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Die
Erfindung betrifft eine Platte insbesondere für Bauzwecke als Gerüstplatte,
Schalplatte, Wandplatte, Fußbodenplatte,
Deckenplatte, Tischplatte oder dergleichen aus Kunststoff.
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Aus
Kunststoff bestehende Plattenelemente sind in der Vergangenheit
in verschiedenen Bauformen vorgeschlagen worden:
Das deutsche
Gebrauchsmuster mit der Nummer
DE 1823827 offenbart
Ausführungsformen
von Wabenplatten mit einem Wabenkern der beidseitig von ebenen,
dünnen
Platten abgedeckt ist. Die dünnen
Platten können
mit dem Wabenkörper
verklebt oder verschweißt
sein.
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Nachteil
solcher Wabenplatten ist die ihnen eigene inhärente Inhomogenität. Sollen
die Platten in ihrem späteren
Einsatz durchbohrt werden oder sollen andere Befestigungselemente
wie Nägel
oder Schrauben in die Platte eingeschlagen bzw. eingeschraubt werden,
ergeben sich in der Regel Schwierigkeiten. Außerdem kann es aufgrund der
in der Platte enthaltenen zahlreichen Hohlräume schwierig sein, Befestigungselemente
in oder an der Platte zu verankern.
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Auch
die
GB 2026072 offenbart
ein Plattenelement mit Waben, die an den Plattenelementen einstückig ausgebildet
sind. Auch gibt diese Druckschrift an, dass die Waben während der
Herstellung mit einem Füllmaterial
wie beispielsweise expandiertem Polystyrol gefüllt werden können.
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Die
DE 14540495 C2 offenbart
eine thermoaktive Schalungstafel, die eine dünnwandige Schale aus Kunststoff
oder Metall aufweist und mit Schaummaterial gefüllt ist.
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Die
Herstellung solcher Platten ist aufwendig.
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Dies
gilt auch für
die aus der
DE-OS 1684359 bekannte
Schalungstafel, die als Wabenplatte ausgebildet ist, wobei die Waben
mit Kunststoff ausgeschäumt
sein können.
Die bekannten Schalungsplatten oder sonstigen Plattenelemente benötigen zu
ihrem Aufbau einigermaßen
hochwertige Kunststoffe. Die Kunststoffe müssen dabei weitgehend sortenrein eingesetzt
werden. Es ist jedoch Ziel der vorliegenden Erfindung, Kunststoffe
verarbeiten zu können,
die im Kunststoffrecycling anfallen. Aus solchen in der Regel nicht
sortenreinen Kunststoffen sollen hochwertige, d.h. mechanisch hochqualitative Platten
hergestellt werden.
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Diese
Aufgabe wird mit der Platte nach Anspruch 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Platte
weist einen plattenförmigen
Kern aus einem Kunststoffrecycling-Materialgemisch auf, das vorwiegend
aus Polyurethanpulver besteht. Solches Kunststoffrecycling-Materialgemisch
fällt insbesondere
beim Kühlgeräte-Recycling
wie auch beim Recycling von Kraftfahrzeugteilen an, dabei insbesondere
solchen Kraftfahrzeugteilen, die geschäumte Kunststoffe, insbesondere
Polyurethanschaum enthalten. Polyurethanschaum wird in der Polstermöbelindustrie
als Matratze, als Armaturenbrett, als Isolierschaum und bei anderen
Gelegenheiten vielfältig
eingesetzt. Jedoch steht er dabei meist in Verbindung mit anderen Kunststoffen
wie Kunstleder, Polystyrolschalen oder – platten, Kabeln mit Kunststoffisolierung
zum Beispiel aus PVC und ähnlichem.
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Aus
dem beim Recycling anfallenden Materialgemisch, das vielfältige, relativ
grobstückige
Bestandteile und Polyurethanpulver enthalten kann, wird der plattenförmige Kern
der Platte hergestellt. Das Polyurethanpulver, das im Recycling
durch den Aufschluss von Polyurethanschäumen entstanden ist, hüllt alle
Grobbestandteile mehr oder weniger lückenlos ein und bildet somit
einen von größeren Hohlräumen freien
Schüttkörper. Aus
diesem wird vorzugsweise unter zur Hilfenahme eines Bindemittels
der genannte plattenför mige
Kern hergestellt. Als Bindemittel kommen insbesondere geeignete
Klebstoffe, vorzugsweise Klebstoffe auf Basis von Isocyanaten in
Frage. Die grobstückigen
Bestandteile verbessern den Halt von Gewindeschrauben. die in die Platte
eingeschraubt werden.
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Auf
dem plattenförmigen
Kern, der eine Flachseite und eine zu dieser parallelen Rückseite aufweist,
sind Deckschichten aufgebracht, die jeweils aus einer faserverstärkten Kunstharzschicht
bestehen. Diese ist stoffschlüssig
mit dem Kern verbunden und bildet somit dessen Oberfläche. Sie
schließt
dabei die Poren des Kerns und umhüllt diesen. Die Deckschichten
sind im Vergleich zu dem Kern wesentlich dünner. Bei einem praktisch verwirklichten Ausführungsbeispiel
beträgt
die Dicke der Deckschichten bei einer Gesamtdicke der Platte von
20 mm jeweils etwa lediglich 0,5 – 0,8 mm. Derartige Platten
sind trotz geringen Porenvolumens von beispielsweise lediglich 20
Volumenprozent in dem Kern leicht und dabei äußerst tragfähig d.h. fest. Sie eignen sich
als Fußbodenplatten,
wo sie auch größere Hohlräume freitragend überspannen
können,
wie auch als Wandbauelemente, als Schalplatten und dergleichen.
Bei der Verwendung als Tischplatte sind nicht nur die Flachseiten
sondern auch umlaufende Kanten (auf Schmalseiten) der Platte mit
der genannten Deckschicht überzogen.
Die Deckschichten können
vollkommen eben oder leicht strukturiert, naturfarben oder eingefärbt sein.
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Die
vorgeschlagene Platte ist ein hochwertiges Bauelement, hergestellt
aus einem geringwertigen Kunststoffrecycling-Materialgemisch unter
weitgehendem Verzicht auf Stofftrennung. Der plattenförmige Kern
weist einen weitgehend homogenen Aufbau und eine hohe mechanische
Stabili tät
auf. Die Platte kann durch Bohren, Sägen oder Fräsen spanend bearbeitet werden.
Es können
Verbindungselemente wie Schrauben, Nägel oder ähnliches an beliebiger Stelle
in allen Richtungen in die Platte eingeschlagen oder eingeschraubt
werden. Weder treffen Nägel
oder Schrauben auf Hohlräume,
noch werden sie durch Wabenwände
von ihrem vorgesehenen Weg abgelenkt. Die Platte ist deshalb insbesondere für den Einsatz
auf Baustellen geeignet. Auch finden Schrauben mit ihrem Gewinde
in der Platte Halt ohne dass gesondert Dübel oder der gleichen eingesetzt werden
müssten.
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Für die Deckschichten
werden vorzugsweise Glasfasergewebe und ebenso vorzugsweise Vinylestherharze
oder auch Epoxidharze eingesetzt. Entsprechende Materialien sind
sog. Prepregs beispielsweise von der Firma Simex unter der Marke
Simpregs erhältlich.
Es handelt sich dabei um Glasgewebematten, die mit einem noch nicht
ausgehärtetem Vinylestherharz
getränkt
sind. Das Vinylestherharz enthält
Katalysatoren, die durch Wärme
aktivierbar sind. Zur Herstellung der Platte werden die geeigneten
Prepregs beidseitig auf den vorzugsweise vorgefertigtem Kern aufgebracht
und in einer entsprechenden Wärmepresse
angedrückt
und erwärmt.
Das Vinylesterharz der betreffenden Schicht kann auch als Vinylharz
oder Phenacrylatharz (PHA) bezeichnet werden. Es handelt sich um
ein Reaktionsharz auf der Basis von Phenyl(en)-Derivaten, wie z.B.
aromatischen Glycidylethern von Phenolen oder epoxydierten Novolaken,
deren Moleküle
mit (Meth)acrylsäure verestert
sind.
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Das
Prepreg-Material ist detailliert in der
US 6436856 beschrieben, auf die hiermit
ausdrücklich verwiesen
und Bezug genommen wird. Es weist z.B. ungefähr 58 Gew.% unmo difiziertes
Vinylesterharz, 38 Gew.% eines reaktiven Verdünners, wie z.B. Styrol, ungefähr 1 Gew.%
organische Peroxide, wie z.B. Methyl-Isobutyl-Keton-Peroxid, ungefähr 2 Gew.% Magnesiumoxid,
ungefähr
0,7 Gew.% Diisobutyl-Phtalat, ungefähr 0,25 Gew.% Methyl-Isobutyl-Keton
und ungefähr
0,25 Gew.% 2,2,4-Trimethyl-1,3-Pentanediol-Diisobutyrat Die Ausbildung
der an der Flachseite angeordneten Schicht aus Vinylesterharz-Oberfläche hat
insbesondere bei der Verwendung der Platte als Schalplanke Vorteile.
Auch nach vielmaligem Gebrauch ist keine Anhaftung von Beton an
der Vinylharz-Oberfläche
der ersten oder der dritten Schicht festzustellen. Auf den Gebrauch
von Schalöl
kann deshalb verzichtet werden. Die Schalplatte muss nicht geölt werden.
Die Kontamination von Erdreich und Beton mit Schalöl unterbleib.
Die Kosten und der Handhabungsaufwand werden wesentlich gesenkt.
Betonoberflächen
bleiben ölfrei
und somit haftfähig
für aufzubringenden
Mineralputz.
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Zur
Verbesserung der Verbindung zwischen dem Kern und den Deckschichten
kann ein sog. Haftprimer eingesetzt werden. Dieser wird vor dem
Aufbringen der Prepregs auf die Flachseiten des Kerns aufgebracht.
Als Primer eignet sich ein mittelviskoser Zweikomponenten-Polyurethanklebstoff,
vorzugsweise auf der Basis Polyether-Polyesther-Polyolen. Der Klebstoff
ist unter dem Handelsnamen Wevo-Klebmasse 801 (Gießharz) von
der Firma Wevo-Chemie erhältlich.
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Die
Deckschichten hüllen
den Kern zumindest an seinen Flachseiten, vorzugsweise jedoch auch
an seinen Stirnseiten wasserdicht ein. Auf diese Weise kann der
Kern ein ansehnliches Porenvolumen aufweisen. Das Eindringen von
Wasser in dasselbe wird jedoch verhindert.
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Der
Kern kann außer
Kunststoffbestandteilen auch sonstige Materialbestandteile wie Holzmehl, Holzspäne, Naturfasern
wie Kokosfasern, Sisal und ähnliches,
Kunstfasern, Mineralfasern sonstige mineralische Körper und
Metall enthalten. Die betreffenden Stoffe können aus dem Recycling stammen
oder bewusst zugesetzt sein. Insbesondere kann es vorteilhaft sein,
in dem Kern Metallanteile, insbesondere Aluminiumanteile zuzulassen.
Aluminiumbestandteile in Form von Spänen oder kleineren Stücken, Drahtstücken usw.
können
dazu verwendet werden die Wärmeleitfähigkeit
der Platte zu erhöhen
und deren linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten auf gewünschte Weise
zu beeinflussen. Dies kann insbesondere Bedeutung haben, wenn die
Platte als Bauelement genutzt wird. Die erhöhte Wärmeleitfähigkeit kann zum Ableiten von
Hydratationswärme genutzt
werden, wenn die Platte als Schalplatte im Betonbau verwendet wird.
Metallbestandteile, insbesondere Aluminiumbestandteile in Form von
Flachteilen, d.h. kleinen dünnen
Blechstücken
können
in den Kern einzudrehenden Schrauben besonders guten Halt bieten.
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Außerdem erhöhen Metallbestandteile
in der zweiten Schicht die Ausreißfestigkeit von Schrauben, die
als Befestigungselement in die zweite Schicht eingeschraubt worden
sind. Selbst ein relativ geringer Anteil von Blechstückchen,
insbesondere Aluminiumblechstückchen
ist insoweit hilfreich. Vorzugsweise sind die Blechstückchen im
Wesentlichen parallel zu den Schichtebenen orientiert. Die Mehrzahl der
flachen Metallstücke
ist parallel oder in einem spitzen Winkel <30° wenigstens
aber <45° zu den Schichtebenen
orientiert. Damit gelingt insbesondere die Beeinflussung des Wärmeausdehnungskoeffizienten
und die o.g. Verbesserung der Ausreißfestigkeit.
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Wie
erwähnt
sind die Metallbestandteile (Blechstücke, Flitter und dergleichen)
vorzugsweise flächig
ausgebildet, wobei sie eine deutliche Vorzugsorientierung aufweisen.
Diese kann ungefähr parallel
zu den Flachseiten des Elements gewählt sein. Sie kann aber auch
in einem Winkel oder senkrecht zu den Flachseiten festgelegt sein.
Letzteres kann zweckmäßig sein,
wenn eine erhöhte
Wärmeleitung
in einer zu der Platte senkrechten Richtung gewünscht wird. Zu diesem Zweck
können
auch längliche
Metallelemente wie z.B. Metallspäne
oder Drahtstücke
in die Platte eingearbeitet werden. Zur Herstellung von Platten
mit einer festgelegten Vorzugsorientierung, insbesondere der Metalleinlagen, kann
das Kunststoffrecycling-Materialgemisch zunächst zu einem Block verpresst
und verklebt werden, von dem dann die gewünschten Platten oder sonstigen
Element abgetrennt werden. Sie können z.B.
von dem Block in der gewünschten
Richtung, z.B. längs
oder quer zu der Pressrichtung abgesägt werden. Wird der Sägeschnitt
längs zu
der Pressrichtung geführt,
sind die Metalleinlagen in den entstehenden Platten ungefähr rechtwinklig
zu den Flachseiten orientiert, die durch die Sägeflächen gebildet werden. Wird
der Sägeschnitt
quer zu der Pressrichtung geführt,
sind die Matalleinlagen ungefähr
parallel zu den Flachseiten orientiert, die durch die Sägeflächen gebildet
werden.
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Die
mechanischen Eigenschaften der Platte gestatten es, diese mit einfachen
Verbindungsmitteln zum Beispiel auf einem Metallrahmen zu schrauben. Dabei
ist es möglich,
Schrauben mit ihrem Gewinde in der Platte zu verankern. Geschieht
dies beispielsweise von der Plattenrückseite her, bleibt die Vorderseite
der Platte unverletzt. Beim Einsatz als Schalplatte entstehen glatte
Betonflächen.
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Der
geringe Wärmedehnungskoeffizient
der Schalplatte und die nicht vorhandene oder sehr geringe Quellung
der SChalplatte bei Feuchtigkeit gestattet deren Einsatz ohne Silikonfugen
oder sonstige Dehnungsfugen insbesondere an ihren Rändern.
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Auch
ist es möglich,
die Platte vollständig durchgreifende
Verbindungselemente wie Senkkopfschrauben oder dergleichen vorzusehen,
ohne an den Durchbruchstellen Angriffsflächen für beginnende Zerstörung oder
Verschleiß bei
grober Behandlung auf der Baustelle zu schaffen. Dies wird erreicht, indem
Senklöcher
zur Aufnahme eines Schraubensenkkopfes unter lokaler, plastischer
Verformung der Platte in dieselbe eingebracht werden. Dabei bleibt die
Deckschicht im Bereich des Senkloches erhalten und der Schraubenkopf
liegt auf der Deckschicht. Ein Ausfransen der Deckschicht oder ein
Eindringen von Wasser an dem Schraubenkopf in dem Wabenkern wird
wirksam unterdrückt.
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Alternativ
ist es möglich,
auf das Anbringen von Metallrahmen oder dergleichen zu verzichten und
einen erforderlichen aussteifenden Rahmen stoffschlüssig an
der Plattenrückseite
anzubringen. Dies kann erfolgen, indem ein umlaufender Rand vorgesehen
wird, dessen Kern wie der Kern der Platte aus einem Kunststoffrecycling-Materialgemisch
besteht. Auch dieser Kern kann mit einer Deckschicht versehen sein,
die aus faserverstärktem
Kunstharz besteht. Es wird dadurch eine insgesamt weitgehend aus
Kunststoff bestehende robuste und sehr steife Platte geschaffen,
die sich als Schalplatte eignet. Der Kern des Rahmens kann an die
Platte angeklebt und/oder angeschraubt und/oder direkt angeformt sein.
Eventuelle Schraubverbindungen können
vor dem Anbringen der Deckschichten mit Schrauben, insbesondere
Senkkopfschrauben hergestellt werden. Dazu können die den Rahmen bildenden
Teile des Kerns, also leistenförmige
Teile, an den Plattenkern angeschraubt und/oder angeklebt werden.
Danach werden die Deckschichten angebracht. Dies eröffnet die
Möglichkeit
der Kleinserienfertigung von speziell für einen jeweiligen Einsatzzweck
angepassten Verbundplatten.
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Weitere
Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Zeichnung, der Beschreibung oder
von Ansprüchen.
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In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Platte
in perspektivischer Darstellung,
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2 die
Platte nach 1 in längs geschnittener Darstellung,
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3 die
Platte nach 2 in einer ausschnittsweisen
Schnittdarstellung in einem anderen Maßstab,
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4 die
Platte nach 2 in einer ausschnittsweisen
Schnittdarstellung in einem anderen Maßstab,
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5 eine
abgewandelte Ausführungsform der
Platte nach 1 bis 4 in einer
ausschnittsweisen Schnittdarstellung und
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5 eine
weitere abgewandelte Ausführungsform
einer Platte für
Bauzwecke in ausschnittsweiser Schnittdarstellung.
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In 1 ist
eine als Schalplatte vorgesehene Platte 1 veranschaulicht,
die eine Flachseite 2 und, wie 2 zeigt,
eine dazu parallele Rückseite 3 aufweist.
Die Platte 1 kann wie dargestellt einen rechteckigen Umriss
oder falls gewünscht
eine davon abweichende Form beispielsweise Trapezform, gerundete
Form oder dergleichen aufweisen. Wie 2 zeigt,
kann die Platte 1 mit einem Rand 4 versehen sein,
der der Aussteifung und Handhabung dienen kann. Außerdem können weitere
Versteifungen oder Rippen 5 vorgesehen sein, die in 2 lediglich
gestrichelt angedeutet sind. Sie können an der Rückseite 3 unmittelbar
angeformt oder nachträglich
befestigt sein.
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3 veranschaulicht
den Grundaufbau der Platte 1. Sie weist einen Kern 6 auf,
auf dessen beiden Flachseiten Deckschichten 7, 8 angebracht
sind. Der Kern 6 und die Deckschichten 7, 8 sind
untereinander untrennbar stoffschlüssig verbunden. Während die
Deckschichten 7, 8 relativ dünn sind und vorzugsweise eine
Dicke von 1 mm nicht überschreiten, kann
der Kern 6 eine erhebliche, in 3 vertikal, d.h.
senkrecht zu seinen Flachseiten, zu messende Dicke aufweisen. Die
Dicke des Kerns 6 kann zum Beispiel und für allgemeine
Zwecke geeignet zwischen 5 mm und 50 mm liegen. Der Kern 6 besteht aus
einem Kunststoffrecycling-Materialgemisch,
dessen Hauptbestandteil vorzugsweise Polyurethanpulver ist. Dieses
nimmt im bevorzugten Ausführungsfall mindestens
30%, vorzugsweise mehr als 50% des Volumens des Kerns 6 ein.
Das Polyurethanpulver wird im Kunststoffrecycling in der Regel relativ
fein ausgemahlen und weist somit eine Partikelgröße von deutlich unter 1 mm
auf. Meist liegt die Partikelgröße im Mikrometerbereich.
Obwohl es vorzugsweise aus dem Recycling von Polyurethanschaumkörpern hervor
geht, enthält
es vorzugsweise keine geschlossenen Zellen mehr und ist weitgehend
entgast. Treibmittel wie FCKW, Pentan und dergleichen sind entfernt.
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In
das Polyurethanpulver können
weitere Partikel 9, 10, 11, 12, 13, 14 eingebettet
sein, die unregelmäßige und
vorzugsweise wesentlich größere Abmessungen
aufweisen als die Polyurethanpartikel. Die Partikel 9, 10, 11 sind
beispielsweise nichtmetallische Partikel. Es kann sich um Kunststoffe,
beispielsweise um PE, Polystyrol, ABS, PVC oder ähnliches handeln. Außerdem kann
es sich um Glassplitter, Keramiksplitter, Holzsplitter oder auch
textile Fasern handeln. Vorzugsweise handelt es sich um nicht mineralische
Bestandteile, sodass die Platte 1 uneingeschränkt mit
Hartmetallwerkzeugen zum Beispiel hartmetallbestückten Sägeblättern gesägt werden kann ohne diese zu
beschädigen.
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Bei
den Partikeln 12, 13, 14 handelt es sich vorzugsweise
um flache Metallpartikel, insbesondere aus Aluminium. Diese können in
dem Kunststoffrecycling-Materialgemisch natürlich enthalten sein, wie es
aus dem Recycling von Geräten
oder technischen Baueinheiten stammt. Werden beispielsweise Kühlgeräte in Großschredderanlagen
zerlegt und zerkleinert, entsteht zunächst ein Gemisch unterschiedlicher
Materialien. Aus diesem Materialgemisch lassen sich Kupfer und Eisen
relativ leicht abtrennen. Das verbleibende Materialgemisch, das
aus Polyurethanpulver, Kunststoffsplittern, Aluminiumteilen, abgeplatzten
Lackpartikeln und dergleichen besteht, kann als Grundlage zur Herstellung
des Kerns 6 dienen. Gegebenenfalls kann diesem Materialgemisch bewusst
ein Anteil Aluminium in Form von Aluminiumspänen, Folienstücken dünnen Blechstücken und dergleichen
zugesetzt sein, um die Wärmeleiteigenschaften
des Kerns 6 und die Wärmeausdehnungseigenschaften
des Kerns 6 in gewünschter Weise
zu beeinflussen. Auch kann dadurch die Verankerungsfestigkeit von
Schrauben erhöht
werden.
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Der
Kern 6 ist durch ein Bindemittel, insbesondere auf Isocyanatbasis,
gebunden. Es ist somit ein relativ fester Körper gebildet. Sein Porenvolumen liegt,
je nach bei der Herstellung angewendetem Pressdruck, zwischen 40
und 15 Volumenprozent.
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Die
auf den Kern 6 aufgebrachten Deckschichten 7, 8 sind
untereinander gleich dick. Sie bestehen vorzugsweise aus einem Faseranteil,
beispielsweise in Form eines Glasgewebes 15, 16,
das in eine Kunstharzschicht 17, 18 eingebettet
ist. Als Kunstharz kommt vorzugsweise ein Vinylestherharz zur Anwendung.
Dieses liegt zunächst
in Form eines Reaktionsharzes vor, mit dem das Glasgewebe 15, 16 getränkt ist.
Diese sog. Prepregs werden auf beide Flachseiten des Kerns 6 aufgelegt
und diese unter Wärmeanbindung
angepresst. Es bilden sich somit die ausgehärteten Deckschichten 7, 8,
die fest mit dem Kern 6 verbunden sind. Zur Erhöhung der
Bindefestigkeit kann zwischen dem Kern 6 und den Deckschichten 7, 8 ein
Haftprimer wirksam sein. Als solcher eignet sich ein mittelviskoser
Polyurethanklebstoff.
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Es
ist möglich,
die Stirnflächen
der Platte 1 ebenfalls mit Deckschichten zu versehen, die
Glasgewebe oder sonstiges Fasermaterial enthalten. Es ist auch möglich, die
Stirnflächen
mit einem Kunstharz abzudecken oder zu versiegeln, das keine Fasern
enthält
und somit nur den Abschluss des als Porenkörper ausgebildeten Kerns nach
außen
dient.
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Der
Rand 4 der insoweit beschriebenen Platte 1, kann wie
in 4 veranschaulicht ist, an die Platte 1 angeformt
sein. Dazu ist der Kern 6 vor dem Aufbringen der Deckschichten 7, 8 an
seiner Rückseite
mit Leisten 19 versehen worden, die vorzugsweise aus dem
gleichen Material bestehen wie der Kern 6. Diese Leisten 19 können von
entsprechenden Platten abgeschnitten worden und an die Rückseite
des Kerns 6 angeklebt worden sein. 4 veranschaulicht
eine entsprechende Klebefuge 20. Als Klebstoff kommt ein
mittelviskoser Polyurethanklebstoff in Frage, wie er auch als Haftprimer
Anwendung finden kann.
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Die
Verbindung zwischen dem Kern 6 und der Leiste 19 kann
durch Schrauben unterstützt
werden, die durch die Leiste 19 hindurch in den Kern 6 eingeschraubt
sind.
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Nachdem
der Kern 6 insoweit vorbereitet worden ist, wird er wiederum
an seiner Flachseite und an seiner Rückseite mit den Deckschichten 7, 8 versehen.
Die Deckschichten 7, 8 können dabei auch um die Leiste 19 herumgeführt werden,
so dass auch diese mit einer entsprechenden Deckschicht 21 versehen
ist. Ebenso können
die äußeren Ränder der Platte 1 mit
einer Deckschicht 22 versehen sein. Das Anbringen der Deckschicht 22 kann
in einer beheizten Werkzeugform mit geringem Druck erfolgen. Dieser
Druck ist vorzugsweise wesentlich niedriger als der zum Verdichten
und Herstellen des Kerns 6 erforderlicher Druck.
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Bei
der Ausführungsform
nach 4 ist an der Klebefuge 20 keine Deckschicht
vorhanden. Es ist jedoch auch möglich,
an eine zunächst
mit Deckschichten versehene Platte 1 nachträglich oder
in einem Herstellungsprozess die Leiste 19 anzubringen. Eine
solche Ausführungsform
veranschaulicht 5. Die Deckschicht 8 erstreckt
sich hierbei in den Bereich der Klebefuge 20 und bildet
diese somit.
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Ansonsten
gilt die vorige Beschreibung entsprechend. Die Leiste 19 kann
an die Deckschicht 8 angeklebt sein. Die Verbindung kann
durch Schrauben unterstützt
werden, die durch die Leiste 19 und die Deckschicht 8 hindurch
in den Kern 6 eingeschraubt sind.
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Die
vorgenannten Bauformen der Platte 1 eignen sich insbesondere
zur Herstellung von formstabilen und mit hohen Kräften belastbaren
Plattenelementen ohne zur Hilfenahme von Metallrahmen. Es wird jedoch
darauf hingewiesen, dass die Platten nach 1 bis 5 bedarfsweise
mit einem Metallrahmen versehen werden können, beispielsweise zur Verbesserung
des Kantenschutzes oder zur Festlegung von Ösen an denen Kranhaken oder
der gleichen angreifen können.
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6 veranschaulicht
eine abgewandelte Ausführungsform.
Bei dieser wird von einer Platte 1 ausgegangen, die nicht
nur an ihrer Flachseite 2, sondern auch an ihrer Rückseite 3 eben
ausgebildet ist. Wiederum erweist sie einen Kern 6 auf,
zu dessen Beschaffenheit auf die vorstehende Beschreibung verwiesen
wird. Außerdem
ist sie an ihrer Flachseite 2 und ihrer Rückseite 3 mit
Deckschichten 7, 8 versehen, die auch die Stirnseite 23 der
Platte 1 bedecken. Die Platte 1 ist auf einem
Rahmen 24 montiert, der zum Beispiel und vorzugsweise durch
Metallprofile, beispielsweise Stahl-Kastenprofile gebildet ist.
Zur Verbindung zwischen der Platte 1 und dem Rahmen 24 dienen
Schrauben 25, die die Platte 1 durchgreifen.
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Die
Schrauben 25 weisen vorzugsweise Senkköpfe 26 auf, die außen mit
der Flachseite 2 der Platte 1 eben abschließen. Ihr
Schaft 27 durchsetzt die Platte 1 bei einer im
wesentlichen zylindrischen Bohrung und ist mit einer Mutter 28 an
dem Rahmen 24 gesichert. Die den Schaft 27 aufnehmende
Bohrung ist an ihrem dem Kopf 26 zugewandten Ende 29 trichterartig
erweitert. Dieser Trichter wird jedoch anders als sonst üblich nicht
durch spanabhebende Bearbeitung in die Oberfläche der Platte 1 eingebracht. Vielmehr
ist er ausschließlich
durch lokale plastische Deformation der Platte 1 erzeugt.
Dies kann beispielsweise mit einem geeigneten Schlagwerkzeug oder
im Einzelfall auch durch den von dem Kopf 26 der Schraube 25 ausgeübten lokalen
Druck geschehen. Durch diese Maßnahme
bleibt die Deckschicht 7 bis an die zylindrische Bohrung
heran erhalten und wird unter dem Senkkopf 26 festgeklemmt.
Dadurch wird das Eindringen von Wasser in den Kern 6 an
dieser Stelle verhindert. Wird die Platte 1 als Schalplatte verwendet,
wird außerdem
verhindert, dass aus der Deckschicht 7 ragende Fasern sich
um den Senkkopf 26 herum mit dem Beton verbinden und beim
Abtrennen der Platte 1 die Deckschicht 7 beschädigen.
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An
der Platte 1 können
bedarfsweise weitere Elemente wie beispielsweise Verstärkungselemente, Haken, Ösen und
dergleichen angebracht sein. Dazu ist in 6 links
als Beispiel ein Winkelprofil 30 veranschaulicht, das mit
einer ein grobes selbstschneidendes Gewinde aufweisenden Schraube 31 an
der Rückseite 3 der
Platte 1 befestigt ist. Die Schraube 31 ist dabei
so kurz, dass ihre Spitze 32 die Deckschicht 7 weder
erreicht noch durchsticht. Der Kern 6 bietet jedoch ausreichend
Halt für
die Schraube 31, auch ohne die Platte 1 durchgreifen
zu müssen.
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- 1
- Platte
- 2
- Flachseite
- 3
- Rückseite
- 4
- Rand
- 5
- Rippen
- 6
- Kern
- 7,8
- Deckschichten
- 9–14
- Partikel
- 15,16
- Glasgewebe
- 17,18
- Kunstharz
- 19
- Leisten
- 20
- Klebefuge
- 21,22
- Deckschicht
- 23
- Stirnseite
- 24
- Rahmen
- 25
- Schrauben
- 26
- Senkköpfe
- 27
- Schaft
- 28
- Mutter
- 29
- Ende
- 30
- Winkelprofil
- 31
- Schraube
- 32
- Spitze