DE9216676U1

DE9216676U1 - Baumschutz - Gewebe

Info

Publication number: DE9216676U1
Application number: DE9216676U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1992-12-08
Filing date: 1992-12-08
Publication date: 1993-04-15
Anticipated expiration: 2002-12-09

Description

Baumschutz - Gewebe

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzhülle für Bäume, Sträucher, Solitärgehölze und. dergl. gegen Wildverbiß und Fegen durch Schalenwild aus einem vorgefertigtem, textlien Flächengebilde, insbesondere aus einem Gewebe aus reinen Naturfasern.

Wild- und Fegeschutz - Vorrichtungen sind seit vielen Jahren bekannt und werden insbesondere für neu gepflanzte Bäume, Sträucher und dergl. im Forst und im Garten- sowie Landschaftsbau verwendet. Die bekannten Schutzeinrichtungen bestehen in der Regel aus Kunststoffen und werden als gelochtes Spiralband oder als gelochtes und geschlitzes Rohr angeboten. Ferner sind Kunststoff - Netze auf Rollen in Breiten von 10 15 cm bekannt, die eng um die Stämme gewickelt werden.

Die Nachteile der bisher verwendeten Materialien bestehen darin, daß diese einerseits aus nicht nachwachsenden Rohstoffen mit hohem Energieaufwand hergestellt werden und andererseits nach der Erfüllung des Verwendungszweckes unbedingt wieder abgenommen, eingesammelt und als Sondermüll der Deponierung oder Verbrennung zugeführt werden müssen. Das bedeutet einen nicht unerheblichen, zusätzlichen Personal- und Kostenaufwand, besonders im Hinblick auf die stark steigenden Deponiekosten und der damit verbundenen Umweltbelastung. Außerdem beansprucht die Lagerung dieser Teile, aufgrund ihres großen Volumens als Hohlkörper, einen unverhältnismäßig großen Raum.

Hinzu kommt, daß es aus ökologischen und ästhetischen Gründen unbedingt erforderlich ist, die Kunststoff - Spiralen oder Rohre nach einigen Jahren abzunehmen und zu entfernen. Der Kunststoff leidet unter UV - Einstrahlung und wird im Laufe der Zeit spröde und brüchig, bis er sich in Einzelteile auflöst, herunterfällt und den Boden verunreinigt und verunstaltet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend genannten Nachteile der bekannten Wild- und Fegeschutz - Vorrichtungen zu beseitigen und eine Schutzhülle zu schaffen, die einfach in der Herstellung und sicher in der Wirkungsweise ist und eine hohe Umweltverträglichkeit bei gleichzeitigem geringem Kostenaufwand aufweist.

Erreicht wird dieses Ziel dadurch, daß das Baumschutz - Gewebe aus einem textlien Flächengebilde, insbesondere aus einem Gewebe besteht, das zu 100 % aus reinen Naturfasern, also nachwachsenden Rohstoffen, hergestellt ist. Das Baumschutz - Gewebe gewährleistet einen sicheren Schutz gegen Wildverbiß und Fegen durch Schalenwild über mehrere Jahre. Es ist licht- und luftdurchlässig, wetterbeständig und verbleibt nach Erfüllung seiner Aufgabe bis zu seiner vollständigen Auflösung am Stamm. Die Naturfasern verrotten bzw. mineralisieren, werden zu Humus, ohne schädliche oder störende Rückstände zu hinterlassen.

Das Baumschutz - Gewebe besteht aus einem Naturfaser - Gewebestreifen definierter Breite und Länge. Die beiden Längskanten ( 1 ) sind produktionsbedingt als durchgehende, feste Webkante

ausgeführt und die Kopf- ( 2 ) und Fußkanten ( 3 ) sind ausreißfest eingefaßt und vernäht.

Der Gewebestreifen wird aufrecht um den zu schützenden Stamm geschlungen, dabei werden die beiden Längskanten, wie in Figur 2 dargestellt, aufeinandergelegt und entweder mit Metallklammern und einer Spezialzange im Abstand von 10 - 20 cm miteinander verbunden ( 4 ) oder mit einem Naturfaser - Garn aus dem Material des Gewebes und mittels einer Ahle miteinander vernäht. ( 4 ) Dabei ist darauf zu achten, daß das Gewebe locker im Abstand von einigen Zentimetern den Stamm allseits umschließt Durch die hohe Flexibilität des Gewebes, die auch bei extrem hohen und niedrigen Temperaturen gewährleistet ist, und durch die Art der Verschließung, kann sich der Baumschutz allen Wuchsformen, Unregelmäßigkeiten, Astansätzen oder Ästen ideal anpassen.

Das Baumschutz - Gewebe kann auch als Endlos - Gewebe in definierter Breite hergestellt werden. Dann schneidet man die gewünschte Länge für den zu schützenden Stamm von der Rolle ab, und verfährt wie zuvor beschrieben. Diese Ausführung bietet den Vorteil, daß man die Länge des Baumschutz - Gewebes exakt der Länge des zu schützenden Stammes anpassen kann.

Eine andere Form ist der bereits herstellerseits zu einem Schlauch vernähte oder als Schlauch gewebte Baumschutz in bestimmter Länge und von einem bestimmten Durchmesser. Diese Ausführung eignet sich zum Schutz von Jungpflanzen im Gartenbau, Forst oder Weinbau.

Ein erfindungsgemäßes Baumschutz - Gewebe bereitet in der Herstellung keine Schwierigkeiten. Die Kosten sind gering. Das verwendete Naturfasermaterial besteht aus nachwachsenden Rohstoffen und kann jederzeit beschafft werden. Die Struktur und Farbe passen sich der Landschaft an und wirken als nicht störend oder auffällig. Die vorkonfektionierten Einzelstücke als auch die Bahnenware als Rollen können problemlos und platzsparend gelagert werden. Die Anbringung kann von nur einer Person ohne besondere Vorkenntnisse erfolgen. Bei Vernähung des Baumschutzes bedarf es außer einer Ahle keines Werkzeuges. Der Baumschutz ist flexibel genug, um das Dickenwachstum des Baumes mitzumachen und es bedarf nach der ordnungsgemäßen Anbringung keiner weiteren Pflege. Ein wesentlicher Vorteil ist, daß das Baumschutzgewebe nach Erfüllung seiner Aufgabe nicht abgenommen und entsorgt werden braucht. Das erspart hohe Kosten und bringt für den Anwender Vorteile in ökologischer wie auch in ökonomischer Hinsicht.

Die Erfindung wird in den Figuren 1 und 2 dargestellt.

1 Längskanten mit Webkante

2 Kopfkante, eingefaßt und vernäht

3 Fußkante, eingefaßt und vernäht

4 Verbindung durch Metallklammern oder Vernähung mit Faden

Claims

Baumschutz - Gewebe Schutzansprüche

1. Baumschutz - Gewebe für neugepflanzte Bäume, Sträucher und Soltärgehölze als Schutz des Stammes gegen Wildverbiß und Fegen durch Schalenwild

dadurch gekennzeichnet, daß das

Baumschutz - Gewebe aus reinen Naturfaser - Material besteht und als textiles Flächengebilde in bestimmten Abmessungen eine konfektionierte, gebrauchsfertige Schutzhülle darstellt.

2. Baumschutz - Gewebe, nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das

Baumschutz - Gewebe aus einem Gewebe aus Kokosgarn, mit längsseitigen Webkanten und ausreißfest eingefaßten Kopf- und Fußkanten besteht.

3. Baumschutz - Gewebe, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Baumschutz - Gewebe aus einer anderen Naturfaser, wie z.B. Jute, Sisal, Hanf, Leinen, Baumwolle, Wolle, Ramie, Bast oder aus einem Gemisch aus zwei oder mehreren Sorten der Einzelfasern besteht.

4. Baumschutz - Gewebe, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Baumschutz - Gewebe eine bestimmte Anzahl Kett- und Schußfäden je Meßeinheit und ein bestimmtes Flächengewicht je Quadratmeter aufweist.

5. Baumschutz - Gewebe, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Baumschutz - Gewebe aus einem mechanisch verbundenen Vlies_/ Gewirk oder Geflecht besteht.

6. Baumschutz - Gewebe, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Baumschutz - Gewebe zusätzlich zu der mechanischen Verbindung eine Verfestigung aus einem organischen, wassei— festen, aber biologisch vollkommen abbaubaren Bindemittel erhält.

7. Baumschutz - Gewebe, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Baumschutz - Gewebe als Schlauch ausgeführt ist und einen bestimmten Durchmesser und eine bestimmte Länge aufweist.

8. Baumschutz - Gewebe, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Baumschutz - Gewebe als Endlosbahn mit einer definierten Breite auf Rollen gewickelt ist und die benötigten Einzellängen je Baum individuel abgeschnitten werden.