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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Transportbehälter mit mindestens einer Behälterwandung aus einem Hartschaum, die eine Beschädigung in Form eines Spaltes mit einander gegenüberliegenden Spaltflächen oder in Form einer Ausnehmung aufweist. Es werden Verfahren zur Reparatur der Beschädigungen beschrieben.
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Stand der Technik
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Insbesondere im Kraftfahrzeugbau werden die Teile aus denen die Kraftfahrzeuge zusammengesetzt werden von Zulieferern in Transportbehältern aus Hartschaum angeliefert. Solche Transportbehälter sind meist quaderförmig und haben an eine die Teile angepasste Größe. Beispielsweise könnte ein Transportbehälter zur Aufnahme von fünf nebeneinander angeordneten Differenzialen, ein weiterer für sieben Getriebetunnelabdeckungen und ein anderer für neun Armaturenbrettverkleidungen, ausgelegt sein. Der Transport der Transportbehälter erfolgt durch u. a. durch Gabelstapler. Dabei kommt es immer wieder vor, dass Transportbehälter beschädigt werden. Eine typische Beschädigung der Transportbehälter sind ausgerissene vertikale Kanten, d. h. im Bereich einer vertikalen Kante ist ein Spalt mit einander zugewandten Spaltflächen. Ein anderer typischer Schaden ist eine Ausnehmung in einer Seitenfläche der Transportbehälter, oft in Form von Löchern. Solche Löcher entstehen, z. B. wenn eine Seitenwand mit einer Staplergabel versehentlich durchstoßen wird. Bei diesem Durchstoßen bricht meist Stück Hartschaum aus der Seitenwand aus, das etwas kleiner als ein Handteller ist. Solche Beschädigungen beeinträchtigen die Stabilität der Transportbehälter. Deshalb werden beschädigte Transportbehälter ausgesondert. Natürlich werden Transportbehälter aus Hartschaum nicht nur im Kraftfahrzeugbau verwendet, sondern z. B. auch zur Lagerung und zum Transport von Lebensmitteln. Typische Hartschäume sind aus Polystyrol oder Polyurethan, die u. a. unter den Handelsnamen Styropor und Styrodur vertrieben werden.
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Darstellung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beschädigte Transportbehälter weiter verwenden zu können.
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Diese Aufgabe wird durch Transportbehälter nach den unabhängigen Schutzansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Schutzansprüchen angegeben.
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Der Erfindung liegt die Beobachtung zugrunde, dass ein Verkleben oder Verfüllen der Beschädigungen in der Regel nicht ausreicht um die notwendige Stabilität dauerhaft zu gewährleisten. Deshalb werden nach der Erfindung die Beschädigungen mittels Verbindungselementen repariert. Dazu wird das mindestens eine Verbindungselement in den Hartschaum eingebracht, bevorzugt so dass es die Beschädigung überbrückt und insbesondere so dass es mit der beschädigten Behälterwandung bündig abschließt. Durch eine entsprechende Wahl des Verbindungselementes kann der zuvor beschädigte Bereich des Transportbehälters sogar so gut ausgesteift werden, dass er stabiler als vor der Reparatur ist.
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In einer Ausführungsform der Erfindung hat der Transportbehälter mindestens eine Behälterwandung, z. B. eine Seitenwand aus einem Hartschaum. Die Behälterwandung weist eine Beschädigung in Form eines Spaltes mit einander gegenüberliegenden Spaltflächen auf. In der Behälterwandung sitzt mindestens ein den Spalt überbrückendes und die Spaltflächen durchsetzendes Verbindungselement, z. B. eine gewellte Platte, wodurch der Spalt geschlossen ist. Dass Verbindungselement ermöglicht es auf die Behälterwandung einwirkende Kräfte, z. B. Scherkräfte, die beim Anheben eines gefüllten Transportbehälters im Bereich des Spaltes entstehen, großflächig in die Behälterwandung einzuleiten und somit abzufangen, ohne dass die Behälterwandung erneut beschädigt wird. Solche reparierten Transportbehälter lassen sich problemlos wieder verwenden. Die Reparatur kostet nur ein Bruchteil des Preises für die Anschaffung eines neuen Transportbehälters.
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Wurde das Verbindungselement von einer Schmalseite ausvollständig in die Behälterwandung eingeschoben, dann sitzt es vollständig in der Behälterwandung. Entsprechend bleiben die Außenmaße und die Innenmaße des Transportbehälters unverändert. Auch optisch ist der reparierte Transportbehälter kaum von entsprechenden Transportbehältern ohne Beschädigung zu unterscheiden. Zudem kann beim Transport des Transportbehälters nichts an dem Verbindungselement hängen bleiben und/oder das Verbindungselement aus der Behälterwandung lösen.
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Zur Reparatur genügt es, die Spaltflächen – soweit möglich – zusammenzufügen und das Verbindungselement so in die beschädigte Behälterwandung einzusetzen, dass das Verbindungselement den Spalt überbrückt. Im einfachsten Fall wird das Verbindungselement einfach in den Hartschaum der Behälterwandung eingepresst. Es kann durch Klebstoff in der Behälterwandung fixiert werden. Alternativ kann in die Behälterwand, bevorzugt von einer seiner Schmalseiten aus eine Ausnehmung für das Verbindungselement eingebracht werden, z. B. durch Ausfräsen, Ausstemmen oder Ausschneiden. Anschließend wird das Verbindungselement in die Ausnehmung eingeklebt.
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Wenn ein vorzugsweise plattenförmiges Verbindungselement in die Behälterwandung eingesetzt wird, kann in dem entsprechenden Bereich eine besonders stabile Sandwichstruktur geschaffen werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann in die Behälterwandung auch ein Kanal eingebracht werden, der beide Spaltflächen durchsetzt. Anschließend werden die Spaltflächen zusammengedrückt und der Kanal wird mit einem plastischen Werkstoff verfüllt, der im Kanal verfestigt. Nach dem der Werkstoff verfestigt ist, bildet es das Verbindungselement.
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Zum Einbringen des plastischen Werkstoffs in den Kanal kann bevorzugt eine Düse verwendet werden, die in den Kanal, bevorzugt bis an dessen Ende eingeführt wird.
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Wenn der Hartschaum der Behälterwandung thermoplastisch ist, kann der Werkstoff, der nach dem Verfestigen das Verbindungselement bildet, besonders schnell und einfach mit einer beheizten Düse eingebracht werden. Dazu werden die Spaltflächen zusammengefügt und gleichzeitig wird die beheizte Düse so durch den Hartschaum geschoben, dass der Kanal entsteht. Beim anschließenden Zurückziehen der Düse aus dem Kanal wird aus der Düse der sich später verfestigende Werkstoff ausgestoßen, um den Kanal mit dem plastischen Werkstoff zu verfüllen, z. B. mit einem thermoplastischen Klebstoff. Nach dem der Werkstoff verfestigt ist, sitzt dieser wie ein Bolzen als Verbindungselement in dem Kanal. Durch das Erwärmen des Hartschaums mit der beheizten Düse können das Verbindungselement – sofern auch thermoplastisch – und der Hartschaum miteinander verschweißt werden, d. h. das Verbindungselement sitzt fest in dem Kanal und füllt diesen aus.
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Bevorzugt entspricht die Elastizität des Verbindungselementes zumindest in etwa der Elastizität der Behälterwandung in dem Bereich des Spaltes. Dadurch wird die Gefahr eines seitlichen Ausbrechens des Verbindungselementes reduziert.
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Bevorzugt werden die Spaltflächen zusätzlich miteinander verklebt. Hierzu eignen sich insbesondere bei Hartschaumbehälterwandungen auf Polyurethanbasis thermoplastische Klebstoffe, sogenannte Heißkleber. Natürlich kann alternativ oder zusätzlich auch das Verbindungselement in die Behälterwandung eingeklebt werden.
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Insbesondere, wenn der Spalt im Bereich einer Kante des Transportbehälters ist, ist es vorteilhalft, wenn das Verbindungselement ein Winkelprofil ist. Das Winkelprofil wird bevorzugt von einer Schmalseite aus in die Behälterwandungen – bevorzugt mittig – eingeschoben, so dass es den Spalt überbrückt und die Kante aussteift. Die freien Schenkel des Winkelprofils werden dabei vorzugsweisen zumindest etwa parallel zu den in der Kante zusammentreffenden Behälterwänden in diese eingeschoben. Es entsteht im Bereich der Kante eine die Kante aussteifende stabile Sandwichstruktur.
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Das Verbindungselement ist bevorzugt aus einem Kunststoff, z. B. PVC, oder aus Metall.
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Bevorzugt hat das Verbindungelement eine Schneidkante und/oder eine Spitze. Mit der Schneidkante bzw. Spitze voran lässt sich das Verbindungselement leicht in den Hartschaum eindrücken, ein Bohren oder Ausfräsen eines entsprechenden Kanals kann entfallen.
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Insbesondere bei Behälterwandungen aus einem thermoplastischen Hartschaum kann das Verbindungselement besonders einfach eingesetzt werden, wenn es zuvor erwärmt wird.
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Wenn das Verbindungselement mindestens eine Ausziehsicherung aufweist, z. B. in Form von Widerhaken oder einem Wellenprofil, dann sitzt es besonders sicher im Hartschaum. Dies ist insbesondere bei Verbindungselementen, die im Bereich einer Kante des Transportbehälters in dem Hartschaum sitzen sinnvoll, weil diese meist Zugmomente in die an der Kante zusammentreffenden Behälterwände einleiten müssen.
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In einer anderen Ausführungsform der Erfindung hat der Transportbehälter mindestens eine Behälterwandung aus einem Hartschaum. Die Behälterwandung hat eine Beschädigung in Form einer aus dem Hartschaum ausgebrochenen Ausnehmung, z. B. ein etwa faustgroßes Loch in der Behälterwand. Im Bereich der Ausnehmung wurde mindestens ein Verbindungselement in den Hartschaum der Behälterwandung eingesetzt, so dass es in die Ausnehmung hineinragt, d. h. es steckt mit mindestens einem Ende in der Behälterwandung. Zumindest der Teil der Ausnehmung, in den das Verbindungselement hineinragt ist mit einer verfestigten Masse, z. B. einem thermoplastischen Schaum verfüllt. Durch das Verbindungselement können auf die verfestigte Masse wirkende Kräfte in die Behälterwandung eingeleitet werden und umgekehrt. Ein Abscheren der verfestigten Masse von der Behälterwandung wird zuverlässig verhindert.
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Insbesondere kann das Verbindungselement mit wenigstens zwei, bevorzugt einander entgegengesetzten Enden, in die Ausnehmung eingesetzt werden, so dass es bevorzugt zumindest einen Teil der Ausnehmung überbrückt. Dadurch wir die Stabilität des reparierten Bereichs weiter erhöht.
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Beispielsweise kann das Verbindungselement ein bevorzugt elastischer Stab oder eine bevorzugt elastische Platte sein, der bzw. die mit zwei einander entgegengesetzten Enden in zwei einander gegenüberliegende Seiten der Ausnehmung eingesetzt ist.
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In einer anderen Ausführungsform der Erfindung hat der Transportbehälter mindestens eine Behälterwandung aus einem Hartschaum. Die Behälterwandung hatte eine Beschädigung in Form einer aus dem Hartschaum ausgebrochenen Ausnehmung, z. B. ein etwa faustgroßes Loch in der Behälterwand. Der Bereich der ausgebrochenen Behälterwandung wurde ausgeschnitten, so dass die Behälterwandung nun eine Öffnung mit mindestens einer bevorzugt sauberen umlaufenden Schnittkante hat. In diese Öffnung ist ein komplementärer Hartschaumeinsatz eingesetzt. Mindestens ein Verbindungselement wurde von einer Schmalseite der Behälterwandung aus so in diese eingeschoben, dass das Verbindungselement in der Behälterwandung und dem Hartschaumeinsatz sitzt, wobei es die Schnittkante und die dieser gegenüberliegende Schmalseite des Hartschaumeinsatzes mindestens einmal, bevorzugt zweifach, durchsetzt. Dadurch wird der Hartschaumeinsatz in der Öffnung der Behälterwandung fixiert. Kräfte auf den Hartschaumeinsatz können großflächig in die Behälterwandung eingeleitet und dort abgefangen werden. Im einfachsten Fall wird als Verbindungselement ein ausreichend steifer Draht verwendet. Ebenso können Stifte oder Streifen aus Kunststoff und/oder Metall als Verbindungselemente verwendet werden. Bevorzugt haben die Stifte einen sternförmigen Querschnitt. Dieser ermöglicht es die Struktur des Hartschaumes nur gering zu Beschädigen und über vergleichse große Flächen entsprechend große Kräfte in die Behälterwandung einzuleiten. Zusätzlich zu der Befestigung mit dem Verbindungselement kann der Hartschaumeinsatz mit der Behälterwandung verklebt werden.
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Verfahren zum Reparieren von Transportbehältern werden nachfolgend beschrieben:
Ein Verfahren zum Reparieren einer Beschädigung eines Transportbehälters mit mindestens einer Behälterwandung aus einem Hartschaum, wobei die Beschädigung ein Spalt in der Behälterwandung ist, umfasst bevorzugt den Schritt: Einsetzen mindestens eines Verbindungselementes in die Behälterwandung, so dass es die Spaltflächen des Spaltes durchsetzt.
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Bevorzugt wird mindestens eine der Spaltflächen mit einem Klebstoff benetzt und die Spaltflächen werden anschließend zusammengefügt.
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Bevorzugt wird ein Verbindungselement mit einer Schneidkante verwendet und zum Einsetzen des Verbindungselementes wird dieses mit der Schneidkante voran in den Hartschaum eingesetzt.
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Zum Einsetzen des Verbindungselementes kann ein zunächst plastischer Werkstoff in mindestens eine Ausnehmung der Behälterwandung eingebracht und anschließend verfestigt werden, so dass der verfestigte zuvor plastische Werkstoff das Verbindungselement ist.
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Zum Einsetzen des Verbindungselementes kann als Ausnehmung ein Kanal in den Hartschaum eingebracht werden, der beide Spaltflächen des Spaltes durchdringt und eine Düse in den Kanal eingeführt werden. Die Düse wird anschließend aus dem Kanal zurückgezogen, wobei aus der Düse ein sich verfestigender jedoch zunächst plastischer Werkstoff ausgestoßen wird, um den Kanal zu verfüllen, so dass nach dem Verfestigen des plastischen Werkstoffs dieser als Verbindungselement in dem Kanal sitzt.
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Zum Einbringen des Kanals in den Hartschaum kann die Düse durch den Hartschaum geschoben werden, wodurch sie nach dem Einbringen des Kanal in den Kanal eingeführt ist.
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Zum Reparieren einer Beschädigung eines Transportbehälters mit mindestens einer Behälterwandung aus einem Hartschaum, wobei die Beschädigung eine aus dem Hartschaum ausgebrochene Ausnehmung ist, kann mindestens eine Verbindungselemente in den Hartschaum eingebracht werden, so dass es in die Ausnehmung hineinragt, und zumindest der Bereich der Ausnehmung, in den das Verbindungselement hineinragt mit einem sich anschließend verfestigenden zunächst plastischen Werkstoff verfüllt werden.
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Beispielsweise kann das Verbindungselement zum Einsetzen in die Behälterwandung erwärmt werden.
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Vorstehend wurde die Erfindung anhand nur ein je eines Verbindungselementes erläutert. Selbstverständlich können auch mehrere Verbindungselemente verwendet werden.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben.
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1 zeigt einen Ausschnitt eines Transportbehälters mit einer reparierten Beschädigung in Form eines Spaltes im Bereich einer Ecke eines Transportbehälters
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2 zeigt einen Ausschnitt des Transportbehälters aus 1 vor der Reparatur,
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3 zeigt einen Ausschnitt eines Transportbehälters mit einer reparierten Beschädigung in Form eines Spaltes im Bereich einer Ecke eines Transportbehälters
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4 zeigt einen Ausschnitt eines Transportbehälters mit einer reparierten Beschädigung in Form eines Spaltes in einer Behälterwandung,
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5 zeigt einen Ausschnitt eines Transportbehälters mit einer teil reparierten Beschädigung in Form eines Loches in einer Behälterwandung,
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6 zeigt einen Ausschnitt eines Transportbehälters mit einer reparierten Beschädigung in Form eines Loches in einer Behälterwandung
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1 zeigt einen Eckbereich eines Transportbehälters 1 mit einer reparierten Beschädigung in Form eines nun geschlossenen Spaltes 30. Dargestellt sind zwei Behälterwandungen 10a, 10b, die sich in einer Kante 15 des Transportbehälters 1 treffen. Vor der Reparatur hatte der Transportbehälter wie in 2 dargestellt eine Beschädigung in Form eines offenen Spaltes 30 im Bereich der Kante. Zur besseren Veranschaulichung ist der Spalt 30 in 2 etwas aufgebogen dargestellt. Der Spalt 30 hat zwei einander gegenüberliegende Spaltflächen 35, 36. Wegen des Spaltes 30 hat der Transportbehälter in 2 nicht die geforderte Stabilität und es besteht die Gefahr, dass er bei einer weiteren Benutzung endgültig auseinanderbricht. Selbst wenn er nicht bricht, besteht die Gefahr, dass Kleinteile wie z. B. Muttern oder Schrauben den Transportbehälter unbeabsichtigt verlassen. Deshalb wurden beschädigte Transportbehälter bisher durch neue ersetzt. Nach der Erfindung können beschädigte Transportbehälter repariert werden. Im Fall der in 2 gezeigten Beschädigung kann dies durch Einschieben eines winkelförmigen Verbindungselementes 40 in die beiden Behälterwandungen 10, 10b erfolgen, wobei das Verbindungselement 40 möglichst mittig in den Behälterwandungen 10a, 10b sitzt und die beiden Spaltflächen 35, 36 durchsetzt, so dass es den Spalt 30 überbrückt (vgl. 1). Das winkelförmige Verbindungselement 40 wird in dieser Anmeldung auch als Winkelprofil 40 bezeichnet. Die Richtung in die es eingeschoben wurde definiert die Längsrichtung des Verbindungselementes. Der Spalt 30 wird beim Einsetzen des winkelförmigen Verbindungselementes 40 bevorzugt zusammengefügt. An seiner unteren Seite hat das Winkelprofil 40 eine Schneidkante 50, um es in den Hartschaum der Behälterwandungen 10a, 10b einzupressen. Ohne die Schneidkante 50 sollte vor dem Einsetzen des winkelförmigen Verbindungselementes 40 eine entsprechende Ausnehmung in den Behälterwandungen 10a, 10b geschaffen werden, beispielsweise durch Ausfräsen oder Ausschneiden. Damit das winkelförmige Verbindungselement 40 sicher in der Behälterwandung sitzt, kann es mit dieser verklebt sein. Anders als dargestellt kann das winkelförmige Verbindungselement 40 eine Ausziehsicherung in Form einer gewellten Oberfläche aufweisen, wobei die Wellenfronten bevorzugt einen Winkel von etwa 45° gegen die Längsachse des winkelförmigen Verbindungselements 40 haben (gilt natürlich auch für alle anderen Formen von Verbindungselementen). Dadurch können sowohl Kräfte in Quer- als auch in Längsrichtung des winkelförmigen Verbindungselements 40 gut abgefangen werden und es lässt sich in die Behälterwandungen einschieben, ohne Hartschaumteile aus dieser herauszubrechen.
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Auch 3 zeigt einen Ausschnitt einer reparierten Transportkiste 1 aus thermoplastischem Hartschaum. Die Beschädigung entsprach der in 2 gezeigten. Anders als in 1 wurde der Spalt nicht durch Einsetzen eines winkelförmigen Verbindungselementes 40 sondern durch bolzenförmige Verbindungselemente 42, auch Bolzen genannt, geschlossen. Dazu wurden die beiden Spaltflächen 35, 36 (s. 2) zusammengefügt. Anschließend wurde die Düse einer Heißklebepistole von der Behälterwandung 10b aus durch die beiden Spaltflächen 35, 36 geschoben. Durch die Hitze der Düse wird der thermoplastische Hartschaum plastisch und es entsteht ein an die Düse angepasster Kanal in den Behälterwandungen 10a, 10b. Anschließend wird die Düse aus dem Kanal herausgezogen, wobei aus dieser gleichzeitig eine zunächst plastische Masse ausgestoßen wird um den Kanal zu verfüllen. Nach dem verfestigen der Masse bildet diese den Bolzen 42. Die Masse kann sich selbst verfestigen, z. B. in Folge einer spontanen chemischen Reaktion oder durch abkühlen. Andere plastische Massen können z. B. durch Anregung einer chemischen Reaktion, z. B. durch Bestrahlen mit UV-Licht verfestigt werden. Eine geeignete Masse ist natürlich ein bevorzugt an die Schmelztemperatur des Hartschaums angepasster Heißkleber. Alternativ kann der Kanal auch auf andere Weise, z. B. durch Bohren eingebracht und mit Bolzen, z. B. aus entsprechend abgelängtem Rundmaterial, insbesondere Holzdübeln, verschlossen werden. Das Rundmaterial wird bevorzugt eingeklebt.
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Auch 4 zeigt einen reparierten Spalt 30 in einer Behälterwandung 10 eines nur im Ausschnitt dargestellten Transportbehälters 1. Anders als in den 1 bis 3 ist der Spalt nicht im Bereich einer Kante die durch zwei aufeinandertreffende Seitenwände des Transportbehälters gebildet wird. Deshalb ein plattenförmiges Verbindungselement 44, auch Platte 44 genannt zur Reparatur verwendet. Die Platte 40 wurde von der Schmalseite 11 aus in die Behälterwandung eingeschoben, so dass die Platte die beiden einander gegenüberliegenden Spaltflächen durchsetzt und somit die rechte und die linke Seite der Behälterwandung 10 miteinander verbindet. Während die Platte eingeschoben wurde, wurde der Spalt zusammengefügt. Nur zur besseren Veranschaulichung der ursprünglichen Beschädigung ist der Spalt 30 noch leicht geöffnet dargestellt. Zusätzlich wurden die beiden einander gegenüberliegenden Spaltflächen miteinander verklebt. Zudem wurde das Verbindungselement 42 mit Klebstoff in der Behälterwandung 10 gesichert. Die Oberkante des Verbindungselementes schließt bündig mit der Schmalseite 11 ab.
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Der in 5 gezeigte Ausschnitt eines Transportbehälters 1 hat eine Beschädigung in einer Behälterwandung 10. Die Beschädigung ist eine Ausnehmung 13 in Form eines Lochs 13, d. h. ein Teil der Behälterwandung 10 ist ausgebrochen. Als erster Schritt zur Reparatur wurden hohlzylinderförmige Verbindungselemente 46 so in die Behälterwandung 10 eingesetzt, dass sie aus der Begrenzungsfläche 18 der Ausnehmung 13 in diese hineinstehen bzw. es durchsetzten. Im nächsten Reparaturschritt wird die Ausnehmung 13 mit einer sich verfestigenden Masse verfüllt, z. B. mit einem thermoplastischen Schaum (nicht dargestellt). Dazu wird vorzugsweise beidseits der Behälterwandung je eine Abdeckung über der Ausnehmung 13 befestigt und diese anschließend über einen vorgesehenen Zugang zum Einbringen der Masse mit der Masse verfüllt. Dadurch entsteht nach dem Verfestigen der Masse ein im Bereich der Ausnehmung 13 ein sehr stabiler und zuverlässig mit der Behälterwandung 10 verbundener Verbund. Nach dem Entfernen der Abdeckungen kann eventuell überschüssige Masse entfernt werden, z. B. zunächst mit einem Messer und/oder anschließend mit einem Schleifblock.
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Auch der ausschnittsweise in 6 gezeigte Transportbehälter 1 hatte eine Beschädigung in Form einer ausgebrochenen Ausnehmung, entsprechend der in 5 gezeigten. Anders als anhand von 5 erläutert wurde der Bereich des Behälterwandung 10 mit der Ausnehmung sauber herausgetrennt, so dass die dabei vergrößerte Öffnung eine saubere Schnittkante 19 aufweist. Anschließend wurde ein zu der vergrößerten Öffnung komplementärer Hartschaumeinsatz 70 in die vergrößerte Ausnehmung eingesetzt und mit der Behälterwandung 10 verklebt. Zudem wurden von der Schmalseite 11 aus im Querschnitt runde Stifte 48 als Verbindungselemente in die Behälterwandung 10 getrieben, so dass sie den Hartschaumeinsatz 70 durchsetzten. Auch in diesem Beispiel ist die Ausnehmung in der Behälterwandung 10 durch einen in der Behälterwandung 10 verankerten Verbund geschlossen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Transportbehälter (Ausschnitt)
- 10
- Behälterwandung
- 10a
- Behälterwandung
- 10b
- Behälterwandung
- 13
- Ausnehmung in Behälterwandung
- 15
- Kante des Transportbehälters 1
- 18
- Begrenzungsfläche der Ausnehmung 13 der Behälterwandung 10
- 19
- Schnittkante
- 30
- Spalt in der Behälterwandung
- 35
- Spaltfläche des Spaltes 30
- 36
- Spaltfläche des Spaltes 30
- 40
- winkelförmiges Verbindungselement, auch als Winkelprofil bezeichnet
- 42
- plattenförmiges Verbindungselement, auch als Platte bezeichnet
- 44
- bolzenförmiges Verbindungselement, auch als Bolzen bezeichnet
- 46
- hohlzylinderförmiges Verbindungselement, auch als Hohlzylinder bezeichnet
- 48
- stiftförmiges Verbindungselement, auch als Stift bezeichnet
- 50
- Schneidkante
- 58
- Spitze
- 70
- Hartschaumeinsatz