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Stand der Technik:
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Vorrichtungen zum automatisierten bzw. ggf. vollautomatischen Entrinden von Rundholz bzw. insbesondere von Rundholz-Stämmen aus endseitig durchgesägten und von Asten befreiten Baumstammabschnitten sind bekannt, beispielsweise bei Anlagen mit Vorrichtungen zum motorisierten Zuführung in eine Entrindungsposition und zum Weitertransportieren der Rundhölzer nach dem Entrinden. Das Rundholz wird zum Entrinden jeweils endseitig in der Entrindungsposition von gegenüberliegenden drehend antreibbaren Pinolen kontaktiert bzw. eingespannt, um das Rundholz anschließend während des Entrindungsvorgangs um eine Drehachse bzw. eine Längsachse des Rundholzes rotieren zu lassen. Ein angetriebenes Entrindungswerkzeug nimmt dann die Entfernung der Rinde außen am Rundholz vor. Dafür ist in der Regel bzw. bei längeren Rundhölzern eine Relativbewegung in Längsrichtung des Rundholzes zwischen dem Rundholz und dem Entrindungswerkzeug nötig.
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Bei bisherigen Entrindungsvorrichtungen tritt eine vergleichsweise hohe Lärmentwicklung auf, die einer Nutzung in einer lärmsensiblen Umgebung entgegensteht.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung:
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Entrindungsvorrichtung zum automatisierten Entrinden von Rundholz bereitzustellen, welche gegenüber bisherigen Vorrichtungen verbessert ist.
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Diese Aufgabe wird durch den Anspruch 1 gelöst.
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Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Varianten der Erfindung.
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Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum automatisierten Entrinden von Rundholz, die eine Dreheinrichtung mit gegenüberliegenden drehbaren Aufnahmen, zwischen denen die Enden des Rundholzes aufnehmbar sind, und ein Entrindungswerkzeug zum Entfernen von Rindenbereichen außen am Rundholz umfasst, wobei das Rundholz während des Entrindungsvorgangs um eine Drehachse der Dreheinrichtung rotierbar ist und das Entrindungswerkzeug außen am Rundholz in Anlage bringbar ist. Wenn von Rundholz gesprochen wird, umfasst dies insbesondere Abschnitte von gefällten Bäumen bzw. Baumstämme, die in der Praxis bzw. in der Regel einen Querschnitt aufweisen, der von der runden Form abweicht bzw. der nur angenähert rund ist.
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Der Kern der Erfindung liegt darin, dass das Entrindungswerkzeug eine mit dem aufgenommenen Rundholz in Anlage bringbare nicht rotierende Abschabeinheit umfasst, welche derart ausweichbar gelagert ist, dass die Abschabeinheit beim Entrindungsvorgang der Außenkontur des Rundholzes folgt und die Rindenbereiche abschabend vom restlichen Rundholz umfänglich entfernbar sind, insbesondere spiralförmig entfernbar sind.
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Die Abschabeinheit kann insbesondere mit einer Bewegungskomponente in radialer Richtung zur Längsachse des Rundholzes bzw. zur Drehachse der Dreheinrichtung ausweichen.
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Der Einsatz einer erfindungsgemäßen Abschabeinheit ist im Hinblick auf eine Geräuschentwicklung beim Entrinden mit rotierendem Rundholz, unter ansonsten vergleichbaren Bedingungen, gegenüber bisherigen Entrindungswerkzeugen mit Antrieb bzw. einem angetrieben rotierendem Werkzeugteil verbessert, insbesondere deutlich leiser. Vorteilhafterweise kann auf einen Motor für einen insbesondere schnellrotierenden Teil eines bekannten Entrindungswerkzeuges, z. B. eines Fräskopfes, was bislang erhebliche Motor- und Fräsgeräusche erzeugt, verzichtet werden. Die erfindungsgemäße Anordnung arbeitet nach einem ganz anderen Prinzip gegenüber Anordnungen, bei denen das Rundholz nicht rotiert wird und mit einem Entrindungswerkzeug mit rotierendem Werkzeugteil. Mit einem bekannten Fräswerkzeug wird die Außenseite des Baumstammes abgeraspelt bzw. abgeschlagen und die Rinde mit der Entfernung zerkleinert. Die Erfindung nutz demgegenüber die rotation des Rundholzes als eine grundlegende Voraussetzung für den Abschabvorgang selbst, indem mit der Rotation das Entrindungswerkzeug in Abschabwirkung kommt. Bei bekannten Vorrichtungen mit Fräsköpfen bewirkt die Rotation des rotierenden Teils des Fräskopfes den Entrindungsvorgang nahezu komplett, die Rotation des Baumstammes dient im Wesentlichen dazu, dass der Fräskopf sämtliche Rindenbereiche erreicht bzw. überstreichen kann.
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Außerdem kann das Entrindungswerkzeug gegenüber bisherigen Anordnungen einfacher gebaut sein, da für das Entrindungswerkzeug selbst kein Antrieb bzw. keine rotierenden Teile notwendig sind. Dies erhöht auch die Laufzeiten bzw. verringert die Zahl der Wartungs- und Reparaturvorgänge der erfindungsgemäßen Entrindungsvorrichtung, da die Abschabeinheit vergleichsweise robuster und weniger komplex gegenüber bisherigen motorisierten Werkzeugen mit rotierend gelagerten Teilen ist. Dies ist bei den rauen Umgebungsbedingungen, die insbesondere auf Schmutz- bzw. Wettereinflüsse zurückzuführen sind, bei den in der Regel im Freien aufgestellten Entrindungsvorrichtungen ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Mit der erfindungsgemäßen Anordnung kann eine Außenschicht des Rundholzes bzw. die Rinde eines Baumstammes außerdem unkompliziert und zuverlässig entfernt werden. Die Rinde muss dabei nicht zerkleinert werden, sondern kann zusammenhängend in Umfangsrichtung bzw. spiralförmig um die Längs- bzw. Drehachse des Stammes mit dem Abschabvorgang abgehoben werden.
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Die Erfindung macht sich dabei die Erkenntnis zunutze, dass die Rinde gegenüber dem restlichen Kernholz des Rundholzes eine am Kernholz anliegende bzw. mehr oder weniger fest verbundene aber ggf. gut lösbare separate Schicht ausbildet, was einem effektiven Abschabvorgang der Rinde förderlich ist.
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Die Abschabeinheit, welche der aktiv am Rundholz angreifende Teil des Entrindungswerkzeugs ist, ist nicht angetrieben, bevorzugt positionsfest bzw. starr oder nur gering versetzbar am restlichen Teil des Entrindungswerkzeugs aufgenommen. Außen am Rundholz wird durch drückende und ausweichbare Anlage der Abschabeinheit die Rinde schichtartig abgeschabt bzw. abgekratzt.
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In der Regel ist es für ein effektives Entrinden ausreichend, wenn die Abschabeinheit einmal den zu entrindenden Außenbereich am Rundholz abschabend überstreicht bzw. überfährt. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Abschabeinheit ausgebildet ist, dass ein Bereich von mehreren getrennten Abschnitten bzw. nacheinander mehrfach abgeschabt wird. Es ist auch möglich, dass zwei oder mehr Abschabeinheiten an der Außenseite zur Wirkung kommen. So kann außen am Rundholz ein erster Abschabvorgang mit einer ersten Abschabeinheit und anschließend bzw. durch z. B. eine gleichartige und räumlich von der ersten Abschabeinheit versetzte weitere Abschabeinheit wenigstens ein weiterer Abschabvorgang stattfinden. Auf diese Weise kann die Entrindungsqualität gesteigert werden, insbesondere um an einzelnen Stellen nach dem Abschaben mit der ersten Abschabeinheit dann noch vereinzelte bzw. ggf. verbliebene Rindenreste durch die zweite Abschabeinheit vollständig zu entfernen. Die Abschabeinheiten können über die Lange zwischen den Aufnahmen betrachtet voneinander beabstandet sein und/oder auf gleicher Position an einer Stelle zwischen den Aufnahmen umfänglich versetzt zur Drehachse bzw. Rundholzlängsachse.
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Die jeweiligen Teileinheiten des Entrindungswerkzeugs bzw. die Abschabeinheiten können hierzu ggf. unterschiedlich ausgerichtet, beschaffen und/oder eingestellt sein, gegebenenfalls können die jeweiligen Teileinheiten des Entrindungswerkzeugs separat kontrolliert bzw. gesteuert werden. Dies kann z. B. derart erfolgen, dass jeweils eine unterschiedlich große Andrückkraft von der Abschabeinheit auf das Rundholz wirkt.
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Die Relativbewegung zwischen dem Rundholz und dem Entrindungswerkzeug längs des Rundholzes beim Entrinden, damit eine komplette Mantelaußenseite des Rundholzes entrindet werden kann, kann beispielsweise bei in dieser Richtung positionsfestem rotierendem Rundholz und einer Hinbewegung des Entrindungswerkzeuges erfolgen, was in der Regel der Fall ist. Dabei muss vor einem nächsten Entrindungsvorgang das Entrindungswerkzeug eine Zurückbewegung in eine Startposition ausführen. Der umgekehrte Fall ist aber ebenfalls möglich, ebenso der überlagerte Fall, wenn also das Rundholz und das Entrindungswerkzeug sich gleichzeitig entgegengesetzt in Längsrichtung des Rundholzes bewegen.
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Weiter wird vorzugsweise vorgeschlagen, dass die Abschabeinheit eine Schälkante umfasst, die sich beim Entrindungsvorgang, am aufgenommenen Rundholz mit einer Langserstreckung der Schälkante schräg oder parallel zur Drehachse der Dreheinrichtung außen am Rundholz erstreckt, insbesondere über eine Strecke zwischen ca. 30 und 70 cm. Allgemein gesprochen kann eine Erstreckungslänge der Schälkante außen am Rundholz zum Beispiel bevorzugt zwischen 5 und 15% der Gesamtlänge des Rundholzes in Längsrichtung betrachtet ausmachen.
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Die Schälkante ist sozusagen der am Rundholz wirksame Teil des Entrindungswerkzeugs, welcher die mechanische Abschabung der Rinde am Rundholz bewirkt.
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Weiter wird zum Beispiel vorgeschlagen, dass Tiefeneinstellmittel vorhanden sind, mit denen eine Abschabtiefe vorgebbar ist, welche vorgibt, wie weit sich die Abschabeinheit beim Entrindungsvorgang in die Rindenbereiche einschneidet. Damit kann die Entrindungsvorrichtung an unterschiedliche Baumarten und damit die Rindenbeschaffenheit angepasst werden, da insbesondere eine mittlere Rindendicke von Baumart zu Baumart variieren kann. Mit den Tiefeneinstellmitteln kann eine Einschneidtiefe der Abschabkante bzw. einer Schälkante in den Rindenbereich veränderbar vorgegeben werden. Die Abschabtiefe beschreibt in radialer Richtung zur Längsachse des Rundholzes betrachtet die Dicke der abzuschabenden Rindenbereiche außen am Rundholz. In der Regel ist es wünschenswert die Rindenbereiche in radialer Richtung komplett vom Kernbereich abzuschaben. Die Einstellung der Abschabtiefe kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Beispielsweise kann die Anpress- bzw. Andrückkraft der am Rundholz außen wirksamen Schälkante bzw. Abschabkante beeinflusst werden. Es ist auch denkbar, dass ein Anstellwinkel des Entrindungswerkzeugs und/oder der Schälkante außen am Rundholz veränderbar bzw. vorgebbar ist. Der Anstellwinkel kann z. B. zwischen einer Schneidfläche der Schälkante und der Tangente im Anlagepunkt der Schälkante außen am Rundholz bestimmt werden. Die Schälkante kann beispielsweise auch versetzbar bzw. bewegbar zum restlichen Teil des Entrindungswerkzeugs vorgegeben werden, beispielsweise federnd gelagert bzw. rückstellbar.
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Es ist überdies vorteilhaft, dass eine Schwenkanordnung mit einem um eine Schwenkachse auslenkbaren Hebelarm vorgesehen ist, an dem das Entrindungswerkzeug vorhanden ist, wobei mit der Schwenkanordnung eine Bewegung des Entrindungswerkzeuges beim Entrindungsvorgang relativ zu einer Außenseite des Rundholzes, für dessen selbsttätiges Anlegen außen am Rundholz eingerichtet ist. So kann sichergestellt werden, dass an einem in der Entrindungsposition vorhandenen Baumstamm, das Entrindungswerkzeug für dessen uneingeschränkte Funktion immer außen am Rundholz anliegt bzw. bei der Rotation des Baumstammes dem meist nicht genau runden Umfang folgend außen in Anlage kommt.
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Insbesondere kommt das Entrindungswerkzeug bzw. die Schälkante andrückend und ausweichbar bzw. rückstellbar an der rotierend vorbeibewegten Außenseite des Rundholzes dauerhaft bzw. ununterbrochen zur Anlage. Somit wird erreicht, dass die Schälkante kontinuierlich der Kontur des Rundholzes folgen kann, ohne dass an betreffenden Stellen ein Abstand zur Außenseite verbleibt und dadurch die Rinde nicht entfernt werden kann. Erfindungsgemäß wird vielmehr erreicht, dass alle insbesondere erhöhten und vertieften Bereiche auf der Außenseite, bezogen auf eine idealisierte kreisrunde Umfangslinie um die Drehachse, optimal bearbeitet und komplett entrindet werden können.
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Mit dem Hebelarm ist insbesondere eine mechanisch robuste Anordnung zur auslenkbaren Bewegung des Entrindungswerkzeugs eingerichtet.
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Es ist überdies vorteilhaft, dass das Entrindungswerkzeug über eine gefederte Lagerung verfügt, mit welcher das Entrindungswerkzeug beim Entrindungsvorgang unter einer vorgebbaren Federkraft außen gegen das Rundholz drückt. Die Federanordnung kann auf unterschiedliche Weise realisiert werden, beispielsweise insbesondere mit einer mechanischen Feder wie beispielsweise einer Spiral- oder Blattfeder bzw. mit reversibel kompressiblen Elementen aus einem elastischen Material wie beispielsweise einem Elastomerwerkstoff zum Beispiel aus einem Gummimaterial.
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Es wird weiter bevorzugt vorgeschlagen, dass die gefederte Lagerung des Entrindungswerkzeugs eine Kolben-Zylinder-Einheit umfasst. So kann die gefederte Lagerung des Entrindungswerkzeugs insbesondere stabil und einstellbar eingerichtet werden. Insbesondere sind entsprechende Komponenten zur Federung bzw. Dämpfung der Ausweichbewegung des Entrindungswerkzeugs bzw. beispielsweise pneumatische oder hydraulische Kolben-Zylinder-Einheiten handelsüblich erhältlich.
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In einer vorteilhaften Modifikation des Erfindungsgegenstandes ist die Schälkante über die Länge in mehrere Teilabschnitte unterteilt, insbesondere in mehrere gleichartige Teilabschnitte. Bevorzugt erfüllen die Teilabschnitte der Schälkante untereinander jeweils eine gleichartige Schälfunktion. Vorteilhafterweise sind die Teilabschnitte voneinander trennbar, beispielsweise als separate gleichartige Teilabschnitte ausgebildet. Die Teilabschnitte können an einem vorbereiteten Aufnahmeabschnitt am Entrindungswerkzeug auswechselbar befestigt sein.
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Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die gesamte Schälkante in einem Stück ausgebildet ist. Es ist auch denkbar, dass die Schälkante Abschnitte aufweist, die sich von anderen Abschnitten der Schälkante im Aufbau bzw. in der Form unterscheiden.
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Die lösbare Befestigung der Schälkante bzw. einzelner Teilabschnitte der Schälkante ist für deren Austausch bzw. für Reparaturen vorteilhaft. So können insbesondere abgenutzte bzw. beschädigte Schälkantenabschnitte mit wenigen Hangriffen ersetzt werden.
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Die Teilabschnitte der Schälkante können bezogen auf die Längsrichtung des Rundholzes nebeneinander und/oder umfänglich versetzt vorhanden sein.
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Es wird weiter beispielsweise vorgeschlagen, dass die Schälkante messerartig ausgebildet ist, beispielsweise aus mehreren gleichartigen Messersegmenten besteht. Entsprechende Messer zum Beispiel angenähert quaderförmige Schneidplatten können z. B. aus einem gehärteten Stahlwerkstoff oder aus einem Kunststoff-Material, ggf. aus einem diamanthaltigen Werkstoff bestehen. Wenn auf bekannte Messer oder Schneidplatten bzw. hochfeste und widerstandsfähige Schneidplattenwerkstoffe zurückgegriffen werden kann, ist dies insbesondere wirtschaftlich vorteilhaft.
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Vorteilhafterweise umfasst die Schälkante des Entrindungswerkzeuges mehrere versetzt zueinander vorhandene Abschnitte, so dass beim Entrindungsvorgang die mehreren Abschnitte außen am Rundholz in Umfangsrichtung und/oder in Längsrichtung des Rundholzes betrachtet versetzt zur Anlage kommen. So kann eine besonders kompakte und sichere Entrindung eingerichtet werden. Gegebenenfalls kann ein höherer Bearbeitungsgrad beispielsweise durch eine Versetzung der Schälkantenabschnitte des Entrindungswerkzeuges in Längs- und/oder Umfangsrichtung erhöht werden. Sind beispielsweise zwei in Umfangsrichtung versetzte Schälkantenabschnitte vorhanden, kann an eine Grobentrindung eine Nachbearbeitungsstufe anschließen.
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Es ist außerdem vorteilhaft, dass die Schwenkanordnung mehrere Hebelarme umfasst, wobei jedem Hebelarm ein Teilabschnitt der Schälkante zugeordnet ist. So kann jeder Teilabschnitt der Schälkante präzise kraft- und/oder federbeaufschlagt werden.
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Außerdem bleibt auch bei einer Beschädigung bzw. einem Ausfall eines Hebelarms immer noch eine Schälfunktion durch die anderen Hebelarme samt daran aufgenommenen Schälkanten erhalten.
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Bevorzugt ist eine Einstellanordnung vorgesehen, mit welcher eine Andrückwirkung der Schälkante beim Entrindungsvorgang außen gegen das Rundholz vorgebbar ist. Mit der Einstellanordnung kann beispielsweise eine Anpresskraft, mit welcher die Schälkante beim Entrinden an das Rundholz angepresst wird, vorgegeben werden.
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Schließlich ist es auch von Vorteil, dass die Schälkante beweglich gelagert am Entrindungswerkzeug aufgenommen ist. Beispielsweise kann die Schälkante gefedert bzw. z. B. hydraulisch oder pneumatisch verstellbar vorhanden sein. Gegebenenfalls ist die bewegliche bzw. gefederte Lagerung wahlweise zu- und abschaltbar, so dass die Schälkante wahlweise gefedert oder starr vorhanden sein kann.
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Figurenbeschreibung:
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Entrindungsvorrichtung näher erläutert.
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Im Einzelnen zeigt:
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1 eine Stirnansicht im Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Entrindungsvorrichtung zum automatisierten Entrinden eines Baustammabschnittes,
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2 bis 5 unterschiedliche perspektivische Ansichten der erfindungsgemäßen Entrindungsvorrichtung gemäß 1 teils unter Weglassung von einzelnen Komponenten und
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6 die Entrindungsvorrichtung gemäß 1 in Seitenansicht ebenfalls unter Weglassung von einzelnen Komponenten.
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In den 1 bis 6 ist eine erfindungsgemäße Entrindungsvorrichtung 1 während eines Entrindungsvorgangs in unterschiedlichen Darstellungen gezeigt, wobei in den 2 und 6 einzelne Komponenten bzw. Kolben-Zylinder-Einheiten, welche in den anderen Figuren gezeigt sind, nicht dargestellt sind. In 1 ist zur besseren Darstellung die Aufnahme 4 weggelassen.
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Die Entrindungsvorrichtung 1 ist als sogenannte Pinolen-Entrindungsvorrichtung ausgebildet, wonach ein Rundholz, hier ein Abschnitt eines gefällten und von Asten befreiten Baumstammes 2, der idealisiert zylindrisch dargestellt ist, zwischen zwei gegenüberliegenden Aufnahmen 3, 4 eingespannt und drehbar aufgenommen ist. Der Baumstamm 2 ist gemäß der 1 bis 6 während des Entrindungsvorgangs dargestellt, wobei über Antriebseinheiten 5 und 6 der Aufnahmen 3, 4 der Baumstamm 2 im Uhrzeigersinn gemäß Pfeil P2 (s. 1 und 2) um die Längsachse bzw. Drehachse S rotiert.
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Zur Drehübertragung ist an den Antriebseinheiten 5 und 6 ein Antriebsritzel 7 vorhanden, das in Drehung versetzbar ist und über eine Antriebskette 8, welche in den 1 und 4 nur teilweise dargestellt ist, mit einem Zahnrad 9 jeweils an den Aufnahmen 3 und 4 verbunden ist und so die Drehbewegung auf die Aufnahmen 3, 4 überträgt.
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Die erfindungsgemäße Entrindungsvorrichtung 1 umfasst außerdem eine entlang einer Fahrschiene 10 längs bzw. parallel zur Drehachse S hin- und herverfahrbare Entrindungseinheit 11, was durch den Doppelpfeil P1 angedeutet ist. Hierzu ist ein Fahrantrieb 12 zwischen gegenüberliegenden Rahmenlängsabschnitten 13 und 14 vorgesehen. Ein weiterer Rahmenlängsabschnitt 15 ist beabstandet zum Rahmenlängsabschnitt 14 in Längsrichtung versetzt ebenfalls an der Entrindungseinheit 11 vorhanden. Zum Entrinden des Baumstammes 2 unter dessen Drehung im Uhrzeigersinn gemäß des Drehpfeils P2 kommt ein Entrindungswerkzeug 16 mit einer Abschabeinheit 17 außen in Anlage am Baustamm 2.
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Gemäß 6 ist der Außenabschnitt des Baumstamms 2 von seinem linken eingespannten Ende an der in Längsrichtung betrachteten Stelle E0 über seine Länge bis zur Stelle E1 bereits entrindet, indem der Entrindungsvorgang unter der kontinuierlichen Rotation des Baumstammes 2 durch Entlangbewegen des Entrindungswerkzeuges 16 von links nach rechts bzw. vom linken Ende des Baumstammes 2 an der Stelle E0 nach rechts bis zur Stelle E1 erfolgt ist. Der restliche Außenabschnitt R zwischen der Stelle E1 bis zum rechten Ende an der Stelle E2 ist noch nicht entrindet. Die Entrindung des Außenabschnitts R erfolgt durch Weiterbewegen des Entrindungswerkzeuges 16 von der Stelle E1 nach rechts bis zur Stelle E2.
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Die Abschabeinheit 17 ist endseitig an einer Hebelanordnung 18 mit hier beispielsweise vier Hebelarmen 19 bis 22 vorhanden, wobei die Abschabeinheit 17 an deren freien Enden positioniert ist. Die Hebelarme 19 bis 22 sind gleichartig aufgebaut und gemeinsam um eine Schwenkachse S1 schwenkbar bzw. ausweichbar relativ zur Außenseite des Baustammes 2 hin- bzw. von dieser wegbewegbar gelagert, was durch den Doppelpfeil P3 verdeutlicht ist (s. 1). Außerdem wird eine Federanordnung 23 realisiert, mit welcher eine gefederte Lagerung der Abschabeinheit 17 ausgebildet ist. Die Federanordnung 23 greift an den Hebelarmen 19 bis 22 an und umfasst für jeden Hebelarm 19 bis 22 jeweils eine gleichartig wirkende hydraulische oder pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit 24, 25, 26 bzw. 27.
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Dabei sind aus Zylindern 24a bis 27a heraustretende Kolbenverlängerungen 24b bis 27b mit ihren Enden verschwenkbar gelagert um Anlenkstellen, die an einer Oberseite der jeweiligen Hebelarme 19 bis 22 vorhanden sind und im ersten an die Schwenkachse S1 anschließenden Viertel der Gesamtlänge der Hebelarme 19 bis 22 positioniert sind. Die von der Hebelanordnung 18 abgewandten Enden der Federanordnung 23 bzw. die entsprechenden Endabschnitte der Zylinder 24a bis 27a sind auslenkbar um eine Achse S2.
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Damit ist die Schwenk- bzw. Ausweichbewegung der Hebelarme 19 bis 22 um die Schwenkachse S1 gemäß des Doppelpfeils P3 federnd eingerichtet.
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Die Abschabeinheit 17 ist mit vier gleichartigen und abmessungsgleichen Schälmessern 28, 29, 30 und 31 versehen, welche jeweils eine außen am Baumstamm 2 in Anlage bringbare Schälkante 28a bis 31a aufweisen. Die Schälkanten 28a bis 31a sind in Umfangsrichtung zur Achse S und in Längsrichtung des Baustammes 2 benachbart bzw. versetzt zueinander. In Längsrichtung sind die Schälmesser 28 bis 31 aneinandergrenzend benachbart, wobei diese jeweils eine gleiche Länge a1 bis a4 aufweisen und in Umfangsrichtung über jeweils eine etwa doppelte Schälmesserdicke versetzt zueinander positioniert sind. Dies ist insbesondere in den 1, 2 und 5 ersichtlich.
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Die jeweiligen Schälmesser 28 bis 31 sind an einem Schälkopf 32 der Abschabeinheit 17 über Schraubverbindungsmittel austauschbar angeschraubt, wobei die Anschraubmittel durch Schraublöcher 33 im Schälkopf 32 einbringbar bzw. herausnehmbar sind.
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Dabei ist jedes Schälmesser 28 bis 31 über jeweils zwei Schraubverbindungsmittel am Schälkopf 32 befestigt.
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Der Schälkopf 32 bzw. die Schälmesser 28, 29, 30 und 31 sind so ausgerichtet in Anlage an der Außenseite des Baumstammes 2, dass eine Ebene, welche durch die freie plane Unterseite der Schälmesser 28 bis 30 definiert ist, einen Winkel α von weniger als 90 Winkelgrade hier besonders vorteilhaft von ca. 75 Winkelgrade zur Tangente am Angreifpunkt der Schälkanten 28a bis 31a außen am Baumstamm 2 bildet (s. 1). So graben sich die Schälkanten 28a bis 31a bei Rotation des Baumstammes 2 zwangsweise in die Rinde ein und schaben diese ab.
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Die Entrindungsvorrichtung 1 umfasst außerdem einen Führungsarm 34 der sich in seiner Längsrichtung quer zur Drehachse S erstreckt und über welchen ein Baumstamm von außen vor dem Entrinden in die Bearbeitungsposition bzw. zur Fixierung an den Aufnahmen 3 und 4 bringbar ist bzw. nach dem Entrindungsvorgang und der Freigabe aus den Aufnahmen 3 und 4 von der Entrindungsvorrichtung 1 nach unten wegführbar ist.
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Weitere Teile wie z. B. Rahmenabschnitte der Entrindungsvorrichtung 1, welche ebenfalls aus den Figuren zu entnehmen ist, werden nicht näher erläutert.
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Grundsätzlich ist es möglich, dass am Entrindungswerkzeug 16 mehr oder weniger als die vier gezeigten Schälmesser 28 bis 31 samt entsprechend angepasster Hebel- bzw. Federanordnung vorhanden sind. Dies kann vergleichsweise unkompliziert bzw. mit einfachen Umbaumaßnahmen ausgehend von der Anordnung gemäß der 1 bis 6 erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Entrindungsvorrichtung
- 2
- Baumstamm
- 3, 4
- Aufnahme
- 5, 6
- Antriebseinheit
- 7
- Antriebsritzel
- 8
- Antriebskette
- 9
- Zahnrad
- 10
- Fahrschiene
- 11
- Entrindungseinheit
- 12
- Fahrantrieb
- 13–15
- Rahmenlängsabschnitt
- 16
- Entrindungswerkzeug
- 17
- Abschabeinheit
- 18
- Hebelanordnung
- 19–22
- Hebelarm
- 23
- Federanordnung
- 24–27
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 24a–27a
- Zylinder
- 24b–27b
- Kolbenverlängerung
- 28–31
- Schälmesser
- 28a–31a
- Schälkante
- 32
- Schälkopf
- 33
- Schraubloch
- 34
- Führungsarm