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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Bauteil für ein Leitungsführungssystem umfassend zumindest eine Leitungsführungseinrichtung, wie beispielsweise eine Energieführungskette. Bei dem Bauteil kann es sich somit um ein Teil der Leitungsführungseinrichtung selbst wie ein Kettenglied, eine Kettenlasche, ein Quersteg oder ein Trennsteg aber auch um ein Bauteil weiterer Elemente des Leitungsführungssystems wie beispielsweise Bauteile eines Gehäuses, eines Führungskanals oder einer Ablagewanne für eine Leitungsführungseinrichtung oder um die geführten Leitungen, Schläuche oder dergleichen handeln.
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Leitungsführungseinrichtungen wie beispielsweise Energieführungsketten werden oft benutzt, um Kabel, Leitungen, Schläuche oder dergleichen zwischen einem ortsfesten und einem beweglichen Anschlusspunkt oder zwischen zwei beweglichen Anschlusspunkten zu führen. Die Leitungsführungseinrichtung ist oftmals gebildet durch eine Mehrzahl von Kettengliedern, die gelenkig miteinander verbunden sind. Jedes Kettenglied weist zwei Kettenlaschen auf. Die Kettenlaschen sind durch wenigstens einen Quersteg oder einen Deckel miteinander verbunden. Die Kettenlaschen und die Querstege bilden einen Kanal, in dem die Schläuche, Kabel, Leitungen oder dergleichen angeordnet sind.
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Im Betrieb bewegt sich die Leitungsführungseinrichtung und rollt entweder auf sich selbst oder auf entsprechenden Flächen, Führungsflächen oder Führungselementen wie beispielsweise in Führungskanälen, Führungsrinnen, Ablegewannen oder in einem Gehäuse ab. Hierbei entstehen Geräusche, die je nach Einsatz des Leitungsführungssystems unerwünscht sind oder bei denen vorgegebene Grenzwerte für die Betriebsgeräusche einzuhalten sind. Aus dem Stand der Technik sind Ansätze bekannt, mit denen die Geräuschentwicklung beim Abrollen der Energieführungskette verringert werden können. So ist beispielsweise auf der
EP-A-0 415 029 ein System bekannt, bei dem Gleitkufen auf die Kettenlaschen der Kettenglieder der Energieführungskette aufgesteckt werden können, wobei die Gleitkufen aus einem gleitfähigen und verschleißarmen Kunststoff mit guten Dämpfungseigenschaften ausgebildet sind. Die Gleitkufen gemäß dieser Druckschrift weisen eine flächige Oberflächenstruktur auf. D. h., das Abrollen auf den Gleitkufen erfolgt auf der gesamten Oberfläche der Gleitkufe. Hiervon ausgehend wurde in der
WO-A-98/22728 eine weitere Möglichkeit zur Geräuschreduktion offenbart. Aus dieser Druckschrift ist es bekannt, statt der Gleitkufen mittels eines Mehrkomponentenspritzverfahrens eine Einlage vorzusehen, die aus einem dämpfenden Kunststoff besteht und die direkt an den Kettenlaschen oder den Querstegen angeformt wird.
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Trotz dieser aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen gibt es Situationen, in denen diese Verfahren nicht einsetzbar sind oder in denen der Einsatz der entsprechenden Verfahren nicht gewünscht ist. Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Leitungsführungssystem vorzuschlagen, bei dem eine gute Geräuschdämpfung bei gleichzeitig geringem Aufwand bei der Herstellung möglich ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Bauteil mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Abhängige Ansprüche sind auf vorteilhafte Weiterbildungen gerichtet.
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Die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten der Erfindung aufgezeigt werden.
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Das erfindungsgemäße Bauteil für ein Leitungsführungssystem umfassend zumindest eine Leitungsführungseinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest ein Teilbereich der Oberfläche des Bauteils beflockt ist, also eine Beflockung aufweist.
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Unter einem Leitungsführungssystem wird ein System verstanden, mit dem Kabel, Leitungen, Schläuche oder dergleichen zwischen einem ortsfesten und einem beweglichen Anschlusspunkt geführt werden können. Das Leitungsführungssystem weist zwingend mindestens eine Leitungsführungseinrichtung wie beispielsweise eine Energieführungskette auf. Diese Leitungsführungseinrichtung kann so gestaltet sein, dass sie auf sich selbst abläuft, d. h. im Betrieb ein Ober- und ein Untertrum bildet, welche aufeinander abrollen. Weiterhin kann auch die Leitungsführungseinrichtung so gestaltet sein, dass sie in oder auf einem Führungselement abgelegt wird. Dieses Führungselement kann beispielsweise einen Führungskanal, eine Führungsrinne, ein Gehäuse, eine Ablagerinne oder eine Ablagewanne für eine Leitungsführungseinrichtung umfassen. Das Leitungsführungssystem gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst also neben der Leitungsführungseinrichtung gegebenenfalls mindestens eine Führungsfläche, ein Gehäuse, einen Führungskanal, eine Ablagewanne oder dergleichen.
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Die Leitungsführungseinrichtung ist beispielsweise gebildet durch eine Mehrzahl von Kettengliedern, die gelenkig miteinander verbunden sind. Jedes Kettenglied weist mindestens eine, bevorzugt zwei Kettenlaschen auf. Die Kettenlaschen sind durch wenigstens einen Quersteg oder einem Deckel miteinander verbunden. Kettenlaschen und Querstege bilden einen Kanal, in dem die Schläuche, Kabel, Leitungen oder dergleichen angeordnet sind. Die erfindungsgemäßen Bauteile können insbesondere bevorzugt bei Leitungsführungssystemen eingesetzt werden, bei denen zumindest Teile der Kettenglieder und hier insbesondere die Oberflächen der Kettenglieder aus einem Kunststoff und/oder einem Metall, wie bspe Stahl, Aluminium und ähnliches, ausgebildet sind.
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Unter einem Bauteil eines Leitungsführungssystems wird ein Teil oder Element des Leitungsführungssystems verstanden, also beispielsweise die Leitungsführungseinrichtung und/oder Teile davon, ein Führungselement und/oder Teile davon, ein Gehäuse und/oder Teile davon, sowie die geführten Elemente, also insbesondere Leitungen, Schläuche oder dergleichen. Die Beflockung erfolgt erfindungsgemäß zumindest in einem Teilbereich der Oberfläche des Bauteils, wobei auch eine vollflächige Beflockung erfindungsgemäß möglich ist.
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Unter Beflockung wird eine Beschichtung aus – bevorzugt kurzen – Fasern, den sogenannten Flockfasern verstanden. Diese werden beispielsweise durch eine so genannte elektrostatische Beflockung in einem elektrischen Feld auf die zu beflockenden Oberflächen aufgebracht, die mit einem Klebstoff beschichtet sind. Das elektrostatische Feld sorgt für eine Ausrichtung der Flockfasern.
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Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten und oben diskutierten Lösungen erfolgt also die Geräuschdämpfung nicht durch Dämpfung durch ein flächiges Dämpfungselement, welches eine einzige flächige Oberfläche aufweist, vielmehr weisen die beflockten Bereiche eine faserige Oberfläche auf, sie sind bevorzugt als eine Art Bürste oder Schwamm zu verstehen. Die Beflockung weist bevorzugt eine Höhe von weniger als einen Millimeter auf, insbesondere von weniger als einem halben Millimeter oder sogar im Bereich einer Höhe von einem zehntel Millimeter und weniger. Solche Beflockungen weisen einen geringen Reibungswiderstand auf, der ein Darübergleiten des Bauteils wie zum Beispiel ein Kettenglied einer Leitungsführungseinrichtung oder auch eine Leitung, einen Schlauch oder Ähnliches erleichtert. Hierdurch wird die Geräuschentwicklung und der Reibungswiederstand sowie der Abrieb an den Bautelen beim Betrieb der Kette signifikant verringert.
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Bevorzugt wird die Beflockung in den Bereichen des Bauteils ausgebildet, bei dem es im Betrieb zu Reibung mit anderen Bauteilen kommen kann. Hierbei kann es sich um Reibung durch die Bewegung von Leitungen, Schläuchen oder Ähnlichem relativ zu einem Kettenglied oder einem Teil des Kettengliedes handeln, es kann sich aber auch um die Bewegung eines Kettengliedes auf einer Unterlage, beispielsweise einem anderen Kettenglied oder einem Führungselement oder die Bewegung der Leitungen, Schläuche oder ähnliche zu führende Elemente des Leitungsführungssystems handeln. Das erfindungsgemäße Bauteil erlaubt den Aufbau von Leitungsführungssystemen, die im Vergleich zu ungedämmten Systemen mit einer deutlich reduzierten Lärmentwicklung betreibbar sind. Hierbei ist das Leitungsführungssystem einfach und kostengünstig aufbaubar.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Bauteils umfasst das Bauteil mindestens eines der folgenden Elemente:
- a) ein Kettenglied der Leitungsführungseinrichtung;
- b) eine Kettenlasche eines Kettengliedes der Leitungsführungseinrichtung;
- c) einen Quersteg eines Kettengliedes einer Leitungsführungseinrichtung;
- d) einen Deckel eines Kettengliedes einer Leitungsführungseinrichtung;
- e) einen Trennsteg eines Kettengliedes einer Leitungsführungseinrichtung;
- f) ein Gehäuse für eine Leitungsführungseinrichtung;
- g) ein Führungselement für eine Leitungsführungseinrichtung;
- h) eine Leitung; und
- i) ein Schlauch.
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Ein Kettenglied einer Leitungsführungseinrichtung weist üblicherweise mindestens eine, bevorzugt zwei Kettenlaschen auf, die parallel zueinander ausgebildet sind und die durch mindestens einen Quersteg miteinander verbunden sind, sodass sich ein im Wesentlichen U-förmiger Querschnitt ergibt. Das Kettenglied kann einstückig ausgebildet sein, d. h. die beiden Kettenlaschen und der mindestens eine Quersteg können einstückig ausgebildet oder aneinander angeformt sein, es ist aber auch möglich, dass Kettenlasche und Quersteg lösbar miteinander verbunden werden, beispielsweise durch eine Schnappverbindung oder eine Rastverbindung. Unter einem Deckel eines Kettengliedes wird ein Element verstanden, welches das Kettenglied an einer Seite abschließt und insbesondere flächig abdeckt, sodass beim Zusammenbau der Leitungsführungseinrichtung keine offenen Bereiche unter dem Deckel vorhanden sind. Unter einem Trennsteg eines Kettengliedes wird ein Steg verstanden, der das Innere des Kettengliedes in unterschiedliche Bereiche teilt, beispielsweise in zwei Bereiche. Mehrere Trennstege unlerschiedlicher Ausrichtung können in einem Kettenglied kombiniert werden. Trennstege dienen insbesondere der Lagerung und Führung der Leitungen, Schläuche, oder dergleichen im Inneren der Leitungsführungseinrichtung.
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Weiterhin kann das Bauteil auch ein Führungselement für eine Leitungsführungseinrichtung darstellen, mittels dem eine Führung der Leitungsführungseinrichtung im Betrieb gewährleistet wird. Hierbei kann es sich um einen Führungskanal oder einen Teil eines Führungskanals, eine Führungsrinne oder einen Teil einer Führungsrinne handeln oder auch um ein Gehäuse oder einen Teil eines Gehäuses für eine Leitungsführungseinrichtung. Unter einem Gehäuse wird insbesondere ein Behälter verstanden, der ganz oder überwiegend gegen die Umgebung verschlossen ist und in dem die Leitungsführungseinrichtung im Betrieb aufgenommen wird.
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Unter einem Führungskanal wird dabei insbesondere ein Führungselement verstanden, das zumindest eine Seitenwand aufweist deren Hohe größer ist als mindestens 50% der entsprechenden Höhe eines Kettengliedes einer Leitungsführungseinrichtung. Bei einer Führungsrinne kann die Höhe geringer sein. Bei einer Führungsrinne muss also der Obertrum der Kette nicht zwanghaft geführt werden. Unter einer Ablage, die insbesondere eine Ablagerinne oder eine Ablagewanne darstellen kann wird ein Behälter verstanden, in dem die Leitungsführungsrichtung abrollen kann, bei der es aber keine weitere insbesondere seitliche Führung der Leitungsführungseinrichtung gibt. Weiterhin ist bevorzugt wenn mindestens eine Leitung und/oder ein Schlauch und dergleichen in mindestens einem Teilbereich der Oberfläche beflockt sind. Hierdurch können auch die im Inneren entstehenden Geräusche gedämpft werden.
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Bei einer Leitungsführungseinrichtung, die nicht aus einzelnen Kettengliedern aufgebaut ist, sondern die beispielsweise in einem Stück mit mehreren Elementen aufgebaut wird, wird die Leitungsführungseinrichtung als solche oder das Element als Bauteil im Sinne dieser Erfindung verstanden.
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Grundsätzlich ist es bevorzugt, das die Teilbereiche der Oberfläche des entsprechenden Bauteils beflockt sind, die im Betrieb andere Elemente kontaktieren und/oder die sich im Betrieb relativ zu einem anderen Bauteil oder Element bewegen. So können wirksam die im Betrieb entstehenden Geräusche der Leitungsführungseinrichtung bzw. des Leitungsführungssystems gedämpft werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Beflockung Fasern, die mindestens eine der folgenden Spezifikationen erfüllt:
- A) einen Faserdurchmesser im Bereich von 10 μm bis 50 μm;
- B) eine Faserlänge im Bereich von 0,3 bis 3,0 mm; und
- C) ein spezifisches Fasergewicht im Bereich von 1 dtex bis 22 dtex.
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Bevorzugt sind Ausgestaltungen mit Durchmessern von 11 μm bis 50 μm bei einem spezifischen Fasergewicht von 1 dtex bis 22 dtex bei Längen von 0,3 bis 3,0 mm. Gegebenenfalls können die Fasern durch Zugabe von Ruß im Bereich von 1,1 bis 2 Gewichtsprozent eingefärbt sein. Unter der Einheit Dezitex (dtex) wird das spezifische Fasergewicht der Faser in der Einheit Gramm pro 10.000 Meter verstanden. Alternativ besteht die Möglichkeit, Fasern mit Durchmessern zwischen 10 μm bei 1 dtex bis 45 μm bei 22 dtex bei Längen von 0,3 bis 3,0 mm einzusetzen. Auch diese Fasern können durch Zugabe von ca. 2–3 Gewichtsprozent Rußpigment schwarz gefärbt sein.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Beflockung mindestens eines der folgenden Materialien:
- i) ein Polyester;
- ii) Polyethylenterephthalat (PET); und
- iii) ein Polyamid
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Der Einsatz von Fasern aus diesen Materialien hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, da diese abriebfest, einfach herzustellen und auf einfache Art und Weise als Beflockung aufzutragen sind. Insbesondere die Abriebfestigkeit hat sich als wichtig erwiesen, da durch dieser gewährleistet ist, dass auch im Dauerbetrieb der entsprechenden Leitungsführungssysteme der Abrieb tolerable Maße nicht überschreitet.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bauteils ist die Beflockung in den Teilbereich der Oberfläche ausgebildet, der beim Betrieb der Leitungsführungseinrichtung mit einem anderen Teil in Kontakt kommt.
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Dies sind insbesondere die Roll- und/oder Gleitflächen der einzelnen Kettenglieder, die Führungsflächen der Führungselemente und die Bereiche im Inneren der Leitungsführungseinrichtung, die mit den geführten Elementen wie beispielsweise Leitungen, Schläuchen und dergleichen in Kontakt kommen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Beflockung mittels eines Klebers aufgebracht, der mindestens einen der folgenden Stoffe umfasst:
- I) Xylol;
- II) Zwei-Methoxy-1-methylethylacetat;
- III) Glycolsäure-n-butylester; und
- IV) Naphtha.
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Ein Kleber der mindestens einen dieser Stoffe I) bis IV) umfasst hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen. Insbesondere bevorzugt ist eine Ausgestaltung, bei der alle vier dieser Stoffe gemeinsam in dem Kleber umfasst sind.
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Weiterhin wird ein Leitungsführungssystem umfassend mindestens ein erfindungsgemäßes Bauteil vorgeschlagen.
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Weiterhin wird eine Leitungsführungseinrichtung umfassend mindestens ein erfindungsgemäßes Bauteil und ein Führungselement für eine Leitungsführungseinrichtung umfassend mindestens ein erfindungsgemäßes Bauteil vorgeschlagen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Figuren näher erläutert ohne dass die Erfindung auf die dort gezeigten Details und Ausführungsbeispiele beschränkt wäre. Es zeigen schematisch und exemplarisch:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Leitungsführungseinrichtung;
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2 eine Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kettengliedes des ersten Ausführungsbeispiels einer Leitungsführungseinrichtung;
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3 eine Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kettengliedes einer erfindungsgemäßen Leitungsführungseinrichtung; und
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4 eine seitliche Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Leitungsführungseinrichtung;
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5 einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Führungselementes;
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6 einen Querschnitt einer erfindungsgemäß beflockten Leitung, Schlauch oder dergleichen; und
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7 einen Querschnitt eines dritten Ausführungsbeipsiels eines erfindungsgemäßen Kettengliedes einer Leitungsführungseinrichtung.
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1 zeigt schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel einer Leitungsführungseinrichtung 1 in der Seitenansicht. Diese Leitungsführungseinrichtung 1 dient zum Führen von Kabeln, Leitungen, Schläuchen und dergleichen in ihrem Inneren zwischen einem ersten Anschlusspunkt 2 und einem zweiten Anschlusspunkt 3. In diesem Ausführungsbeispiel ist der erste Anschlusspunkt 2 ortsfest, während der zweite Anschlusspunkt 3 beweglich ist. Es ist ebenfalls möglich, dass sowohl der erste Anschlusspunkt 2 als auch der zweite Anschlusspunkt 3 beweglich ausgeführt sind. Der zweite Anschlusspunkt 3 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel an einer nicht näher dargestellten Maschine ausgebildet, so dass diese über die Leitungsführungseinrichtung 1 beispielsweise mit Strom, Steuersignalen, Druckluft, Wasser, Verbrauchsmedium, Absaugung, etc. versorgt und entsprechend auch Daten von der Maschine übertragen werden können. Die Leitungsführungseinrichtung 1 ist aus Bauteilen, nämlich Kettengliedern 5 umfassend einen Kunststoff ausgebildet. Insbesondere handelt es sich bei dem Kunststoff um einen glasfaserverstärkten Kunststoff.
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Im Betrieb der Leitungsführungseinrichtung 1 wird der zweite Anschlusspunkt 3 gegenüber dem ersten Anschlusspunkt 2 bewegt. Dies führt zu einer Rollbewegung der Leitungsführungseinrichtung 1. Die Leitungsführungseinrichtung 1 ist durch einzelne Kettenglieder 5 ausgebildet. Diese Kettenglieder 5 sind durch entsprechende Zapfen 6 miteinander verbunden. Benachbarte Kettenglieder 5 können gegeneinander verschwenkt werden. Dieses Ausführungsbeispiel einer Leitungsführungseinrichtung 1 kann beispielsweise aus Kettengliedern gemäß den 2, 3 und 7 aufgebaut werden.
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2 zeigt schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel eines Kettengliedes 5. Ein Kettenglied 5 umfasst jeweils zwei Kettenlaschen 7. Diese Kettenlaschen 7 sind parallel zueinander ausgebildet und werden durch mindestens einen Quersteg 8 miteinander verbunden. Jede Kettenlasche 7 weist neben dem Zapfen 6 auch eine entsprechende Bohrung 9 auf. Zapfen 6 und Bohrung 9 der Kettenlasche 7 sind so ausgebildet, dass benachbarte Kettenlaschen 7 durch Einführen des Zapfens 6 in die Bohrung 9 miteinander verbunden werden können. Die Querstege 8 können verschwenkbar gegen die Kettenlasche 7 oder fest mit diesem verbindbar oder verbunden ausgebildet sein. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist das Kettenglied 5 im Bereich des Querstegs 8 erfindungsgemäß erste Beflockungen 10 auf, bei denen bei einer nicht durch eine Führungseinrichtung wie eine Führungsrinne geführten Leitungsführungseinrichtung 1 das Obertrum auf dem Untertrum der Leitungsführungseinrichtung aufliegen kann.
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Weiterhin weist die Kettenlasche 7 zweite Beflockungen 11 auf, mittels derer die Leitungsführungseinrichtung 1 auf einer entsprechend ausgebildeten Führungseinrichtung oder einem darunter liegenden Teil der Leitungsführungseinrichtung 1 bewegbar ist.
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Zudem weist die Kettenlasche 7 gemäß 2 sechste Beflockungen 34 auf, die hier im Bereich der Anschläge 35, welche die Auslenkung zweiter benachbarter Kettenlaschen 7 in einer Leitungsführungseinrichtung 1 begrenzen, sowie auf der Oberseite der Kettenlasche 7 und im Verbindungsbereich 36, in dem eine Verbindung zu einer benachbarten Kettenlasche 7 hergestellt werden kann, ausgebildet sind. Die sechsten Beflockungen 34 können jeweils auch einzeln ausgebildet werden, so dass beispielsweise nur die sechsten Beflockungen 34 im Bereich der Anschläge 36 der Kettenlasche 7 ausgebildet sind.
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3 zeigt schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel eines Kettengliedes 5 zum Aufbau einer Leitungsführungseinrichtung 1. Dieses Kettenglied 5 weist einen angeformten unteren Quersteg 12, sowie einen verschwenkbaren Deckel 4 auf. Der verschwenkbare Deckel 4 ist um einen Bolzen 13 verschwenkbar. Das gegenüberliegende Verbindungsende 14 des Deckels 4 weist eine Bolzenaufnahme 15 und eine Rastnase 16 auf. Weiterhin weist das Kettenglied 5 einen Bolzen 17 auf, der korrespondierend zur Bolzenaufnahme 15 ausgebildet ist. Weiterhin ist ein Vorsprung 18 ausgebildet, der mit der entsprechenden Rastnase 16 korrespondiert. Das Kettenglied 5 definiert einen Aufnahmeraum 19, in dem Kabel, Leitungen, Schläuche und dergleichen geführt werden können. Dieser Aufnahmeraum 19 ist durch Schließen des oberen schwenkbaren Deckels 4 abgrenzbar, so dass ein Verlieren der geführten Kabel, Leitungen, Schläuche und dergleichen unterbunden werden kann. Der Deckel 4 weist zwei Bereiche mit einer ersten Beflockung 10 auf, mit denen die Leitungsführungeinrichtung 1 auf einer anderen Leitungsführungseinrichtung 1 oder auf einem anderen Bereich derselben Leitungsführungseinrichtung 1 abrollt. Weiterhin weist das Kettenglied 5 zwei Bereiche einer zweiten Beflockung 11 auf, mit denen die Leitungsführungseinrichtung 1 aus entsprechenden Kettengliedern 5 auf einem hier nicht gezeigten Führungselement abrollt. 3 zeigt weiterhin sechste Beflockungen 34, die auf der Innenseite des Quersteges 8 ausgebildet sind, sowie innenseitig auf den Kettenlaschen 7. Grundsätzlich ist es erfindungsgemäß beispielsweise möglich, Innen- und/oder Außenflächen, Ober- und/oder Unterseiten, Gleit-, Verbindungs- und/oder Anschlagsflächen von Kettenlaschen 7 mit Beflockungen zu versehen.
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4 zeigt ein Element 20 eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Leitungsführungseinrichtung 1, die nicht aus einzelnen Kettengliedern ausgebildet ist, sondern die aus einem Kunststoff in einem Stuck ausgebildet ist. Durch entsprechende Einschnitte 21 und Schwenkachsen 22 ist die entsprechende Auslenkbarkeit der Leitungsführungseinrichtung 1 gegeben. Das zweite Ausführungsbeispiel einer Leitungsführungseinrichtung 1 kann durch ein einzelnes entsprechendes Element 20 oder mehrere miteinander verbundene Elemente 20 gebildet werden.
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Das Element 20 ist aus einem Kunststoff ausgebildet. Das Element 20 umfasst ferner ein Zugelement 23, welches aus Draht ausgebildet ist. Das Element weist Bereiche einer zweiten Beflockung 11 auf, die der Übersichtlichkeit halber nur exemplarisch gezeigt sind. Die Bereiche der zweiten Beflockung 11 können sich über das gesamte Element 20 erstrecken, es können auch nur einzelne Bereiche zwischen zwei Schwenkachsen 21 mit einer zweiten Beflockung 11 versehen sein.
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5 zeigt schematisch ein Führungselement 24 für eine Leitungsführungseinrichtung. Das Führungselement 24 ist mit Befestigungselementen 25 auf einer Unterlage 26 befestigt. Es weist zwei Seitenwände 27 zur seitlichen Führung einer nicht gezeigten Leitungsführungseinrichtung 1, die auf einer Auflage 28 abrollt. Die Auflage 28 ist zumindest teilweise mit einer dritten Beflockung 29 versehen, auf der die Leitungsführungseinrichtung 1 abrollt. Auch die Seitenwände 27 sind mit einer dritten Beflockung 29 versehen, die den Reibungswiderstand zwischen Leitungsführungseinrichtung und Seitenwänden 27 verringert. Weiterhin ist es erfindungsgemäß möglich, die Oberfläche von in Führungselementen 24 ausgebildeten hier nicht gezeigten Gleit- und Rollelementen zumindest teilweise mit einer Beflockung zu versehen. Weiterhin möglich ist auch eine vollflächige Beflockung dieser Elemente.
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6 zeigt schematisch eine Leitung 30, die mit einer vierten Beflockung 31 versehen ist. Durch die vierte Beflockung 31 wird die Geräuschentwicklung beim Abrollen der Leitung 30 gedämpft. Neben einer Ausbildung der vierten Beflockung 31 in einem Teilbereich der Oberfläche der Leitung 30 (die auch einen Schlauch oder dergleichen, allgemein ein geführtes Element darstellen kann) wie in 6 gezeigt ist auch eine umlaufende vierte Beflockung 31 erfindungsgemäß möglich.
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7 zeigt einen Querschnitt eines Kettengliedes 5, aufgebaut aus zwei Kettenlaschen 7 und zwei Querstegen 8. Weiterhin weist dieses Ausführungsbeispiel eines Kettengliedes 5 horizontale und vertikale Trennstege 32 auf, die bereichsweise mit einer fünften Beflockung 33 versehen sind. Diese dämpft die Geräuschentwicklung durch Relativbewegungen der hier nicht gezeigten Leitungen, Schläuche oder dergleichen. Weiterhin weist dieses Kettenglied 5 eine zweite Beflockung 11 auf, die die Geräusche beim Abrollen der aus solchen Kettengliedern 5 aufgebauten Leitungsführungseinrichtung 1 dämpft.
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Die erfindungsgemäßen Bauteile für eine Leitungsführungssystem umfassend mindestens eine Leitungsführungseinrichtung 1 zeichnet sich dadurch aus, dass insbesondere die Teile, die im Betrieb sich relativ zu anderen Bauteilen bewegen und mit diesen in Kontakt kommen, in diesem Bereich ihrer Oberfläche eine Beflockung 10, 11, 29, 31, 33 aufweisen, die die Geräuschentwicklung dämpft. Das Bauteil kann dabei insbesondere ein Kettenglied 5, eine Kettenlasche 7, einen Quersteg 8, 12, ein Führungselement 24 für eine Leitungsführungseinrichtung 1, eine Leitung 30 oder ein Schlauch oder dergleichen, oder ein Trennsteg 32 darstellen. Erfindungsgemäß sind auch Leitungsführungssysteme umfassend mindestens ein solches Bauteil und Leitungsführungseinrichtungen 1 wie Energieführungsketten umfassend mindestens ein solches Bauteil.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Leitungsführungseinrichtung
- 2
- erster Anschlusspunkt
- 3
- zweiter Anschlusspunkt
- 4
- Deckel
- 5
- Kettenglied
- 6
- Zapfen
- 7
- Kettenlasche
- 8
- Quersteg
- 9
- Bohrung
- 10
- erste Beflockung
- 11
- zweite Beflockung
- 12
- angeformter Quersteg
- 13
- Bolzen
- 14
- Verbindungsende
- 15
- Bolzenaufnahme
- 16
- Rastnase
- 17
- Bolzen
- 18
- Vorsprung
- 19
- Aufnahmeraum
- 20
- Element
- 21
- Einschnitt
- 22
- Schwenkachse
- 23
- Zugelement
- 24
- Führungselement
- 25
- Befestigungselement
- 26
- Unterlage
- 27
- Seitenwand
- 28
- Auflage
- 29
- dritte Beflockung
- 30
- Leitung
- 31
- vierte Beflockung
- 32
- Trennsteg
- 33
- fünfte Beflockung
- 34
- sechste Beflockung
- 35
- Anschlag
- 36
- Verbindungsbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0415029 A [0003]
- WO 98/22728 A [0003]