-
Die Erfindung betrifft eine quaderförmig ausgebildete, flache Bauplatte, insbesondere eine auf einem in geeigneter Weise verfestigten und ausreichend nivellierten Untergrund verlegbare Terrassenplatte. Diese Terrassenplatte weist eine Deckfläche, eine im wesentlichen gleichgroße Bodenfläche und vier schmalen Seitenflächen auf.
-
Wenn die vorgenannten Terrassenplatten jedoch fugenfrei verlegt werden, sollen. ergeben sich einige Probleme. Aus praktischen Gründen wird beim Verlegen der Terrassenplatten die nächste Platte so eng wie möglich an die bereits liegenden Platten verbracht, was bei dem Gewicht handelsüblicher Terrassenplatte relativ kraftaufwendig ist. Durch weiteres Schieben wird dann versucht, die Schmalseiten dieser Terrassenplatte weitestgehend an die entsprechenden Schmalseiten der bereits verlegten Terrassenplatten heranzuführen, damit zwischen den Platten keine Fuge verbleibt.
-
Praktische Erfahrungen zeigen jedoch immer wieder, dass ein fugenfreies Verlegen mit derartig ausgebildeten Terrassenplatten nahezu unmöglich ist. Dies ergibt sich im wesentlichen dadurch, dass mehr oder weniger große Partikel, beispielsweise Sandkörner und Betonsplitter, welche sich auf dem verfestigten und nivellierten Untergrund zwangsläufig immer befinden oder beim Plazieren bzw. Heranschieben der jeweils neuen Terrassenplatte an die bereits liegenden Terrassenplatten vom Untergrund abgelöst werden, durch die von der Plattenunterseite und den Seitenflächen gebildeten Kanten der neu zu platzierenden Terrassenplatte erfasst werden und sich zwischen die Seitenflächen der bereits verlegten Platten und der jeweils neuen Terrassenplatte schieben. Die entsprechenden Seitenwände können in einer derartigen Situation nur dann eng aneinander geführt werden, wenn man die sich zwischen den Seitenflächen befindlichen Partikel mit einem entsprechenden Werkzeug, beispielsweise einer Fugenkelle, einem Schraubendreher o. ä., entfernt.
-
Das ist in nachteiliger Weise äußerst zeitaufwendig und führt zwangsläufig zu einer, gegenüber dem Auftraggeber der jeweiligen Bauleistung, meist nicht durchsetzbaren Kostenerhöhung.
-
Ein wesentlicher Nachteil der vorstehend genannten Terrassenplatten besteht also insbesondere darin, dass bei ihrer Verlegung auf einem in geeigneter Weise verfestigten und ausreichend nivellierten Untergrund keine gleichmäßig fugenfreie Verlegung möglich ist, da sich in undefinierter Weise zwischen die Seitenflächen benachbarter Terrassenplatten eine Anzahl von Partikeln des Untergrundes schieben, welche ein für fugenfreien Verlegen erforderliches, enges Anlegen der Seitenflächen benachbart angeordneter Terrassenplatten verhindern.
-
Um ein nahezu fugenfreies Verlegen von Terrassenplatten unabhängig von den Partikeln des Baugrundes zu ermöglichen, sind im Baugewerbe spezielle, kreisförmig oder viereckig ausgebildete Kunststofflager bekannt, welche auf der Oberfläche schmale, kreuzförmig angeordnete Nasen, Zungen oder Stifte aufweisen. Diese Kunststofflager werden unterhalb der zu verlegenden Terrassenplatten dort platziert, wo die vier Ecken benachbarter Terrassenplatten zusammentreffen. Die Materialstärke der Nasen, Zungen oder Stifte definiert die minimale Fugenbreite. Um bei Einsatz dieser Kunststofflager einen Hohenausgleich zu ermöglichen, kann eine bestimmte Anzahl von relativ dünnen Ausgleichsscheiben unter dem jeweiligen Kunststofflager platziert werden.
-
Nachteil bei dieser Art der Terrassenplatten-Verlegung ist jedoch der Bedarf an zusätzlichen Bauteilen und die Tatsache, dass ein großer Teil der Plattenfläche nach Verlegung der Terrassenplatten hohl liegt und ein Plattenbruch bei Belastung nicht ausgeschlossen ist. Darüber hinaus bleibt in jedem Fall jedoch eine, meist unerwünschte, Restfuge.
-
Aus der Patentliteratur sind u. a. Beton-Pflastersteine und Beton-Formsteine bekannt, welche eingesetzt werden, um Bodenflächen zu befestigen und gleichzeitig eine gewisse Nivellierung zu sichern. Genannt werden können in diesem Zusammenhang die Lösungen gemäß der deutschen Patentanmeldung
DE 195 21 306 A1 und der europäischen Patentanmeldung
EP 0 504 536 A1 .
-
Bei den in den vorstehend zitierten Schutzdokumenten vorgeschlagenen Beton-Elementen lediglich sind an zwei, einander gegenüberliegenden Seitenflächen gleichartig ausgebildete Ausnehmungen vorgesehen. Die Verlegung der Beton-Elemente wird so vorgenommen, dass die mit Ausnehmungen versehenen Seitenflächen ohne Rücksicht auf Bildung von mehr oder weniger großen Fugen aneinander liegen.
-
Ziel dieser Verlegungsform ist in erster Linie die Schaffung einer verbesserten Entwässerungsmöglichkeit, damit Niederschlagswasser nicht nur durch die Fugen zwischen einzelnen Beton-Steinen, sondern durch eine Art unter den Steinen geschaffenen Drainagekanal schneller abfließen kann. Für eine fugenfreie Verlegung von Terrassenplatten sind derartige Konstruktionen jedoch völlig ungeeignet.
-
Ausgehend von den genannten Mängeln des Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Lösung für quaderförmig ausgebildete, flache Bauplatten, insbesondere für auf einem in geeigneter Weise verfestigten und ausreichend nivellierten Untergrund verlegbare Terrassenplatten, anzugeben, welche mit hoher Qualität ohne besonderen technischen Aufwand schnell und unter Vermeidung zeit- und kostenaufwendiger Nacharbeiten fugenfrei verlegt werden können.
-
Diese Aufgabe wird durch die in dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 beschriebenen Merkmale gelöst. In den Unteransprüchen sind weitere, anwendungsbezogene Präzisierungen beschrieben.
-
Entsprechend der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die durch die Seitenflächen und die Bodenfläche gebildeten Kanten mittels Materialabtrag jeweils durch eine sich linienförmig erstreckende Fase ersetzt.
-
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die durch die Seitenflächen und die Bodenfläche gebildeten Kanten mittels Materialabtrag jeweils durch eine viertelkreisförmige, sich linienförmig erstreckende Ausnehmung ersetzt.
-
Nach einer zusätzlichen günstigen Weiterbildung der Erfindung sind die durch die Seitenflächen und die Bodenfläche der Terrassenplatte gebildeten Kanten mittels Materialabtrag jeweils durch eine rechtwinklige, sich linienförmig erstreckende Ausnehmung ersetzt.
-
Überraschender Weise ist festgestellt worden, dass durch den vorstehend beschriebenen Materialabtrag ein ausreichender großer Raum zur Aufnahme von den mehr oder weniger großen Partikeln, beispielsweise Sandkörner und Betonsplitter, welche von dem jeweiligen Baugrund beim Verschieben von zu verlegenden Terrassenplatten abgelöst und zusammengeschoben werden, dann bereitstellbar ist, wenn bei den Terrassenplatten nach Kantenbearbeitung durch einen definierten
-
Materialabtrag entweder
der Fasenwinkel im Kantenbereich der Terrassenplatte eine Größe von bevorzugt 45° aufweist und der horizontale und vertikale Einzug der Fase bevorzugt 12 mm beträgt,
der Radius der viertelkreisförmige Ausnehmung im Kantenbereich der Terrassenplatte eine Größe von 10 bis 15 mm, bevorzugt 12 mm aufweist
oder
die Kantenlänge der Querschnittsfläche der rechtwinkligen Ausnehmung im Kantenbereich der Terrassenplatte 10 bis 15 mm, bevorzugt 12 mm, beträgt.
-
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind als Merkmale in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.
-
Es zeigen:
-
1 die bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Terrassenplatte in Ansicht von unten,
-
2 die in 1 gezeigte Ausführungsform der Erfindung in Ansicht von oben,
-
3 die Darstellung der Ansicht eines Schnittes längs der Linie A...A gemäß der in 1 gezeigten Ausführungsform der Erfindung,
-
4 die Schnittdarstellung des Stoßbereichs zweier fugenfrei verlegter Terrassenplatten gemäß der 1 bis 3,
-
5 eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung in Darstellung eines Längsschnittes, sowie
-
6 eine zusätzliche Weiterbildung der Erfindung in Darstellung eines Längsschnittes.
-
Die in den 1 und 2 in Seitenansicht bzw. Draufsicht und in 3 als Ansicht eines Schnittes längs der Linie A...A gemäß 2 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen, die Form eines Rechtecks aufweisende Terrassenplatte 10 ist an ihrer Bodenfläche 12 mit vier, jeweils als eine 45°-Fase ausgebildeten Ausnehmungen 11 versehen, welche durch einen definierten Materialabtrag an den jeweils von einer der vier Seitenflächen 14 und der Bodenfläche 12 gebildeten Kanten erzeugt worden sind.
-
Wenn derart ausgebildete Terrassenplatten auf einem in geeigneter Weise verfestigten und ausreichend nivellierten Untergrund 16 fugenfrei verlegt werden, kann – wie in 4 in Schnittansicht schematisiert dargestellt – die jeweils neue Terrassenplatte 10 an die bereits auf dem Untergrund 16 verlegten Terrassenplatten 10' durch geeignetes Schieben bzw. Verschieben mit ihren Seitenflächen 14 an die jeweiligen freien Seitenflächen 14' der bereits verlegten Terrassenplatten 10' herangebracht werden. Die dabei auf dem Untergrund 16 befindlichen oder sich eventuell bei dem Schiebevorgang von dem Untergrund 16 lösenden Sand- oder Betonpartikel (in 4 nicht dargestellt) werden in den durch die zwischen den an den Seitenflächen 14 bzw. 14' erfindungsgemäß vorhandenen Fasen 11 bzw. 11' gebildeten Freiraum 15 transportiert. Sie verbleiben dort unberücksichtigt und ohne jegliche störende Wirkung auf die gewünschte fugenfreie Verlegung der Terrassenplatten 10, 10'.
-
Der Fasenwinkel im Kantenbereich der Terrassenplatte 10, 10' hat eine Größe von 45°, wobei der horizontale und vertikale Einzug der jeweiligen Fase 12 mm beträgt. Der sich linienförmig erstreckende Freiraum 15 weist eine dreieckförmige Querschnittsfläche auf.
-
In den 4 und 5 sind Terrassenplatten 20 und 30 dargestellt, bei welchen die an den Kanten zwischen den jeweiligen Seitenflächen 24 bzw. 34 und den Bodenflächen 22 bzw. 32 der Terrassenplatten vorhandenen Ausnehmungen als Viertelkreis 21 bzw. als Quadrat 31 ausgebildet sind. Die Deckflächen der Terrassenplatten sind mit 23 bzw. 33 bezeichnet.
-
Der Radius der viertelkreisförmige Ausnehmung 21 im Kantenbereich der Terrassenplatte 20 weist eine Größe von 12 mm auf. Die Kantenlänge der Querschnittsfläche der rechtwinkligen Ausnehmung 31 im Kantenbereich der Terrassenplatte 30 beträgt gleichermaßen 12 mm.
-
Beim fugenfreien Verlegen gleichartiger Terrassenplatten 20 bzw. 30 entstehen zwischen den Seitenflächen der benachbarten Platten entweder ein sich linienartig erstreckender Freiraum mit halbkreisförmiger bzw. rechteckiger Querschnittsfläche zur Aufnahme der beim fugenfreien Verlegen auf dem Untergrund befindlichen, störenden Partikel.
-
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19521306 A1 [0008]
- EP 0504536 A1 [0008]