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Die Erfindung betrifft einen Verpackungsbehälter mit Klemmhalterung für längliche Gegenstände, insbesondere für kleine, leichte, hochwertige Präzisionswerkzeuge, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Derartige gattungsgemäße Verpackungsbehälter mit Klemmhalterung sind zahlreich aus dem Stand der Technik bekannt.
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So offenbart die
DE 1896500 U1 ,
DE 8336978 U1 ,
DE 8904671 U1 ,
DE 19715030 A1 und
WO 2005/067390 A2 einen Verpackungsbehälter mit zwei bzw. drei voneinander beabstandeten elastisch federnden U-förmigen Klemmbacken, in deren U-förmigen Ausnehmungen ein länglicher Gegenstand eingeklipst werden kann und somit darin reib- und ggfs. formschlüssig gehalten wird.
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Die
DE 102005022385 A1 offenbart einen Verpackungsbehälter bestehend aus einem Halter und einer auf diesen axial aufschiebbaren Schutzkappe, wobei der Halter aus einem Sockel und Oberteil mit jeweils radial einseitig offener Axialnut zur Klemmlagerung des Werkzeugs besteht. Sockel und Oberteil sind über ein knickbares Folienscharnier miteinander verbunden, damit wahlweise der Schaft oder der Schneidenbereich des Werkzeugs frei zugänglich gemacht werden kann.
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Die
DE 102005060439 B3 offenbart einen Verpackungsbehälter bestehend aus einem Halter und einer auf diesen axial aufschiebbaren Schutzkappe, wobei der Halter radial elastisch federnde Klemmbacken aufweist, welche zwischen sich einen radial inneren Aufnahmeraum zur Aufnahme eines Werkzeugs definieren. Der Schaft des Werkzeugs wird in den Aufnahmeraum des Halters axial eingeführt, so dass die Klemmbacken leicht radial nach außen bewegt werden und damit eine leichte Klemmkraft auf den Schaft des Werkzeugs wirkt. Danach wird die Schutzkappe axial auf den Halter geschoben, so dass die Klemmbacken weiter stark radial nach innen auf den Schaft des Werkzeugs gedrückt werden und sich damit die Klemmkraft wesentlich erhöht. Nachteil ist, dass es nur zwei Klemmkräfte gibt, eine sehr geringe und eine sehr hohe Klemmkraft.
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Die
DE 102007005515 B3 offenbart einen Verpackungsbehälter mit einem unteren Sockel mit einer axialen Aufnahmeöffnung zur lose geführten Aufnahme eines Schaftes eines Werkzeuges, und mit einem schwenkbar am Sockel angeordneten Schutzteil mit Klemmteil zur Festlegung des Werkzeuges zwischen axial unteren U-förmigen Klemmbacken. Sockel und Schutzteil sind mittels aufschiebbarer und verrastbarer Schutzhaube verbindbar, wodurch eine zusätzliche Klemmkraft über die Klemmbacken auf das Werkzeug aufgebracht wird und der Behälter verschlossen wird.
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Nachteil dieser oben genannten Verpackungsbehälter des Standes der Technik ist, dass die Klemmkraft der Klemmelemente nach dem Einklemmen des länglichen Gegenstandes relativ konstant ist und beim Ein- und Ausbringen des länglichen Gegenstandes entweder eine relativ hohe Handkraft mit sicherer Klemmhalterung oder aber eine relativ geringe Handkraft mit nur schacher Klemmhalterung aufgebracht werden muss. Bei zu hoher Klemmkraft und damit Handkraft muss der gehaltene Gegenstand mit Gewalt in seine Halterung geklipst bzw. aus seiner Halterung gerissen werden und damit kann es zu Beschädigungen des gehaltenen Gegenstandes, des Verpackungsbehälters und/oder der Umgebung und sogar zur Verletzung des Nutzers oder anderen Personen kommen. Bei zu geringer Klemmkraft und damit Handkraft kann es beim Einbringen des Gegenstandes in den Verpackungsbehälter und bei ungeöffnetem Verpackungsbehälter zu Beschädigungen des gehaltenen Gegenstandes und/oder des Verpackungsbehälters kommen sowie beim Einbringen des Gegenstandes in den Verpackungsbehälter und bei geöffnetem Verpackungsbehälter zusätzlich zu einer Beschädigung Umgebung und sogar zur Verletzung des Nutzers oder anderen Personen kommen.
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Bei der
DE 102005060439 B3 ist zwar eine 2-stufige Klemmkraft der Klemmbacken auf den Werkzeugschaft offenbart, jedoch fehlt hier ein zusätzliches Schutzteil zum Schutz des Werkzeugkopfes beim Abziehen der Schutzhaube. Weiterhin wird hier der Werkzeugschaft nur im Sockel geklemmt, so dass nach Abziehen der Schutzhaube zur Entnahme des Werkzeugs der Werkzeugkopf ergriffen werden muss, was insbesondere bei sehr empfindlichen oder scharfkantigen Werkzeugen vermieden werden muss. Weiterhin ist die Klemmkraft des Sockels ohne die Schutzhaube entweder Null oder relativ gering, so dass eine Auf- und Entnahme von empfindlichen Werkzeugen bei liegendem Behälter mit hohem Beschädigungsrisiko verbunden ist.
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Auch die
DE 102007005515 B3 hat eine 2-stufige Klemmkraft der Klemmbacken auf den Werkzeugschaft, jedoch nicht im Sockel, sondern im axial unteren Klemmteil des axial oberen Schutzteils. Nach axialem Abziehen der Schutzhaube und Abschwenken des Schutz- und Klemmteils ist der Werkzeugschaft nur noch lose im Sockel geführt, so dass auch hier eine Auf- und Entnahme von empfindlichen Werkzeugen bei liegendem Behälter mit hohem Beschädigungsrisiko verbunden ist. Auch besteht ein hohes Beschädigungsrisiko für empfindliche Werkzeuge dadurch, dass Sockel und Schutz-/Klemmteil über ein Folienscharnier miteinander schwenkbar verbunden sind. Wird daher die Schutzhaube nicht präzise axial abgezogen, dann kann sich die Klemmung des Klemmteils vor der vollständigen Entfernung der Schutzhaube mindestens teils lösen und damit eine Abknickung zwischen Sockel und Schutz-/Klemmteil entstehen, so dass der empfindliche Werkzeugkopf dann Gefahr läuft, an der Innenwand der Schutzhaube anzustoßen und beschädigt zu werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen kostengünstigen gattungsgemäßen Verpackungsbehälter derart weiter zu bilden, dass dieser den darin gehaltenen Gegenstand mit relativ hoher Klemmkraft sicher bis zur endgültigen Entnahme aufnimmt, sowie eine sichere Auf- und Entnahme mit relativ geringer Auf- und Entnahmekraft ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruches 1 gelöst.
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Wesentliches Merkmal nach Anspruch 1 ist, dass das Sockelteil mindestens in ein Oberteil und ein Unterteil geteilt ist, wobei das Unterteil fest mit dem Klemmteil verbunden ist und wobei das Oberteil derart an dem Unterteil befestigt oder befestigbar ist, dass der Aufnahmeraum für das freie Ende des Werkzeugschaftes in mindestens einer Offenstellung des Oberteils für einen Fingerzugriff eines Nutzers frei zugänglich ist, in Schließstellung des Oberteils jedoch blockiert ist.
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Vorteil dabei ist, dass nun eine leichte Auf- und Entnahme des Gegenstandes in den bzw. aus dem Verpackungsbehälter ohne Beschädigungen oder Verletzungen möglich ist, und dass nur eine willentliche Auf- und Entnahme des Gegenstandes möglich ist und ein versehentliches Lösen des Werkzeugs aus der Klemmhalterung nahezu ausgeschlossen ist.
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Das Schutzelement ist dabei bevorzugt eine mindestens in Richtung Sockel offene Schutzhülse, welche axial in Schieberichtungen auf den Grundkörper auf- und abschiebbar ist. Die Schutzhülse kann aber auch weitere offene Bereiche oder Seiten haben – wichtig ist nur, dass die Auf- und Entnahmeöffnung des Grundkörpers damit verschließbar ist. Das Schutzelement kann daher auch nur ein aufschiebbarer oder aufklipsbare ebener Streifen sein, der auch leichte C-Form haben kann, und in Nuten auf den Innenflächen, Seitenflächen oder der Rückfläche des Grundkörpers eingreifen kann, jedoch die Vorderseite des Grundkörpers stets im Wesentlichen verschließt.
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Bevorzugt ist eine asymmetrische Zweiteilung des Sockelteils etwa in axialer Längserstreckungsrichtung des Behälters in Oberteil und Unterteil, wobei auch andere Aufteilungen möglich sind, z. B. in 3 oder mehr Teile oder aber in eine symmetrische und/oder schräg verlaufende Teilungslinie, oder aber in eine nicht vollständige Öffnung des Eingriffsraums des Endes des Werkzeugschaftes durch das Oberteil des Sockels. Wichtig ist daher nur, dass der Zugriff zum Eingriffsraum des Endes des Werkzeugschaftes im geschlossenen Zustand des Oberteils verhindert wird und im offenen Zustand ermöglicht wird, so dass kein versehentliches Berühren und Lösen des Werkzeugs aus seiner Klemmung während des Abziehens oder Aufscheibens der Schutzhülse möglich ist.
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Oberteil und Unterteil sind bevorzugt durch ein Scharnier, insbesondere stoffschlüssiges Folienscharnier verbunden, dessen Verschwenkwinkelbereich insbesondere zwischen ca. 90° und 180° liegt, der jedoch auch kleiner oder größer sein kann. Es können auch andere wiederholt lös- und verbindbare kraft- und/oder formschlüssige Verbindungsmittel zwischen Oberteil und Unterteil vorgesehen sein, wie z. B. Bajonettverbindungen und andere Renkverbindungen, Klemmverbindungen, Rast-/Schnappverbindungen, Klettverschlüsse, wiederholt lös- und verbindbare Klebeverbindungen z. B. mittels Klebestreifen, Splintverbindungen, Wellen-Ösenscharnier-Verbindungen, etc.. Die beste Verbindung ist aber ein Folienscharnier mit welchem Oberteil und Unterteil stoffschlüssig und unverlierbar sowie kostengünstig miteinander verbunden sind.
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Insbesondere weist das Unterteil eine in Richtung der Auf- und Entnahmeöffnung gesehen konkav ausgebildete Fingermulde auf, in welche im geschlossenen Zustand ein hierzu komplementärer konvexer Bauch des Oberteils ragt. Die Fingermulde reicht in ihrem tiefsten Punkt etwa bis an die untere Seitenwand heran und hat etwa die Dimensionen des Querschnitts eines Fingers eines durchschnittlichen menschlichen Erwachsenen, also einen Durchmesser zwischen 1,0–2,5 cm.
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Vorteilhaft sind weiterhin zwei voneinander beabstandete Klemmbacken mit jeweils U-förmigem Klemmraum vorgesehen, jedoch reicht grundsätzlich eine einzige Klemmbacke oder es können auch 3 oder mehr Klemmbacken vorhanden sein, die im Abstand zueinander in Längserstreckung des Behälters angeordnet sind. Der Klemmraum der Klemmbacken kann auch eine ander Grundform aufweisen als die U-Form, so z. B. V-Form, C-Form, O-Form, oder ovale Form, oder aber eine Topfform oder andere vieleckige polygone Form. Die Form der Klemmbacken spielt daher eine untergeordnete Rolle.
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Wichtig ist aber, dass die Klemmbacken in Richtung des Klemmraumes mit einer reibungserhöhenden Einlage, insbesondere aus TPE-Kunststoffmaterial (Thermoplastisches Elastomer), als Kontaktfläche zur Auflage für den Werkzeugschaft ausgestattet sind, wodurch das Werkzeug reibschlüssig axial und ggfs. radial fixiert wird.
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Für den zusätzlichen radialen Kraftschluss des Werkzeugschaftes weisen die Klemmbacken im Klemmraum einen Hinterschnitt zum formschlüssigen Umgreifen des Werkzeugschaftes auf, der jedoch nicht zwingend nötig ist, da ein reiner radialer und axialer Reibschluss grundsätzlich auch genügt.
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Im Eingriffsraum ist eine schräge Rampe angeordnet, welche als Abstützung des Werkzeugschaftes beim Aufdrücken eines Fingers eines Nutzers im Eingriffsraum dient. Diese Rampe kann aber auch entfallen, sodass sich der Werkzeugschaft dann etwas undefinierter an der radialen Wandung des axial äußeren Klemmbackens anlehnt, wenn der Nutzer auf das freie Schaftende des Werkzeugs drückt.
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Die Erhöhung der Klemmkraft der Klemmbacken zur Gesamtklemmkraft erfolgt durch eine erste Zusatzklemmkraft mittels Klemmgabel des auf dem Unterteil liegenden Oberteils, sowie durch eine zweite Zusatzklemmkraft mittels der auf den Sockelrücksprung aufgeschobenen Schutzhülse.
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Bevorzugt sind alle Teile des erfindungsgemäßen Verpackungsbehälters aus Kunststoff, wobei die Schutzhaube im Kunststoff-Hohlblasverfahren hergestellt ist, der Sockel mit Schutz- und Klemmteil jedoch als Kunststoff-Spritzgußteil.
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Die Querschnittsform des erfindungsgemäßen Verpackungsbehälters ist beliebig, also kreisförmig, elliptisch, oval oder polygon, insbesondere quadratisch.
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Im Folgenden wird die Erfindung an Hand von Zeichnungen für einen Ausführungsweg näher erläutert.
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Es zeigt
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1: Perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Verpackungsbehälters im geschlossenen Zustand;
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2: Verpackungsbehälter nach 1 mit vollkommen vom Grundkörper abgeschobener Schutzhülse;
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3: Grundkörper der 2 mit um 90° nach oben verschwenktem Oberteil des Sockels;
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4: Grundkörper der 2 und 3 mit um 90° bzw. 180° in die Auflageebene verschwenktem Oberteil des Sockels;
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5: Grundkörper der 4 mit um 45° hochgekipptem Werkzeug;
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6: Schematisierte Stirnansicht in axialer Längsrichtung auf den Verpackungsbehälter nach 1 mit entferntem Boden.
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Gemäß 1, 2 und 6 besteht der erfindungsgemäße Verpackungsbehälter 1 aus zwei Teilen, nämlich einer äußeren Schutzhülse 2, die in den axialen Schieberichtungen 3 auf den Grundkörper 4 aufschiebbar und völlig abschiebbar ausgebildet ist, so dass die Schutzhülse 2 komplett vom Grundkörper 4 getrennt werden kann.
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Von oben her über die Auf- und Entnahmeöffnung 34 kann im Innenraum des Grundkörpers 4 ein Werkzeug 5 eingeführt und dort mit seinem Werkzeugschaft 5a geklemmt gelagert werden, welches damit gegen radiales Herausfallen durch Kraft- und Formschluss, sowie gegen axiale Verschiebung nur durch Formschluss in Schieberichtungen 3 gesichert ist.
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Die Auf- und Entnahmeöffnung 34 ist nach 4 derart ausgestaltet, dass die komplette obere Seitenwand des Grundkörpers 4 fehlt und hierüber Zugriff durch einen Nutzer auf den Innenraum des Grundkörpers 4 und das dort gelagerte Werkzeug 5 erfolgen kann.
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Gemäß den 3–5 besteht der Grundkörper 4 aus einem Sockelteil 6, auf dessen Unterseite 7 der gesamte Behälter 1 im geschlossenen Zustand stehen kann. Weiterhin besteht der Grundkörper 4 aus einem Klemmteil 8, in welchem sich zwei voneinander beabstandete U-förmige Klemmbacken 9 befinden, die zur Auf- und Entnahmeöffnung 34 hin offen ausgebildet sind. Weiterhin besteht der Grundkörper 4 aus einem Schutzteil 10, welches den Kopfteil 5b des Werkzeugs 5 schützend umgibt, ohne diesen jedoch zu berühren.
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Das Sockelteil 6 ist erfindungsgemäß 2-teilig ausgeführt, mit einem Oberteil 11 und einem Unterteil 12, welche über ein Folienscharnier 13 miteinander gelenkig verbunden sind, so dass das Oberteil 11 relativ zum Unterteil 12 um mindestens 180° in Schwenkrichtungen 14 geschwenkt werden kann. Wichtig ist, dass das Unterteil 12 fest mit dem Klemmteil 8 integral verbunden ist, welches wiederum fest mit dem Schutzteil 10 integral verbunden ist.
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Die Klemmbacken 9 sind so im Klemmteil 8 angeordnet, dass das freie Ende 5c des Werkzeugs 5 frei in den Eingriffsraum 23 des Sockels 6 hineinragt, ohne dabei dort weiter irgendwie abgestützt zu werden. Das gesamte Werkzeug 5 ist nur mit seinem Werkzeugschaft 5b auf den Klemmbacken 9 gelagert und sonst nirgendwo am Grundkörper 4 abgestützt.
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Die Auf- und Entnahmeöffnung 34 wird in der geschlossenen Stellung nach 1, 2 und 6 des Oberteils 11 durch dieses abgedeckt, so dass kein Zugriff – auch kein versehentlicher – auf das freie Ende 5c des Werkzeugs 5 durch den Nutzer erfolgen kann. In der offenen Stellung nach 3, 4 und 5 des Oberteils 11 hingegen ist die Auf- und Entnahmeöffnung 34 freigelegt und nicht durch das Oberteil 11 blockiert, so dass ein Zugriff auf das freie Ende 5c des Werkzeugs 5 durch den Nutzer erfolgen kann. Der Nutzer muss daher willentlich das Oberteil 11 vom Unterteil 12 abschwenken und erst danach kann er auf das freie Ende 5c des Werkzeugschaftes 5c zugreifen. Damit wird zuverlässig ausgeschlossen, dass der Nutzer beim Abziehen der Schutzhülse 2 mit der einen Hand vom Grundkörper 4, bereits versehentlich mit der anderen Hand auf das freie Ende 5c des Werkzeugschaftes 5a kommt und sich das Werkzeug 5 aus seiner Klemmung der Klemmbacken 9 löst und beschädigt werden könnte, bzw. die Verpackung oder Umgebung beschädigt oder den Nutzer oder andere Personen verletzt.
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Der Sockel 6 hat ringsumlaufende Griffwulste 15 an dem ein Nutzer angreifen kann. Der axial innere Sockelrücksprung 35 des Sockels 6 ist in den Aussenmaßen so verringert, dass auf diesem Aussenmantel sich der Innenmantel der Schutzhülse 2 anlegt und die zugehörigen Rastelemente 16, 17 ineinander einrasten können, so dass die Schutzhülse 2 auf dem Grundköper 4 vor unbeabsichtigtem Abziehen gesichert ist.
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Die axial innere Hälfte des Oberteils 11 des Sockels 6 dient gleichzeitig in Form einer Klemmgabel 18 als Zusatzklemmkraft 32b für die Klemmkraft 32a der Klemmbacken 9, wenn das Oberteil 11 auf das Unterteil 12 des Sockels 6 in Schwenkrichtungen 14 abgeschwenkt ist. Der Innenmantel des Sockels 6 liegt also an der radialen Aussenoberfläche der axial unteren Klemmbacke 9 an, so dass eine erhöhte Kraft 32a plus 32b zum lösen der Klemmung aufgebracht werden muss. Sockelteil 6 und Klemmteil 8 überlappen sich daher geringfügig im Bereich des axial äußeren Klemmbackens 9. Die axial innere Klemmbacke 9 bleibt hingegen frei von dieser Klemmgabel 18 des Oberteils 11 des Sockels 6 und damit der Zusatzklemmkraft 32b. In einer nicht dargestellten Variante kann aber auch der zweite und ggfs. weitere Klemmbacken 9 durch die Klemmgabel 18 des Oberteils 11 des Sockels 6 übergriffen werden, was jedoch zu einer Verteilung der Zusatzklemmkraft 32b auf die zwei oder mehrere Klemmbacken führt und damit zu keiner höheren Gesamtklemmkraft.
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Ober- 11 und Unterteil 12 des Sockels 6 sind asymmetrisch geteilt, wobei die axiale Trennungslinie bzw. Trennebene aus der Längsmittenlinie des Behälters 1 konkav in das Unterteil 12 in Form einer Fingermulde 19 hinein gerundet ist, so dass eine Fingerkuppe (z. B. Daumen) eines Nutzers gut hineinpasst, um auf das im Eingriffraum 23 des Klemmteils 8 befindliche freie Ende 5c des Schaftes 5a des Werkzeugs 5 in Fingerbewegungsrichtung 33 in der Art eines Mikadostäbchens zu drücken und damit das gesamte Werkzeug 5 nach oben hin in Kipprichtung 20 aufzurichten.
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Als Winkelbegrenzung für das Hochkippen des Werkzeugs 5 dient eine Rampe 21, welche hier zwischen dem axial äußeren Klemmbacken 9 und dem Innenmantel des Sockels 6 vorgesehen ist und hier 45° einnimmt, jedoch auch andere Winkelgrade aufweisen kann wie z. B. 30° oder 60°. In diesem Winkelgrad von hier 45° steht dann das Werkzeug 5 nach oben ab und kann durch die andere Hand des Nutzers leicht und sicher ergriffen und aus dem Behälter 1 entnommen werden.
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Auf dem Klemmteil 8 sind zwei axial voneinander beabstandete U-förmige Klemmbacken 9 vorgesehen, welche jeweils einen U-förmigen Klemmraum 22 und zwischen sich einen Zwischenraum definieren. Mit einem Paar von Klemmbacken 9 kann eine axiale Abweichung der Lagerung des Werkzeugs 5 minimiert werden.
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Im Klemmraum 22 sind reibungserhöhende Materialien 24 eingebracht, insbesondere Thermoplastische Elastomere (TPE), auf welchen dann der Werkzeugschaft 5a klemmend kraft- bzw. reibschlüssig gelagert ist, welche ein axiales Verschieben des Werkzeugs 5 verhindern.
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Im Bereich der Klemmbacken 9 sind die beiden gegenüber liegenden Seitenwände 25, an welchen die Klemmbacken 9 festliegen, in der Höhe mittels Absenkung 26 abgesenkt, so dass dann nur noch die Klemmbacken 9 radial nach außen elastisch federn, ohne dass die Außenwand 25 des Grundkörpers 4 eine wesentliche Erhöhung der Biegesteifigkeit mit sich bringt.
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Die dem Sockel 6 gegenüber liegende Stirnwand 27 ist hier bis auf einen versteifenden Rest offen ausgebildet, so dass auch längere Werkzeuge 5, die über die Stirnwand 27 hinausragen aufgenommen werden könnten, was jedoch nur in Ausnahmefällen erfolgen soll.
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Die dem Sockel 6 gegenüber liegenden Ecken 28 sind zu den etwas abgesenkten Seitenwänden 25 derart leicht überhöht, dass diese möglichst genau in die Kanten 29 der Schutzhülse 2 hineinpassen und dort spielarm aber reibungsarm geführt werden können.
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Im Innenraum des Schutzteils 10 des Grundkörpers 4 sind einige in Querschnittsrichtung verlaufende gegenseitig beabstandete Versteifungsrippen 30 vorgesehen, wobei die Stirnwand 27 auf ähnliche Abmessungen wie die Versteifungsrippen 30 reduziert ist.
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6 zeigt noch den an sich bekannten Hinterschnitt 31 der U-förmigen Klemmbacken 9, wodurch ein zusätzlicher Formschluss zu den drei Klemmkräften 32 erzielt wird. Die erste Klemmkraft 32a wird durch die Vorspannung der elastischen U-förmigen Klemmbacken 9 erreicht, die zweite Klemmkraft 32b wird durch die Klemmgabel 18 des Oberteils 11 des Sockels 6 erreicht, die radial von außen auf mindestens einen Klemmbacken 9 drückt und die dritte Klemmkraft 32c wird durch die auf den Sockelrücksprung 35 aufgeschobene Schutzhülse 2 erreicht, wobei sich alle drei Einzel-Klemmkräfte 32a, 32b, 32c zu einer Gesamtklemmkraft 32 addierend überlagern.
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In den 3–6 sind in der Entnahmeöffnung 23 noch zwei beabstandete axial längs verlaufende Stabilisierungsrippen 36 auf dem Boden 25c des Grundkörpers 4 zu sehen.
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Soll der Behälter 1 also geöffnet und das darin enthaltene Werkzeug 5 entnommen werden, wird der Behälter 1 zunächst von seiner Standfläche 7 in die liegende Position nach 1 gebracht, mit der Auf- und Entnahmeöffnung 34 nach oben zeigend.
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Danach wird gemäß 2 der Behälter 1 am Sockel 6 mit einer Hand ergriffen und das freie Ende der Schutzhülse 2 mit der anderen Hand und die Schutzhülse 2 und Grundkörper 4 in den axialen Schieberichtungen 3 relativ zueinander bewegt und damit voneinander getrennt. Die Auf- und Entnahmeöffnung 34 ist nun von oben her ersichtlich mit dem darin gelagerten Werkzeug 5. Der Sockel 6 bleibt während des gesamten Vorganges mit den Fingern einer Hand fest umschlossen, so dass sich das Oberteil 11 nicht vom Unterteil 12 lösen kann.
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Nun wird nach 3 das Oberteil 11 des Sockels 6 in Schwenkrichtung 14 hochgeschwenkt bis in die Stellung nach 4, so dass das Oberteil 11 um 180° zum Unterteil 12 geschwenkt wurde und auf den Untergrund fluchtend zum Unterteil 12 bzw. restlichen Grundkörper 4 abgelegt wurde.
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Jetzt kann der Nutzer z. B. mit seinem Daumen in die Fingermulde 19 in Fingerdrückrichtung 33 auf das freie Ende 5c des Werkzeuges 5 drücken, so dass das gesamte Werkzeug 5 in Kipprichtung 20 nach oben hin hochkippt und sich die Klemmung in den Klemmbacken 9 löst. Dann kann der Werkzeugschaft 5a mit der anderen Hand ergriffen und aus dem Behälter 1 sicher entnommen werden.
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Das Bestücken des Behälters 1 mit einem Werkzeug 5 erfolgt sicher exakt analog in umgekehrter Reihenfolge, wobei zunächst mit der einen Hand das freie Ende 5c des Werkzeugschaftes 5a an der Rampe 21 angelegt wird und anschließend der Werkzeugschaft 5a mit der anderen Hand in Schwenkrichtung 14 nach unten auf die Klemmbacken 9 verschwenkt und dort eingeklipst wird. Jetzt ist das Werkzeug 5 lagefixiert und das Oberteil 11 kann auf das Unterteil 12 geklappt werden und mit einer Hand zusammen gehalten werden, während mit der anderen Hand die Schutzhülse 2 auf den Sockelrücksprung 35 bis zur Verrastung aufgeschoben wird.
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Die Auf- und Entnahme kann sowohl manuell oder aber auch automatisiert mittels Manipulator bzw. Bestückungsroboter in gleicher oder ähnlicher Weise erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verpackungsbehälter
- 2
- Schutzhülse
- 3
- Schieberichtungen von 2 und 4
- 4
- Grundkörper
- 5
- Werkzeug; 5a Schaft; 5b Kopf; 5c freies Ende von Schaft 5a
- 6
- Sockelteil von 4
- 7
- Unterseite von 6
- 8
- Klemmteil von 4
- 9
- Klemmbacken
- 10
- Schutzteil von 4
- 11
- Oberteil von 6
- 12
- Unterteil von 6
- 13
- Folienscharnier zwischen 11 und 12
- 14
- Schwenkrichtungen
- 15
- Griffwulste
- 16
- Rastelemente am Sockel
- 17
- Rastelemente an Schutzhülse
- 18
- Klemmgabel
- 19
- Fingermulde
- 20
- Kipprichtung
- 21
- Rampe
- 22
- Klemmraum
- 23
- Aufnahmeraum für 5c und Eingriffsraum für Finger eines Nutzers
- 24
- Einlage mit erhöhter Reibung (z. B. TPE)
- 25
- Seitenwände von 4
- 26
- Absenkung
- 27
- Stirnwand
- 28
- überhöhte Ecken
- 29
- Kanten der Schutzhülse
- 30
- Versteifungsrippen
- 31
- Hinterschnitt
- 32
- Klemmkraftrichtung; 32a, 32b, 32c Klemmkräft
- 33
- Fingerdrückrichtung
- 34
- Auf- und Entnahmeöffnung von 4
- 35
- Sockelrücksprung
- 36
- Stabilisierungsrippen in 23
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1896500 U1 [0003]
- DE 8336978 U1 [0003]
- DE 8904671 U1 [0003]
- DE 19715030 A1 [0003]
- WO 2005/067390 A2 [0003]
- DE 102005022385 A1 [0004]
- DE 102005060439 B3 [0005, 0008]
- DE 102007005515 B3 [0006, 0009]