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Die Erfindung betrifft zerlegbare Erdanker.
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Durch die Druckschrift
DE 20 2004 001 256 U1 ist ein zerlegbarer, ohne Werkzeug einzubringender Erdspiess bekannt. Dieser besteht aus einer Spitze aus einem Rundmaterial, einer runden Bodenplatte und einem Halterohr. Über ein Gewinde können die Spitze und das Halterohr miteinander verschraubt werden, wobei diese Bestandteile entsprechend ausgeführte Gewinde aufweisen. Die Bodenplatte befindet sich zwischen Spitze und Halterohr und wird durch diese Bestandteile fixiert. Beeinträchtigungen beim Gebrauch des Erdspießes sind durch die Verwendung einer Schraubenverbindung in Verbindung mit der Spitze und dem Halterohr im Zusammenhang mit dem Einsatz im Erdreich nicht auszuschließen. Die Druckschrift
DE 20 2010 008 187 U1 beschreibt einen Erdanker. Dieser besteht im Wesentlichen aus einem Ankerschaft, einem Halteelement und einer Ankerspitze. Das Halteelement besitzt dabei einen größeren Durchmesser als der Ankerschaft. Der Ankerschaft dient als Teil einer Befestigungsvorrichtung. Die Ankerspitze ist einteilig beispielsweise pyramidenförmig, kegelförmig oder als Flachmeißel mit einer linienförmigen Schneide ausgebildet. Der Ankerschaft und die Ankerspitze sind miteinander verschraubt. Der Materialeinsatz zur Realisierung eines derartigen Erdankers zur Erzielung einer großen Haltekraft ist nicht unerheblich.
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Der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfach zerlegbaren und ökonomisch günstig zu realisierenden Erdanker zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird mit den im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Die zerlegbaren Erdanker zeichnen sich insbesondere durch ihre einfache und gleichzeitig ökonomisch günstige Realisierung aus.
Dazu weist der zerlegbarer Erdanker
- – einen aus lösbar miteinander verbundenen Platten ausgebildeten und sowohl eine Spitze als auch einen Schaft aufweisenden Ankerteil und
- – eine die Platten am Schaft lösbar fixierenden Verbindungsplatte
auf.
Der zerlegbare Erdanker besteht im Wesentlichen damit aus den Platten, die leicht aus Metallblech ausgeschnitten werden können. Damit ergibt sich weiterhin eine einfache Lagerung mit einem minimalen Platzbedarf und ein einfacher Transport. Die Platten werden zur Realisierung des Erdankers einfach lösbar miteinander verbunden, so dass sich ein einfacher Aufbau vorhanden ist. Das erfolgt günstigerweise durch Zusammenstecken. Die Demontage in die Einzelteile in Form der einzelnen Platten ist ebenfalls leicht möglich. Die Spitze des Ankerteils dient der Platzierung insbesondere in einen nichtbindigen Boden, wie das ein Boden in Form von Erde und/oder Sand und/oder Kies ist. Die Spitze gewährleistet ein einfaches Eintreiben, wobei der montierte Erdanker in den Boden eingeschlagen wird. Natürlich kann dieser auch eingerüttelt oder eingedreht werden. Die Spitze muss dazu nicht zwangsläufig im Endenbereich spitz sein, sondern kann auch abgerundet oder abgestumpft ausgebildet sein. Die Spitze ist dabei ein Bestandteil eines spitzzulaufenden Ankerteils. Der Einsatz schließt eine Platzierung in einen bindigen Boden nicht aus. Das ist beispielsweise ein Betonkörper, in den der Erdanker vor dessen Aushärten eingebracht ist. Mit dem Aushärten wird der Erdanker in diesem Körper fixiert. Zerstörungsfrei ist dieser natürlich nicht wieder zu entfernen. Der Schaft des Ankerteils und/oder die Verbindungsplatte können vorteilhafterweise zum Einschlagen des zerlegbaren Erdankers genutzt werden. Der zerlegbare Erdanker ist ein im Boden eingetriebenes Befestigungselement für zu haltende Gegenstände. Ein derartiger Erdanker kann auch als Erdspiess bezeichnet werden. Insbesondere der Schaft und/oder die Verbindungsplatte können dazu der Befestigung beispielsweise eines Seiles oder einer Kette als weiteres Befestigungsmittel des Gegenstandes dienen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Schutzansprüchen 2 bis 11 angegeben.
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Das Ankerteil besteht nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 2 aus drei Platten. Eine erste Platte ist eine Spitze mit einem T-förmigen Schaft. Die Spitze dieser Platte stellt dabei ein gleichseitiges Dreieck dar. Zwei zweite Platten sind längs geteilte Spitzen mit einem L-förmigen Schaft. Die zweiten Platten sind dazu als spitzwinklige Dreiecke ausgebildet. Letztere werden dazu mit ihrer längsten Kante an der erste Platte platziert, wobei die längsten Kanten der zweiten Platten und die Mittelachse der ersten Platte jeweils einschließlich des Schaftes die gleiche Länge aufweisen.
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Die zweiten Platten besitzen nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 3 jeweils mindestens einen Haken an zueinander verschiedenen Positionen und korrespondierend zu dem jeweiligen Haken der jeweils anderen zweiten Platte eine Aussparung für den jeweiligen Haken. Weiterhin weist die erste Platte Öffnungen für die Haken auf, so dass ein Bereich der ersten Platte zwischen Haken und zweiten Platten lösbar platzierbar sowie die Haken sich sowohl in den Aussparungen befinden als auch in den Aussparungen zum Lösen und Befestigen bewegbar ist.
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Die zweiten Platten sind nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 4 rechtwinklig zur ersten Platte angeordnet, so dass die Platten im Querschnitt des Ankerteils ein Kreuz sind.
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Die Verbindungsplatte besitzt nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 5 eine kreuzförmig ausgebildete Öffnung zum Durchtritt der quer zur Längsrichtung des Ankerteils angeordneten Schenkel des Schaftes. Der Mittelteil der kreuzförmig ausgebildeten Öffnung ist weiterhin größer als die in Längsrichtung angeordneten Schenkel des Schaftes ausgebildet und die in Längsrichtung angeordneten Schenkel des Schaftes sind länger als die Dicke der Verbindungsplatte. Damit sind die Platten durch Drehen der Verbindungsplatte in Längsrichtung einfach fixier- oder lösbar. In Fortführung weist die Verbindungsplatte nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 6 einen Anschlag und eine lösbare Befestigungsschraube für wenigstens eine Platte auf. Damit wird ein fester Halt der Platten und der Verbindungsplatte gewährleistet.
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Die Verbindungsplatte besitzt nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 7 günstigerweise wenigstens einen Durchbruch als Teil einer Befestigungseinrichtung. Der Durchbruch kann dazu beispielsweise als Öse oder Teil einer Schrauben- oder Klemmverbindung genutzt werden.
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Nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 8 besitzt die erste Platte und/oder die zweite Platte mindestens eine Öffnung. Die Öffnung erhöht den festen Sitz im Boden, wobei Boden diese Öffnungen durchdringt.
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Die Verbindungsplatte weist nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 9 wenigstens eine hakenförmige Befestigungseinrichtung für eine lösbare Befestigung einer Montageplatte auf. Diese besitzt weiterhin eine Öffnung zum Durchtritt der quer zur Längsrichtung der Spitze angeordneten Schenkel des Schaftes. Damit kann diese einfach auf der Verbindungsplatte lösbar befestigt werden.
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Die Montageplatte besitzt nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 10 günstigerweise eine U-schalenförmige Form mit Flanschen an den Schenkeln. Die Flansche sind damit beabstandet zur Verbindungsplatte angeordnet. Mittels Öffnungen in den Flanschen können dadurch leicht Schraubenverbindungen realisiert werden, wobei sich im Zwischenraum der Schraubenkopf oder die Gewindemutter befindet.
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Die Montageplatte besitzt nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 11 wenigstens eine Öffnung als Teil einer Befestigungseinrichtung. Diese kann als Öse oder als Teil einer Schrauben- oder Klemmverbindung genutzt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen jeweils prinzipiell dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 ein zerlegbarer Erdanker in einer Perspektivansicht,
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2 ein zerlegbarer Erdanker in einer Seitenansicht
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3 eine erste Platte eines zerlegbaren Erdankers und
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4 eine zweite Platte eines zerlegbaren Erdankers.
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Ein zerlegbarer Erdanker besteht im Wesentlichen aus einer ersten Platte 1, zwei zweiten Platten 2 jeweils als Platten 1, 2, die zusammen ein Ankerteil sind, und einer Verbindungsplatte 3.
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Es zeigen
die 1 einen zerlegbaren Erdanker in einer prinzipiellen Perspektivansicht und
die 2 einen zerlegbaren Erdanker in einer prinzipiellen Seitenansicht.
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Die erste Platte 1 ist eine Spitze 4 in Form eines gleichseitigen Dreiecks mit einem T-förmigen Schaft 5. Die zwei zweiten Platten 2 sind längs geteilte Spitzen 6 in Form von rechtwinkligen Dreiecken mit einem L-förmigen Schaft 7. Eine zweite Platte 2a besitzt an der Kathete drei Haken 8 und zwei Aussparungen 9. Die andere zweite Platte 2b weist an der Kathete zwei Haken 8 und drei Aussparungen 9 auf. Die erste Platte 1 besitzt fünf Öffnungen 10 zum Durchtritt der Haken 6 sowie zum Bewegen der Haken 6 zum Einhaken oder Aushaken der zweiten Platte 2. Die Aussparungen 9 sind korrespondierend zu den Haken 8 angeordnet und so ausgebildet, dass die Haken 8 zum Ein- und Aushaken in der jeweiligen Aussparung 9 sowie in den Öffnungen 10 der ersten Platte 1 bewegbar sind.
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Dazu zeigen
die 3 eine erste Platte 1 eines zerlegbaren Erdankers und
die 4 eine zweite Platte 2 eines zerlegbaren Erdankers jeweils in einer prinzipiellen Darstellung.
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Die Anzahl der Haken 8 und der Aussparungen 9 sind beispielhaft. Zur Realisierung eines Erdankers sind wenigstens ein Haken 8 und eine Aussparung 9 je zweite Platte 2 notwendig. Mit einer derartigen Ausgestaltung der Platten 1, 2 ist ein Bereich der ersten Platte 1 zwischen Haken 8 und zweiten Platten 2 lösbar platzierbar. Weiterhin befinden sich die Haken 8 sowohl in den Aussparungen 9 und sind in den Aussparungen 9 zum Lösen und Befestigen bewegbar. Die zweiten Platten 2 sind rechtwinklig zur ersten Platte 1 angeordnet, so dass die Platten 1, 2 im Querschnitt des Ankerteils ein Kreuz sind. Die Verbindungsplatte 3 besitzt eine kreuzförmig ausgebildete Öffnung 13 zum Durchtritt der quer zur Längsrichtung des Ankerteils angeordneten Schenkel 11 des T-förmigen Schaftes 5 der ersten Platte 1 und der L-förmigen Schäfte 7 der zweiten Platten 2. Der Mittelteil der kreuzförmig ausgebildeten Öffnung 13 ist größer als die in Längsrichtung angeordneten Schenkel 12 der Schäfte 5, 7 ausgebildet. Diese Schenkel 12 sind weiterhin länger als die Dicke der Verbindungsplatte 3, so dass die Platten 1, 2 durch Drehen der Verbindungsplatte 3 in Längsrichtung befestigbar sind. Die Verbindungsplatte 3 weist einen Anschlag und eine lösbare Befestigungsschraube für wenigstens eine Platte 1, 2 auf, so dass die Platten 1, 2 und die Verbindungsplatte 3 fest fixierbar sind. Die Verbindungsplatte 3 besitzt wenigstens einen Durchbruch 14 als Teil einer Befestigungseinrichtung.
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Die Verbindungsplatte 3 kann mit hakenförmigen Befestigungseinrichtungen 15 für eine lösbare Befestigung einer Montageplatte 16 ausgestattet sein. Die Montageplatte 16 besitzt eine Öffnung 17 zum Durchtritt der quer zur Längsrichtung der Spitze angeordneten Schenkel 11 der Schäfte 5, 7. Die Montageplatte 16 ist U-schalenförmig ausgebildet und besitzt Flansche 18 an den Schenkeln. Weiterhin besitzt die Montageplatte 16 im Bereich der Flansche 18 wenigstens eine Öffnung 19 als Teil einer Befestigungseinrichtung.
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Die erste Platte 1 und die zweiten Platten 2 können jeweils mindestens eine Öffnung 20 besitzen.
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Die Platten 1, 2, die Verbindungsplatte 3 und die in einer Ausführungsform vorhandene Montageplatte 16 bestehen aus Stahl oder einem Kunststoff.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004001256 U1 [0002]
- DE 202010008187 U1 [0002]