DE202011108226U1

DE202011108226U1 - Vorrichtung zur Dichtigkeitsprüfung von Rohrleitungen

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Publication number: DE202011108226U1
Application number: DE201120108226
Authority: DE
Original assignee: Minimax GmbH and Co KG
Current assignee: Minimax GmbH and Co KG
Priority date: 2011-11-24
Filing date: 2011-11-24
Publication date: 2012-01-31
Anticipated expiration: 2021-11-25
Also published as: DE202012006442U1

Abstract

Vorrichtung zur Dichtigkeitsprüfung von Rohrleitungen, insbesondere von Rohrleitungen in der Feuerlöschtechnik, für flüssige und/oder gasförmige Medien, bestehend aus einem Druckerzeuger, dem Prüfmedium und der Rohrleitung oder dem Rohrleitungssystem, ggf. mit Armaturen, gekennzeichnet dadurch, dass als Prüfmedium eine Flüssigkeit Anwendung findet, deren Dampfdruck bei 21°C < 1 bar beträgt.

Description

Die Neuerung betrifft eine Vorrichtung zur Dichtigkeitsprüfung von Rohrleitungen entsprechend dem Oberbegriff des ersten Anspruches.
Die Vorrichtung ist überall dort einsetzbar, wo Rohrleitungen geprüft werden müssen, ohne dass das austretende Prüfmedium Spuren hinterlässt oder einen Schaden am zu prüfenden Rohr, Rohrleitungssystem oder in dessen Umgebung anrichtet.
Die Vorrichtung ist besonders geeignet, um Prüfungen von Undichtigkeiten an Rohren oder Rohrleitungssystemen von Feuerlöschanlagen durchzuführen, insbesondere, wenn die Feuerlöschanlagen in Räumen installiert sind, in denen kein Prüfmedium wie Wasser austreten darf.
Um Dichtigkeitsprüfungen zur Lokalisierung von Undichtigkeiten an Rohren oder Rohrleitungssystemen von Feuerlöschanlagen durchzuführen, bedient sich der Fachmann vorwiegend der Differenzdruckmethode. Diese kann sowohl mit einem unter Druck stehenden Gas als auch mit einer Flüssigkeit durchgeführt werden. Eine einfache Methode dazu ist in DE 33 32 814 A1 beschrieben, bei der undichte Teile mittels Fluorkohlenwassergases, wie es in der Kältetechnik Anwendung findet, getestet werden, wobei das Feststellen eines Lecks mittels Druckabfall und elektrischem Sensor erfolgt.
Ein Verfahren zur Überprüfung der Dichtigkeit der geschlossenen Hülle von elektrischen Kabeln wird DE 29 15 374 C2 offenbart. Das Dokument beschreibt die Dichtigkeitskontrolle röhrenförmiger Körper mittels Helium, also einem Gas, welches aus einer Leckage austritt, wobei im Falle eines Druckverlustes sowohl ein Druckabfall als auch die Detektion des Prüfgases zum Auffinden eines Lecks benutzt werden kann.
DE 39 31 340 A1 beschreibt ein Verfahren und ein Verbindungselement zur pneumatischen Mantelprüfung von nicht längs wasserdichten polyethylenisolierten Kabeln, wobei die Ortung des Mantelfehlers unter Verwendung eines Prüfgases erfolgt und ein Gasspürgerät zur Ortung der Leckage der Leckstellen vorgesehen ist.
Eine andere Methode nach dem Stand der Technik, eine Leckage im Löschmittelbehälter in Feuerschutzeinrichtungen festzustellen, wird in DE 81 11 678 U1 beschrieben, indem der Gas- oder Flüssigkeitsbehälter mit dem Löschmittel einer Wägung mit einer Balkenwaage unterzogen wird.
DE 38 03 718 C2 beschreibt ein Verfahren zur Dichtigkeitsprüfung von Hohlkörpern bzw. Behältern und Rohren, bei dem ein flüssiges Prüfmittel eingesetzt wird, welches mit einem fluoreszierenden Farbstoff versetzt wird, wobei Leckagen mittels ultravioletter Bestrahlung festgestellt werden.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Leckageprüfung von Behältern, Rohr- und Kanalsystemen, vorzugsweise von Verdampfern, Kondensatoren, Verdichtern und deren Hintereinanderschaltungen sind in DE 1 180 165 B beschrieben. Das Verfahren verwendet eine Indikationsflüssigkeit in einem Vorratsbehälter, die unter Druck gesetzt wird, wobei zum Gasgemisch als Indikator das Kältemittel Freon zu verwenden ist, das einen niedrigen Siedepunkt aufweist.
Kommerzielle Gesellschaften, die derartige Prüfungen durchführen, verwenden in der Regel Wasser. Aus einer Veröffentlichung der URACA Pumpenfabrik GmbH & Co. KG, Sirchinger Str. 15, 72574 Bad Urach, www.uraca.de, sind Möglichkeiten und Geräte zum Überprüfen der Dichtigkeit von Rohrleitungen bekannt.
Sofern Rohrnetze, insbesondere von Löschgasleitungen, mittels Wasser auf ihre Dichtigkeit geprüft werden, kann es in elektrischen Schalt- und Datenräumen durch Austreten des Wassers zu Kurzschlüssen kommen. Empfindliche Gegenstände können durch Wasser beschädigt werden. Weiterhin muss austretendes Wasser an der Rohrleitung entfernt werden und kann auch in der Rohrleitung selbst nach der Prüfung störend sein.
Das Prüfen von Rohrleitungen mit einem Gas, beispielsweise Stickstoff, muss unter hohem Druck, beispielsweise mit einem Druck > 90 bar, stattfinden. Bei undichten Leitungen kann es zum Bersten kommen. Das Erzeugen derartig hoher Drücke ist energieaufwendig. Durch berstende Leitungen kann es zu Zerstörungen oder Verletzungen kommen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Möglichkeiten zu finden, mit denen Schäden durch austretende Prüfmittel an Anlagen und Personen vermieden werden können.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach den Merkmalen des ersten Anspruches gelöst.
Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Neuerung wieder.
Die gefundene Lösung sieht eine Vorrichtung zur Dichtigkeitsprüfung von Rohrleitungen, insbesondere von Rohrleitungen in Feuerlöschanlagen vor, welche aus einem Druckerzeuger, dem Prüfmedium und der Rohrleitung oder dem Rohrleitungssystem ggf. mit Armaturen besteht.
Gemäß der Neuerung wird als Prüfmedium eine Flüssigkeit verwendet, deren Dampfdruck bei 21 Grad C < 1 bar ist.
Vorteilhaft ist die Verwendung einer nicht brennbaren, nicht entflammbaren, nicht toxischen, elektrisch nicht leitenden Flüssigkeit.
Bei dem Prüfmedium kann es sich vorteilhafterweise um 3-ethoxy-1,1,1,2,3,4,4,5,5,6,6,6-dodecafluoro-2-trifluoromethyl-hexan handeln.
Vorteilhaft ist es, wenn der Druckerzeuger eine mechanische oder elektrische Druckpumpe darstellt. Aber auch alle anderen geeigneten Pumpen, wie z. B. eine dieselmotorgetriebene Pumpe sind einsetzbar.
Dabei kann es sich um eine Handpumpe mit einem Druckkessel oder eine Pumpe handeln, die mittels eines Elektromotors angetrieben wird.
Um nach der vorgeschlagenen Lösung ein Rohr oder ein Rohrleitungssystem ggf. mit Armaturen zu prüfen, wird das Rohr oder das Rohrsystem mit dem Prüfmedium gefüllt, entlüftet und eine definierte Zeit druckbeaufschlagt. Zur Entlüftung kann ein Entlüftungsventil wie ein Kugelhahn angeordnet sein. Der Prüfdruck kann zwischen 1 und 548 bar liegen. Vorteilhaft ist ein Prüfdruck zwischen 90 und 120 bar. Der Prüfdruck kann einen Zeitraum zwischen einer und 60 Minuten, beispielsweise zehn Minuten, aufrecht erhalten werden. Sofern der Druck in der vorgegebenen Zeit um mehr als ein Prozent absinkt, muss davon ausgegangen werden, dass Undichtigkeiten im Rohrleistungssystem vorhanden sind. Die Lösung hat den Vorteil, dass austretendes Prüfmittel keine Schäden an der betreffenden Anlage anrichtet, da dieses nach seinem Austritt an undichten Stellen oder nach Ablassen des Rohres oder Rohrleitungssystem rasch und rückstandsfrei verdunstet. Weiterhin besteht mit der vorliegenden Anlage nicht die Gefahr, dass Personen beim Bersten schadhafter Rohre verletzt werden.
Im Folgenden wird die Erfindung an einer Figur und einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die Figur zeigt in schematischer Darstellung ein Rohrleitungsnetz 1 mit Düsen 2 und einem Verbindungsschlauch 3 zu einer Prüfpumpe 4.
Die Prüfpumpe 4 weist einen Vorratsbehälter für das Prüfmedium 5 auf, welches im vorliegenden Fall 3-ethoxy-1,1,1,2,3,4,4,5,5,6,6,6-dodecafluoro-2-trifluoromethyl-hexan darstellt.
Für eine Überprüfung der Rohrleitung werden die Öffnungen der Düsen 2 dicht mit Dichtstopfen verschlossen und der Druck, der durch die Prüfpumpe 4 erzeugt wird, erhöht, so dass das Prüfmedium 5 in das Rohrleitungssystem bis zu den Düsen 2 eindringt. Zur Entlüftung des Rohrnetzes ist am höchsten Punkt (nicht gezeigt) ein Kugelhahn vor zu sehen. Dieser wird geschlossen, sobald flüssiges Prüfmedium austritt.
Als Prüfpumpe 4 wird im vorliegenden Beispiel eine mittels Elektromotors betriebene Druckpumpe eingesetzt, die die Rohrleitungen füllt und, sofern die gesamte Rohrleitung 1 gefüllt und die Entlüftungsmöglichkeit, also der Kugelhahn, geschlossen ist, den Druck im Rohrleitungssystem auf 100 bar erhöht. Dieser Druck auf das Prüfmedium 5 im Rohrleitungssystem 1 wird eine definierte Zeit, im vorliegenden Fall fünf Minuten, aufrecht erhalten. Sofern ein Druckabfall unter 100 bar zu verzeichnen ist, muss davon ausgegangen werden, dass die Rohrleitung undicht ist. Das austretende Prüfmittel verdunstet rückstandsfrei, so dass keine Schäden durch austretendes Prüfmedium entstehen können.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 3332814 A1 [0004]
DE 2915374 C2 [0005]
DE 3931340 A1 [0006]
DE 8111678 U1 [0007]
DE 3803718 C2 [0008]
DE 1180165 B [0009]

Claims

Vorrichtung zur Dichtigkeitsprüfung von Rohrleitungen, insbesondere von Rohrleitungen in der Feuerlöschtechnik, für flüssige und/oder gasförmige Medien, bestehend aus einem Druckerzeuger, dem Prüfmedium und der Rohrleitung oder dem Rohrleitungssystem, ggf. mit Armaturen, gekennzeichnet dadurch, dass als Prüfmedium eine Flüssigkeit Anwendung findet, deren Dampfdruck bei 21°C < 1 bar beträgt.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Prüfmedium eine nicht brennbare, nicht enflammbare, nicht toxische, elektrisch nicht leitende Flüssigkeit darstellt.
Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Prüfmedium 3-ethoxy-1,1,1,2,3,4,4,5,5,6,6,6-dodecafluoro-2-trifluoromethyl-hexan darstellt.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur Druckerzeugung eine mechanisch oder eine elektrisch betriebene Druckpumpe darstellt.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfdruck 90 bis 120 bar beträgt.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfzeit 2 bis 5 Minuten beträgt.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass am höchsten Punkt der Rohrleitung eine verschließbare Entlüftung angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die verschließbare Entlüftung einen Kugelhahn darstellt.