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In Werkstätten, aber auch im privaten Umfeld tritt das Problem auf, dass Baumaschinen, Flugzeuge, Kraftfahrzeuge, besonders auch PKW, oder dergleichen für Reperatur- oder Wartungsmaßnahmen oder auch nur zum Parken mittels Rollen oder Rädern auf Flächen verbracht werden, die zumeist aus Beton oder Metallplatten bestehen und von den auf ihnen abgestellten Objekten durch von diesen abtropfende Flüssigkeiten verschmutzt und auf die Dauer belastet werden. Insbesondere bei winterlichen Witterungsverhältnissen kommt es in Werkstatthallen oder Garagen zu starker Verschmutzung durch Tauwasser von an Fahrzeugen, Flugzeugen, Maschinen oder dergleichen mitgeführten Schnee- und/oder Eisablagerungen, die zudem noch durch die Vermengung mit Streusalz an Aggressivität gewinnen. Auch Undichtigkeiten, beispielsweise im Motorenbereich, wie sie bei zu wartenden oder gar zu reparierenden Objekten der genannten Art häufig vorkommen, tragen durch Ölausfluss deutlich zur Verschmutzung des Untergrunds bei, ebenso wie Bremsflüssigkeiten oder Waschflüssigkeiten, wie sie beispielsweise in Autowaschanlagen zum Einsatz kommen. Als Stand der Technik bekannt sind verschiedene Matten oder Wannen, die dieses Problem beheben sollen, indem die verschmutzenden und/oder schmutzführenden Flüssigkeiten von diesen aufgefangen werden.
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So beschreibt bereits
DE 1 970 395 U im Jahr 1967 eine „Unterlage für Kraftfahrzeuge in Garagen”, die so dimensioniert ist, dass sie zwischen die bereiften Räder eines PKW gelegt werden kann. Die Unterlage ist aus offenzelligem Weich-PVC-Schaumstoff gefertigt, der auf der Unterseite eine geschlossene Haut bildet. Die Unterlage ist saugfähig und als Wegwerfartikel konzipiert. Sobald die Unterlage mit Öl- und Schmutzwasser vollgesogen ist, wird sie entsorgt.
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In
DE 1 911 939 A wird eine „Garagen-Matte” offenbart, die aus einer dünnen PVC-Folie hergestellt wird und eine umlaufende Schlauchumrahmung aufweist, die mit der PVC-Folie fest verschweißt ist und zusätzlich mittig ein mit Luft befüllbares Kompartiment aufweist, das die Matte in aufgeblasenem Zustand mittig anhebt und ein Fließen der angesammelten Flüssigkeit zu den Rändern bewirkt.
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DE 295 20 247 U1 offenbart eine „Auto-Garagen-Matte” aus Gummi mit einer umlaufenden Gummiwulst, die jedoch im Einfahrtsbereich niedriger, ca. 3 cm, ausgeführt ist und zudem Abschrägungen nach außen und zur Matte aufweist. Der Einfahrtsbereich stellt einen Kompromiss dar, der einerseits ein komplikationsloses Überfahren der umlaufenden Randerhöhung gewährleisten soll, andererseits ein Abfließen von Flüssigkeit aus der wannenartig konzipierten Matte verhindern soll.
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DE 199 48 484 A1 offenbart ein „Auffangbehältnis für Schmutz- und Schneewasser an Fahrzeugen”, das aus einer aus- und aufrollbaren Matte besteht, in deren Randbereiche nach dem Ausrollen Rohre oder Latten gesteckt werden können, so dass eine Wanne mit umlaufendem Rand entsteht. Das fertige Behältnis wird mit Gitterblöcken ausgelegt, die an ihrer Unterseite eine Rundbogenform aufweisen und so eine Ansammlung von Flüssigkeit an deren tiefsten Punkt bewirkt. Die Flüssigkeit soll dann von dort abgepumpt werden.
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DE 20 2010 002 729 U1 beschäftigt sich, ähnlich wie
DE 295 20 247 U1 , mit der komplikationslosen Einfahrt in die wannenförmig ausgestaltete Matte. Dazu sind die randständigen Erhöhungen nicht nur an einer sondern an beiden Schmalseiten etwas niedriger als die Umrandung an den Längsseiten ausgestaltet und ebenfalls nach außen und zur Unterlage abgeschrägt. Außerdem werden hier zusätzliche Finessen offenbart, wie ein in die Matte integriertes Schlauchsystem das als Drainage fungieren soll.
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Der Stand der Technik weist demnach folgende Nachteile auf: Sämtliche Matten, Unterlagen, Auffangbehältnisse sind wannenartig ausgestaltet, also mit einem umlaufenden Rand. Daraus ergibt sich zum einen das Problem, dass die hochgestellte Umrandung bei der Einfahrt auf die Unterlage entweder überfahren werden kann und dementsprechend geeignet ausgestaltet werden muss oder aber dass die erhöhte Umrandung im Einfahrtsbereich erst nach der Einfahrt geschaffen wird und selbstverständlich bei der Ausfahrt zuvor wieder entfernt werden muss. Weiterhin ist es problematisch, die Unterlagen zu reinigen, da sie nach Entfernung des auf ihnen abgestellten Objekts bereits durch die auf ihnen angesammelte Flüssigkeit eine deutliche und nicht zu unterschätzende Gewichtszunahme erfahren, die die Handhabung, beispielsweise das Entfernen von der zu schützenden Park- und/oder Arbeitsfläche, ausßerordentlich erschweren. Ein Wegwerfartikel, wie in
DE 1 970 395 U offenbart, hat zudem den Nachteil, dass er nicht materialsparend und somit nicht umwelterträglich ist. Außerdem werden durch die ständig notwendige Erneuerung zumeist unerwünschte Dauerkosten verursacht. Bei den übrigen Unterlagen, Wannen oder Auffangbehältnissen gemäß Stand der Technik ist der konstruktive Aufwand nachteilig, der mit diesen Unterlagen einhergeht, mit der Folge, dass solcherlei Unterlagen, Wannen oder Auffangbehälter einen vergleichsweise hohen Verpackungsaufwand für den Verkauf mit sich bringen und der Transport, insbesondere für den Endverbraucher, beispielsweise von einem Baumarkt zu seiner heimischen Garage, wegen der eher unhandlichen Teile erschwert ist.
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Es stellt sich daher die Aufgabe, eine Unterlage bereit zu stellen, die die oben benannten Nachteile des Stands der Technik nicht aufweist und insbesondere einfach in der Handhabung, leicht zu reinigen und leicht zu transportieren ist.
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Vorgeschlagen wird deshalb eine Flächenabdeckung zur Ableitung von Flüssigkeiten gemäß Anspruch 1, wobei sich vorteilhafte, nicht triviale Weiterbildungen der Erfindung aus den Unteransprüchen ergeben.
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Das Problem gemäß Stand der Technik, dass, um eine rollbare, also ein mit Rollen oder Rädern versehene oder auf ein Rollbrett oder dergleichen verbrachte Maschine oder ein Fahrzeug auf die Unterlage, Matte oder in die Auffangwanne zu bringen, eine gegenüber deren Niveau erhöhte Barriere überfahren werden muss, wird hier dadurch gelöst, dass die Flächenabdeckung einen flüssigkeitsdichten Schutzboden, der vorteilhafterweise flexibel, vorzugsweise zumindest ein- und ausrollbar und/oder faltbar ist, und eine durchlaufende, über die Höhe des Schutzbodens hinausragende, längliche Flüssigkeitsbarriere mit einem vorderen und einem hinteren Ende aufweist, zwischen denen die Zugangsöffnung angeordnet ist. Der Abstand zwischen dem vorderen und dem hinteren Ende der Flüssigkeitsbarriere ist zweckmäßigerweise so groß, dass eine rollbare Maschine, ein Kraftfahrzeug oder dergleichen zwischen den Enden hindurch auf den Schutzboden gerollt werden kann, wobei für Einzelgaragen eine rechteckige Form des Schutzbodens vorteilhaft ist und die Öffnung der Flächenabdeckung an einer der Schmalseiten angeordnet sein sollte. Anders als bei den Lösungen nach dem Stand der Technik wird so ohne konstruktiven Aufwand gewährleistet, dass die Einfahrt auf und die Ausfahrt von dem Schutzboden ohne Beschädigungen der Unterlage oder des darauf zu verbringenden Objekts vonstatten geht.
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Gleichzeitig wird durch die Öffnung zwischen den Enden der Flüssigkeitsbarriere die Entfernung von sich ansammelnder Flüssigkeit stark erleichtert. So kann beispielsweise nach dem ebenfalls komplikationslosen Entfernen des Objektes von dem Schutzboden durch die Öffnung Flüssigkeit, die sich angesammelt hat, durch Abspritzen, mit Kunststoffbesen, Flitschen oder anderen geeigneten Hilfsmitteln von dem Schutzboden entfernt werden, ohne dass die Flächenabdeckung bewegt werden muss. Im Gegensatz zu wannenartig konstruierten Auffangbehältnissen, Matten oder Unterlagen kann sich aufgrund der Öffnung nie zu viel Flüssigkeit auf dem Schutzboden ansammeln, so dass die Reinigung bereits durch die begrenzte Menge an Flüssigkeit erleichtert ist.
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Noch vorteilhafter ist es, wenn der Schutzboden eine Neigung aufweist, die zwischen den Enden der Flüssigkeitsbarriere endet. Dabei kann sich die Neigung von sämtlichen Seiten der Flüssigkeitsbarriere zur Öffnung hin erstrecken, der Schutzboden kann aber auch, produktionstechnisch vorteilhaft, lediglich keilförmig ausgestaltet sein und von der gegenüberliegenden Seite zur Öffnung abfallen. Auch rinnenförmige Ausgestaltungen des Schutzbodens sind möglich, um eine Kanalisierung in eine bestimmte Richtung vorzugeben.
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Die Flächenabdeckung muss nicht einstückig ausgebildet sein, obwohl es eine einfache und kostengünstige Möglichkeit der Herstellung ist, Ränder des Schutzbodens umzuschlagen und unter Ausbildung einer offenen oder geschlossenen Röhre mit der Ober- oder Unterseite des Schutzbodens zu verbinden, beispielsweise durch Nähte oder mit Klebstoff. Das Innere der Flüssigkeitsbarriere kann dann mit Luft, Inertgas, anderen Fluiden oder geeignetem elastischem Material, wie beispielsweise Schaumstoff, gefüllt werden, um die Formstabilität der Flüssigkeitsbarriere zu gewährleisten. Ebenso ist es möglich, dass Schutzboden und Flüssigkeitsbarriere aus unterschiedlichen Materialien bestehen oder auch für sich genommen aus einer Materialkombination gefertigt sind. Für einen einfachen Transport und erleichterte Produktverpackung ist es vorteilhaft, wenn Schutzboden und Flüssigkeitsbarriere getrennt verpackt werden können und erst vor Ort zusammengesetzt werden. In einer geeigneten Ausführungsform sind hierzu die männlichen oder weiblichen Hälften eines Klettverschlusses an den betreffenden Rändern des Schutzbodens angebracht. Die Gegenhälfte der Klettverbindung ist an der Unterseite der Flüssigkeitsbarriere angebracht, wobei diese vorteilhaft mit Luft oder Inertgas befüllbar ist und im nicht aufgepumpten Zustand faltbar und/oder rollbar ist. Auf diese Weise wird eine platz- und gewichtssparende Transportverpackung ermöglicht.
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Bei besonders hohen Ansprüchen an die Dichtigkeit der Flüssigkeitsbarriere trotz getrennter Komponenten der Flächenabdeckung, kann die Flüssigkeitsbarriere an ihrer Unterseite zusätzlich mit einer Dichtlippe versehen sein, die vorzugsweise zwischen zwei streifenförmigen Klettverschlusshälften angeordnet ist. Alternativ hierzu kann die Flüssigkeitsbarriere aber auch über einen flüssigkeitsdichten Reißverschluss mit dem Schutzboden verbunden sein, wobei der Reißverschluss vorteilhafterweise hoch, möglichst am höchstgelegenen Teil der Mantelfläche der Flüssigkeitsbarriere angeordnet sein sollte.
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Ausführungsformen für explosionsgeschützte Arbeitsbereiche können vorteilhafterweise aus nicht brennbarem oder schwer entflammbarem Material gefertigt werden, im Falle einer fluidbefüllbaren Flüssigkeitsbarriere empfiehlt sich die Befüllung mit einem Inertgas.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Bei diesem Beispiel ist die Flächenabdeckung inklusive der Flüssigkeitsbarriere einstückig aus Polyestergewebe mit für eine Einzel-PKW-Garage geeigneten Abmessungen in rechteckiger Form gefertigt, wobei die beiden Längsseiten und eine der Stirnseiten des Schutzbodens an ihren Rändern unter Ausbildung von je einer röhrenförmigen Wulst umgeschlagen und an der Unterseite des Schutzbodens verklebt sind. Auch die Eck- und Endbereiche sind miteinander verklebt, so dass eine geschlossene, durchgängige Röhre resultiert. An der Oberseite, in der Nähe eines Endes der Flüssigkeitsbarriere ist ein Autoreifenventil zur Befüllung mit Luft eingearbeitet. Der Schutzboden ist plan und ohne Neigung gebildet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1970395 U [0002, 0007]
- DE 1911939 A [0003]
- DE 29520247 U1 [0004, 0006]
- DE 19948484 A1 [0005]
- DE 202010002729 U1 [0006]