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Die
Erfindung betrifft ein Polsterelement mit einem verstellbaren Sitzelement
aus einem Sitzpolsterrahmen und einem daran befestigten Sitzpolster und
mit einem verstellbaren Rückenlehnenelement mit einem Rückenpolster,
wobei das Rückenlehnenelement obenseitig am Gestell schwenkbeweglich gelagert
ist oder schwenkbeweglich aufliegt und mit dem Rückenpolster
untenseitig am Sitzpolster anliegt und der Sitzpolsterrahmen im
Gestell verschiebbar und um ein definiertes Maß vorziehbar
gelagert ist und ein Koppelmechanismus vorgesehen ist, der beim
Vorziehen des Sitzpolsterrahmens das Rückenlehnenelement
in eine andere Schräglage gegenüber dem Sitzpolster
verbringt.
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Ein
gattungsgemäßes Polsterelement ist aus der
DE 77 20 527 U1 bekannt.
Der Sitzpolsterrahmen weist einen hinteren Querholm auf, an dem
eine Stützstange angelenkt ist, deren oberes Ende gleitend
an einer Gleitplatte der Gestellrückseite anliegt und sich
bei eingeschobenem Sitzpolster mit ihrem oberen Ende bis in die
Nähe des oberen Gestellquerholms erstreckt. Der Rückenpolsterrahmen
ist im Bereich des oberen Gestellquerholmes verschwenbar gelagert
und bei eingeschobenem Sitzpolster mit einem Stützholm
etwa in der Mitte der Stützstange an dieser abgestützt.
Der Sitzpolsterrahmen weist ferner eine Rastleiste mit Vertiefungen
auf, die mit einem Eingriffsteil am Gestell zusammenwirken, um eine rastende
Tiefenverstellung des Sitzpolsterrahmens und damit des Sitzpolsters
zu ermöglichen. Beim Vorziehen des Sitz polsters wird die
Stützstange in einem zur Horizontalen kleineren Spitzenwinkel
verbracht, was ein gleichzeitiges Anheben des Rückenlehnenelementes
mit dem Rückenpolster bewirkt. Das Rückenpolster
liegt mit der Unterseite auf einer Oberfläche eines an
dem Sitzpolster angepolsterten hinteren Teiles an und gleitet auf
dieser Oberfläche beim Vorziehen des Sitzpolsters entlang.
Bei umgekehrter Bewegungsrichtung schwenkt das Rückenlehnenelement
mit dem Polster wieder in die Ausgangsposition. Der Sitzpolsterrahmen
ist rückseitig durch Laschen mit Rollen in Schienen geführt.
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Aus
der
DE 94 04 143 U1 ist
ein Ruhesessel bekannt, bei dem Sitz- und Rückenteil in
einem Gestell angeordnet und mittels eines Beschlages schwenkbar
miteinander verbunden sind. Beim Vorziehen des Sitzteiles nimmt
dabei der mitgezogene Rückenteil verschiedene Neigungsstellungen
ein. Zur Führung des Sitzteiles im Möbelgestell
sind Rollen vorgesehen, die in seitlichen Gleitschienen gelagert
sind. Des Weiteren ist das Rückenlehnenelement mit Gleitschienen
versehen, die auf je ein Führungselement an der Gestellrückseite
greifen. Als Besonderheit ist ferner vorgesehen, dass an der Unterseite
des Sitzpolsterrahmens die Schubstange eines Motors angelenkt ist,
der im Gestell schwenkbeweglich gelagert und bei dessen Ansteuerung
das Sitzpolster vor- oder zurückschiebbar ist, wobei durch
Mitkopplung die Rückenlehne im Neigungswinkel verstellt
wird. Zur Erzielung bestimmter Neigungen der Oberfläche
des Sitzpolsters bei unterschiedlichen Verstellungen ist der Sitzpolsterrahmen
einerseits mittels Schwingen in seitlichen Führungsschienen
vorderseitig geführt und rückseitig mit Schwingen
im Gestell gehalten.
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Ausgehend
vom Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Polsterelement der gattungsgemäßen Art zu
vereinfachen, gleichzeitig soll die Lordosenstütze bei
vorgezogenem Sitzpolster verbessert und eine modulare, preisgünstige Fertigung
ermöglicht werden.
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Die
Erfindung löst die Aufgabe durch Ausgestaltung des Polsterelementes
mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
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Durch
den sehr einfachen Koppelmechanismus, der erfindungsgemäß zur
Anwendung kommt, liegt die Rückenlehne mit einem Abstandsteil
direkt oder mit einer daran angebrachten Rolle an einer im Wesentlichen
sich vertikal nach oben erstreckenden Abroll- oder Gleitfläche
eines Führungselementes an. Die Fläche weist dabei
einen solchen Kurvenverlauf auf, dass das Rückenpolster
in verschiedenen Schrägstellungen des Rückenlehnenelementes
unterschiedlich vorgedrückt wird bzw. in unterschiedliche
Schrägstellungen verbringbar ist. Dies bewirkt, dass beispielsweise
eine Lordosenpolsterung in der Liegeposition, also in der vorgezogenen
Position des Sitzpolsters, stärker in Erscheinung tritt
als in der eingeschobenen Position des Sitzpolsters. In letzter
Position greift das untere Ende des Sitzpolsters, in dessen Bereich
auch das Führungselement rückseitig vorgesehen
ist, in einen Zwischenraum zwischen der Gleitfläche und
der Rückseite des Sitzpolsters vollständig ein.
Das Lordosenstützpolster ist größtenteils versenkt.
Die Fügekanten zwischen dem unteren Abschnitt des Rückenpolsters
und dem hinteren Abschnitt des Sitzpolsters liegen in allen Verstellpositionen
an bzw. bilden sie einen kleinen Spalt.
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Es
ist ersichtlich, dass durch Anwendung der Erfindung auch wesentliche
Fertigungsvorteile gegeben sind. So kann beispielsweise das Gestell
vorgefertigt werden. Danach ist auf einfache Weise das Sitzpolster
mit dem Sitzrahmen in das Gestell einsetzbar und bildet eine Einheit.
Ein völlig gesondert vorgefertigtes Rückenlehnenelement
lässt sich dann auf einfache Weise aufhängen bzw.
oben am Scharnier befestigen. Zusätzliche Fixierungen an
einem Gestänge sind hier nicht mehr erforderlich, so dass sowohl
Lagerhaltung als auch die Montagekosten und der Montageaufwand gegenüber
dem Stand der Technik wesentlich verringert werden. Ferner ist eine modulare
Fertigung der Teile möglich.
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Durch
eine an sich bekannte Schwingenlagerung des Sitzpolsterrahmens im
hinteren Bereich und eine lineare Führung in seitlichen
Führungsschienen im vorderen Bereich kann darüber
hinaus eine gewünschte Schrägstellung beim Vorziehen
bewirkt werden, während das Sitzpolster rückseitig durch
die Schwinge im zurückgeschobenen Zustand angehoben wird.
Zweckmäßigerweise ist der Kurvenverlauf der Gleitfläche
konkav vorgesehen. Die Kurve kann aber auch Wellenform oder andere
Erhebungen und Senken aufweisen, um gewünschte Schrägstellungen
des Rückenlehnenelementes zu erreichen.
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Selbstverständlich
kann auch das Verstellen der Tiefe des Sitzpolsters mittels eines
Motors erfolgen. Auch kann ein Rastbeschlag vorgesehen sein, der
es gestattet, die Tiefenverstellungen in verschiedenen Positionen
zu fixieren. Die vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen im Detail angegeben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand des in den Zeichnungen schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiels ergänzend erläutert.
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In
der einzigen Zeichnung zeigen die 1 und 2 in
schematischer Darstellung ein Polsterelement nach der Erfindung,
bei dem das Sitzpolster 1 in 1 in der
eingeschobenen Position und in 2 in der
ausgezogenen Position eingezeichnet ist. Das Polsterelement besteht
im Wesentlichen aus einem Gestell 5, das eine Rückenlehne
aufweist und ein Untergestell, mit dem das Polsterelement auf den Boden
aufstellbar ist. Dieses Gestell 5 kann außen bepolstert
und/oder bezogen sein. Das Gestell 5 trägt sowohl
den Sitzpolsterrahmen 4 als auch das Rückenlehnenelement 2.
Das Rückenlehnenelement 2 ist obenseitig im Ausführungsbeispiel
an einem Schwenklager 16 am Gestell 5 verschwenkbar
gelagert. Dies ist so angebracht, dass das Rückenlehnenelement 2 um
einen definierten Winkel nach vorne aus der normalen Sitzposition
heraus in die geöffnete Relax-Position verschwenkbar ist.
Das Rückenlehnenelement 2 kann aber auch lose
aufliegen. Die Funktion des Verschwenkens ist danach gewahrt. Das
Rückenpolster 3 erstreckt sich dabei über
die gesamte Länge des Rückenlehnenelementes 2 und
endet, wie aus 1 ersichtlich, mit dem unteren,
keilförmig zugeschnittenen Ende in einem Zwischenraum 10 zwischen
mindestens einem Führungselement 6, das fest an
dem Sitzpolsterrahmen 4 angebracht ist, und der Rückseite
des Sitzpolsters 1.
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Erfindungswesentlich
ist, dass das Führungselement 6, das beispielsweise
ein einzelnes Führungselement 6 definierter Breite
oder aber auch eine quer verlaufende Stützwand sein kann,
sich gegenüber dem Sitzpolsterrahmen 4 nach oben
erstreckt und zum Sitzpolster 1 hin verlaufend eine Gleitfläche
oder Abrollfläche 7 aufweist, die eine definierte
Kurvenform besitzt, im Ausführungsbeispiel konkav. Es können
aber auch zwei oder drei solcher Führungselemente verteilt
vorgesehen sein. Die Gleit- oder Abrollfläche 7 kann
auch gerade verlaufend ausgebildet sein oder einen welligen Verlauf
aufweisen. Dieser Verlauf bestimmt die Schrägstellungen
des Rückenlehnenelementes 2 und damit des Rückenpolsters 3 gegenüber
der Oberseite des Sitzpolsters 1. An der Gleitfläche 7 liegt
eine Rolle 9 an, die an einem Abstandsteil 8 drehbar
gelagert ist. Dieses Abstandsteil 8 ist an der Rückseite
des Rückenlehnenelementes 2 fest angebracht, und
zwar im unteren Bereich des Rückenlehnenelementes, so dass beim
Vorziehen des Sitzpolsters 1 automatisch eine Winkelverstellung
und gleichezeitig auch eine Verschiebung der Rolle 9 nach
oben erfolgt. Dies ist aus 2 ersichtlich.
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In
dieser Ausführung ist ferner vorgesehen, dass der Sitzpolsterrahmen 4 vorn
und hinten unterschiedlich gelagert ist. Dies ist nicht erforderlich, kann
aber dazu verwendet werden, um den Neigungswinkel des Sitzpolsters 1 beim
Vorziehen ebenfalls zu verändern, es kann nämlich
in eine größere Schrägstellung verbracht
werden. Hierzu ist vorgesehen, dass der vordere Bereich des Sitzpolsterrahmens 4 über
Führungsansätze 11 in seitlichen Schienen 13 mittels
Gleitsteinen oder Rollen 12 gelagert ist. Die Länge
der Schienen 13 bestimmt zugleich auch die Auszugslänge
bzw. Vorzugstiefe des Sitzpolsters 1. Hinten hingegen ist
eine Schwinge 14 drehbar sowohl an dem Sitzpolsterrahmen 4 als
auch im Gestell 5 angeordnet. Auch hier ist es zweckmäßig,
solche Schwingen 14 beidseitig vorzusehen. Die Länge
der Schwingen 14 und deren Position ist so gewählt,
dass in der Sitzposition gemäß 1 eine höhere
Einstellung gegeben ist als in der vorgezogenen Position gemäß 2.
Anstelle einer solchen durch den Bewegungsradius der Schwingen 14 bestimmten
Lagerung können auch hier im hinteren Bereich seitliche
Schienen 13 vorgesehen sein oder durchgehende Schienen 13,
um eine lineare Verstellung über die gesamte Tiefe des
Sitzpolsters 1 zu erreichen. Entscheidend ist, wie aus 2 ersichtlich, dass
durch die Kurvenform des Führungselementes die Rückenlehne
mit dem unteren Teil in der Höhe unterschiedlich einstellbar
ist und das untere Polster voll hervortritt, so dass die Lordosenwirkung
des Rückenpolsters 3 ebenfalls unterschiedlich
ist. Es ist also eine angenehme Schräglage einerseits einstellbar
und andererseits eine deutliche Unterstützung im Nierenbereich
bei vorgezogenem Sitzpolster gegeben.
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Mit
Hilfe des ebenfalls vorgesehenen Rastbeschlages 15, der
sowohl an der Unterseite des Sitzpolsterrahmens 4 als auch
im Gestell 5 verschwenkbar gelagert ist, ist es möglich,
in der Vorstellposition das Sitzpolster 1 festzustellen
bzw. durch ganzes Herausziehen und Zurückschieben wieder
in jede gewünschte Position zu verbringen. Anstelle des
Rastbeschlages 15 kann hier aber auch ein Motor mit Schubstange
oder eine Gasdruckfeder vorgesehen sein, der bzw. die eine kontinuierliche Vorstellung
ermöglicht. Die dadurch gegebenen Alternativen bestehen
in einer mechanischen oder einer motorischen Verstellung oder in
einer Verstellung durch eine Gasdruckfeder, wobei diese Arten der Verstellung
allgemein bekannt sind.
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- 1
- Sitzpolster
- 2
- Rückenlehnenelement
- 3
- Rückenpolster
- 4
- Sitzpolsterrahmen
- 5
- Gestell
- 6
- Führungselement
- 7
- Gleitfläche
- 8
- Abstandsteil
- 9
- Rolle
- 10
- Zwischenraum
- 11
- Führungsansätze
- 12
- Rollen
- 13
- Schienen
- 14
- Schwinge
- 15
- Rastbeschlag
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 7720527
U1 [0002]
- - DE 9404143 U1 [0003]