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Die Erfindung betrifft eine Sammelschiene mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Bekannt sind Sammelschienen mit einem Bodenteil aus einem isolierenden Material, wobei das Bodenteil wenigstens zwei Kammern zur Aufnahme jeweils einer Polschiene aufweist, wobei zwischen jeweils zwei Kammern eine Kammertrennwand angeordnet ist.
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Derartige Sammelschienen werden oft in konfektionierter Länge bereitgestellt, was dem Anwender jedoch keine Möglichkeit bietet, die Längen der Sammelschiene vor Ort an die entsprechenden Gegebenheiten anzupassen. Soll die Möglichkeit gegeben werden, Sammelschienen vor Ort abzulängen, sollten die Isolationseigenschaften weiterhin gewährleistet sein, um den Benutzer nicht zu gefährden.
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Insbesondere ist wünschenswert, dass die Sammelschienen auch nach Ablängen die Voraussetzung der amerikanischen UL 508 erfüllen, welche eine Luftstrecke von wenigstens 9,5 mm und eine Kriechstrecke von wenigstens 12,7 mm bei derartigen Bauteilen fordert. Dabei ist die Luftstrecke definiert als kürzeste Entfernung in Luft zwischen zwei elektrisch leitenden Teilen. Die Kriechstrecke ist definiert als die kürzeste Entfernung entlang der Oberfläche eines Isolierstoffes zwischen zwei leitenden Teilen.
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Die
DE 20 2010 002 086 U1 offenbart eine Sammelschiene, welche vor Ort ablängbar ist. Dabei ist ein Ablängen jedoch nur in vorgegebenen Teilungseinheiten möglich, wodurch der flexible Einsatz der Sammelschiene beschränkt ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, die bekannte Sammelschiene weiterzubilden, insbesondere derart, dass sie beliebig ablängbar ist und insbesondere den Anforderungen der UL 508 genügt.
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Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch eine Sammelschiene mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Sammelschiene mit einem Bodenteil aus einem isolierenden Material, wobei das Bodenteil wenigstens zwei Kammern zur Aufnahme jeweils einer Polschiene aufweist, wobei zwischen jeweils zwei Kammern eine Kammertrennwand angeordnet ist, zeichnet sich dadurch aus, dass für die auf der einen Seite der Kammertrennwand anzuordnende erste Polschiene und/oder für die auf der anderen Seite der Kammertrennwand anzuordnende zweite Polschiene Mittel vorgesehen sind, welche die erste und/oder zweite Polschiene über die gesamte Längserstreckung der Sammelschiene in einem Abstand zu der Kammertrennwand anordnen. Auf diese Weise wird der Abstand zwischen zwei benachbarten Polschienen vergrößert, so dass insgesamt auch die Luftstrecke und die Kriechstrecke vergrößert werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Mittel als in einem Abstand zu der Kammertrennwand zwischen der Kammertrennwand und der in der Kammer anzuordnenden Polschiene angeordnete zusätzliche Trennwand ausgebildet. Gemäß einer alternativen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Mittel als an der an der Kammertrennwand gegenüberliegenden Seitenwand der Kammer angeordnetes L-förmiges Element ausgebildet, wobei das L-förmige Element mit dem freien Ende seines Querschenkels an der Seitenwand der Kammer angeordnet ist. Beide Varianten lassen sich im Extrusionsverfahren einfach fertigen und fixieren die Polschiene auf zuverlässige Art und Weise in einem Abstand zu der Kammertrennwand, so dass der Abstand zweier benachbarter Polschienen vergrößert wird.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Querschenkel des L-förmigen Elements zum Boden der Kammer beabstandet, um die Kriechstrecke zwischen zwei benachbarten Polschienen weiter zu vergrößern.
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Vorzugsweise ist das Bodenteil stirnseitig durch zwei Abschlusskappen verschließbar, was einerseits die Herstellung des Bodenteils im Extrusionsverfahren ermöglicht und andererseits den Anforderungen an die Isolierung genügt.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist an der Innenfläche wenigstens einer der Abschlusskappen wenigstens ein Isoliersteg angeordnet, welcher im auf das Bodenteil aufgesetzten Zustand in einen Zwischenraum zwischen der in der Kammer anzuordnenden Polschiene und der Kammertrennwand eingreift. Auf diese Art und Weise wird die Luftstrecke zwischen zwei benachbarten Polschienen signifikant vergrößert und ermöglicht insbesondere, dass die Sammelschiene den Anforderungen der UL 508 genügen kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein Deckelteil vorgesehen, welches auf das Bodenteil derart aufsetzbar ist, dass die Polschienen abgedeckt sind und an den Polschienen angeordnete Anschlusslaschen durch Öffnungen im Deckelteil herausragen. Dadurch wird es ermöglicht, die Sammelschiene abgesehen von den freien Enden der Anschlusslaschen besonders gut zu isolieren.
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Vorzugsweise ist in eine Öffnung ein isolierendes Element einsetzbar, welches im eingesetzten Zustand die Öffnung durchgreift und welches eine Hülse aufweist, an welcher wenigstens eine Trennwand, vorzugsweise zwei Trennwände, angeordnet ist, welche zwischen zwei benachbarten Anschlusslaschen positioniert ist, wenn das Deckelteil auf das Bodenteil aufgesetzt ist und das isolierende Element in die Öffnung eingesetzt ist. Die Hülse isoliert die durch die Öffnung im Deckelteil herausragende Anschlusslasche im Außenbereich, einerseits gegenüber den benachbarten Anschlusslaschen und andererseits gegenüber einem Benutzer, während die Trennwände die Anschlusslaschen im Innenbereich der Sammelschiene gegeneinander isolieren, so dass auf diese Weise die gewünschten Kriechstrecken erreicht werden können.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren ausführlich erläutert. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Bodenteils eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Sammelschiene,
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2 eine perspektivische Ansicht einer Sammelschiene mit dem Bodenteil gemäß 1,
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3 einen Längsschnitt durch die Sammelschiene gemäß 2 ohne das Deckelteil und Abschlusskappen,
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4 einen Längsschnitt durch die Sammelschiene gemäß 2 mit aufgesetztem Deckelteil und aufgesetzter Abschlusskappe,
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5 eine perspektivische Ansicht des Deckelteils der Sammelschiene gemäß 2,
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6 eine perspektivische Ansicht eines in das Deckelteil einzusetzenden isolierenden Elements,
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7 eine perspektivische Ansicht der Abschlusskappen,
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8 eine Draufsicht auf die Stirnseite eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Sammelschiene und
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9 einen Längsschnitt durch die Sammelschiene gemäß 8.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugsziffern gleiche oder funktionsgleiche Bauteile, wobei zur besseren Übersicht sämtliche Bezugsziffern in sämtlichen Figuren gegeben sind.
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Die 1 bis 7 zeigen verschiedene Ansichten eines ersten Ausführungsbeispiels einer Sammelschiene 10 mit einem Bodenteil 20 (vgl. insbesondere 1), einem Deckelteil 30 (vgl. insbesondere 5) und zwei stirnseitigen Abschlusskappen 40 (vgl. insbesondere 7).
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Das Bodenteil 20 und das Deckelteil 30 sind aus isolierendem Material gefertigt und insbesondere im Extrusionsverfahren hergestellt. Das Bodenteil 20 weist zwei im Wesentlichen parallel verlaufende Seitenwände 21a, 21b und einen Boden 21c auf und ist zu einer Seite hin offen, welche durch das Deckelteil 30 abdeckbar ist. Das Bodenteil 20 weist drei Kammern 22, 23, 24 auf, wobei zwischen jeweils zwei Kammern 22, 23 und 23, 24 eine Kammertrennwand 25, 25 angeordnet ist.
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In die erste Kammer 22 ist eine erste Polschiene 52 einsetzbar, welche in Längsrichtung gegeneinander versetzt angeordnete Anschlusslaschen 52a aufweist. In die zweite Kammer 23 ist eine zweite Polschiene 53 einsetzbar, welche in Längsrichtung gegeneinander beabstandete Anschlusslaschen 53a aufweist. In die dritte Kammer 24 ist eine dritte Polschiene 54 einsetzbar, welche in Längsrichtung gegeneinander beabstandete Anschlusslaschen 54a aufweist. Die Anschlusslaschen 52a, 53a, 54a sind an ihrem Anschlussbereich derart abgekröpft, dass sie in Längsrichtung der Sammelschiene 10 miteinander fluchtend ausgerichtet sind (vgl. 2).
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Die offene Seite des Bodenteils 20 ist durch das Deckelteil 30 abdeckbar, um die Polschienen 52, 53, 54 abzudecken, wobei die Anschlusslaschen 52a, 53a, 54a durch Öffnungen 32 in dem Deckelteil 30 herausragen. Ist das Deckelteil 30 im Extrusionsverfahren hergestellt, können die Öffnungen 32 anschließend eingestanzt werden, wodurch auf einfache Art und Weise beliebige Abstände zwischen den Öffnungen 32 und somit zwischen den Anschlusslaschen 52a, 53a, 54a erreicht werden können.
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In jede der Öffnungen 32 ist ein isolierendes Element 34 (bgl. insbesondere 6) einsetzbar, welches im eingesetzten Zustand die Öffnung 32 durchgreift. Das isolierende Element 34 weist eine Hülse 36 und zwei daran angeordnete Trennwände 38 auf. Im eingesetzten Zustand befindet sich die Hülse 36 auf der Außenseite des Deckelteils 30, während die Trennwände 38 im Innenbereich der Sammelschiene 10 angeordnet sind. Die Hülsen 36 und die Trennwände 38 isolieren die Anschlusslaschen 52a, 53, 54a gegeneinander. Die Trennwände 38 weisen jeweils zwei Schlitze 39 auf, in welche der obere Rand der Trennwände 25, 26 eingreift, wenn das isolierende Element 34 mit dem Deckelteil 30 auf das Bodenteil 20 aufgesetzt wird.
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Soll die Sammelschiene 10 bei der Montage vor Ort beliebig ablängbar sein, ist es wünschenswert, dass auch nach Ablängung bestimmter Anforderungen an die Luft- und Kriechstrecken zwischen den elektrisch leitenden Elementen, d. h. zwischen den Polschienen 52, 53, 54, erfüllt sind.
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Die erste Kammer 22 weist zwei Seitenwände 22a, 22b und einen Boden 22c auf. Die zweite Kammer 23 weist zwei Seitenwände 23a, 23b und einen Boden 23c auf. Die dritte Kammer 24 weist zwei Seitenwände 24a, 24b und einen Boden 24c auf. Die eine Seite der Kammertrennwand 25 wird dabei durch die Seitenwand 22b der ersten Kammer 22 gebildet, während die andere Seite der Kammertrennwand 25 durch die Seitenwand 23a der zweiten Kammer 23 gebildet ist. Eine Seite der Kammertrennwand 26 ist durch die Seitenwand 23b der zweiten Kammer 23 gebildet, während die andere Seite der Kammertrennwand 26 durch die Seitenwand 24a der dritten Kammer 25 gebildet ist.
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Die Breite der mittleren Kammer 23 ist bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel derart bemessen, dass die zweite Polschiene 52 in ihr klemmend gehalten ist und insbesondere Kontakt zu beiden Seitenwänden 23a, 23b aufweist. Um die Luftstrecke zwischen der zweiten Polschiene 53 und der ersten Polschiene 52 zu vergrößern, sind Mittel vorgesehen, die die erste Polschiene 52 in der ersten Kammer 22 über die gesamte Längserstreckung der Sammelschiene 10 in einem Abstand a zu der Kammertrennwand 25 hält.
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Die Mittel sind ausgebildet als L-förmiges Element 27 mit einem Querschenkel 27a und einem Längsschenkel 27b, wobei das L-förmige Element 27 mit dem freien Ende des Querschenkels 27a an der Seitenwand 24a der ersten Kammer 22 angeordnet ist, insbesondere derart, dass eine taschenartige Ausnehmung gebildet ist, in welche die erste Polschiene 52 einsetzbar ist. Die Breite des L-förmigen Elements 27 ist geringer als die Breite der ersten Kammer 22. Das L-förmige Element 27 bewirkt, dass die Polschiene 52 an keiner Stelle ihrer Längserstreckung in der Sammelschiene 10 Kontakt zur Seitenwand 22b der ersten Kammer 22 und somit zur einen Seite der Kammertrennwand 25 hat. Das L-förmige Element 27 ist in einem Abstand b zu dem Boden 22c der ersten Kammer 22 angeordnet, wodurch die Kriechstrecke zwischen der in der ersten Kammer 22 angeordneten Polschiene 52 und der in der zweiten Kammer 23 angeordneten zweiten Polschiene 53 weiter vergrößert wird. Durch diese Anordnung kann die gewünschte Länge der Luft- und Kriechstrecken erreicht werden.
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Vorzugsweise sind entsprechend Mittel vorgesehen, welche die dritte Polschiene 54 in der dritten Kammer 24 in einem Abstand a zu der Kammertrennwand 26 hält, um die gewünschten Längen der Luft- und Kriechstrecken zwischen der zweiten Polschiene 53 und der dritten Polschiene 54 zu erreichen.
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Die Luftstrecke zwischen zwei benachbarten Polschienen 52, 53 oder 53, 54 wird weiter vergrößert, wenn an der Innenseite der Abschlusskappe 40 Isolierstege 42 angeordnet sind, die in den durch den Abstand a gebildeten Zwischenraum zwischen der ersten Polschiene 52 und der Kammertrennwand 25 ausgehend von der Stirnfläche des Bodenteils 20 oder zwischen der dritten Polschiene 54 und der Kammertrennwand 26 eingreifen.
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Die Abschlusskappen 40 übergreifen das Bodenteil 20 auf der Außenseite und können insbesondere an diesen klemmend oder rastend gehalten werden.
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Die 8 und 9 zeigen eine Stirnansicht und einen Schnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Sammelschiene 10', welche sich vorwiegend dadurch von dem ersten Ausführungsbeispiel der Sammelschiene 10 unterscheidet, dass die Länge des Längsschenkels 27b des L-förmigen Elements 27 größer ist als in dem ersten Ausführungsbeispiel und etwa bis zur Oberkante der Trennwände 25, 26 reicht. Außerdem weisen die Polschienen 52, 53, 54 Rastelemente 55 auf, mit welchen sie in den Kammern 22, 23, 24 zur besseren Fixierung in vertikaler Richtung verrasten.
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Das Bodenteil 20 gemäß beiden Ausführungsbeispielen weist über die gesamte Längserstreckung denselben Querschnitt auf und ist somit insbesondere im Extrusionsverfahren herstellbar, was einen besonderen kostengünstigen Herstellungsprozess ermöglicht. Zudem ist eine flexible Ablängung des Bodenteils 20 an jeder beliebigen Stelle möglich. Durch das erfindungsgemäße Profil des Bodenteils 20 werden jedoch die gewünschten Luft- und Kriechstrecken auch nach Ablängung an jeder beliebigen Stelle des Bodenteils 20 erreicht und die Anforderungen an die Isoliereigenschaften gewährleistet. Insbesondere ist es möglich, auch die Anforderungen gemäß der UL 508 zu erfüllen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Sammelschiene
- 10'
- Sammelschiene
- 20
- Bodenteil
- 21a
- Seitenwand
- 21b
- Seitenwand
- 21c
- Boden
- 22
- 1. Kammer
- 22a
- Seitenwand
- 22b
- Seitenwand
- 22c
- Boden
- 23
- 2. Kammer
- 23a
- Seitenwand
- 23b
- Seitenwand
- 23c
- Boden
- 24
- 3. Kammer
- 24a
- Seitenwand
- 24b
- Seitenwand
- 24c
- Boden
- 25
- Kammertrennwand
- 26
- Kammertrennwand
- 27
- L-förmiges Element
- 27a
- Querschenkel
- 27b
- Längsschenkel
- 30
- Deckelteil
- 32
- Öffnung
- 34
- isolierendes Element
- 36
- Hülse
- 38
- Trennwand
- 39
- Schlitz
- 40
- Abschlusskappe
- 42
- Isoliersteg
- 52
- 1. Polschiene
- 52a
- Anschlusslasche
- 53
- 2. Polschiene
- 53a
- Anschlusslasche
- 54
- 3. Polschiene
- 54a
- Anschlusslasche
- 55
- Rastelement
- a
- Abstand
- b
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010002086 U1 [0005]