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Die
Erfindung betrifft ein zerlegbares Möbel zur Aufstellung
und Nutzung in einer beliebigen Lage nach Schutzanspruch 1.
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Derartige
Möbelstücke erlauben durch die hohe Variabilität
ihrer Aufstellung eine Nutzung als Regal, Beistelltisch, Zeitungsständer
und dergleichen Verwendungen mehr.
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Die
deutsche Patentschrift
DE
195 02 726 C2 offenbart ein zerlegbares Schrankmöbel
aus einer Reihe von Regalelementen, die auf eine senkrecht stehende
Stange aufgefädelt sind. Die Regalelemente können
je nach Wunsch um die Stange gedreht und orientiert werden. Dadurch
sind die Fächer des Schrankmöbels von verschiedenen
Richtungen her zugänglich. Das Schrankmöbel kann
inmitten eines Raumes aufgestellt werden. Diese Vorrichtung eignet sich
jedoch nur für eine vertikale Aufstellung. Zudem ist die
aus Stabilitätsgründen erzwungenermaßen mitten
durch die Regalelemente verlaufende Stange ausgesprochen hinderlich
bei der Nutzung der Ablageflächen der Regalelemente.
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Die
deutsche Offenlegungsschrift
DE 100 04 141 A1 offenbart ein Regal und
ein Verfahren zu dessen Aufstellung sowie ein mobiles Regalsystem.
Bei der dort vorgeschlagenen Lösung handelt es sich um eine
Anordnung aus gelenkig miteinander verbundener Auflageelemente,
die zickzackartig entfaltet werden Anordnung lässt sich
leicht aufbauen, eignet sich jedoch nur für eine vertikale
Aufstellung, wobei die abschüssige Gestaltung der Auflageflächen
zwar im Regelfall durch besondere Stützelemente ein Herabrutschen
der dort abgelegten und geeigneten Objekte, beispielsweise von Büchern,
verhindert, aber andererseits ein Aufstellen spezieller Objekte,
wie zum Beispiel von Blumenvasen, unmöglich macht.
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Die
deutsche Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2007 006 634 U1 zeigt einen Bausatz
für ein Kombinationsmöbel. Dort wird eine Anzahl
aufeinander abgestimmter, dreidimensional miteinander kombinierbarer
und verbindbarer Baueinheiten offenbart, wobei als Baueinheiten
Rahmen- und Kastenelemente und mindestens ein Flächenelement
unterschiedler Form und Größe kombinierbar sind.
Die dort vorgeschlagene Anordnung ist zwar nicht auf eine vertikale Aufstellung
beschränkt, jedoch bildet die zusammengefügten
Elemente ein Konglomerat aus großen und kleinen Fächern
und Regalebenen, was nicht zuletzt auch in ästhetischer
Hinsicht äußerst mangelhaft ist.
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Es
besteht daher die Aufgabe, ein weiterentwickeltes zerlegbares Möbel
anzugeben, das für eine beliebige Aufstellungsart geeignet
ist, und darüber hinaus eine einfache Montage ermöglicht.
Das Möbel soll eine leicht herstellbare und funktionale
Form besitzen sowie darüber hinaus beliebig erweiterbar sein,
wobei der Nutzer selbst über die endgültige Form
und Erweiterbarkeit entscheiden können soll.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird mit einem zerlegbaren Möbel
zur Aufstellung und Nutzung in einer beliebigen Lage gemäß den
Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst. Dieses besteht
aus einem modularen Aufbau aus mindestens zwei zueinander parallelen
Stapelplatten, mindestens einem senkrecht zu den Stapelplatten orientierten
Distanzstab mit je einem durch die Stapelplatten eingeführten Stabverbindungsmittel
und mindestens einer senkrecht zu den Stapelplatten orientierten
Distanzplatte mit einem zwischen jeweils einer Stapelplatte und
der mindestens einen Distanzplatte angeordneten Plattenverbindungsmittel.
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Ausgangspunkt
ist eine Anordnung aus mindestens zwei parallelen Platten. Diese
werden mittels des Distanzstabes auf einem dadurch bestimmten Abstand
gehalten. Weiterhin ist mindestens eine Distanzplatte vorgesehen.
Dabei stehen jeweils die Distanzplatten und die Stapelplatten sowie
die Distanzstäbe und die Stapelplatten senkrecht aufeinander.
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Das
Ergebnis ist eine äußerst einfache Konstruktion,
die auf jede erdenkliche Weise aufgestellt werden kann und deren
Grundaufbau durch das Hinzufügen weiterer Stapelplatten,
Distanzstäbe und Distanzplatten modular praktisch unbegrenzt
erweitert und variiert werden kann.
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Bei
einer ersten Ausführungsform weist der mindestens eine
Distanzstab an einem ersten Ende einen ersten Verbindungsabschnitt
und an einem zweiten Ende einen zu dem ersten Verbindungsabschnitt
passenden zweiten Verbindungsabschnitt für ein eine zwischengelagerte
Stapelplatte in einem Koppelabschnitt mit einem jeweils angrenzenden Distanzstab
auf.
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Ein
erster Distanzstab kann dadurch mit einem zweiten Distanzstab verbunden
werden. Dabei fixieren die beiden Stäbe die dazwischen
gelagerte Stapelplatte und arretieren diese. Praktisch lassen sich
beliebig viele Stapelplatten aneinander reihen, wobei der dadurch
gebildete Aufbau je nach Aufstellung beliebig lang oder beliebig
hoch werden kann.
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Bei
einer Ausführungsform ist der erste Verbindungsabschnitt
als ein Innengewinde und der zweite Verbindungsabschnitt als ein
durch ein durch eine Stapelplatte hindurchsteckbarer Endbolzen mit einem
Außengewinde ausgebildet. Hierdurch ist eine Schraubverbindung
realisierbar.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform bilden der erste Verbindungsabschnitt
und der zweite Verbindungsabschnitt Bestandteile einer Rast- und Steckverbindung.
Hierdurch vereinfacht sich der Aufbau des Möbels.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Koppelabschnitt der
Stapelplatte eine Senkung auf. Hierdurch wird der Eindruck eines
durch die Stapelplatten hindurch verlaufenden Distanzstabes erzeugt.
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Die
mindestens eine Distanzplatte ist bei einer Ausführungsform
in je einem Randbereich mit den anschließenden Stapelplatten
verbunden. Dabei schließen die Oberflächen der
Distanzplatte und der Stapelplatten bündig ab.
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Zweckmäßigerweise
sind mindestens drei Stapelplatten mit mindestens zwei Distanzplatten vorgesehen,
wobei die daraus gebildete Anordnung nach Belieben zu einer quasi „Schlangenlinie” oder U-Form
zusammensetzbar ist.
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Das
zerlegbare Möbel soll nachfolgend anhand beispielhafter
Ausführungsformen näher erläutert werden.
Zur Verdeutlichung dienen die 1 bis 4.
Es werden für gleiche oder gleichwirkende Teile dieselben
Bezugszeichen verwendet.
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Es
zeigt:
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1 eine
beispielhafte Explosivdarstellung des zerlegbaren Möbels,
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2 verschiedene
beispielhafte Ausführungsformen des zerlegbaren Möbels
in einer Mäander- und zwei U-Formen,
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3 verschiedene
beispielhafte Ausführungsformen des zerlegbaren Möbels
in einer Mäanderlinienform und
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4 beispielhafte
Mäanderlinienformen in zwei Aufstellungsarten.
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1 zeigt
eine beispielhafte Explosivdarstellung des zerlegbaren Möbels.
Für den Aufbau des zerlegbaren Möbels sind als
erstes eine Reihe von Stapelplatten 1 vorgesehen, die in
einer ansich beliebigen Anzahl vorhanden sein können. Diese
liegen im wesentlichen parallel zueinander. Bei dem hier vorliegenden
Beispiel weisen die Stapelplatten die gleiche Größe,
insbesondere die gleiche Länge und Breite bzw. die gleiche
Dicke auf. Dies ist jedoch nicht unbedingt notwendig.
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Die
Stapelplatten werden durch Distanzstäbe 2 voneinander
beabstandet und stabilisiert. Die Distanzstäbe sind durch
eine Reihe Stabverbindungsmitteln 3, die hier als Schrauben-
oder Steckbolzen ausgeführt sind, miteinander verbunden.
Die Stabverbindungsmittel sind dabei jeweils durch eine Bohrung
innerhalb einer Stapelplatte geführt und verbinden dabei
jeweils zwei Distanzstäbe. Im Ergebnis wird dabei jeweils
eine Stapelplatte durch je zwei Distanzstäbe geklemmt bzw.
fixiert. Weiterhin sind eine Reihe von Distanzplatten 4 vorgesehen.
Diese stehen im wesentlichen senkrecht auf zwei angrenzenden Stapelplatten
und verlaufen vorwiegend in deren Randbereich. Verbindungselemente 5,
die hier als eine Kombination aus je einem Exzenterverbinder innerhalb
der Distanzplatten und je einem Einschraubdübel innerhalb
der Stapelplatten ausgebildet sind, bewirken eine stabile und feste
Lage zwischen diesen Teilen.
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Die
Distanzstäbe 2 weisen an deren Enden Verbindungsabschnitte 6 und 7 auf.
Diese enthalten Aufnahmen für die Stabverbindungsmittel 3.
Diese können als Innengewinde, Bajonettverschlüsse, Stecköffnungen
und dergleichen Ausformungen ausgebildet sein. Bei dem hier gezeigten
Beispiel enthalten beide Verbindungsabschnitte je ein Innengewinde,
während das Stabverbindungsmittel ein Gewindebolzen ist,
der in beide Verbindungsabschnitte eingeschraubt wird.
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Dis
Verbindungsabschnitte der Distanzstäbe sind bei dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel in abgesenkte Aufnahmeabschnitte 8,
insbesondere abgesenkte Bohrungen, der Stapelplatten einsetzbar.
Dadurch wird die Festigkeit der Verbindung zwischen Stapelplatte
und Distanzstäben erhöht und es entsteht der ästhetisch
vorteilhafte Eindruck eines einzigen, durch die Stapelplatten hindurch
geführten Stabes.
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Der
so gegebene Grundaufbau kann durch eine an sich beliebige Kombination
aus unterschiedlich langen Distanzstäben mit verschieden
groß ausgeführten Distanzplatten in einer beliebigen
Länge, Form und/oder Größe abgewandelt
werden.
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Darüber
hinaus bildet keine der erwähnten Stapel- und/oder Distanzplatten
eine von vornherein definierte Grund- oder Deckfläche.
Das in 1 gezeigte Gebilde kann entweder vertikal aufgestellt oder
horizontal auf den Boden gelegt werden. Je nach dem Ermessen des
Nutzers entsteht dabei ein Regal, eine Sitzgelegenheit, eine tischartige
Abstellfläche oder ein Zeitungs- und Dokumentenständer. Bezogen
auf die denkbaren Ausgestaltungen des Möbels sind auch
Mischformen, wie in den Figuren gezeigt, realisierbar.
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Nachfolgend
sollen einige derartige Ausführungsformen und Verwendungsmöglichkeiten
näher beschrieben werden. Dabei wird entweder von einer Mäanderlinienform
ausgegangen, bei der mindestens drei Stapelplatten und zwei Distanzplatten
in dem Aufbau integriert sind, oder es wird der einfachste Aufbau
in Gestalt einer U-Form verwendet, bei der zwei Stapelplatten und
eine Distanzplatte verwendet wird.
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2 zeigt
hierzu einfache Beispiele. Dargestellt ist eine Mäanderlinienform 9,
bei der das zerlegbare Möbel von der Seite betrachtet eine
S-förmige Gestalt annimmt, und zwei U-Formen 10,
die sich durch unterschiedlich große Distanzplatten voneinander
unterscheiden. Die U-Formen können als Regale oder Beistellmöbel
für Fernsehgeräte, Stereoanlagen und dergleichen
Objekten verwendet werden, die Mäanderform als von zwei
Seiten zugängliche Ablagemöglichkeit. Darüber
hinaus ist natürlich auch eine E-Form als Abwandlung der
U-Form realisierbar.
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3 zeigt
verschiedene Varianten der Mäanderform 9. Die
obere Darstellung zeigt eine Ausführung mit verschieden
großen Distanzplatten, die untere Darstellung eine Ausführungsform
aus fünf Stapelplatten zum Ausbilden eines Regals mit kleineren
Fächern in einer größeren Anzahl. Bei
den hier gezeigten Aufbauten wird auf unterschiedliche Kombinationen
aus Stapelplatten derselben Größe in einer jeweils
unterschiedlichen Anzahl und größeren und kleineren
Distanzplatten sowie kürzeren und längeren Distanzstäben
zurückgegriffen. Bei dem hier gezeigten Beispiel sind die
verwendeten Einzelteile so bemessen, dass die entstehende Konstruktion
ein Rastermaß erfüllt. Der oben gezeigte Aufbau
aus drei Stapelplatten, einer kleinen und einer großen
Distanzplatte sowie zwei kurzen und zwei langen Distanzstäben
ist exakt so hoch wie der unten dargestellte Aufbau aus fünf
Stapelplatten, vier Distanzplatten und insgesamt acht kurzen Distanzstäben. Das
frei kombinierbare Sortiment aus den Stapelplatten, den Distanzstäben
und den Distanzplatten bildet damit ein frei kombinierbares Baukastensystem
mit fest aufeinander abgestimmten Größenverhältnissen.
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Wie
erwähnt ist die Aufstellungsart des dabei realisierbaren
zerlegbaren Möbels nicht auf eine einzige Lage beschränkt. 4 zeigt
zwei beispielhafte horizontal aufgestellte Ausführungsformen,
bei der auf die Mäanderform 9 zurückgegriffen
wird.
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Die
obere Darstellung in 4 zeigt eine Konfiguration des
zerlegbaren Möbels, das als Sitzmöbel verwendbar
ist. Dabei bilden zwei Distanzplatten je eine Sitzfläche 11 aus,
während vier Stapelplatten als die dafür notwendigen
Standflächen bzw. Seitenflächen 12 dienen.
Eine weitere kleinere Distanzplatte bildet zusammen mit einem Satz
aus zwei kürzeren Distanzstäben eine zwischen
den Sitzflächen angeordnete Ablagemöglichkeit 13,
beispielsweise einen Zeitungsständer.
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Die
in 4 unten dargestellte Konfiguration ist sowohl
als Sitzmöbel als auch als Tischmöbel oder tischartige
Ablagefläche verwendbar. Sie greift ebenfalls auf die Mäanderform 9 zurück.
Bei dem hier vorliegenden Beispiel sind eine Sitz- oder Abstellfläche 14 aus
einer größeren Distanzplatte und zwei Ablagemöglichkeiten 13 mit
je einer kleinen Distanzplatte vorgesehen, zwischen denen wieder
vier Stapelplatten und die entsprechenden längeren und
kürzeren Distanzstäbe angeordnet sind.
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Wie
in den Figuren dargestellt, können die Kanten und Ecken
der Stapelplatten abgerundet sein, um so eine ästhetisch
ansprechende Kontur des zerlegbaren Möbels zu ermöglichen.
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Die
Erfindung wurde anhand von Ausführungsformen erläutert.
Im Rahmen fachmännischen Handelns sind weitere Ausführungsformen
möglich. Diese ergeben sich insbesondere aus den Unteransprüchen.
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- 1
- Stapelplatte
- 2
- Distanzstab
- 3
- Stabverbindungsmittel
- 4
- Distanzplatte
- 5
- Verbindungselement
- 6
- erster
Verbindungsabschnitt
- 7
- zweiter
Verbindungsabschnitt
- 8
- Aufnahmeabschnitt
- 9
- Mäanderlinienform
- 10
- U-Form
- 11
- Sitzfläche
- 12
- Standfläche
- 13
- Ablagemöglichkeit
- 14
- Sitz-
oder Abstellfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19502726
C2 [0003]
- - DE 10004141 A1 [0004]
- - DE 202007006634 U1 [0005]