durch die Düse mit einer Größe kleiner 40 Mikron in die Mischvorrichtung (22 ) oder das Transportrohr (1 ) eingebracht wird. - Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (
2 ) im Durchschnitt eine Länge von 3 mm und einen Durchmesser von 0,03 mm aufweisen. - Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Transportrohr (
1 ) in der Nähe der Düse (3 ) mit Überschallgeschwindigkeit transportiert wird. - Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung eines Transportrohrs (
1 ) der Dampf (6 ) in der Dampfleitung (17 ) mit 8 bis 16 bar absolut in den Mischraum (7 ) eingebracht wird. - Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung einer Mischvorrichtung (
22 ) der Dampf (6 ) in der Dampfleitung (17 ) mit 3 bis 16 bar absolut in den Mischraum (7 ) eingebracht wird. - Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Förderung der Beleimung oder einer besseren Durchmischung in die Mischvorrichtung (
22 ) oder im Transportrohr (1 ) in Strömungsrichtung des Fördermittels (20 ) vor und/oder nach der Düse (3 ) über eine Zusatzdampfleitung (19 ) Zusatzdampf (21 ) eingebracht wird. - Vorrichtung zur Beleimung von Spänen (
24 ) in einer Mischvorrichtung (22 ) mit im wesentlichen dem Umgebungsdruck entsprechenden Druckverhältnissen oder zur Beleimung von Fasern (2 ) oder faserähnlichem Material in einem mit einem Fördermittel (20 ) beaufschlagten Transportrohr (1 ) mit im wesentlichen den Umgebungsdruck übersteigenden Druckverhältnissen mit einem Bindemittel (5 ) im Zuge der Herstellung von Faser-, MDF-, HDF- oder Faserdämm-, Holzwerkstoff- oder Kunststoffplatten, bestehend aus einer Mischvorrichtung (22 ) oder einem Transportrohr (1 ) und zumindest einer Düse (3 ), wobei die Düse (4 ) über zumindest eine Öffnung (16 ) mit der Mischvorrichtung (22 ) oder einem Transportrohr (1 ) verbindbar ist und die Düse (3 ) zumindest eine Stellvorrichtung (4 ) zur Einstellung der in das Transportrohr (1 ) oder in die Mischvorrichtung (22 ) einzubringenden Menge des Bindemittels (5 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an der Düse (3 ) zumindest eine Dampfleitung (17 ) und zumindest eine Bindemittelleitung (23 ) angeordnet sind, dass die Dampfleitung (17 ) und die Bindemittelleitung (23 ) mit zumindest einem Mischraum (7 ) verbunden sind und dass in oder an der Düse (3 ) eine Stellvorrichtung (4 ) in Wirkverbindung mit einem Justierkopf (12 ) in der Öffnung (16 ) zwischen Mischraum (7 ) der Düse (3 ) und der Mischvorrichtung (22 ) oder dem Transportrohr (1 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass zur Messung der Drücke im oder am Mischraum (
7 ) eine Messvorrichtung (8 ) und/oder in oder an der Bindemittelleitung (23 ) eine Messvorrichtung (14 ) und/oder in oder an der Dampfleitung (17 ) eine Messvorrichtung (18 ) und/oder in oder an dem Transportrohr (1 ) bzw. der Mischvorrichtung (22 ) eine Messvorrichtung (13 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass zur Steuerung oder Regelung der Größe der Öffnung (
16 ) über einen vorgegebenen Druck im Mischraum (7 ) eine Steuer- oder Regelvorrichtung (4 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass zur Steuerung oder Regelung des Drucks im Mischraum (
7 ) und/oder der Größe der einstellbaren Öffnung (16 ) in Abhängigkeit von der in das Transportrohr (1 ) oder die Mischvorrichtung (22 ) einzubringenden Menge an Bindemittel (5 ) eine Steuer- oder Regelvorrichtung (4 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass in Strömungsrichtung des Fördermittels (
20 ) vor der Düse (3 ) eine Zusatzdampfleitung (19 ) für Zusatzdampf (21 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkopf (
12 ) gegenüber der Wand (10 ) des Transportrohres (1 ) bzw. der Mischvorrichtung (22 ) einen Winkel α von 5° bis 85°, vorzugsweise 30°–60° aufweist.
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