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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Geschirr für
ein vierbeiniges Tier, insbesondere für einen Hund.
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Ein
gattungsgemäßes Geschirr für einen Hund
ist aus der
DE 203
04 940 U1 bekannt. Bei diesem Geschirr ist ein Gurt – dort
als Führungsgurt bezeichnet – beidseitig am Schulterriemen – dort
als Halsgurt bezeichnet – befestigt, um einen starken Zug
des Hundes an der Führungsleine zu verhindern.
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Das
erfindungsgemäße Geschirr ist ohne den Gurt aufzufassen
und weist neben dem Schulterriemen auch einen Bauchriemen auf, die
mittels eines Bauchstegs miteinander verbindbar sind. Eine erste
Verbindungsstelle ist vom Schulterriemen und dem Bauchsteg und eine
zweite Verbindungsstelle vom Bauchriemen und dem Bauchsteg festgelegt. Eine
erste Gurtführung für einen separaten Gurt ist links
und eine zweite Gurtführung ist rechts der zweiten Verbindungsstelle
am Bauchriemen angeordnet.
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Ein
solches Geschirr wie auch die einfache Leine um den Hals des Vierbeiners
gelegt ermöglicht es dem Tier seine Beine frei zu bewegen.
Will das Tier vorwärts gehen, so kann es beim bloßen
Anlegen der Leine um den Hals oder Befestigen der Gurte am Schulterriemen
trotzdem die Vorderläufe frei bewegen und sich in das Geschirr
hineinlegen beziehungsweise einen Schritt nach vorn zu machen.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Geschirr derart
zu verbessern, dass die Leine beziehungsweise der Führungsgurt
beziehungsweise der separate Gurt in Gebrauchsstellung im Bereich
der Oberarme des vierbeinigen Tiers anzuordnen ist. Das Geschirr
stellt also im Wesentlichen ein Halfter zur Befestigung am Tier
bereit, wobei das Halfter mehrere Gurtführungen für
den separaten Gurt an vordefinierten Positionen am Tier bereitstellt.
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Hierzu
ist es vorgesehen, dass eine weitere Gurtführung dem Bauchsteg
zwischen der ersten Verbindungsstelle und der zweiten Verbindungsstelle zugeordnet
ist, wobei der separate Gurt von der ersten Gurtführung
zur weiteren Gurtführung und anschließend zur
zweiten Gurtführung freilaufend zu führen ist.
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Die
Vorderbeine des Tiers stecken praktisch in einer Schlaufe, gebildet
von dem separaten Gurt, welcher mittels der am Halter befestigten
Gurtführungen frei um die vorderen Oberarme des Tiers verläuft. Wird
an dem separaten Gurt, der in die Gurtführungen eingebracht
ist, gezogen, werden die Schlaufen kleiner. Somit werden – anders
als beim Stand der Technik – die Schlaufe, in die das linke
Vorderbein eingesteckt ist, und die zweite Schlaufe, in die das rechte
Vorderbein eingesteckt ist gleichzeitig verkleinert. Im Ergebnis
wird nicht nur die Bewegungsfreiheit der Vorderläufe eingeschränkt
sondern insbesondere kann auch die Relativbewegung der Vorderläufe
zueinander eingeschränkt werden. Das Tier wird sanft mit
jedem Schritt nach vorn in seiner Schrittweite weiter eingeschränkt
ohne eine Strangulation oder eine Quetschung hervorzurufen. Überraschender
Weise hat sich gezeigt, dass ein Hund vor einer schmerzhaften Einschnürung
der Vorderläufe durch die enger werdenden Schlaufen faktisch
stehen bleibt.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung des Geschirrs ist es vorgesehen,
dass der Schulterriemen und der Bauchriemen miteinander mit einem Rückensteg
verbunden sind und eine dritte Gurtführung an einer Verbundstelle
des Rückenstegs mit dem Bauchriemen angeordnet ist. Der
zusätzliche Rückensteg sorgt für weitere
Stabilität des Halfters und kann ein unabsichtliches Verrutschen
des Geschirrs verhindern. Folglich bleiben die Positionen der Gurtführungen
im Gebrauch nahezu immer an der vordefinierten Stelle und sorgen
für eine optimale, sichere Gurtführung. Die dritte
Gurtführung, in Gebrauchsstellung des Geschirrs auf dem
Rist des Tiers anzuordnen, bietet die Möglichkeit, die
Länge des separaten Gurts festzulegen. So könnten
die Schlaufen so eingestellt werden, dass das Tier auf einem Transport
im Stehen zwar die Balance halten kann, durch Versetzen der Vorderläufe
jedoch nicht genug Schrittweite hat, um sich schnell fortzubewegen.
Die dritte Gurtführung kann zudem so ausgebildet sein, dass
eine handelsübliche Leine anbringbar ist. Der separate
Gurt kann dann mit dem Geschirr zusammen als System angelegt werden.
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Um
die beiden Schlaufen möglichst gleichgroß zu gestalten,
sieht eine vorteilhafte Ausführungsform des Geschirrs vor,
dass die zweite Verbindungstelle in etwa mittig des Bauchriemens
angeordnet ist. Anders gesagt liegt die zweite Verbindungsstelle
in etwa mittig zwischen der ersten Gurtführung und der
zweiten Gurtführung. Wird nun vom Tier, dem Hundeführer
oder dem Kutscher an dem Gurt gezogen, verkürzt sich die
Gurtschlaufe derart, dass beide Schlaufen um die Vorderläufe
gleichzeitig und in etwa gleichmäßig enger werden.
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Um
ein Geschirr an die Anatomie, insbesondere an Hals- und Bauchumfang
und Rumpflänge, des Tieres anpassbar zu machen, ist eine
vorteilhafte Ausgestaltung des Geschirrs derart ausgebildet, dass
der Schulterriemen, der Bauchriemen und/oder der Bauchsteg durch
einen Riemenversteller in der Länge veränderlich
sind. Durch die veränderliche Länge des Bauchstegs
kann auch die weitere Gurtführung nahe zum Brustbein, in
etwa zwischen den Oberarmen der Vorderläufe anzuordnen
sein. Die Schlaufen aus dem separaten Gurt verlaufen dann in Gebrauchsstellung
des Geschirrs – also nach Anlegen an das vierbeinige Tier – in
etwa unterhalb des Rumpfes und umkreisen die Muskelpartien der Vorderläufe.
Diese Regionen sind naturgemäß besonders schmerzunempfindlich
und der Knochen ist durch die Muskelmasse gut geschützt.
Die auftretenden Druckkräfte bei sich verengender Schlaufe
werden vom Tier wahrgenommen ohne Schmerzen zu verursachen.
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Vorteilhafter
Weise kann das erfindungsgemäße Geschirr derart
weitergebildet sein, dass der Schulterriemen an der ersten Verbindungsstelle
und an der Verbundstelle zum Rückensteg in einen linken Schulterriemen
und einen rechten Schulterriemen zweigeteilt ist, die je einen Riemenversteller
aufweisen. Zum Einen kann der Schulterriemen leichter und schneller
umgelegt oder abgenommen werden. Zum Anderen schaffen die Riemenversteller
eine einfache Möglichkeit zur Änderung des Umfangs
des Schulterriemens. Zum Dritten kann auch die Position der weiteren
Gurtführung verändert werden, um wie vorstehend
beschrieben den separaten Gurt an die Anatomie des Vierbeiners anzupassen.
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Eine
weitere praktische Ausführungsform des Geschirrs ist derart
weitergebildet, dass der Bauchriemen zweiteilig aus einem Oberteil
und einem Unterteil zusammengesetzt ist, wobei das Oberteil mit
dem Rückensteg verbindbar ist und beidseits der Verbundstelle
je einen Riemenversteller aufweist. Somit ist auch der Bauchriemen
an die anatomischen Gegebenheiten des Vierbeiners leicht anzupassen und
das Geschirr leichter anzulegen beziehungsweise abzunehmen. Da die Riemenversteller
dem Oberteil zugeordnet sind, ist zudem die Verstellung besonders
bequem durchzuführen, da häufig die Riemenversteller
nahe zum Rücken auf den Seitenflanken des Tiers angeordnet
sind. Wiederum sind durch die Änderbarkeit der Länge
des Bauchriemens die Positionen der ersten Gurtführung
und der zweiten Gurtführung zu optimieren. Optimal bedeutet
hierbei vor allem eine Positionierung der Gurtführung in
einer wenig schmerzempfindlichen Region des Tiers und/oder einen
wenig Reibung erzeugenden Gurtverlauf vom Rücken über
die Flanken und Oberarme zur weiteren Gurtführung.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Geschirrs kann je
eine Schnalle an jedem Ende des Schulterriemens, des Bauchriemens,
des Oberteils und/oder des Unterteils zum lösbaren Verbinden
der Enden angeordnet sein. Dies beschleunigt das An- beziehungsweise
Ablegen des Geschirrs weiter erheblich. Durch eine modulare Gestaltung
dieses Halfters kann die Anpassbarkeit an verschiedene Tierrassen
verbessert werden. Bauch- und Schulterriemen können nach
Beschädigungen einzeln ersetzt werden. Der separate Gurt
muss nicht unbedingt nach Anlegen des Geschirrs eingefädelt werden.
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Eine
besonders praktische Ausführungsform des Geschirrs ergibt
sich, wenn der Schulterriemen, der Bauchriemen, der Bauchsteg und/oder
der Rückensteg aus Leder, teilweise aus einem reißfesten Kunststoffmaterial
oder aus Gurtband hergestellt ist. Durch einen Einsatz von flexiblem
Langgut gepaart mit einem langlebigen, strapazierbaren Material
kann eine versicherungstechnisch einwandfreie Positionierung der
Gurtführung erzielt werden. Derartige Materialien eignen
sich zudem besonders für die kostengünstige massenhafte
Serienfertigung derartiger Geschirre oder Systeme mit separatem
Gurt.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein System zum
sicheren Anleinen von insbesondere großen Vierbeinern anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels eines Geschirrs
der vorstehend beschriebenen Art in Kombination mit einem separaten
Gurt gelöst.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung dieses Systems kann so gestaltet sein,
dass der Gurt mit Stoppern ausgerüstet ist, die mindestens
eine Schlaufe, gebildet vom separaten Gurt, bezogen auf ihren maximalen
Umfang begrenzt. Somit kann die Schrittweite des Tiers ohne Kraftaufwand
durch den Benutzer vordefiniert werden. Dadurch kommt das Tier praktisch
nicht in den Trab oder eine andere schnelle Gangart.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine einfachere
Art des Anlegens eines Geschirrs an ein Tier anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird mit technisch einfachen Mitteln mit den nachfolgenden
Merkmalen gelöst.
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Das
Verfahren zum Anlegen eines Geschirrs an ein Tier umfasst unabhängig
von einer Reihenfolge folgende Schritte:
- – Anlegen
eines Schulterriemens,
- – Anlegen eines Bauchriemens und
- – Verbinden des Schulterriemens mit dem Bauchriemen
mittels eines Bauchstegs,
wobei eine erste Verbindungsstelle
vom Schulterriemen und dem Bauchsteg und eine zweite Verbindungsstelle
vom Bauchriemen und dem Bauchsteg festgelegt ist, und
eine
erste Gurtführung für einen separaten Gurt links
und
eine zweite Gurtführung rechts der zweiten Verbindungsstelle
am Bauchriemen angeordnet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
- – eine weitere Gurtführung dem Bauchsteg zwischen
der ersten Verbindungsstelle und der zweiten Verbindungsstelle zugeordnet
wird, wobei
- – der separate Gurt von der ersten Gurtführung zur
weiteren Gurtführung und anschließend zur zweiten
Gurtführung freilaufend geführt wird.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich sinngemäß aus
den Ausführungen zum erfindungsgemäßen
Geschirr und System.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verwendung
des erfindungsgemäßen Geschirrs, Systems und/oder
des Verfahrens anzugeben.
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Diese
erfindungsgemäße Verwendung bezieht sich auf den
Einsatz bei einer Ausbildung von Hunden, Pferden, im Training von
Bewegungsabläufen und/oder beim Voltigieren.
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Die
Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit
Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Geschirrs;
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2 eine
Seitenansicht eines Hundes mit einem zweiten Ausführungsbeispiel
des Geschirrs; und
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3 eine
Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines Geschirrs
für einen Vierbeiner; und
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4 ein
Schema eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Soweit
im Folgenden nichts anderes gesagt ist, bezieht sich die nachfolgende
Beschreibung stets auf alle Ausführungsbeispiele der 1 bis 4, wobei
gleiche Bezugszeichen dieselben konstruktiven Merkmale beschreiben.
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1 zeigt
ein Geschirr 10 für ein vierbeiniges Tier, mit
einem Schulterriemen 12 und einem Bauchriemen 14,
die mittels eines Bauchstegs 16 miteinander verbindbar
sind. Eine erste Verbindungsstelle 18 ist vom Schulterriemen 12 und
dem Bauchsteg 16 definiert und eine zweite Verbindungsstelle 20 ist
vom Bauchriemen 14 und dem Bauchsteg 16 festgelegt.
Diese Verbindungsstellen 18 und/oder 20 ist/sind
nach Art eines Druckknopfes ausgelegt, um den Abstand zwischen dem
Schulterriemen 12 und dem Bauchriemen 14 veränderlich
zu gestalten. Alternativ ist mindestens eine der Verbindungsstellen 18, 20 mittels
einer Naht zwischen den aus beispielsweise Trevira gefertigten Riemen 12, 14 und
dem Bauchsteg 16 ausgeführt. Enthalten die Riemen 12, 14 und
der Bauchsteg 16 genügend Kunststoffmaterial ist
auch eine Klebverbindung oder Schweißnaht möglich.
Die beiden freien Enden des aus einem flexiblen, reißfesten
Material hergestellten Bauchriemens 14 sind lösbar
miteinander zu verbinden. Eine erste Gurtführung 22 des
gezeigten Geschirrs 10 ist für einen separaten
Gurt 23, der nicht zum Geschirr 10 gehört,
links und eine zweite Gurtführung 24 ist rechts
der zweiten Verbindungsstelle 20 am Bauchriemen 14 angeordnet.
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Um
insbesondere eine Begrenzung der Schrittweite des vierbeinigen Tiers
zu erreichen ist dem Bauchsteg 16 eine weitere Gurtführung 26 zwischen
der ersten Verbindungsstelle 18 und der zweiten Verbindungsstelle 20 zugeordnet.
Der separate Gurt 23 ist von der ersten Gurtführung 22 zur
weiteren Gurtführung 26 und anschließend
zur zweiten Gurtführung 24 freilaufend zu führen.
Hierdurch entstehen zwei Schlaufen 46, die in Gebrauchsstellung von
den Vorderläufen des Tiers belegt sind. Durch Zug an dem
Gurt 23 wird insbesondere zwischen den Gurtführungen 22 nach 26 beziehungsweise 26 nach 24 auf
die Vorderläufe von „außen” Druck
erzeugt. Die Relativbewegung der Vorderläufe zueinander
ist ebenso eingeschränkt.
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Insbesondere
bei dem in 2 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel
des Geschirrs 10 wird die neuartige Gurtanordnung deutlich.
Der Bauchsteg 16 verläuft in Gebrauchsstellung
des Geschirrs 10 zwischen den Vorderläufen des
Vierbeiners. Durch die Brustmuskulatur teilweise gepolstert erstreckt
sich der Bauchsteg 16 vom Schulterriemen 12 in
etwa parallel zum Brustbein bis zum Bauchriemen 14. Der
Bauchsteg 16 wird von den Vorderläufen beziehungsweise
Oberarmen abgedeckt und verläuft inwärts zwischen
den Vorderläufen. Der mit Punktlinie dargestellte separate
Gurt 23 verläuft hingegen auswärtig um
die Vorderläufe herum und ist freilaufend von der weiteren
Gurtführung 26 geführt. Diese weitere
Gurtführung 26 ist am Bauchsteg 16 angeordnet,
wobei der separate Gurt 23 in Höhe der Oberarme
der Vorderläufe anzuordnen ist. Dies wird insbesondere
durch die beiden Gurtführungen 22 und 24 ermöglicht,
die in Gebrauchsstellung auf den Flanken des Vierbeiners im Bereich
seiner Unterbrust anzuordnen sind.
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Um
die Positionen der Gurtführungen 22, 24 und 26 besser
am Vierbeiner zu definieren, ist der Schulterriemen 12 und
der Bauchriemen 14 miteinander mit einem Rückensteg 28 verbunden.
Eine dritte Gurtführung 30 ist an einer Verbundstelle 32 des Rückenstegs 28 mit
dem Bauchriemen 14 angeordnet. Der Schulterriemen 12,
der Bauchriemen 14, der Bauchsteg 16 und der Rückensteg 28 sind
aus Leder, teilweise aus einem reißfesten Kunststoffmaterial oder
aus Gurtband hergestellt. Durch diese dritte Gurtführung 30 ist
der separate Gurt 23 zu führen und eventuell zu
befestigen. Dadurch wird die Länge des separaten Gurts 23 von
der Gurtführung 30 über die Gurtführungen 22, 26 und 24 zurück
zur dritten Gurtführung 30 festgelegt und die
maximale Schrittweite begrenzt. An die Enden des separaten Gurts 23 beziehungsweise
der dritten Gurtführung ist eine weitere Leine 27 befestigbar.
Die Leine 27 wie auch der separate Gurt 23 können
mit einem Gurtstopper nachgerüstet werden, um ebenfalls
eine Begrenzung der Länge der Gurtschlaufe zu erreichen.
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Mittels
des Geschirrs 10 der vorstehend beschriebenen Art in Kombination
mit dem separaten Gurt 23 und der weiteren Leine 27 ist
ein Ausführungsbeispiel für ein besonders sicheres
System 50 zum Anleinen und Führen von Hunden angegeben. Eine
erfindungsgemäße Verwendung der beschriebenen
Geschirre 10, der Systeme 50 bezieht sich auch
auf den Einsatz bei einer Ausbildung von Hunden, Pferden, im Training
von Bewegungsabläufen und/oder beim Voltigieren.
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Wie
beim ersten Ausführungsbeispiel ist auch bei dem in 3 gezeigten
Ausführungsbeispiel eines Geschirrs 10 die zweite
Verbindungstelle 20 in etwa mittig des Bauchriemens 14 angeordnet. Auch
sind die beiden Gurtführungen 22und 24 in etwa
gleich beabstandet zur zweiten Verbindungstelle 20, so
dass zwei im Wesentlichen gleich große Schlaufen 46 bereitgestellt
sind. Der Schulterriemen 12 ist zweiteilig ausgebildet
und weist ebenso wie der zweiteilige Bauchriemen 14 und
der Bauchsteg 16 einen Riemenversteller 34 auf,
wodurch diese Riemen in ihrer Länge veränderlich
sind. Somit ist das erfindungsgemäße Geschirr 10 an
die Anatomie des Vierbeiners in Bezug auf Hals- und Bauchumfang
anpassbar.
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Der
Schulterriemen 12 ist zur besseren Handhabung an der ersten
Verbindungsstelle 18 und an der Verbundstelle 48 zum
Rückensteg 28 in einen linken Schulterriemen 36 und
einen rechten Schulterriemen 38 zweigeteilt. Derart gestaltete
Geschirre 10 sind besonders geeignet für Circustiere
wie Elefanten und Raubkatzen. Zudem sind der linke und rechte Schulterriemen 36, 38 mit
je einem Riemenversteller 34 ausgestattet, um eine einfache
Anpassung an die gegebene Anatomie des Vierbeiners zu gewährleisten.
Solche Geschirre 10 sind wegen ihrer allgemeinen Verwendbarkeit
auch zur Fixierung des Vierbeiners während einer tierärztlichen
Behandlung einzusetzen.
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Der
Bauchriemen 14 ist ebenfalls zweiteilig aus einem Oberteil 40 und
einem Unterteil 42 zusammengesetzt, wobei das Oberteil 40 mit
dem Rückensteg 28 verbindbar ist und beidseits
der Verbundstelle 32 je einen Riemenversteller 34 aufweist.
Durch die Möglichkeit der Längenänderung
des Oberteils 40 kann der Bauchriemen 14 an den
Bauchumfang angepasst werden und die Position der beiden Gurtführungen 22, 24 an
den Flanken verändert werden.
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Je
eine Schnalle 44 nach Art einer Gürtelschnalle
oder eines Rucksackgurtverschlusses ist an jedem Ende des Bauchriemens 14 vorgesehen.
Somit sind die Enden des Oberteils 40mit den Enden des
Unterteils 42 lösbar miteinander zu verbinden. Analog
ist der mehrteilige Schulterriemen 12 zu gestalten.
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Ein
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Verfahrens 100 zum Anlegen eines Geschirrs 10 an
ein Tier ist in 4 schematisch dargestellt. Es umfasst
unabhängig von einer Reihenfolge folgende Schritte: Beispielsweise
wird in einem ersten Verfahrensschritt 102 ein Schulterriemen 12 dem
Tier angelegt, ein Bauchriemen 14 im Verfahrensschritt 104 angelegt
und schließlich mittels eines Bauchstegs 16 im
Verfahrensschritt 106 der Schulterriemen 12 mit dem
Bauchriemen 14 verbunden. Dieses so angelegte Geschirr 10 entspricht
den vorstehend genannten und beschriebenen Geschirren 10,
wobei dem Fachmann klar ist, dass es auf die Reihenfolge des Ausführens
der Verfahrensschritte nicht ankommt, um ein solches Geschirr 10 zusammenzusetzen
oder in Bezug auf die nachfolgenden Verfahrensschritte 108, 110 und 112 das
Geschirr 10 dem Tier anzulegen beziehungsweise mittels
des separaten Gurts 23 zu einem System 50 zu kombinieren.
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Das
zusammengesetzte Geschirr 10 weist eine erste Verbindungsstelle 18 zum
Schulterriemen 12 und dem Bauchsteg 16 auf sowie
eine zweite Verbindungsstelle 20, die vom Bauchriemen 14 und
dem Bauchsteg 16 festgelegt wird. Mittels des Verfahrensschritts 108 wird
eine erste Gurtführung 22 für einen separaten
Gurt 23 links und eine zweite Gurtführung 24 rechts
der zweiten Verbindungsstelle 20 am Bauchriemen 14 angeordnet.
Bevor im Verfahrensschritt 104 dem Tier der Bauchriemen 14 angelegt wird
kann selbstverständlich auch der Verfahrensschritt 108 ausgeführt
werden. Analog ist der Verfahrensschritt 110 vor dem Verfahrensschritt 106 auszuführen,
welcher die Verbindung einer weiteren Gurtführung 26 mit
dem Bauchsteg 16 zwischen der ersten Verbindungsstelle 18 und
der zweiten Verbindungsstelle 20 vorsieht.
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In
diesem beschriebenen Ausführungsbeispiel des Verfahrens
wird zunächst das Geschirr 10 zusammengesetzt
und dem Tier angelegt, wobei im Verfahrensschritt 112 der
separate Gurt 23 von der ersten Gurtführung 22 zur
weiteren Gurtführung 26 und anschließend
zur zweiten Gurtführung 24 freilaufend geführt
wird. Das angelegte Geschirr 10 wird mit Verfahrensschritt 112 zum
System 50 mit separatem Gurt 23 komplettiert.
Naturgemäß kann auch erst das Geschirr 10 zusammengesetzt,
mit dem separaten Gurt 23 zum System 50 vereinigt
werden, in dem der Gurt 23 eingefädelt wird, und
schließlich dem Tier angelegt werden, ohne den Schutzbereich
der Erfindung zu verlassen.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neuartiges Geschirr für
einen Vierbeiner, welches mittels eines separaten Gurts eine effektive
Beschränkung der Relativbewegung der Vorderbeine erlaubt.
Die Kombination aus Gurt und Geschirr bildet ein einfach zu handhabendes
System, welches vielseitig einsetzbar ist und besonders die Schrittweite des
Vierbeiners und somit die Bewegungsfreiheit und/oder Zugkraft begrenzt.
Weiterhin wird ein neues Verfahren zum Anlegen solcher Geschirre
an einen Vierbeiner offenbart, dass die Gurtführung im
Bereich der Oberarme der Vorderläufe ermöglicht.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Geschirr
- 12
- Schulterriemen
- 14
- Bauchriemen
- 16
- Bauchsteg
- 18
- erste
Verbindungsstelle
- 20
- zweite
Verbindungsstelle
- 22
- erste
Gurtführung
- 23
- Gurt
- 24
- zweite
Gurtführung
- 26
- weitere
Gurtführung
- 27
- Leine
- 28
- Rückensteg
- 30
- dritte
Gurtführung
- 32
- Verbundstelle
- 34
- Riemenversteller
- 36
- linker
Schulterriemen
- 38
- rechter
Schulterriemen
- 40
- Oberteil
- 42
- Unterteil
- 44
- Schnalle
- 46
- Schlaufe
- 48
- zweite
Verbundstelle
- 50
- System
- 100
- Verfahren
- 102,
104, 106, 108, 110, 112
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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