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Die
Erfindung betrifft ein Betonpflastersystem aus einem Normalstein
und mindestens einem Ergänzungsstein als Teil des Normalsteins,
mit tiefliegenden Abstandblöcken zur Bildung von Drainfugen,
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Ein
Betonpflastersystem hat die Aufgabe einfach in der Verlegung zu
sein und einer Fläche eine hohe Stabilität zu
verleihen.
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Auch
soll der Kostenaufwand zur Produktion auf ein Minimum reduziert
werden.
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In
jedem Fall soll eine abwechslungsreiche von vielen Steinformaten
geprägte Pflastersteinfläche entstehen. Eine weitere
Aufgabe besteht darin, dass das Pflastersystem das Oberflächenwasser
optimal in den Untergrund leiten soll.
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Es
ist bekannt, dass Pflastersysteme unterschiedlich große
Pflastersteine in Rechteckformat besitzen, die dann nebeneinander
zu den unterschiedlichsten Verbänden verlegt werden können.
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In
den letzten Jahren wurden Pflastersysteme immer beliebter, welche
in einem „wilden Verband” verlegt werden. Hierbei
werden einzelne horizontale Fugen durch senkrecht verlegte lange
Formate unterbrochen, was zu abwechslungsreichen Pflasterflächen
führt. Die Verlegung solcher Verbände ist jedoch
sehr zeitaufwendig und erfordert einen geübten Pflasterverleger.
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Weiterhin
gibt es Pflastersteinpakete mit unterschiedlich großen
Steinreihenbreiten und Steinlängen, die relativ einfach
zu verlegen sind. Hier erscheint aber die nicht unterbrochene Reihe
oft monoton.
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Weiterhin
gibt es so genannte „Drainsteine”, die mit angeformten
Abstandsblöcken oder tiefen Zähnen ausgestattet
sind. Hierbei ist die Fugenbreite zwischen verlegten Pflastersteinen
ca. 1 cm breit, so dass das Oberflächenwasser durch die
breiten Fugen optimal in den Untergrund gelangen kann. Diese Pflastersysteme
werden jedoch lediglich in wenigen Formaten hergestellt, so dass
lediglich ein Läuferverband entstehen kann.
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Durch
die
DE 35 33 020 A1 ist
ein Bodenbelagselement, insbesondere (Beton-)Pflasterstein bekannt,
aus wenigstens zwei gegeneinander versetzten, zu einer Einheit miteinander
verbundenen, im wesentlichen rechteckigen Teilsteinen, die durch
eine entlang einer (gedachten) Berührungsebene derselben
verlaufenden (ersten) Scheinfuge (Längsscheinfuge) gegeneinander
abgesetzt sind und weiter quergerichtete Scheinfugen aufweisen.
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Der
Betonpflasterstein besitzt eine Verzahnung aus Vorsprüngen
und Vertiefungen entlang (allen) Umfangsflächen,
eine
zweite Scheinfuge (Quersteinfuge), die sich quer zur Längsscheinfuge
in der Mitte derselben durchgehend über beide Teilsteine
erstreckt,
den Verlauf der Scheinfugen entsprechend den Konturen
der parallel verlaufenden Umfangsflächen.
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Die
Scheinfugen werden hierbei mit dem Stempel ca. 2 bis 3 mm in den
Stein gedrückt und sollen die im wesentlichen rechteckige
Form von Einzelsteinen vermitteln, welche jedoch die gezackte Außenstruktur
besitzen.
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Da
die Scheinfugen lediglich minimal in den Stein gedrückt
sind erscheint dies in der Fläche verlegt, bei genauer
Betrachtung jedoch sofort ersichtlich, da sich die mit Fugensand
gefüllten Normalfugen gegenüber den Scheinfugen
abgrenzen.
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Dieser
Betonpflasterstein besitzt eine gute Verzahnung in der Fläche.
Die Fläche erscheit jedoch durch die gezackte Außenform
eher unruhig und nicht zufriedenstellend.
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Aus
der
EP 0 364 125 A1 ist
eine Pflasterplatte bekannt, die ein Rechteck darstellt, das um
ein kleines Rechteck an einer Ecke gemindert ist. Auch diese Pflasterplatte
besitzt dünne Scheinfugen, die mit dem Stempel ca. 2 bis
3 mm tief in die Platte gedrückt werden.
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Somit
ist auch hier der Nachteil vorhanden, dass sich die Scheinfuge von
den gefüllten Normalfugen abgrenzen. Weiterhin werden zur
Erzielung einer rechteckigen Fläche insgesamt sieben Formate
benötigt, so dass die Randbereiche einer Fläche
geschlossen werden können. Dies bedeutet einen hohen Produktionsaufwand
für solche Platten.
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In
beiden zuvor geschilderten Schriften handelt es sich um Pflasterelemente,
die auf minimale Fugenbreite (ca. 2 bis 4 mm) ausgerichtet sind
und denen das Ziel einer optimalen Oberflächenwasserableitung
in den Untergrund fehlt.
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In
der
DE 195 20 887
A1 ist eine Pflastersteinanordnung aus Beton beschrieben,
bestehend aus vorgeformten Einzelpflastersteinelementen mit seitlichen
Profilteilen zur formschlüssigen Anlage an benachbarte
Einzelpflastereelemente.
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Die
Pflastersteinanordnung bildet ein aus mehreren, mittels Verbindungsstegen
einstückig miteinander verbundenen Einzelpflastersteinelementen bestehendes
Verlegeelement, dessen Brei- und Längsseitenabmessungen
einem Ein- bis Vielfachen eines gleichen Rastermaßes entsprechen.
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Jedes
Verlegeelement besteht aus zwei miteinander verbundenen Schichten,
von denen die untere Schicht eine Sockelschicht bildet, die an den Breit-
und Längsseiten zahnförmig ausgebildete Profilteile
als Abstandhalter und Verbindungsmittel sowie zwischen den Einzelpflastersteinelementen
angeordnete Verbindungsstege aufweist und von denen die obere Schicht
die Sichtschicht mit den Einzelpflastersteinelementen bildet, die
in Form, Größe oder Oberfläche beliebig
gestaltet sind.
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Das
Verlegeelement besitzt eine gute Verzahnung und ist in Reihen verlegt,
wie in 5 dargestellt auch relativ einfach zu verlegen.
Durch die breiten Fugen gelangt auch genügend Oberflächenwasser
in den Untergrund. Da das Verlegeelement lediglich eine Breite besitzt,
erscheint die Verlegung in der Reihe, auch aufgrund der relativ
wenigen Steinformate, eher eintönig.
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6 zeigt
lediglich einen Teil der Pflasterung, die im Ellbogenverband vorgeschlagen
wird. Bewusst sind hier keine rechten und obere geraden Abschlüsse
von Pflasterflächen dargestellt. Wäre dies geschehen,
würde deutlich, dass die Randbereiche solcher Befestigungen
nur unbefriedigend mit dem Verlegeelement und den Füllsteinen
nach 4 gelöst würden.
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Würde
zum Beispiel die Pflasterlücke in 6 rechts
unten geschlossen werden, müssten drei gleich große
Füllsteine nach 4 verwendet werden.
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Müßte
die Ecke rechts oben in 6 geschlossen werden, müssten
zwei weitere Elemente nach 3 jeweils
senkrecht über dem gezeichneten Element nach 3 angeordnet
werden.
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Somit
erscheint die Verlegung nach 6 unbefriedigend.
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Weiterhin
stellt die Verlegung im Ellbogenverband nicht die optimale Lösung
zur Erzielung eines „wilden Verbandes” dar und
ist zeitaufwendig und somit lohnintensiv.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein Betonpflastersystem zu
entwickeln, das einfach zu verlegen ist und aus wenigen Steinformaten
besteht, so dass der Kostenaufwand zur Produktion auf ein Minimum
reduziert wird.
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Es
soll eine Pflastersteinfläche entstehen, die durch viele
natursteinähnliche Steinformate gebildet wird und eine
hohe Stabilität besitzt.
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Eine
weitere Aufgabe besteht darin, dass das Betonpflastersystem das
Oberflächenwasser optimal in den Untergrund leiten soll.
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Diese
Aufgaben werden mit dem in den Ansprüchen beschriebenen
Betonpflastersystem gelöst.
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Die
Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen
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1 bis 4 das
Konstruktionsprinzip der Betonpflastersteine des Pflastersystems
nach der Erfindung in der Draufsicht,
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5 bis 15 jeweils
einen Betonpflasterstein des Pflastersystems in der Draufsicht,
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16 eine
Formenbelegung mit Betonpflastersteinen des Pflastersystems in der
Draufsicht,
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17 eine
Pflasterfläche mit Betonpflastersteinen des Pflastersystems
vor Verfüllen der Fugen,
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18 eine
Pflasterfläche mit Betonpflastersteinen des Pflastersystems
nach Verfüllen der Fugen.
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1 bis 4 zeigen
das Konstruktionsprinzip der Betonpflastersteine des Pflastersystems nach
der Erfindung in der Draufsicht.
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1 zeigt
das Konstruktionsprinzip des Normalsteins (1).
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In 2 ist
das Konstruktionsprinzip eines ersten Ergänzungssteins
(2) und in 3 das Konstruktionsprinzip eines
zweiten Ergänzungssteins (3) dargestellt.
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In 4 sieht
man das Konstruktionsprinzip eines weiteren Normalsteins (1).
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Das
Betonpflastersystem besteht aus einem Normalstein (1) und
mindestens einem Ergänzungsstein (2, 3)
als Teil des Normalsteins (1). Die Betonpflastersteine
(1, 2, 3) des Betonpflastersystems besitzen
tiefliegende Abstandblöcke (11) zur Bildung von
Drainfugen.
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Der
Normalstein (1) besteht aus zwei Gruppen von mindestens
zwei, auf gleicher Höhe nebeneinander, jedoch um jeweils
eine gedachte vertikale Drainfuge (4) zueinander versetzt
liegenden Rechtecken (5), welche im Abstand von einer gedachten
horizontalen Drainfuge (4) übereinander, jedoch
um eine Rechtecklänge (6) und eine Drainfugenbreite
(8) gegeneinander versetzt angeordnet sind.
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In 1 besteht
die Gruppe aus zwei, auf gleicher Höhe nebeneinander, jedoch
um eine gedachte vertikale Drainfuge (4) zueinander versetzt liegenden
Rechtecken (5).
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In 4 ist
dargestellt, dass die Gruppe aus drei, auf gleicher Höhe
nebeneinander, jedoch um jeweils eine gedachte vertikale Drainfuge
(4) zueinander versetzt liegenden Rechtecken (5)
besteht.
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Ein
erster Ergänzungsstein (2) besteht aus zwei auf
gleicher Höhe nebeneinander, jedoch um eine gedachten vertikale
Drainfuge (4) zueinander versetzt liegenden Rechtecken
(5) und ein zweiter Ergänzungsstein (3)
aus einem Rechteck (5).
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Die
freien Rechtecklängen (6) der Rechtecke (5)
besitzen jeweils mittig einen Abstandblock (11) und die
freien Rechteckbreiten (7) der Rechtecke (5) zwei
symmetrisch angeordnete Abstandblöcke (11).
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Diese
Abstandblöcke (11) halten die Betonpflastersteine
(1, 2, 3) des Systems jeweils auf einen Drainfugenabstand
von ca. 1 cm. Dies bedeutet, dass in der Restfuge genügend
Raum ist um anfallendes Oberflächenwasser in den Untergrund
zu leiten.
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Da
der Normalstein (1) allein aufgrund seiner Form eine gute
Verbundwirkung in der Fläche erzielt, ist es nicht nötig,
dass statt der Abstandsblöcke Verzahnungselemente gewählt
werden müssen.
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5 bis 9 zeigen
jeweils einen Normalstein (1) nach dem Konstruktionsprinzip
nach 1, 10 und 11 jeweils
einen ersten Ergänzungsstein (2) nach dem Konstruktionsprinzip nach 2 und 12 bis 15 jeweils
einen zweiten Ergänzungsstein (3) nach dem Konstruktionsprinzip
nach 3.
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Zu
mindest der Normalstein (1) besitzt horizontale und vertikale
Scheinfugen (9) in Drainfugenbreite und mit einer Tiefe
von ca. 2 cm ins Pfastersteininnere, die entweder versetzt zu den
gedachten Drainfugen (4) liegen oder diese nicht über
die gesamte Drainfugenlänge einnehmen und ihn in mehrere
unterschiedlich große Rechtecksteine (10) optisch teilt.
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Die
ersten Ergänzungssteine (2) der 10 und 11 besitzen
hier horizontale und vertikale Scheinfugen (9) in Drainfugenbreite
und mit einer Tiefe von ca. 2 cm ins Pfastersteininnere, die versetzt zu
den gedachten Drainfugen (4) liegen und sie in mehrere
unterschiedlich große Rechtecksteine (10) optisch
teilt.
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Die
Ergänzungssteine (2) können auch lediglich
durch eine horizontale oder vertikale Scheinfuge (9) geteilt
werden oder können ohne Scheinfuge (9) sein, wie
dies bei den zweiten Ergänzungssteinen (3) der 12 bis 15 dargestellt
ist.
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Da
die Scheinfugen in einer Scheinfugenbreite von ca. 1 cm ca. 2 cm
tief ins Steininnere eindringen, sind diese Fugen Speicherraum für
anfallendes Oberflächenwasser was nicht direkt in den Untergrund
geleitet werden kann.
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Es
wird deutlich, dass Betonpflastersteine (1, 2, 3)
des Systems optimale Entsiegelungseigenschaften besitzen, um anfallendes
Oberflächenwasser in den Untergrund zu leiten und eine
Fläche nicht zu überfluten.
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Alle
oberen Kanten der Betonpflastersteine (1, 2, 3)
einschließlich die oberen Kannten der Scheinfugen (9)
besitzen eine freie Linienführung ähnlich der
eines Natursteins, in der Art, dass die geraden Kanten auf jeder
Seite um ca. 1 bis 2 mm umspielt werden.
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Die
Kopfseite der Betonpflastersteine (1, 2, 3)
im System ist wie die eines unebenen Natursteins geformt.
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Es
wird deutlich, dass natürlich wirkende Betonpflastersteine
entstehen.
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16 zeigt
eine Formenbelegung mit Betonpflastersteinen (1, 2, 3)
des Pflastersystems in der Draufsicht.
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Alle
Betonpflastersteine (1, 2, 3) des Systems
werden in einer Form produziert und die horizontalen und vertikalen
Scheinfugen (9) sind von Normalstein (1) zu Normalstein
(1), von erstem Ergänzungsstein (2) zu
erstem Ergänzungsstein (2) und von zweitem Ergänzungsstein
(3) zu zweitem Ergänzungsstein (3) in
einer Form unterschiedlich angeordnet.
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Hier
werden in einer Form 5 Normalsteine (1), 2 erste
Ergänzungssteine (2) und 4 zweite Ergänzungssteine
(3) produziert. Alle Betonpflastersteine des Systems werden
somit alle in nur einer Form produziert.
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Es
wird deutlich dass der Produktionsaufwand für ein Betonpflastersystem
nach der Erfindung auf ein Minimum reduziert ist.
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17 zeigt
eine Pflasterfläche mit Betonpflastersteinen des Pflastersystems
vor Verfüllen der Fugen.
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Die
Normalsteine werden einfach im versetzten Aufbau (in Pfeilrichtung)
verlegt. Lediglich im Randbereich kommen die Ergänzungssteine
zum Einsatz. Ergänzungssteine, die nicht im Randbereich benötigt
werden, können auch in der Fläche systemgerecht
eingebaut werden. Es wird deutlich, dass die Betonpflastersteine
des Pflastersystems einfach zu verlegen sind.
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In 18 sieht
man die Pflasterfläche der 17 nach
Verfüllen der Fugen mit Splitt. Nun wird kein System mehr
erkannt. Es erscheint eine aus einer Vielzahl von unterschiedlichen
Steingrößen rustikal im „wilden Verband” verlegte
Pflasterfläche.
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Pflastersteine
des Pflastersteinsystems nach der Erfindung werden nach dem Stand
der Technik verlegt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3533020
A1 [0009]
- - EP 0364125 A1 [0014]
- - DE 19520887 A1 [0017]