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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Warn- und/oder Hinweisvorrichtung zur Bereitstellung von Informationen im Straßenverkehr, mit einem Signalkorpus, der Befestigungsmittel zur Befestigung an einem Kraftfahrzeug aufweist. Die Erfindung betrifft insbesondere eine Warnfigur bzw. ein Hinweisschild für den kommunalen Verkehr und den Verkehr auf nichtöffentlichen Flächen, mit der durch symbolische Darstellung einer Gefahrensituation insbesondere vor spielenden Kindern gewarnt wird, und die flexibel der vorliegenden Gefahrensituation entsprechend im Sichtfeld der Verkehrsteilnehmer platziert werden kann. Damit wird erreicht, dass der Warntafel eine deutlich höhere Aufmerksamkeit zukommt.
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In kommunalen Verkehrsbereichen entstehen individuelle, tagesaktuelle und wechselnde Gefahrenpotentiale durch parkende Fahrzeuge. Die Fahrzeuge behindern die Sicht der Verkehrsteilnehmer. Wohngegenden sind durch Parkflächen und parkenden Fahrzeugen geprägt. Gleichzeitig leben in Wohngegenden Kinder, die ob ihres Alters wenig Erfahrung mit Straßenverkehr und seinen Risiken und Gefahren haben. Es ist notwendig, die Gefahren für Kinder im Straßenverkehr zu reduzieren und Verkehrsteilnehmer vor nicht offensichtlich erkennbaren Gefahren zu warnen, um Personen und Sachschäden zu vermeiden.
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Um Verkehrsteilnehmer zu warnen, das Geschwindigkeitsniveau anzupassen, die Parksituation einzustellen und Aufmerksamkeit bei Verkehrsteilnehmer zu erzeugen, gibt es die Straßenverkehrsbeschilderung der StVo, die auf den Verkehrsflächen angebracht ist. Verkehrsteilnehmer sind mit einer Vielzahl von Beschilderungen und Hinweisen konfrontiert, sodass sich entgegen dem Regelwerk in der Praxis durchaus eine davon abweichende Verhaltensweise der Verkehrsteilnehmer einstellen kann, die zu erhöhten Gefahrenpotentialen im Einzelfall führen kann. So werden großflächige Tempo 30 Zonen oftmals als Schikane wahrgenommen, zumal wenn im Straßenbild die Gefahren nicht nachvollziehbar sind, mit der Folge, dass Aufmerksamkeit, Geschwindigkeit und Abstand zu parkenden Fahrzeugen nicht der tatsächlichen Gefahrensituation angepasst sind. Daraus resultieren deutlich erhöhte Gefahrenpotentiale. Dies ist als nicht optimal anzusehen.
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Als Ergänzung zu kommunalen Maßnahmen gibt es Schilder, die auf privaten Flächen oder im Zuge gemeinschaftlicher Initiativen zur Beruhigung des kommunalen Verkehrs gut sichtbar am Straßenrand angebracht werden. Daneben gibt es Standwarnfiguren, die im Bereich des Gehweges oder am Straßenrand aufgestellt werden, oder auch eine Beschriftung der Fahrbahn mit Warnsymbolen.
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Warn- und/oder Hinweisvorrichtungen für den Straßenverkehr in Form von Warnfiguren sind beispielsweise aus den Schriften
FR 2675167 ,
GB 2449836 ,
DE 20 2005 006 626 U1 oder
JP 2003173494 bekannt. Die darin gezeigten Warnfiguren sind an ihren Füßen mit entsprechend großen Standflächen bzw. am Boden verankerbaren Befestigungsmitteln versehen, so dass sie an verschiedenen Stellen am Straßenrand aufgestellt werden können. Dies führt jedoch bei den in der üblichen Weise beparkten Straßenrändern zu einer nur begrenzten Warnehmbarkeit.
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Weiterhin sind aus den Schriften
JP 10237831 ,
JP 07279130 ,
JP 2002242131 ,
JP 2004011183 Warnfiguren für den Straßenverkehr bekannt, die heckseitig an Kraftfahrzeugen befestigt werden können, so dass sie beispielsweise eine Wanderbaustelle absichern können.
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Weiterhin beschreiben die Schriften
US 186,572 und
CH 566600 Warnfiguren für den Straßenverkehr, die auf Podesten aufgestellt sind, um besser wahrgenommen werden zu können. Die Positionierung auf derartigen Podesten beeinträchtigt jedoch das einfache Umstellen der Figuren. Zudem kann die oben genannte Problematik der begrenzten Wahrnehmbarkeit bei beparkten Straßenrändern nur begrenzt gelöst werden, da an derartig beparkten Straßenrändern das Aufstellen solcher Podeste nur begrenzt möglich ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Warn- und/oder Hinweisvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und Letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere soll eine bei wechselnder Beparkung von Straßenrändern einfach und besser im direkten Sichtfeld anbringbare Warnfigur geschaffen werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Warn- und/oder Hinweisvorrichtung mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Durch die Erfindung wird eine Warneinrichtung geschaffen, die im direkten Sichtfeld der Verkehrsteilnehmer situativ an den parkenden Fahrzeugen angebracht werden kann, die einen größeren Abstand der fahrenden Fahrzeuge von den parkenden Fahrzeugen bewirkt, die durch wechselnden Einsatz höhere Aufmerksamkeit erzeugt und mit diesen Effekten die Gefahrenpotentiale deutlich reduziert.
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Um die Anbringung der Warn- und/oder Hinweisfigur variabel an die jeweilige Parksituation anpassen zu können, ist der Signalkorpus der Warn- und/oder Hinweisfigur mit einem Schnellbefestiger versehen, der es erlaubt, die Warn- und/oder Hinweisfigur je nach Bedarf in einfacher Weise und werkzeugfrei an der jeweils geeigneten Stelle eines geparkten Kraftfahrzeuges anzubringen derart, dass der Signalkorpus von der entsprechenden Außenkontur des Kraftfahrzeuges auskragend vorspringt. Vorteilhafterweise kann die Warnfigur hierbei variabel an verschiedenen Stellen am Kraftfahrzeug angebracht werden, je nachdem, wie geparkt wird. Bei fahrtrichtungsparallel am Straßenrand abgestellten Fahrzeugen kann die Warn- bzw. Hinweisfigur beispielsweise durch Einklemmen in einem Türspalt oder einem Fensterspalt seitlich von der Fahrertür oder Beifahrertür auskragend angebracht werden. Wird indes schräg bzw. quer geparkt, kann die Warnfigur auch heckseitig beispielsweise durch Einklemmen an der Heckklappe oder am Kofferraumdeckel vom Heck des Fahrzeugs vorspringend befestigt werden. Wird das Fahrzeug wieder ausgeparkt, kann die Warnfigur einfach abgenommen werden, ohne hierfür spezielles Werkzeug oder längere Zeit zu benötigen.
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Im Folgenden werden Aufgaben, Merkmale und Funktionsweise der Erfindung anhand des bevorzugten Ausführungsbeispiels und der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1: eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Warnfigur, die seitlich auskragend durch Einklemmen im Türspalt an einem Kraftfahrzeug befestigt ist,
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2: eine Seitenansicht der Warnfigur aus 1,
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3: eine ausschnittsweise, vergrößerte perspektivische Darstellung der Warnfigur aus 1, die das Einklemmen im Türspalt zeigt,
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4: eine Seitenansicht einer Warnfigur ähnlich 2 nach einer weiteren Ausführung der Erfindung, bei der anstelle der in einen Türspalt einklemmbaren Klemmmittel kraftschlüssige Befestigungsmittel in Form von Magnethaltern vorgesehen sind,
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5: eine ausschnittsweise, vergrößerte perspektivische Darstellung der Warnfigur aus 4, die das Anbringen an der Fahrzeugtür zeigt, und
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6: eine Seitenansicht einer Warnfigur ähnlich den 2 und 4 nach einer weiteren Ausführung der Erfindung, gemäß der als Befestigungsmittel für den Signalkorpus der Warnfigur neben einem Magnethalter ein formschlüssiges Haltemittel in Form einer Klemmspange vorgesehen ist.
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Die 1 bis 3 zeigen eine erfindungsgemäße Warnfigur 1 mit einem Signalkorpus 2 aus Schaumstoff, wobei die Form entweder eine Gefahrensituation darstellt oder anderweitig symbolhaft Aufmerksamkeit auf sich zieht. In der gezeichneten Ausführung ist ein Kind dargestellt, dass Fußball spielend auf die Verkehrsfläche stürmt, ohne die erforderliche Vorsicht. Die Farbgebung des Signalkorpus 2 ist so gewählt, dass maximale Aufmerksamkeit erregt wird.
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Die Figur ist welch ausgeführt, damit weder Fahrzeuge, noch Personen bei Berührung beschädigt oder verletzt werden. Die Figur kann wahlweise massiv, aufblasbar, hohl oder als Kombination aus diesen Merkmalen ausgeführt werden.
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Die Figur wird an einer Seite eines Fahrzeuges oder an einer senkrechten direkt an der Fahrbahn angrenzenden Fläche angebracht.
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Die Montage an einem Kraftfahrzeug kann hierbei grundsätzlich in verschiedener Weise erfolgen. In der gezeichneten Ausführung nach den 1 bis 3 umfasst die Warn- und/oder Hinweisvorrichtung 1 an dem Signalkorpus 2 Befestigungsmittel 3 in Form eines Schnellbefestigers 5, der in einen Karosseriespalt des Kraftfahrzeugs 4 einklemmbar ist. Der genannte Schnellbefestiger 5 umfasst hierzu zwei voneinander beabstandete Klemmabschnitte 6, die formangepasst an den aufrecht verlaufenden Teil des Türspalts des Kraftfahrzeugs 4 sind, um durch Zuschlagen der Kraftfahrzeugtür eingeklemmt zu werden. Vorteilhafterweise können die genannten Klemmabschnitte 6 hierzu endseitig angeordnete Verdickungen 10 aufweisen, die im eingeklemmten Zustand ein Herausrutschen aus dem Türspalt verhindern. Der Schnellbefestiger 5 und seine Klemmabschnitte 6 sind hierbei derart an dem Signalkorpus 2 angeordnet, dass der genannte Signalkorpus 2 von der aufrechten seitlichen Außenkontur des Kraftfahrzeuges 4 quer auskragend in die Straße hinein vorspringt.
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Alternativ oder zusätzlich zu solchen verformbaren Klemmabschnitten 6 kann auch ein kraftschlüssig haltender Schnellbefestiger 5 beispielsweise in Form von Magnethaltern 9 vorgesehen sein, wie dies die 4 und 5 zeigen. Die genannten Magnethalter 9 können beispielsweise in Form von Halteplatten ausgebildet sein, die an die üblicherweise metallische Außenhaut der Kraftfahrzeugtür anbringbar sind und den Signalkorpus 2 in der auskragenden, vorspringenden Stellung durch magnetische Kräfte halten.
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Wie 6 zeigt, kann der Signalkorpus 2 auch durch einen formschlüssigen Schnellbefestiger 5 in Form eines Greifstücks 8 am Fahrzeug bzw. einem Karosserieteil befestigt werden. Insbesondere kann das genannte Greifstück 8 vorteilhafterweise in Form eines elastischen Befestigungsclips ausgebildet sein, mittels dessen der Signalkorpus 2 beispielsweise an einer Dachreling, einem Stoßstangenabschnitt, einem Außenspiegel oder einem in ähnlicher Weise vorspringenden Karosserieteil befestigt werden kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Schnellbefestiger 5 auch Saugnäpfe oder ähnliche durch Saugwirkung an einer Kraftfahrzeugoberfläche befestigbare Haltemittel aufweisen, um den Signalkorpus 2 beispielsweise an einer Fensterscheibe, dem Türblech oder einem anderen Karosserieteil befestigen zu können.
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Die Montage an Flächen, die direkt an die Fahrbahn angrenzen, kann mittels Bändern, Schnüren, Schraubverbindungen, Plugs oder anderem Montagezubehör stattfinden.
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Der Korpus 2 der Warn- und/oder Hinweisvorrichtung kann ebenfalls mit Werbeinhalten versehen werden. Beispielsweise kann der Korpus 2 der Hinweisvorrichtung mit einem Werbehinweis beispielsweise auf ein in der Nähe befindliches Geschäft, einem Firmenlogo beispielsweise eines Kraftfahrzeugversicherers oder dem Emblem eines Produkt oder eines Unternehmens versehen sein, um dieses durch auskragende Positionierung des Korpus 2 in das Sichtfeld des passierenden Verkehrs zu bringen. Durch den genannten Schnellbefestiger 5 können entsprechende Werbeinhalte ebenso rasch und unkompliziert an parkenden Kraftfahrzeugen angebracht und wieder abgenommen werden.
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Die Warnfigur wird im Rechtsverkehr auf der linken Seite des Fahrzeuges 4 angebracht. Das Fahrzeug 4 sollte möglichst da stehen, wo Kinder durch unachtsames Verhalten sich selbst Gefahren aussetzen, z. B. Ausfahrten, einmündende Radwege, Ausgänge, einmündende Radwege, Eingänge, usw. Anfahrende Verkehrsteilnehmer werden durch die Warnfigur dazu veranlasst, die Aufmerksamkeit genau an der Gefahrenstelle zu steigern, die Geschwindigkeit zu reduzieren, einen größeren Abstand zu den parkenden Fahrzeugen 4 zu halten.
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Die Warnfigur kann mit optischen Warneinrichtungen versehen werden, wie Reflektoren, Blinklichtern, Fahnen, beweglichen Teilen.
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Obwohl die Erfindung in Bezug auf obige Beispiele beschrieben wurde, welche derzeit als praktikabelste und bevorzugteste Ausführungsformen betrachtet werden, versteht es sich, dass die Erfindung nicht auf die konkreten Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern im Rahmen der Ansprüche modifiziert werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- FR 2675167 [0005]
- GB 2449836 [0005]
- DE 202005006626 U1 [0005]
- JP 2003173494 [0005]
- JP 10237831 [0006]
- JP 07279130 [0006]
- JP 2002242131 [0006]
- JP 2004011183 [0006]
- US 186572 [0007]
- CH 566600 [0007]