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Die Erfindung bezieht sich auf eine verbesserte Baumschutzmanschette unter Verwendung nachwachsender Rohstoffe, wie sie vor allem bei Pflanzungen von Jungbäumen im Bereich der Landschaftspflege und im Gartenbau zur Anwendung kommt, um diese vor allem vor Wildverbiss und Frostschäden zu schützen.
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Baumschutzmanschetten sind seit langem in unterschiedlichsten Ausführungen bekannt.
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So sind Baumschutzmanschetten aus Hart-PVC und anderen Kunststoffen bekannt. Des Weiteren finden Drahtgitter, teilweise aus Edelstahl bestehend, mit unterschiedlicher Maschengröße breite Verwendung. Derartige Manschetten sind verhältnismäßig kostenaufwendig und nicht ausreichend elastisch.
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Weit verbreitet werden für Jungbäume auch Schilfrohrmatten als Stammschutz angewendet, um ein Überhitzen und somit ein Aufplatzen der Rinde dieser Bäume im Frühjahr zu verhindern. Als problematisch erweist sich hierbei, dass in Abhängigkeit von der Länge des Stammes, Matten in ihren geometrischen Abmessungen in einem relativ großen Sortiment vorgehalten werden müssen.
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Unter Verwendung von Naturkautschuk oder anderen als Bindemittel geeigneten Materialien sowie modifizierter Stärke als Hilfsstoff zur Sicherung der Formstabilität kommen auch Manschetten aus halm- und holzartigen Biomassen aus der Landschaftspflege, wie Schilfgras, Heckenpflegeschnitt und Gras, zum Einsatz.
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Die
DE 92 16 676 U1 offenbart ein Baumschutz-Gewebe für neugepflanzte Bäume, Sträucher und Solitärgehölze, das aus reinem Naturfasermaterial besteht und als textiles Flächengebilde in bestimmten Abmessungen eine konfektionierte, gebrauchsfertige Schutzhülle darstellt. Als Naturfasern sind Kokosgarn, Jute, Sisal, Hanf, Leinen, Baumwolle, Wolle, Ramie und Bast oder ein Gemisch dieser Fasern vorgesehen.
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Aus
DE 10 2006 034 208 B3 geht ebenfalls eine Baumschutzmanschette hervor, die in Form eines Kegelstumpfes ausgebildet ist und aus einem biegsamen Material besteht. Die Manschette wird mit ausreichender Überlappung um den Stamm gewickelt und so mit einer Klammer, mit Bändern oder einem Verschluss gehalten, damit die beim Wachstum des Baumes auftretenden Kräfte das biegsame Material an der Überlappung auseinanderschieben. Eine solche Manschette mag durchaus für einzelne Bäume Anwendung finden, für Anpflanzungen mit einer Vielzahl von Jungbäumen, wie sie in Baumschulen anzutreffen sind, ist diese Manschette nicht geeignet und vor allem zu kostenaufwendig.
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Eine überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Kokosfasern, Sisal, Jute und Baumwolle oder einem Gemisch davon bestehende Baumschutzmanschette beschreibt die
DE 203 19 331 U1 . Die nachwachsenden Rohstoffe sind zu einem Flächengebilde gesteppt, wobei mindestens ein Faden eine raue Oberfläche besitzt oder verklebt ist und mindestens auf einer Seite des Flächengebildes ein Netz aufgebracht ist.
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Eine solche Manschette erfüllt zwar den Anspruch an Lichtundurchlässigkeit und Luftdurchlässigkeit und kann auf bekannten Steppmaschinen gefertigt werden. Als problematisch erweist sich jedoch die mit zunehmender Breite nachlassende Formstabilität. In dem auf der Außenseite aufgebrachten Netz können sich außerdem Vögel verfangen.
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Zur Überwindung dieser Nachteile offenbart
DE 20 2011 102 472 U1 eine Baumschutzmanschette aus nachwachsenden Rohstoffen, die aus einer vernadelten Matte nachwachsender Rohstoffe gebildet ist und an deren vertikal verlaufenden Seitenrändern jeweils ein stabförmiges Versteifungselement angeordnet ist. Zur Aufnahme des Versteifungselementes ist die Manschette an ihren vertikal verlaufenden Seitenrändern umgeschlagen und vernäht. Die so gebildete Schlaufe nimmt das Versteifungselement, das aus Bambus, Holz, Schilfrohr oder dergleichen bestehen kann, auf. Um den Luftzutritt zum Stamm zu gewährleisten weist die Matte runde oder schlitzförmige Durchbrüche auf.
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Bei dieser Baumschutzmanschette ist sichtbar geworden, dass bei mehrmaligem und vor allem längeren Gebrauch die Stabilität der Vernadelung nachlässt. Außerdem hat sich gezeigt, dass Katzen mitunter solche Manschetten nutzen, um ihre Krallen zu schärfen und so die Manschette schädigen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine verbesserte Baumschutzmanschette bereitzustellen, die sich auch bei längerem und mehrfachen Gebrauch durch Formstabilität auszeichnet, resistenter gegen mechanische Einflüsse und einfach zu handhaben ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Baumschutzmanschette gelöst, die eine vernadelte Matte umfasst, deren vertikal verlaufende Seitenränder zur Aufnahme von stabförmigen Versteifungselementen zur Mattenmitte umgelegt sind, wobei die vernadelte Matte aus Naturfasern oder synthetischen Fasern oder aus einem Gemisch dieser Fasern besteht und mit einem Vlies verklebt ist und die umgelegten Randabschnitte der mit dem Vlies verklebten Matte vertikal versteppt oder vernäht sind und die beidseitig so gebildete Schlaufe das Versteifungselement aufnimmt.
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Die erfindungsgemäße Matte erweist sich auch nach intensivem Gebrauch und ungünstigen Wetterbedingen als außerordentlich formstabil und widerstandsfähig gegen mechanische Belastungen. Dabei ist es ohne Belang, ob die vernadelte Matte aus Fasern nachwachsender Rohstoffe, wie Sisal, Jute oder Kokosfasern gebildet ist oder ob sie aus synthetischen Fasern oder einem Gemisch dieser Fasern geformt ist.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, ein Vlies aus Kunststofffasern, besonders bevorzugt aus Polypropylen-Endlosfasern zu verwenden, die vorzugsweise thermisch verfestigt sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Vlies ein Spinnvlies und/oder ist das Versteigungselement vorzugsweise ein Bambusstab.
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Vorzugsweise wird ein Vlies mit einem Flächengewicht von 20 g/m2 bis 150 g/m2, vorzugsweise von 90 g/m2 und oder eine Dicke von 0,25 mm bis 0,60 mm, vorzugsweise von 0,45 mm, für die Baumschutzmanschette verwendet.
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Unter Kostengesichtspunkten erweist es sich als besonders vorteilhaft, als synthetischen Fasern für die vernadelte Matte Fasern synthetischer Alttextilien einzusetzen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform besitzt die erfindungsgemäße Baumschutzmanschette ohne die Versteifungselemente ein Flächengewicht von 300 g/m2 bis 600 g/m2, vorzugsweise von 400 g/m2.
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Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform besitzt das aus Polyethylenfasern bestehende Vlies eine Reißfestigkeit von mindestens 300 N.
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Die erfindungsgemäße Baumschutzmanschette bietet Schutz gegen Wildfraß, gegen starke Verdunstung, intensive Sonneneinstrahlung und gegen die im Frühjahr gefährlichen Temperaturschwankungen.. Durch in der Matte vorgesehene Löcher und Schlitze ist sie atmungsaktiv.
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Es versteht sich, dass die Manschette in unterschiedlichen Breiten und Höhen gefertigt werden kann. Sie ist einfach durch eine einzelne Person zu handhaben. Sie wird so um den Stamm gelegt, dass Ihre Enden überlappen. Mit einer Spezialzange kann sie, nachdem sie um den Stamm gelegt wurde, provisorisch fixiert werden, um sie dann in unterschiedlichen Höhen mit einem elastischen Band schließlich zu befestigen. Durch das elastische Band kann die Baumschutzmanschette auch das Dickenwachstum des Stammes aufnehmen.
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Zweckmäßigerweise wird die Baumschutzmanschette unter Berücksichtigung der Dicke des zu ummantelnden Stammes in einer solchen Breite ausgewählt, dass sie in den folgenden 3 bis 4 Jahren das Dickenwachstum des Stammes aufnehmen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 9216676 U1 [0006]
- DE 102006034208 B3 [0007]
- DE 20319331 U1 [0008]
- DE 202011102472 U1 [0010]