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Die
Erfindung betrifft einen zusammenlegbaren Kleinkran zum Herablassen
von Ersatzteilen, Werkzeugen und Messeinrichtungen in Brunnen, Kanäle,
Leitungstrassen, Quellschächten Verteiler, (z. B. für
Erdwärmesonden) und vieles andere mehr. Die Schächte
sind mit Leitern ausgestattet, und damit zugänglich gemacht.
Sowohl die Einstiegsschächte als auch die Leitern in diesen
Schächten sind weitgehend genormt oder standardisiert.
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Eine
nicht unerhebliche Unfallgefahr stellt das Mitnehmen von Gaswarngeräten,
Werkzeugen, Messinstrumenten, Ersatzteilen etc. in den Schacht dar.
Die Person, die bei oft engen Einstiegsverhältnissen von
0,8 bis 1,0 m Durchmesser oder maximal 1,0 m im Quadrat und zunächst
bei Dunkelheit in den Schacht einsteigen soll, hat mit Gepäck
nur eine Hand frei, um sich an den Einstiegshilfen festzuhalten.
Die Unfallgefahr durch Abstürzen ist dadurch sehr groß.
Wenn sich bereits eine weitere Person im Schacht befindet, steigt
das Unfallrisiko durch möglicherweise herabfallende Teile
weiter.
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Es
ist aus Sicherheitsgründen unbedingt erforderlich, dass
zunächst ein Gaswarngerät herabgelassen wird,
weil in allen Schächten CO2 Ansammlungen
auftreten können. Da dieser Mess-Arbeitsgang vor dem Abstieg
in den Schacht erfolgt, sind nach einem ggf. notwendigen Belüften
keine weiteren Vorkehrungen erforderlich. Es bleibt aber die Unfallgefahr
vorhanden, wenn die Person mit Lampe, Werkzeug und dergl. mehr in
den Schacht hinabsteigt. Es liegt also nahe, diese Utensilien gesondert
herabzulassen, damit sich die Person vollständig auf den
Abstieg konzentrieren kann. Das Gleiche gilt für den Wiederausstieg.
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Im
Stand der Technik sind zerlegbare Kleinkräne bekannt, mit
denen z. B. Bauteile angehoben und waagerecht an eine Montagestelle
bewegt werden.
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Ein
solcher Kleinkran wird in der
DE 101 38 015 A1 beschrieben. Es handelt
sich um bodengeführtes Hebezeug zum manuellen Bewegen von Bauteilen
für die Montage der Bauteile an einer technischen Einrichtung.
Der Kleinkran wird dazu auf einem Luftkissen bewegt und ist für
den Einsatz in einer Montagehalle vorgesehen.
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In
der
DE 296 19 816
U1 wird ein zerlegbarer Kleinkran beschrieben, der am Einsatzort
aus einzelnen Modulen aufgebaut werden kann. Auf zwei schmetterlingsartige
Standbügel, die über Kreuz liegen und gleichzeitig
das Kontergewicht aufnehmen, werden die Kranteile rasterähnlich
angefügt. Die Modulbauweise ermöglicht einen zweckentsprechenden Aufbau.
Dieser Kleinkran wird an Baustellen eingesetzt, wo kein Platz für
einen großen Kran vorhanden ist, oder der Einsatz eines
Großkranes zu kostspielig ist.
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In
der
DE 90 10 221 U1 Wird
ein Kleinkran beschrieben, der am Einsatzort zusammengesetzt wird.
Der Kleinkran besteht aus einem Untergestell, einem Mast, einem
Ausleger, einem Lastaufnahmemittel und einer Halterung für
ein Gegengewicht. Nachteilig ist, dass für den Aufbau des
Kleinkranes zwei Mitarbeiter benötigt werden und dass eine
ebene Aufstellfläche erforderlich ist. Beim Einsatz an Brunnenschächten
müsste dieser Kleinkran neben der Schachtöffnung
aufgestellt werden, was in vielen Fällen nicht möglich
ist, weil Brunnen im Allgemeinen im freien Gelände in sogenannten
Wasserschutzgebieten liegen. Insbesondere bei Arbeiten an Abwasser-,
Brunnen- und Quellschächten muss der Kran oft mehrmals
auf- und wieder abgebaut werden. Ein Kran, der von zwei Mitarbeitern
transportiert und montiert und demontiert werden muss, kann für
diesen Zweck nicht eingesetzt werden. Außerdem ist kein
Kran erforderlich, wenn zwei Personen eingesetzt werden, da die
zweite Person die Werkzeuge dann mit einem Seil hinablassen könnte.
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Es
ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Kleinkran
vorzuschlagen, der zusammenlegbar ist und von einer Person in einem PKW
transportiert, vor Ort montiert und bedient und werden kann.
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Die
Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst.
Die abhängigen Ansprüche betreffen weitere Ausgestaltungen
der Erfindung.
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Der
zusammenlegbare Kleinkran besteht aus zwei Teilen, die beide von
einer Person getragen werden können. Der erste Teil besteht
aus einem Mast mit einem Ausleger und einer Winde. Das Seil läuft
an einer Umlenkrolle, die an dem vorderen Ende des Auslegers angeordnet
ist, so dass das Seil frei in den Einstiegsschacht ablaufen kann.
Der zweite Teil bildet das Untergestell, wobei das Untergestell
aus einem Querholm mit je einem an jedem Ende des Querholms gelenkig
angebrachten Stützholm und einem Sicherheitsholm besteht,
wobei der Sicherungsholm an dem Querholm an der den Stützholmen
abgewandten Seite angeordnet ist und über ein Gelenk an
den Querholm anlegbar ist. Der Querholm besitzt etwa mittig eine
Aufnahme für den Mast. In dieser Aufnahme werden die beiden
Teile des zusammenlegbaren Kranes bei der Montage zusammengefügt. Zusätzlich
kann in der Aufnahme ein Drehlager vorhanden sein, so dass der Ausleger
durch Drehung des Mastes geschwenkt werden kann. Der Mast mit Ausleger
ist im Lager des Querholms bis etwa ±45° schwenk-
und fixierbar. Um den Ausleger seitlich zu schwenken, kann der Ausleger
auch mit dem Mast gelenkig verbunden sein und über ein
Gelenk seitlich geschwenkt werden.
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An
den beiden Enden der Stützholme, des Querholmes und des
Sicherheitsholms sind Spindelstützen angeordnet, mit deren
Hilfe das Untergestell auch auf einem unebenen Gelände
sicher abgestützt werden kann. Die Stützholme
sind an den Gelenke am Querholm so schwenkbar, dass sie an den Querholm
anlegbar und aus dieser Stellung bis etwa 130° auslenkbar
sind. Dadurch kann die Weite zwischen den Stützholmen auf
die Größe der Einstiegsschächte angepasst
werden.
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Der
Sicherungsholm an dem Querholm, an der den Stützholmen
abgewandten Seite, dient der Erhöhung der Sicherheit des
zusammenlegbaren Kleinkrans. Dieser Sicherungsholm, der auf dem Querholm
verschiebbar angeordnet ist, kann an einer geeigneten Stelle im
Gelände aufgelegt werden. Auch wenn der Ausleger am Mast
oder der Mast im Drehlager gedreht wird, weil der Ausleger vom Einstiegsschacht
weggeschwenkt wird, ist auf diese Weise immer sichergestellt, dass
das Seil des Kleinkrans über dem Ausleger immer im Schwerpunktbereich
des Kleinkrans hängt. Ein Kippen des Kleinkranes ist dadurch
ausgeschlossen.
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Die
Umlenkrolle sollte in horizontaler Richtung drehbar sein. Wird nämlich
das Seil in einer schrägen Zugrichtung gezogen, weil das
Seil z. B. noch mit einer daran befestigten Last in den Schacht hängt,
sollte der Ausleger zur Seite geschwenkt werden, weil eine Person
in den Schacht hinabsteigen will. Die Umlenkrolle folgt dann der
Zugrichtung des Seiles und es werden keine seitlichen Kräfte
auf die Umlenkrolle übertragen.
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Es
ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung möglich,
dass die Aufnahme für den Mast fest mit der Schachtwand
oder dem Boden des Schachtes verschraubt ist. Nach dem Herablassen der
Werkzeuge etc. wird der Ausleger dann im Drehlager der Aufnahme
oder am oberen Teil des Mastes zur Seite geschwenkt, damit die Person
in den Schacht einsteigen kann und nach Beendigung der Arbeiten
wieder ohne Behinderung aussteigen kann. Zum Heraufholen der Last
wird der Ausleger dann wieder über den Schacht geschwenkt
und vor dem Schließen des Schachtes wieder aus dem Drehlager
gehoben.
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Die
einzelnen Teile des Kleinkrans können von einer Person
getragen werden. Die Größe der beiden Teile ist
so bemessen, dass sie in einem normalen PKW mit umklappbaren Sitzen,
oder in einem Mittelklasse-PKW oder Kombi im Kofferraum transportiert
werden können.
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Bei
der Montage des Kleinkrans am Schacht werden zunächst die
beiden Stützholme und der Sicherungsholm vom Querholm abgewinkelt,
so dass eine Standfläche für den Kleinkran gebildet
wird. Dieses Untergestell wird so platziert, dass der Einstiegsschacht
etwa mittig zwischen dem Untergestell liegt. Dabei werden die an
den äußeren Enden der Stützholme, des
Querholmes und des Sicherungsholms an der Unterseite angebrachten
verstellbaren Spindelstützen so verstellt, dass das Untergestell
eine sichere Auflage besitzt. Dann wird der Mast in die Aufnahme
im Querholm des Untergestells eingesteckt. Das Seil des Kleinkrans
wird über den Ausleger und die an der Spitze des Auslegers
angebrachte Umlenkrolle gelegt. Bei korrekter Montage und Aufstellung des
Kleinkrans hängt das Seil im Schwerpunktbereich des Kleinkrans,
und dieser steht stabil, bzw. der Kleinkran erfährt kein
Moment, wenn eine Last am Seil bewegt oder wenn der Ausleger zur
Seite geschwenkt wird. Der Mast besitzt eine Bauhöhe, die den
Ein- und Aussteigen einer Person aus dem Schacht gefährden
könnte, wenn der Ausleger im oberen Bereich des Mastes
angebracht ist. Der Mast wird deshalb nach dem Herablassen der Werkzeuge zur
Seite geschwenkt. Dazu wird entweder der Ausleger am Mast oder der
gesamte Mast im Drehlager am Querholms zur Seite geschwenkt.
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An
der Einsatzstelle, die, wenn z. B. in einen Brunnenschacht eingestiegen
werden soll, in einem sehr unebenen Gelände liegen kann,
kann der Kleinkran von einer Person zum Einstiegsort getragen werden.
Das Untergestell wird so auseinander gelegt, dass der Querholm mit
den beiden Stützholmen u-förmig am Einstiegsschacht
liegt. Am Querholm, sowie an den beiden Stützholmen und
dem Sicherungsholm sind zum Ausgleichen von unebenen Aufstellungsbedingungen
zusätzlich verstellbaren Spindelstützen angebracht.
Dadurch ist das Untergestell des Kleinkrans an die unterschiedlichsten
Größen und Formen der Einstiegschächte
und Geländeformen anpassbar.
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Vor
Wiederausstieg der im Schacht arbeitenden Person wird zunächst
das aus dem Schacht zu entfernende Material am schlaff hängenden
Seil angehängt. Dann steigt die Person mit freien Händen unbehindert
aus. Erst jetzt wird der Ausleger wieder zur Schachtmitte geschwenkt,
und das Material sicher aus dem Schacht gehoben.
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Die
Erfindung soll anhand von schematischen Zeichnungen näher
erläutert werden. Gleiche bezugszahlen bezeichnen in den
einzelnen Darstellungen gleiche oder ähnliche Teile.
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Es
zeigen:
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1 den
Gesamtaufbau des zusammenlegbaren Kleinkranes entsprechend der Erfindung;
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2 den
Ausleger des zusammenlegbaren Kleinkranes;
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3 das
Untergestell des zusammenlegbaren Kleinkranes entsprechend der Erfindung
im montierten Zustand;
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4 das
Untergestell des zusammenlegbaren Kleinkranes entsprechend der Erfindung
im zusammengelegten Zustand;
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5A die
Befestigung des Drehlagers an einer Schachtwand; und
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5B eine
Befestigungsvorrichtung für ein Drehlager am Boden eines
Schachtes.
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In 1 ist
der zusammenlegbare Kleinkran entsprechend der vorliegenden Erfindung
schematisch dargestellt. Er besteht aus einem Untergestell, einem
Mast 1, einem Ausleger 2, einer Winde 4 mit einem
Seil 6 und einem Lastaufnahmemittel, wobei der Ausleger 2 mit
der Winde 4 vom Mast 1 trennbar und das Untergestellt
zusammenlegbar ist. Der erste Teil des zusammenlegbaren Kleinkrans
besteht somit aus dem Mast 1, an dem eine Winde 4 und
ein Ausleger 2 angeordnet sind, und am Ende des Auslegers 2 ist
eine Umlenkrolle 5 vorhanden, so dass das Seil 6 der
Winde 4 über den Ausleger 2 und die Umlenkrolle 5 frei
in einen Einstiegsschacht hängt. Der zweiten Teil, der
das Untergestell besteht aus einem Querholm 12 mit an jedem
Ende des Querholms 12 über ein Gelenk 9 angebrachte
Stützholme 10, 11, die vom Querholm 12 bis
etwa 130° auslenkbar sind, und einem Sicherheitsholm 13.
Der Sicherungsholm 13 ist an dem Querholm 12 an
der den Stützholmen 10, 11 abgewandten
Seite angeordnet und über ein Gelenk 9 an den
Querholm 12 anlegbar. Der Querholm 12 besitzt
etwa mittig eine Aufnahme 7, in den der erste Teil des
zusammenlegbaren Kleinkrans mit dem Mast 1 einsteckbar
ist. An den beiden Enden der Stützholme 10, 11,
des Querholms 12 und des Sicherheitsholms 13 Spindelstützen 8 angeordnet
sind.
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In 2 ist
der erste Teil des zusammenlegbaren Kleinkrans im montierten Zustand
dargestellt. Er besteht aus einem Mast 1, einem Ausleger 2,
einer Winde 4 mit einem Seil 6 und einem Lastaufnahmemittel.
Am vorderen Teil des Auslegers 2 ist eine Umlenkrolle 5 angeordnet.
Diese Umlenkrolle 5 ist horizontal schwenkbar, damit sie
der Zugrichtung des Seiles 6 folgen kann, wenn der Ausleger 2 am
Mast 1 oder im Drehlager 3 in der Aufnahme 7 folgen
kann.
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In 3 ist
das Untergestell des zusammenlegbaren Kleinkranes entsprechend der
Erfindung im montierten Zustand dargestellt. Aus dieser Darstellung
ist der Querholm 12 mit den beiden daran über Gelenke 9 angebrachten
Stützholme 10, 11 und den gegenüber
den Stützholmen 10, 11 liegenden Sicherheitsholm 13,
der ebenfalls über ein Gelenk 9 angeordnet ist,
ersichtlich. Zwischen den u-förmig ausgelegten Quer- 12 und
Stützholmen 10, 11 liegt der Einstiegsschacht.
Das Untergestell wird über die Spindelstützen 8,
die sich an den Enden des Querholmes 12, der Stützholme 10, 11 und
des Sicherheitsholmes 13 befinden, lagefest im Gelände
eingestellt.
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In 4 ist
das Untergestell gemäß 3 des zusammenlegbaren
Kleinkranes entsprechend der Erfindung im zusammengelegten Zustand
dargestellt. Die Bezugszeichen sind gleich denen in 3. Die
einzelnen Holme 10, 11, 13 werden an
den Querholm 12 angelenkt und hier verrastet. Einer der
Holme 10, 11, 13 kann dabei mit einem
Abstand an den Querholm 12 angelenkt werden, so dass gleichzeitig ein
Griff entsteht, an dem der erste Teil getragen werden kann.
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In
den 5A und 5B ist
eine weitere Ausführungsform des zusammenlegbaren Kleinkrans
veranschaulicht. Das Untergestell wird hier von der Schachtwand
oder dem Schachtboden gebildet. Dazu wird eine Befestigungsplatte 14 mit
einer Aufnahme 7 an der Schachtwand oder dem Schachtboden
befestigt und mittels Verschraubung 15 mit dieser fest
verbunden. Zur Montage des ersten Teils des zusammenlegbaren Kleinkrans
wird lediglich der Mast 1 in die Aufnahme eingeschoben.
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- 1
- Mast
- 2
- Ausleger
- 3
- Drehlager
- 4
- Winde
- 5
- Umlenkrolle
- 6
- Seil
- 7
- Aufnahme
- 8
- Spindelstützen
- 9
- Gelenk
- 10
- Stützholm
1
- 11
- Stützholm
2
- 12
- Querholm
- 13
- Sicherungsholm
- 14
- Befestigungsplatte
- 15
- Verschraubung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10138015
A1 [0005]
- - DE 29619816 U1 [0006]
- - DE 9010221 U1 [0007]