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Die
Erfindung betrifft eine Insektenschutztür, mit einem in
einem Rahmen oder einem Türstock schwenkbar aufgenommenen
Flügel und einem einen Torsionsstab umfassenden Schließmechanismus,
der beim Öffnen der Insektenschutztür tordiert wird
und bei losgelassenem Flügel die Insektenschutztür
selbsttätig schließt.
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Derartige
Insektenschutztüren bestehen aus einem mittels Scharnieren
schwenkbar gelagerten Flügel mit einem rechteckigen Rahmen,
der ein Insektenschutzgitter oder eine Bespannung aufweist. Insektenschutztüren
kommen beispielsweise bei Balkon- oder Terrassentüren zum
Einsatz und ermöglichen das Öffnen der Balkon-
oder Terrassentür, ohne dass Insekten einfliegen können.
Beim Öffnen der Insektenschutztür wird der Torsionsstab
tordiert. Durch den den Torsionsstab umfassenden Schließmechanismus
wird sichergestellt, dass die geöffnete Insektenschutztür
nach dem Loslassen selbsttätig geschlossen wird. Bei losgelassenem
Flügel schwenkt dieser unter der Wirkung der in dem Torsionsstab
gespeicherten Energie selbsttätig in die geschlossene Position
zurück.
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In
der
EP 1 816 295 A2 wird
eine Insektenschutztür beschrieben, bei der ein Torsionsstab
verwendet wird, der um 90° abgewinkelt ist, sodass ein Teil
des Torsionsstabs parallel zum senkrechten Abschnitt des Flügels
und der andere Teil des Torsionsstabs parallel zum waagerechten
Abschnitt des Flügels angeordnet ist. Der Torsionsstab
ist im Eckbereich des Flügels angeordnet. Der waagerechte
Teil des Torsionsstabs liegt an einem flügelseitigen Mitnehmer
an, sodass der Torsionsstab beim Öffnen des Flügels
tordiert wird. Damit der Flügel sowohl nach außen
als auch nach innen geschwenkt werden kann, sind zwei Torsionsstäbe
vorgesehen. Auch wenn sich diese Konstruktion in der Praxis bewährt hat,
weist sie den Nachteil auf, dass der flügelseitige Anschlag
vergleichsweise aufwändig herzustellen ist. Um ein Abspringen
des waagerechten Teils des Torsionsstabs von dem Anschlag zu vermeiden,
muss der Anschlag eine besondere Form aufweisen, zudem müssen
besondere Maßnahmen ergriffen werden, damit die Funktion
der beiden in Kontakt stehenden Bauteile langfristig sichergestellt
ist.
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Die
durch die Torsion des Torsionsstabs erzeugte Rückstellkraft
ist naturgemäß bei geringen Öffnungswinkeln
des Flügels klein. Es besteht daher die Gefahr, dass der
Flügel nicht vollständig geschlossen wird, sodass
Insekten in unerwünschter Weise den Bereich zwischen Flügel
und Rahmen oder Türstock passieren können. Um
auch in diesen Fällen eine zuverlässige vollständige
Schließung zu ermöglichen, werden die Torsionsstäbe
bei herkömmlichen Insektenschutztüren mit Vorspannung montiert,
damit der Torsionsstab auch bei vollständig geschlossenem
Flügel eine bestimmte Schließkraft ausübt.
Die Notwendigkeit, den Torsionsstab mit Vorspannung zu montieren,
erschwert die Handhabung allerdings zumindest für ungeübte
Benutzer.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Insektenschutztür
anzugeben, die einfacher aufgebaut ist und dennoch ein zuverlässiges selbsttätiges
Schließen gewährleistet.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Insektenschutztür
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen,
dass der Torsionsstab bei geschlossenem Flügel spannungsfrei
ist.
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Anders
als bei herkömmlichen Insektenschutztüren ist
der Torsionsstab so eingebaut, dass er bei geschlossenem Flügel
spannungsfrei ist. Dadurch werden die durch die Vorspannung des
Torsionsstabs hervorgerufenen Probleme vermieden, sodass ein Ein-
oder Ausbau des Schließmechanismus auch für ungeübte
Benutzer einfach möglich ist. Darüber hinaus entfällt
der Verfahrensschritt des Einstellens einer bestimmten Torsion oder
einer bestimmten Rückstellkraft.
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Gemäß einer
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Insektenschutztür
kann es vorgesehen sein, dass der Flügel und der Rahmen
oder der Türstock an gegenüberliegenden Stellen
Magnete mit entgegengesetzter Polarität aufweisen.
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Die
Magnete bewirken eine vollständige Schließung
des Flügels, insbesondere dann, wenn die in dem Torsionsstab
gespeicherte Energie dafür allein nicht ausreicht.
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Bei
der erfindungsgemäßen Insektenschutztür
kann es vorgesehen sein, dass der oder die flügelseitigen
Magnete an dem von der Drehachse des Flügels entfernten
senkrechten Rahmenabschnitt des Flügels angeordnet sind.
Insbesondere können entlang des senkrechten Rahmenabschnitts
mehrere Magnete angeordnet sein.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können bei der
Insektenschutztür der oder die flügelseitigen
Magnete an dem oberen und/oder unteren Rahmenabschnitt des Flügels
angeordnet sein. Die an dem oberen und/oder unteren Rahmenabschnitt
angeordneten Magnete können alternativ oder zusätzlich
zu den an dem senkrechten Rahmenabschnitt angeordneten Magneten
vorgesehen sein. Wenn auf dem oberen, dem unteren und dem senkrechten
Rahmenabschnitt Magnete angeordnet sind, wird der Flügel
im geschlossenen Zustand praktisch rundherum durch die von den Magneten
hervorgerufene Magnetkraft gehalten.
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Es
wird bevorzugt, dass die Magnete der erfindungsgemäßen
Insektenschutztür Neodym-Magnete sind. Neodym-Magnete erzeugen
ein besonders starkes Magnetfeld, sodass eine sichere Schließung des
Flügels auch dann gewährleistet ist, wenn die beiden
sich anziehenden Magnete voneinander beabstandet sind.
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Bei
der erfindungsgemäßen Insektenschutztür
kann es vorgesehen sein, dass der Torsionsstab ein- oder zweifach
gekröpft ist. Die Kröpfung ermöglicht,
dass der Torsionsstab im Wesentlichen senkrecht eingebaut sein kann,
wobei ein abgekröpftes Ende an dem Flügel und
das andere abgekröpfte Ende an dem Rahmen oder dem Türstock
angebracht ist. Gleichzeitig kann auf diese Weise der durch Scharniere
bedingte Abstand zwischen Flügel und Rahmen bzw. Flügel
und Türstock überwunden werden.
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Der
Torsionsstab kann bei der erfindungsgemäßen Insektenschutztür
im Wesentlichen entlang der Drehachse angeordnet sein, sodass die
von dem Torsionsstab aufnehmbare Energie maximal ist.
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Eine
besonders zuverlässige Funktion der erfindungsgemäßen
Insektenschutztür ergibt sich, wenn die Endabschnitte des
Torsionsstabs drehfest in Torsionsstabaufnahmen eingesetzt sind,
die an dem Flügel und dem Rahmen oder dem Türstock
angeordnet sind. Vorzugsweise können die Endabschnitte
des Torsionsstabs einen rechteckigen Querschnitt aufweisen und in
gegengleich ausgebildete Öffnungen der Torsionsstabaufnahmen
eingesetzt sein.
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Es
liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass die erfindungsgemäße
Insektenschutztür zwei nebeneinander angeordnete Torsionsstäbe
aufweist. Die einzelnen Torsionsstäbe können bei
dieser Variante einen kleineren Durchmesser im Vergleich zu einem
einzigen Torsionsstab mit derselben Schließkraft aufweisen.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten werden anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen
sind schematische Darstellungen und zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Insektenschutztür, wobei
am linken und am rechten oberen Rand Schnitte durch die Insektenschutztür
dargestellt sind;
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2 Beschlagteile
der in 1 gezeigten Insektenschutztür in einer
Explosionsansicht; und
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3 Beschlagteile
eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Insektenschutztür.
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Die
in 1 gezeigte Insektenschutztür 1 besteht
im Wesentlichen aus einem Flügel 2, der in einem
Rahmen 3 schwenkbar gelagert ist. Der Flügel 2 weist senkrechte
Rahmenabschnitte 4, 5 und waagerechte Rahmenabschnitte 6, 7 auf,
wobei ein senkrechter Rahmenabschnitt und ein waagerechter Rahmenabschnitt
jeweils durch ein eingesetztes Eckprofil 8 miteinander
verbunden sind. Der Rahmen 3 ist mit einem Gittergewebe 9 versehen,
durch das das Einfliegen von Insekten verhindert wird. An dem in 1 rechten
Rahmenabschnitt 5 sind insgesamt drei Scharniere 10 vorgesehen,
mit denen der Flügel 2 an dem Rahmen 3 drehbar
gelagert ist.
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Zwischen
zwei Scharnieren 10 ist ein Torsionsstab 11 angebracht,
der mit einem Ende an dem senkrechten Rahmenabschnitt 5 des
Flügels 2 und mit seinem anderen Ende an dem ortsfesten
Rahmen 3 befestigt ist. Der Torsionsstab 11 ist
im Wesentlichen senkrecht, entlang der Drehachse des Flügels 2,
angeordnet, beide Endabschnitte des Torsionsstabs 11 sind
in Richtung der jeweiligen Torsionsstabaufnahme abgekröpft,
um den horizontalen Abstand zwischen dem Flügel 2 und
dem Rahmen 3 zu überbrücken.
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In
der in 1 gezeigten Ruhestellung ist die Insektenschutztür 1 geschlossen,
sodass der Flügel 2 die Öffnung in dem
Rahmen 3 verschließt. In dieser Position ist der
Torsionsstab 11 spannungsfrei. Durch mehrere Paare von
Magneten 12, 13 wird der Flügel 2 in
der Ruhestellung gehalten. Zwei Paare der Magnete befinden sich
im Bereich der senkrechten Rahmenabschnitte des Flügels 2 und
des Rahmens 3 an der den Scharnieren 10 gegenüberliegenden
Seite, zwei weitere Paare der Magnete befinden sich im Bereich der
oberen Rahmenabschnitte des Flügels 2 und des
Rahmens 3. Die Paare der Magnete 12, 13 sind
jeweils so angeordnet, dass entgegengesetzte Pole einander gegenüberliegen,
sodass die Magnete 12, 13 sich anziehen. In dem
dargestellten Ausführungsbeispiel werden Neodym-Magnete
verwendet, die eine besonders hohe magnetische Anziehungskraft erzeugen.
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Wenn
der Flügel 2 geöffnet wird, wird die
von den Magneten erzeugte Anziehungskraft überwunden und
der Flügel 2 aus der Ruhestellung vergeschwenkt.
Dabei wird der Torsionsstab 11, der in der Ruhestellung
spannungsfrei ist, tordiert. Mit zunehmendem Öffnungswinkel
steigt die in dem Torsionsstab 11 gespeicherte Energie
an. Nach dem Loslassen des Flügels 2 wird dieser
unter der Wirkung der in dem Torsionsstab 11 gespeicherten
Energie selbsttätig geschlossen. Da die durch den Torsionsstab 11 erzeugte
Rückstellkraft während des Schließvorgangs
abnimmt, wird durch die Paare der Magnete 12, 13 sichergestellt,
dass der Flügel 2 nach dem Ende des Schließvorgangs
vollständig geschlossen ist und sich wieder in der Ruhestellung
befindet. Die Magnete 12, 13 wirken dabei wie
eine Arretierung, die sicherstellt, dass die Insektenschutztür 1 selbsttätig
geschlossen wird, auch wenn der Benutzer den geöffneten
Flügel 2 lediglich loslässt.
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2 zeigt
die Beschlagteile des in 1 gezeigten Insektenschutzgitters
in einer Explosionsansicht. Der Torsionsstab 11 besitzt
Endabschnitte 14, 15, die einen rechteckigen Querschnitt
aufweisen. Die Endabschnitte 14, 15 sind in gegengleich ausgebildete Öffnungen
der Torsionsstabaufnahmen 16, 17 eingesetzt. Der
rechteckige Querschnitt der Endabschnitte 14, 15 des
Torsionsstabs 11 bewirkt, dass dieser drehfest zwischen
dem Flügel 2 und dem Rahmen 3 angeordnet
ist. Die Torsionsstabaufnahme 16 ist am Flügel 2,
die Torsionsstabaufnahme 17 ist am Rahmen 3 befestigt.
Entsprechend sind auch die Scharniere 10 jeweils mit einem
Scharnierteil am Flügel 2 und mit dem anderen
Scharnierteil am Rahmen 3 befestigt. Ein Scharnierstift 18,
der durch beide Scharnierteile gesteckt ist, bildet die Drehachse für
den Flügel 2.
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Bei
der in 1 gezeigten Insektenschutztür 1 werden
insgesamt vier Paare von Magneten 12, 13 verwendet.
In 2 erkennt man, dass die Magnete 12, 13 als
Blockmagnete ausgebildet sind, wobei jeder Magnet 12, 13 in
einen Einschub 19, 20 eingesetzt ist, der im Flügel 2 bzw.
im Rahmen 3 angeordnet ist. Vorzugsweise sind die Einschübe 19, 20 in hohlen
Profilkammern des Flügels 2 bzw. des Rahmens 3 von
außen unsichtbar angeordnet.
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3 zeigt
Beschlagteile eines weiteren Ausführungsbeispiels einer
Insektenschutztür.
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Anders
als bei dem vorherigen Ausführungsbeispiel umfasst die
Insektenschutztür zwei Torsionsstäbe 11, 21,
die nebeneinander angeordnet sind. Die Torsionsstäbe 11, 21 sind
identisch, ihre Endabschnitte sind nebeneinander in Torsionsstabaufnahmen 22, 23 aufgenommen.
Durch die Verwendung zweier separater Torsionsstäbe 11, 21 erhöht sich
die aufnehmbare Energie und somit auch die beim selbsttätigen
Schließen wirkende Rückstellkraft. Die beiden
Torsionsstäbe 11, 21 sind Platz sparend
in dem Zwischenraum zwischen Flügel 2 und Rahmen 3 angeordnet,
der Bauraumbedarf ist nicht höher im Vergleich zu der in 1 und 2 gezeigten
Ausführung mit nur einem Torsionsstab. Die Scharniere und
die paarweise angeordneten Magnete sind dieselben wie bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel,
diese Komponenten der Insektenschutztür sind daher aus
Gründen der Übersichtlichkeit in 3 nicht
gezeigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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