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Die Erfindung betrifft eine verbesserte Baumschutzmanschette, wie sie in der Landschaftspflege und im Gartenbau vor allem bei Neuanpflanzungen zur Anwendung kommt, um diese insbesondere vor Frostschäden und Wildverbiss zu schützen.
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In unterschiedlichen Ausführungen sind derartige Manschetten bekannt.
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Aus
DD 65 697 geht eine Baumschutzmanschette hervor, die aus einer zylindrisch geformten Kunststoff-Hartfolie besteht, die parallel zu ihren Längskanten mit Wellungen versehen ist, wobei die Manschette an den Kanten überlappend mit Spiralringen am Baumstamm gehaltert wird.
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Die
DD 72 149 beschreibt eine Manschette aus schraubenförmig gewundenen PVC-Hartfolienstreifen, die an den Folienrändern stachelartige Ausbiegungen und Lochungen aufweisen und mit Krampen aus PVC-Draht gehalten werden.
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Die
DE 10 2006 034 208 B3 offenbart eine Baumschutzmanschette in Form eines Kegelstumpfes aus einem biegsamen Material, wobei die Manschette mit ausreichender Überlappung um den Stamm gewickelt und gehalten werden kann, dass die beim Wachstum des Baumes auftretenden Kräfte das Material an den Stellen der Überlappung auseinanderschieben.
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Eine Schutzmanschette für Bäume und hochwachsende Sträucher offenbart
DE 20 2004 019 426 U1 . Sie wird durch mehrere vertikal angeordnete Pfosten gebildet an denen Gurtbandstücke mit Verschlusselementen an ihren Enden quer zur Pfostenachse befestigt sind.
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Eine aus einem vernetzten geschlossenzelligen Schaumstoff bestehende Schutzmanschette offenbart
DE 20 2010 009 716 U1 . Der einstückig ausgebildete Manschettenkörper weist senkrecht zur Umfangsrichtung verlaufende Schlitze auf und wird durch mehrere in Umfangsrichtung angeordnete Befestigungsgurte mit Steckverschlüssen am Baum oder an dem jeweiligen zu schützenden Gegenstand gehalten.
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Mit den genannten Baumschutzmanschetten verbindet sich das Problem, dass sie biologisch nicht abbaubar und arbeitsaufwendig in der Handhabung sind.
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Um dieses Problem zu überwinden offenbart
DE 92 16 676 U1 ein Baumschutz-Gewebe, das aus reinem Naturfasermaterial besteht und als gewebtes textiles Flächengebilde zum Einsatz kommt. Ein derartiges Baumschutz-Gewebe ist aufwendig und damit kostenintensiv in der Herstellung.
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Mit dem Ziel eine kostengünstigere Baumschutzmanschette bereitzustellen schlägt
DE 203 19 331 U1 vor, diese als gestepptes Flächengebilde aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Kokosfasern, Sisal, Jute oder Baumwolle oder aus einem Gemisch dieser Materialien zu fertigen, wobei das Flächengebilde mit mindestens einem eine raue Oberfläche besitzenden Faden gesteppt ist und an einer Seite der Manschette formstabilisierend ein Netz aufgebracht ist.
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Eine weitere aus nachwachsenden Rohstoffen bestehende Baumschutzmanschette geht aus
DE 20 2008 016 194 U1 hervor. Diese Manschette ist zweiteilig ausgebildet, wobei der untere Rand des oberen Teiles der Manschette den oberen Rand des unteren Teiles der Manschette überlappt mit dem besonderen Vorzug, dass das Messen des Stammumfanges und auch Kontrollen der Stammentwicklung, zum Beispiel auf das Vorliegen von Rindenschäden, problemlos durchgeführt werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, unter Beibehaltung des genannten Vorzuges eine verbesserte Baumschutzmanschette aus nachwachsenden Rohstoffen bereitzustellen, die kostengünstig herstellbar ist und auf einfache Art und Weise am Baum angebracht werden kann.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Baumschutzmanschette aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Kokosfasern, Sisal, Jute, Baumwolle oder aus einem Gemisch derartiger Rohstoffe dadurch gelöst, dass sie aus einer vernadelten Matte der nachwachsenden Rohstoffe gebildet ist an deren vertikal verlaufenden Enden jeweils ein stabförmiges Versteifungselement angeordnet ist.
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Mit der erfindungsgemäßen Baumschutzmanschette verbindet sich der besondere Vorzug, dass sie kostengünstig herstellbar und durch die Versteifungselemente der Aufwand für das Anbringen der Manschette an Gehölzen, insbesondere an Bäumen, gegenüber dem Stand der Technik wesentlich geringer ist. Außerdem ermöglichen Sie ein gleichmäßiges Abdecken der Rindenfläche des Gehölzes.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das stabförmige Versteifungselement aus Bambus, Holz, Schilfrohr oder dergleichen.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Matte zur Aufnahme des Versteifungselementes an ihren vertikalen Enden umgeschlagen und vernäht ist.
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Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Baumschutzmanschette sieht vor, dass an den vertikal verlaufenden Rändern ein aus Jute, Sisal oder Sackleinen bestehender Abschnitt angeordnet ist, der umgeschlagen und vernäht das Versteifungselement aufnimmt.
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Vorteilhafterweise weist die Matte an ihren horizontal verlaufenden Rändern zur Erhöhung ihrer Stabilität eine Naht auf.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Matte Schlitze, vorzugsweise in vertikal verlaufender Richtung, oder Durchbrüche, vorzugsweise kreisrunde Durchbrüche, auf.
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Zweckmäßigerweise besitzt die Matte (1) eine Dicke von 5 mm bis 10 mm.
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Im Folgenden soll die Erfindung an Hand von Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen
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1: die Seitenansicht einer erfindungsgemäße Baumschutzmanschette
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2: die prinzipielle Darstellung der Draufsicht auf eine Baumschutzmanschette gemäß 1.
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1 zeigt eine Baumschutzmanschette mit einer aus Kokosfasern bestehenden vernadelten Matte 1 in einer Dicke von .. mm. An den vertikal verlaufenden Rändern ist sie umgeschlagen und vernäht. Der umgeschlagene Abschnitt 2 der Matte 1 hat ein der Versteifung der Matte 1 dienenden Bambusstab 4 aufgenommen, wie aus 2 ersichtlich ist. An Stelle eines Bambusstabes können auch andere aus verrottbarem Material bestehende Stäbe verwendet werden. Deutlich ist zu erkennen, dass die Matte 1 an den horizontal verlaufenden Rändern eine Naht 3 aufweist. Die Matte 1 wird an den Rändern in einem solchen Maß umgeschlagen, dass die sich bildende Schlaufe dem Bambusstab einen festen Halt bietet. Die Matte 1 weist in einigermaßen gleichen Abständen voneinander angeordnete kreisrunde Durchbrüche 5 auf. Sie ermöglichen den Zugang von Luft bis zur Baumrinde. An Stelle der Durchbrüche 5 kann die Matte 1 auch in vertikaler Richtung verlaufende Schlitze aufweisen.
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Es hat sich als wirtschaftlich sinnvoll erwiesen, die Baumschutzmanschette in standardisierten unterschiedlichen Höhen und Breiten zu fertigen. Zweckmäßigerweise besitzt eine in großer Stückzahl benötigte Baumschutzmanschette eine Höhe von 95 cm bis 98 cm. Eine solche Höhe ermöglicht es, den Umfang des Baumstammes nach den geltenden Vorschriften in einer Höhe von 100 cm über dem Erdboden problemlos zu messen und die Kontrolle des Wachstums des Baumstammumfanges ebenfalls auf einfache Weise vorzunehmen. Ein weiterer Typ der erfindungsgemäßen Baumschutzmanschette hat eine Höhe von ca. 50 cm. Das ermöglicht es, bei gleichzeitiger Verwendung der beiden Manschetten einen Baumschutz bis zu einer Höhe von ca. 150 cm zu gewährleisten.
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Entsprechend dem Bedarf der Landschaftspflege und es Gartenbaues hat es sich als sinnvoll erwiesen, Baumschutzmanschetten in einer Breite beginnend bei 30 cm im Abstand von 10 cm bis zu einer Breite von 80 cm bereitzustellen.
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Durch die stabförmigen Versteifungselemente 4 kann die Manschette durch eine Person leicht um den zu schützenden Baumstamm gelegt werden. Arbeitsschutzhandschuhe, wie sie bei anderen z. B. die mit Draht zusammengehaltenen Schilfrohr-Matten benötigt werden, sind hier nicht erforderlich. Die erfindungsgemäßen Manschetten werden so um den Baumstamm gelegt, dass ihre Enden überlappen. Mittels einer aus Gummi oder einem anderen elastischen Material bestehenden Schnur wird die Matte 1 am Stamm gehalten, auch im weiteren wenn sich der Durchmesser des Stammes mit dessen Wachstum vergrößert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DD 65697 [0003]
- DD 72149 [0004]
- DE 102006034208 B3 [0005]
- DE 202004019426 U1 [0006]
- DE 202010009716 U1 [0007]
- DE 9216676 U1 [0009]
- DE 20319331 U1 [0010]
- DE 202008016194 U1 [0011]