DE30064C - Vorrichtung zum Fesseln von Pferden und anderen Thieren - Google Patents
Vorrichtung zum Fesseln von Pferden und anderen ThierenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 56: Pferdegeschirr.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. Juni 1884 ab.
Meine Erfindung bezieht sich auf die Construction von Vorrichtungen zum Fesseln von
Pferden und anderen vierfüfsigen Thieren; diese Vorrichtungen sind besonders für Cavallerie oder
berittene Infanterie zu verwenden, wenn sie auf freiem Felde ist und ein kurzer Halt gemacht
werden soll, da bei ihrer Verwendung für den Fall eines feindlichen Angriffes die ganze Mannschaft
verwendbar ist, weil wenig oder gar keine Mannschaft erforderlich ist, die Pferde zu überwachen.
Die Vorrichtung kann auch für Sport- und andere Zwecke verwendet werden.
Fig. ι ist die perspectivische Ansicht einer der Fesseln oder Riemen, die oberhalb des
Pferdehufes angelegt werden,
Fig. 2 eine Oberansicht derselben,
Fig. 3 ein Schnitt nach X- Y der Fig. 2,
Fig. 4 die Oberansicht einer Abänderung der Fessel,
Fig. s ein Durchschnitt derselben nach der Linie A-B, Fig. 4.
Fig. 6 zeigt die Art der Befestigung der Vorrichtung an dem Pferdegeschirr behufs
Fesselung des Pferdes.
Zwei oder mehr Fesseln oder Riemen aus Leder oder anderem geeigneten Material werden
angewendet. Davon wird eine k, Fig. 6. um das Vorderbein oder unterhalb der Köthe,
die andere h um das Hinterbein derselben Seite des Pferdes gelegt.
Diese Fesseln können stets am Pferd bleiben, da die Freiheit seiner Bewegung dadurch keineswegs
gehemmt wird. Aufser diesen beiden Fesseln ist ein Seil α von ca. 4 m Länge erforderlich,
welches, wenn es nicht zum Fesseln gebraucht wird, zu anderen Zwecken gut verwendet
werden kann. Das eine Ende dieses Seiles wird, wie dargestellt, bei e vorzugsweise
mittelst einer Riemenschlaufe / mit dem Sattel verbunden, wobei dieser Riemen zugleich das
aufgewickelte Seil am Sattel festschnallen kann. Das andere Ende / des Seiles geht zuerst durch
die Oese der Fessel h am Hinterfufs, dann durch die Oese der Fessel k des Vorderfufses
und zurück durch eine im Seil selbst gebildete Schleife g. Ist das Seil nun durch diese Oese g
gezogen und das Vorder- und Hinterbein gehörig zusammengezogen, so wird das Ende des Seiles
an einem der Steigbügel, an dem Gurt oder an einem anderen geeigneten Theil des Sattels
befestigt. Durch Anziehen des Endes / und Zusammenziehen der Füfse wird das Pferd verhindert,
sich zu bewegen, oder durch Reguliren der Entfernung der Füfse kann man ein langsames
Bewegen des Thieres zulassen und kann dasselbe in beiden Fällen ungehindert grasen.
Sollen die Fesseln gelöst und das Pferd wieder bestiegen werden, so wird das Ende / des
Seiles gelöst und beim Aufsteigen vorzugsweise in der Hand behalten. Ist man im Sattel, so
wird dies Ende losgelassen und das Seil von e aus durch die Schleifen der Fesseln nach oben
gezogen und am Sattel festgeschnallt.
Die Fessel wird vorzugsweise aus Leder hergestellt und besteht aus einem Hauptriemen qur,
Fig. 2, wobei der Theil u die Oese bildet. Ein Stück Leder m n, welches die Oese vom Bein
trennt, ist bei c c durch Vernähen oder Vernietung mit dem Hauptriemen verbunden. Die Fessel
wird, wie üblich, um das Bein geschnallt.
Die in Fig. 4 und 5 gezeigte Abänderung der Fessel kann bei Thieren verwendet wer-
den, welche die Eigenschaft haben, mit
einem der Hufe gegen die Köthe des Vorderbeines anzuschlagen, wodurch sehr oft Wunden
erzeugt werden. Auf diese Weise kann man durch die erwähnten Fesseln auch die Pferde,
welche zu enges Gangwerk haben, von dem Anschlagen curiren.
Die Fessel besteht aus dem mittleren Lederriemen χ y ζ, der in Streifen von ca. 4 cm
Breite so gefaltet wird, dafs die Innenfläche' glatt bleibt, mn die Reibung mit dem Pferdehuf
zu vermeiden. An diesem Riemen befindet ,sich, durch Nähen, Nieten, Spleifsen oder auf
andere Weise befestigt, ein zweiter Riemen ähnlicher Construction, dessen Oesen gleichzeitig
als Schutz für den Pferdehuf und als Oese für das Befestigungsseil dienen. Es ist
ersichtlich, dafs nicht nothwendigerweise ein Zug auf den oberen Theil des Seiles zwischen
/und g ausgeübt zu werden braucht; man kann dies jedoch durch Verkürzen dieses Theiles
hervorrufen.
Diese Fesseln haben ferner den Vortheil, dafs sie als Kniefesseln und zu anderen Zwecken
verwendet werden können, wozu die gewöhnlichen Fesseln gebraucht werden.
Claims (1)
- 'Patent-Anspruch:Eine Fesselvorrichtung, bestehend in der Combination des Seiles α und dej Schleife g mit den Fufsfesseln h und k, welche entweder die in den Fig. 1 bis 3 oder die in den Fig. 4 und 5 dargestellte Einrichtung haben und im letzteren Falle zugleich als Schutzfessel dienen können.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE30064C true DE30064C (de) |
Family
ID=306205
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT30064D Expired - Lifetime DE30064C (de) | Vorrichtung zum Fesseln von Pferden und anderen Thieren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE30064C (de) |
-
0
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