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Die Erfindung betrifft einen Anschlagstock.
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Aus der
US 5,361,617 A ist ein herkömmlich geformter Schlagzeugstock mit einem Polymer-Überzug auf einem Spielende bekannt. Das Spielende ist in herkömmlicher Art und Weise auf eine Verdickung folgend eingeschnürt. Wie von zahlreichen Schlagzeugstöcken bekannt, läuft der Schaft des Schlagzeugstocks auf das Spielende hin konisch zu.
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Neben Polymer-Überzügen sind im Stand der Technik Kappen aus einem synthetischen Material gezeigt, welche allerdings eine gewisse Struktur auf ihren Oberflächen aufweisen. Die
US 7,514,618 B2 zeigt solche Kappen aus synthetischem Material. Auch gemäß
US 7,514,618 B2 sind solche Kappen auf Spielenden herkömmlicher Schlagzeugstöcke angeordnet, die zum Spielende hin konisch zulaufen.
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Die Erfindung betrifft dagegen allgemein einen Anschlagstock im Sinne von Begriffen wie Capstick, Trommelstock, Drumstick, Schlagzeugstock, Schlagzeugstick, Rhythmusstock, Rhythmstick, Perkussionsstock, Percussionstick, Malletstick, Beatingstick, Materialstick, etc. Somit ist ein Anschlagstock für Instrumente und Materialien gemeint, die resonanzfähig sind. Mit einer Erregung durch den Anschlagstock wird auf solchen Instrumenten bzw. Materialien ein Geräusch bzw. ein Ton hörbar. Eine materialtypische Eigenschwingung des Instruments bzw. des Materials klingt zurück. Diese Eigenschwingung des Materials bzw. Instruments kann sowohl hörbar und/oder auch für den menschlichen Körper fühlbar sein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anschlagstock vorzuschlagen, der einen robusten Schaft aufweist und gute Eigenschaften beim Spielen hat, insbesondere hinsichtlich eines Rückfedereffekts, dem sogenannten Rebound.
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Gemäß der Erfindung weist der Anschlagstock einen Schaft mit zumindest einem gerundeten Spielende auf. Auf dem Spielende bzw. auf zumindest einem der Spielenden ist eine Gummi-Kappe angeordnet, die insbesondere aus einem Naturkautschuk oder aus einer Kautschuk-Rezeptur besteht. Das jeweilige Spielende ist mittels der Gummi-Kappe ummantelt, wobei die Gummi-Kappe nur eine einzige Öffnung aufweist. Die einzige Öffnung umgibt den Schaft. Die Gummi-Kappe berührt das jeweilige Spielende unmittelbar mit ihrer Innenfläche ohne Lufteinschluss.
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Die Materialwahl für die Gummi-Kappe erlaubt gute Eigenschaften des Anschlagstocks beim Spielen, weil insbesondere die Kappe selbst für einen guten Rebound sorgt. Die erfindungsgemäße Gummi-Kappe ist selbsthaftend auf dem Anschlagstock befestigt. Somit kommt es zu keinerlei Störungen der Vibrationsweitergabe durch andere Materialien, beispielsweise Klebstoffe, oder Luft.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Anschlagstocks hat die Gummi-Kappe eine einzige Wandung. Die einzige Wandung ist durchgehend gleich dick und weist dem Spielende abgewandt eine geglättete Oberfläche auf, die frei von Nähten, Graten und Ansatz-Punkten ist.
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Erfindungsgemäße Anschlagstöcke nach einer solchen vorteilhaften Ausführungsform sind in einem vorteilhaften erfindungsgemäßen Verfahren gefertigt, wonach zunächst ein Schaft mit einem über seine vollständige Länge konstanten Durchmesser an seinen Spielenden abgerundet wird. In einem weiteren Verfahrensschritt wird die Gummi-Kappe auf das jeweilige Spielende aufgebracht, ohne dass eine Verklebung stattfindet.
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Die Fertigung der Gummi-Kappe umfasst einen Formungsprozess, beispielsweise ein Spritzgußverfahren in oder um eine Form mit Naturkautschuk oder einer Kautschuk-Rezeptur. Dabei entsteht eine rohe Gummi-Kappe, die in einem weiteren Verfahrensschritt geglättet wird. Dabei werden aus dem Formungsprozess stammende Nähte, Grate oder Ansatz-Punkte beseitigt.
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Erfindungsgemäße Anschlagstöcke mit Gummi-Kappen auf beiden Spielenden haben einen zentrierten Schwerpunkt in der Schaft-Mitte. Dadurch entstehen besondere Spieleigenschaften, die ein, auf die die Enden eines Anschlagstockschaftes bezogener unsymetrischer Anschlagstock nicht aufweist. Zu dem wird der Anschlagstock in seiner Basisfunktion ergänzend, während der rhytmischen Anwendung im Spiel, gleichzeitig auch als Jonglage-Anschlagstock nutzbar.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Anschlagstocks ist die unmittelbar das Spielende ummantelnde Gummi-Kappe als eine kurze Unterkappe auf dem Spielende angeordnet. Dabei ist eine längere Deck-Kappe die Gummi-Kappe vollständig und den Schaft teilweise ummantelnd angeordnet. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform liegen zwei gleichartige, unterschiedlich lange Gummi-Kappen ohne Lufteinschluss übereinander. Zu einem vernachlässigbaren, ringförmigen Lufteinschluss kommt es allenfalls an dem offenen Ende der Unterkappe im Übergangsbereich zur Deck-Kappe. In besonders vorteilhaften Ausführungsformen ist das offene Ende der Unterkappe jedoch derart abgerundet bzw. geformt, so dass es sich mit seiner äußeren Fläche an den Schaft anschmiegt. Ein Lufteinschluss zur Deck-Kappe entsteht somit nicht zwingend.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist in Richtung zur Mitte des Schafts hin, in einem benachbarten Abschnitt zur Kappe, insbesondere beabstandet zur Gummi-Kappe, eine Gummi-Hülse auf dem Schaft angeordnet.
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Neben ästhetischen Vorteilen im Erscheinungsbild des Anschlagstockes kann gezielt die Handhabung und der Klang bzw. die Vibrationsweitergabe beeinflusst werden, je nach Demonsionierung der Gummi-Hülse.
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Wie bereits zum Fertigungsverfahren des Anschlagstocks ausgeführt, hat der Schaft gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform über seine gesamte Länge hinweg einen konstanten Außendurchmesser. Damit unterscheidet sich die Form des Schafts deutlich von den etablierten Schlagzeugstöcken mit konisch zulaufendem Schaft zu den Spielenden hin.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Figuren näher erläutert. Gleichen Bauteilen sind gleiche Bezugszeichen zugewiesen, wobei nicht alle Bezugszeichen in allen Figuren eingetragen sind, um die Übersicht zu erhalten. Es zeigen:
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1a eine perspektivische Ansicht auf einen Anschlagstock gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel mit einer Gummi-Kappe an einem Spielende,
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1b einen Axial-Schnitt durch den Anschlagstock gemäß erstem Ausführungsbeispiel aus 1a,
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2a eine perspektivische Ansicht auf einen Anschlagstock gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel mit einer mit einer Deck-Kappe überzogenen Gummi-Kappe auf zwei Spielenden,
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2b einen Axial-Schnitt durch den Anschlagstock gemäß zweitem Ausführungsbeispiel aus 2a,
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3 eine perspektivische Ansicht auf eine rohe Gummi-Kappe,
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4 eine perspektivische Ansicht auf eine geschliffene Gummi-Kappe und
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5 eine perspektivische Ansicht auf eine Gummi-Hülse.
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In den 1a, 1b, 2a und 2b sind erfindungsgemäße Anschlagstöcke 1, 1' gemäß zwei Ausführungsbeispielen dargestellt.
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In einem ersten Ausführungsbeispiel (1a, 1b) hat der Anschlagstock 1 einen Schaft 4 mit einem über seine gesamte Länge hinweg konstanten Außendurchmesser, abgesehen von einem an gerundeten Spielende 2. Der Schaft 4 des ersten Ausführungsbeispiels weist lediglich ein gerundetes Spielende 2 auf. Ein zweites Spielende 3 gemäß erstem Ausführungsbeispiel. ist gerade geschnitten, so dass der konstante Außendurchmesser des Schafts 4 bis zu einem kantigen Abschluss geführt ist.
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Ein solcher Anschlagstock kann kostengünstiger gefertigt werden.
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Der Schaft 4 kann aus unterschiedlichen Materialien bestehen, die unterschiedliche Materialeigenschaften aufweisen. Materialien vorteilhafter Ausführungsform sind beispielsweise Naturmaterialien wie Holz oder synthetische Materialien wie Kunststoffe aller Art und Metalle aller Art. Maßgebend ist die Zug- und Druckstabilität des Schaftmaterials, so dass eine Schlagstabilität gewährleistet ist. Die Schaftmaterialien können sowohl starr sein, aber auch eine Eigenflexibilität in Form einer Eigenrückfederung aufweisen. Die vorgenannten Materialien können sowohl Vollmaterialrundstäbe, als auch Hohlrundstäbe sein. Hohlrundstäbe bestehen am Ende entweder aus Vollmaterial oder sind mit Vollmaterialstopfen versehen, welche exakt die vorgenannte und beschriebene Innenrundung der Gummikappen aufweisen, so dass ein fester verklebungsfreier Sitz auf dem Anschlagstock ohne Lufteinschlüsse gewährleistet ist.
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Der erfindungsgemäße Anschlagstock weist an zumindest einem Ende des Schafts 4 eine Radiusendverrundung auf. Die Gummi-Kappe 5 wird hierdurch innenseitig kantenfrei belastet. Eine Beschädigung, die sonst nach relativ kurzen Spielzeiten auftreten könnte, entfällt. Bei einer beispielsweise zylindrischen Endkante des Schafts 4 würde die Gummi-Kappe, zunächst innenseitig, durch einen Schlag mit dem Anschlagstock auf einen Gegenstand oder ein Instrument, Schaden nehmen. Die erfindungsgemäße Rundung verlängert daher die Lebensdauer des Anschlagstockes. Die kantenfreie Innenbelastung der Gummi-Kappe und die kantenfreie Schlagbelastung des zu bespielenden Materials und/oder der Instrumente gemäß der Erfindung sorgen insgesamt für eine Langlebigkeit der Musikinstrumente.
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Schaftdurchmesser erfindungsgemäßer Schäfte sind besonders vorteilhaft größer oder gleich 2 mm, bis die Grenze der Spielbarkeit erreicht ist. Der Innendurchmesser der Gummi-Kappen auf den Spielenden ist erfindungsgemäß grundsätzlich 1/10 mm bis 2/10 mm kleiner gewählt als der Schaftdurchmesser des Schafts 4 selbst. Dies begünstigt die selbsthaftende Eigenschaft der Gummi-Kappen und ihre Anordnung auf den Spielenden 2, 3 ohne Lufteinschlüsse.
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Die Schaftlänge des Anschlagstockes 1, 1' kann bei spielbaren, kurzen Längenmaßen beginnen und stufenlos in der Länge aufwärts gesteigert werden, bis die Grenze der Spielbarkeit erreicht wird. Die Erfindung umfasst auch Teleskopschäfte.
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Auf dem ersten Spielende 2 des Anschlagstockes 1 gemäß erstem Ausführungsbeispiel ist eine Gummi-Kappe 5 angeordnet, wobei erfindungsgemäß die Gummi-Kappe selbsthaftend auf dem Spielende befestigt ist. Besonders vorteilhaft ist die Gummi-Kappe 5 kleiner dimensioniert als der Außendurchmesser des Schafts 4. Die Rundung an dem Spielenden 2 entspricht erfindungsgemäß der die Gummi-Kappe 5 einseitig abschließenden Rundung. Dabei bleibt die Dicke der Wandung der Gummi-Kappe 5 durchgehend konstant. Es kommt allenfalls zu geringfügigen Dickenunterschieden durch Einschnürungen des Materials um den Schaft 4, beziehungsweise durch ein zu starkes Aufziehen der Gummi-Kappe 5 in Richtung der Mitte des Schafts 4.
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Das zweite Ausführungsbeispiel zeigt einen Schaft 4' mit zwei gerundeten Spielenden 2', 3' (2a, 2b). Auf beiden Spielenden 2', 3' sind Gummi-Kappen 5' und Deck-Kappen 6' angeordnet.
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Gemäß zweitem Ausführungsbeispiel ist die Gummi-Kappe 5' als eine kurze Unterkappe ausgeführt. Die kurze Unterkappe und einen an die Unterkappe angrenzenden Abschnitt des Schafts 4' ummantelnd umgibt eine Deck-Kappe 6' die Gummi-Kappe 5' vollständig.
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Die Deck-Kappe 6' entspricht im Wesentlichen der Gummi-Kappe 5'. Die Durchmesser der Kappen 5', 6' sind leicht unterschiedlich, vor allem deren Längen.
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Vorzugsweise bestehen beide Kappen 5, 5', 6' aus dem gleichen Material, insbesondere aus einem Natur-Kautschuk oder einer Kautschuk-Rezeptur.
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In 3 ist eine rohe Gummi-Kappe 5'' gezeigt. Die rohe Gummi-Kappe 5'' ist ein Zwischenprodukt nach einem formgebenden Herstellungsprozess, beispielsweise einem Spritzgussverfahren. Die rohe Gummi-Kappe 5'' weist an ihrer Oberfläche noch einen Angusspunkt 9 und Grate 8 auf, die durch den formgebenden Herstellungsprozess bedingt sind. Erfindungsgemäße Gummi-Kappen 5, 5' sind frei von solchen Ansatzpunkten, Graten oder Nähten (vgl. 1A, 1B, 2A, 2B und 4).
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In 5 ist eine Gummi-Hülse 7 perspektivisch dargestellt, wie sie an die Gummi-Kappe 5 bzw. die Kappen 5', 6' anschließend auf den Schaft 4, 4' aufschiebbar ist, auch nachdem die Gummi-Kappen bereits aufgezogen sind. Auch hier ist vorzugsweise ein Natur Kautschuk oder eine Kautschuk-Rezeptur als Material verwendet. Die Materialeigenschaften des Natur-Kautschuks bzw. der jeweiligen Kautschuk-Rezeptur erlauben es dem Spieler des Musikinstruments eine Vibrationseigenschaft desselben zu steuern.
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Gegebenenfalls dienen solche Hülsen 7 auch lediglich der Orientierung des Musikers bzw. verbessern sie die Handhabung des Musikinstruments.
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Sowohl die Gummi-Kappe 5, 5' wie auch die Deck-Kappe 6' und/oder die Gummi-Hülse 7 sind radial außen abgerundet, so dass die Oberfläche der jeweiligen Kappe oder Hülse im Grenzbereich zum Schaft 4, 4' angepasst geformt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 5361617 A [0002]
- US 7514618 B2 [0003, 0003]