-
Die
Erfindung betrifft einen Kran mit einem verfahrbaren Unterwagen,
einem drehbar auf diesem gelagerten Oberwagen mit an diesem angeordneten wippbaren
Ausleger und Derrickausleger, sowie einem über ein Koppelelement mit dem
Oberwagen verbindbaren Ballastwagen.
-
Krane
dieser Art sind in der Regel als Raupenkrane ausgeführt und
an sich bekannt. Der Ballastwagen wird hier eingesetzt, um bei entlastetem Kran
auch den Kran mit dem Derrickballast verfahren zu können bzw.
bei Teillast den Kran drehen zu können. Der Derrickballast hängt jeweils
am Kopfstück des
Derrickauslegers.
-
Bisher
wurden die Ballastwagen bei den sogenannten Raupenkranen als spezielles
Bauteil des Gesamtkrans mit wenigen großen Rädern ausgeführt. Diese Ballastwagen weisen
jedoch den Nachteil auf, dass sie nur für den Einsatz am Kran verwendbar
sind und dadurch die Investitionssumme für den Gesamtkran wesentlich
erhöhen.
-
Ein
einfaches Weglassen des Ballastwagens ist insbesondere bei Ausführungen
von Großkranen, wie
sie beispielsweise zunehmend zum Bau von Kernkraftwerken benötigt werden,
nicht möglich.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen gattungsgemäßen Kran
derart weiterzubilden, dass er auch bei Ausführung als Großkran möglichst
ohne zusätzlichen
an den jeweiligen Großkran
angepassten und individuell gebauten Ballastwagen auskommt.
-
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Kombination der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Demnach
wird ein Kran mit einem verfahrbaren Unterwagen, einem drehbar auf
diesem gelagerten Oberwagen mit an diesem angeordneten wippbaren Ausleger
und Derrickausleger sowie einem über
ein Koppelelement mit dem Oberwagen verbindbaren Ballastwagen bereitgestellt,
bei dem der Ballastwagen eine serienmäßige Schwerlasttransportvorrichtung
mit eigenem Antrieb und eigener Antriebssteuerung ist, wobei diese
Antriebssteuerung infolge der Bewegung des Krans beeinflußbar ist.
-
Nach
der Erfindung wird daher ein standardmäßiges Schwerlasttransportfahrzeug
eingesetzt, wie es bereits bei den Anwendern der Krane in großer Stückzahl zum
Verfahren von schweren Lasten, wie beispielsweise Brückenelementen
oder Teilen von Bohrinseln vorhanden ist, verwendet wird. Derartige
Schwerlasttransportfahrzeuge weisen einen eigenen Antrieb und eine
eigene Antriebssteuerung auf. Da nun die Antriebskräfte einer
Schwerlasttransportvorrichtung bzw. eines Schwerlasttransportfahrzeuges
relativ hoch sind, kann beim Drehen des Krans eine hohe Seitenkraft
auf den Kran eingeleitet werden. Diese hohe Seitenkraft wird auf
den Derrickausleger, an dessen Kopfstück der Derrickballast aufgehängt ist, übertragen.
Da ein Derrickausleger aber im Grunde einen Druckstab darstellt,
ist er äußerst empfindlich
auf Seitenkräfte.
Nach der vorliegenden Erfindung wird daher die Antriebssteuerung der
Schwerlasttransportvorrichtung derart ausgebildet, dass sie in Folge
der Bewegung des Krans beeinflußbar
ist.
-
Aufgrund
dieser Beeinflussung kann gemäß einer
Ausführungsform
die Antriebssteuerung der Schwerlasttransportvorrichtung derart
ausgeführt werden,
dass sie beim Drehen des Krans selbsttätig das entsprechende Lenkzentrum
bestimmt und bei Schleppfahrt hinter dem Kran selbsttätig lenkt,
beschleunigt bzw. verzögert.
-
Selbst
wenn in einer anderen Ausführungsvariante
die Antriebssteuerung des Ballastwagens nicht soweit aufgerüstet wurde,
dass sie die vorgenannten Steuerungen selbsttätig durchführen kann, so ist aufgrund
der gemäß der vorliegenden
Lehre vorgesehenen Beeinflußbarkeit
der Antriebssteuerung durch die Kranbewegung sichergestellt, dass der
eigene Antrieb der Schwerlasttransportvorrichtung für den Fall,
dass ein Lenkfehler der Schwerlasttransportvorrichtung zu einer
unerwünschten
Krafteinleitung in das Koppelelement zwischen dem Oberwagen und
Ballastwagen führt,
das gesamte System, das heißt
sowohl der Kran wie auch die Schwerlasttransportvorrichtung, angehalten
werden, so dass beispielsweise durch eine manuelle Steuerung der Ballastwagen
mittels seines eigenen Antriebs wieder in die gewünschte Stellung
verfahren werden kann. Anschließend
kann der Kran wieder Weiterbetrieben werden.
-
Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich
an den Hauptanspruch anschließenden
Unteransprüchen.
-
Das
Koppelelement zwischen dem Oberwagen und dem Ballastwagen kann in
seiner Länge
veränderbar
ausgeführt
sein und einen Längengeber aufweisen.
Dabei kann das Koppelelement vorteilhaft aus zwei Gelenkstäben bestehen,
die über
einen als Längengeber
wirkenden Hydraulikzylinder gekoppelt sind. Die Länge des
Hydraulikzylinders wird nun über einen
entsprechenden Sensor überwacht.
Jede Veränderung
des Hubs des Hydraulikzylinders wird erfaßt und in ein Ansteuersignal
umgewandelt, das zur Korrektur des Lenkfehlers oder zur Abschaltung
verwendet werden kann. Während
der Schleppfahrt hinter dem Kran kann der Ballastwagen je nach Auslenkung
des Kolbens im Hydraulikzylinder beschleunigt, gebremst oder ebenfalls
angehalten werden.
-
Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird der Ballast
auf einer Palette aufgelegt, die auf die Schwerlasttransportvorrichtung
aufsetzbar und mit dieser verbindbar ist. Auf diese Weise läßt sich
eine bereits beim Anwender vorhandene Schwerlasttransportvorrichtung
in besonders einfacher Weise als Ballastwagen verwendet. Es muß nur noch
dafür gesorgt
werden, dass die entsprechende Palette mit dem Schwerlasttransportwagen
nach entsprechendem Aufsetzen verbunden ist.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist als Koppelelement ein starrer Führungsrahmen zwischen dem Oberwagen
und einem Anlenkpunkt an der den Ballast aufnehmenden und auf dem
Ballastwagen absetzbaren Palette geschaffen, wobei der Führungsrahmen
gegenüber
dem Anlenkpunkt im Anlenkbereich derart verschieblich gelagert ist,
dass eine Längsrelativbewegung
mit einer Abweichung von einer Neutralstellung erfaßt werden kann
und in ein Ansteuersignal für
die Antriebssteuerung der Schwerlasttransportvorrichtung umgesetzt werden
kann.
-
Dieser
als Koppelelement vorgesehene Führungsrahmen
weist eine so große
Stabilität
auf, dass er die ganzen Seitenkräfte,
die aus dem Fahren und Drehen des Gesamtsystems aus Kran und Schwerlasttransportvorrichtung
auf ihn einwirken, in den Oberwagen und dort insbesondere in den
Drehbühnenrahmen
einleitet.
-
Vorteilhaft
wird das Drehwerksgetriebe des Krans beim Fahren oder Drehen auf
Rundlauf geschaltet, um eine Überlast
des Führungsrahmens
zu verhindern. Der Führungsrahmen
kann aber auch so dimensioniert sein, dass bei geschlossener Bremse, welche
zum Bremsen der Drehbewegung des Oberwagens um den Unterwagen dient,
die Bremsen durchrutschen, bevor der Führungsrahmen insgesamt überlastet
ist.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der zuvor geschilderten bevorzugten
Ausführungsvariante
ist die Längsrelativbewegung
durch eine Längsführung mit
einem Drehzapfen derart realisiert, dass sowohl eine Längsbewegung
wie auch eine Drehbewegung zugelassen wird, während in Querrichtung keine
Bewegung zugelassen wird. Durch die Restriktion der Bewegung in
Querrichtung wird verhindert, dass unerwünschte Seitenkräfte auf
den Derrickausleger übertragen
werden.
-
Gemäß einer
weiteren Fortbildung dieser Ausführungsvariante
ist festzuhalten, dass die Palette an aus Stäben bestehenden Pendeln hängt, die
an ihrem oberen Ende an dem starren Führungsrahmen und an ihrem unteren
Ende an der Palette direkt oder indirekt über Gelenklager angelenkt sind.
Um während
einer möglichen
Relativbewegung zwischen Kran und Schwerlasttransportvorrichtung
eine zu starke Schrägstellung
der Schwerlasttransportvorrichtung und insbesondere des auf dieser
aufgetürmten
Ballastes zu vermeiden, kann die Pendelbewegung durch entsprechend
vorzusehende Notanschläge
begrenzt werden.
-
Ganz
besonders vorteilhaft kann die Pendelbewegung über Meßeinrichtungen, vorzugsweise Winkelgeber,
derart erfaßbar
sein, dass aufgrund der erfaßten
Meßgrößen Ansteuersignale
für die
Antriebssteuerung generierbar sind.
-
Für den Fall,
dass der Kran über
eine weitere Strecke ohne Last verfahren werden muß, kann
das Koppelelement vom Oberwagen und/oder Ballastwagen trennbar sein,
um so Kran und Schwerlasttransportvorrichtung unabhängig voneinander
zu verfahren.
-
Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand
von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen im folgenden näher erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1:
eine Detaildarstellung eines Krans mit Ballastwagen nach einer ersten
Ausführungsvariante der
vorliegenden Erfindung,
-
2:
eine andere Detailansicht des Krans gemäß 1,
-
3:
eine perspektivische Ansicht einer Schwerlasttransportvorrichtung,
wie Sie gemäß der vorliegenden
Erfindung einsetzbar ist,
-
4:
eine perspektivische Teilansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Krans,
-
5a, b: eine schematische Seitenansicht und
eine schematische Vorderansicht eines Details einer weiteren Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Krans,
-
6:
eine perspektivische Darstellung der in 5 wiedergegebenen
Ausführungsvariante,
-
7:
ein Detail der Ausführungsform
gemäß 6 ohne
aufgeschichteten Ballast,
-
8:
eine der 7 entsprechende Darstellung,
in der mögliche
Freiheitsgrade eingezeichnet sind,
-
9:
eine Darstellung, die Teile des Krans in Verbindung mit dem Ballastwagen
darstellt und
-
10:
eine schematische, perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsvariante
der Erfindung.
-
In
der 1 ist ein Kran 10 mit einem mittels eines
Raupenfahrwerks 12 verfahrbaren Unterwagen 14 und
einem drehbar auf diesem gelagerten Oberwagen 16 gezeigt,
der in üblicher – hier aber
nicht dargestellter – Art
und Weise einen Ausleger und einen Derrickausleger, sowie einen über ein
Koppelelement 18 mit dem Oberwagen verbindbaren Ballastwagen 20 aufweist.
Sowohl auf dem Oberwagen 16 wie auch auf dem Ballastwagen 20 sind
Ballastplatten 22 abgelegt. Dies ist insbesondere auch
aus der perspektivischen Darstellung der 2 zu entnehmen.
-
Der
Ballastwagen 20 besteht aus einer an sich aus dem Stand
der Technik bekannten und bei den Anwendern der Krane vorhandenen
Schwerlasttransportvorrichtung 24, wie sie beispielsweise
in 3 dargestellt ist. Im Unterschied zu den bislang bekannten
Ballastwagen, die eigens für
Großkrane konstruiert
und mit diesen zusammen ausgeliefert wurden, weisen die Schwerlasttransportvorrichtungen
eine Vielzahl von kleinen Rädern 26 auf.
Diese sind, wie sich aus den 1 und 3 ergibt,
recht gleichmäßig unterhalb
der Schwerlasttransportvorrichtung angeordnet. Derartige Schwerlasttransportvorrichtungen
können
große
Lasten aufnehmen und werden von den Krananwendern beispielsweise
zum Verfahren von Brückenelementen
oder Teilen von Bohrinseln oder anderen massiven Teilen verwendet. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird nun der Oberwagen 16 des Krans 10 mit
einer stabilen aus dem Koppelelement 18 bestehenden Führung mit dem
Schwerlasttransportfahrzeug 20 verbunden. Diese aus dem
Koppelelement 18 bestehende Führung muß stark dimensioniert sein,
dass sämtliche auftretenden
Querkräfte
von dieser Führung
aufgenommen werden können.
-
Dies
ist deshalb notwendig, da der Ballastwagen in in den Zeichnungen
nicht näher
dargestellten Weise an der Spitze des Derrickauslegers hängt und
keinerlei Seitenkräfte
aufnehmen kann. Die Anlenkpunkte für die Aufhängung am Derrickausleger sind
in den 1 und 2 mit 28 bezeichnet.
Da nun der Derrickausleger des Krans, an dessen Spitze der Ballastwagen
hängt,
keinerlei Seitenkräfte
aufnehmen kann, müssen
sämtliche
Kräfte,
die beispielsweise aus Lenkfehlern bzw. aus unterschiedlichen Antrieben
des Drehwerks 30 zwischen Kranunterwagen 14 und
Kranoberwagen 16 einerseits und der Schwerlasttransportvorrichtung 24 andererseits herrühren, durch
diese Führung
aufgenommen werden.
-
Der
Drehwerksantrieb 30 des Krans 10 wird vorteilhaft
so ausgeführt,
dass naß laufende
Bremsen vorhanden sind, so dass bei einer Überlastung, die beispielsweise
in Folge zu hoher Antriebskräfte des
Schwerlasttransportfahrzeuges folgen kann, die Drehwerksgetriebebremsen
durchrutschen können.
-
Die
Schwerlasttransportvorrichtung 24 weist einen eigenen Antrieb
und eine eigene Antriebssteuerung auf. Diese Antriebssteuerung ist
in Folge der Bewegung des Krans beeinflußbar. In der in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsvariante erfolgt
die Steuerungskopplung abhängig
von der Bewegung des Krans wie im folgenden dargestellt. Die Grundbewegungen
des Krans bestehen einerseits im Drehen des Oberwagens und andererseits
in der Schleppfahrt, das heißt
der Fahrt, in welcher der Ballastwagen dem Kran nachfolgt.
-
Beim
Drehen des Krans wird in die Antriebssteuerung der feste Abstand
zwischen der Drehmitte des Krans 10 und der Mitte der auf
der Schwerlasttransportvorrichtung 24 aufgesetzten Derrickballastpalette 32 eingegeben.
-
Der
Radius kann dabei in festen Schritten veränderbar sein. Gemäß einer
Variante kann der Radius aber auch durch den Einbau eines zusätzlichen
Hydraulikzylinders im Koppelelement 18 variabel ausgestaltet
sein.
-
Das
Koppelelement 18 besteht im wesentlichen aus zwei Gelenkstäben 34 und 36,
die um einen Drehpunkt 38 gegenseitig verschwenkbar sind.
Die Gelenkstäbe 34 und 36,
die in der Ausführungsform gemäß der 1 und 2 nicht
als Stäbe
selbst, sondern als konstruktiv ausgestaltete Bauelemente realisiert
sind, werden über
einen Hydraulikzylinder 40 miteinander verbunden.
-
Der
Hydraulikzylinder 40 ist während des Betriebs auf Rundlauf
geschaltet. Das heißt
es besteht ein hydraulischer Ausgleich zwischen der Ringfläche und
der Kolbenfläche
(hier nicht dargestellt).
-
Die
Länge des
Hydraulikzylinders selbst wird durch einen Sensor, der Längenveränderungen
aufnehmen kann, überwacht
(hier nicht dargestellt). Der Knick der beiden Gelenkstäbe 34 und 36,
das heißt ihre
gegenseitige Verschwenkung um den Schwenkpunkt 38 wird
so ausgeführt,
dass sich der Hydraulikzylinder in etwa bei 50% seines maximalen
Hubs befindet, falls sich die Derrickpalette 32 auf dem
entsprechend eingestellten Radius befindet.
-
Da
nun beim Drehen des Kranoberwagens 16 und dem nachfolgend
der Schwerlasttransportvorrichtung 24 aufgrund von Lenkfehlern
der Schwerlasttransportvorrichtung 24 der Abstand zwischen der
Drehmitte des Krans und der Mitte der auf der Schwerlasttransportvorrichtung
aufgesetzten Derrickpalette 32 verändert werden kann, wird durch
den Längensensor
am Hydraulikzylinder 40 überwacht, ob diese Lenkfehler
und die damit verbundene Abweichung vom Drehradius noch tolerabel
sind. Sollte ein bestimmter Grenzwert überschritten werden, wird eine
Vorwarnung gegeben. Bei Überschreitung
eines weiteren Grenzwertes wird eine Abschaltung des Gesamtsystems
veranlaßt.
Bei einer Verringerung des Radius aufgrund eines Lenkfehlers verringert
sich der Hub des Hydraulikzylinders 40, was durch den Längensensor
festgestellt wird. Führt
der Lenkradius nun zu einer Vergrößerung des Drehradius, so wird der
Hub des Hydraulikzylinders entsprechend vergrößert, was ebenfalls von dem
Längensensor
erfaßt wird
und als Antriebssteuersignal weiterverarbeitet wird.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
kann beispielsweise bei einem Radius von 20 m der Hub des Hydraulikzylinders
50% betragen. Wird nun der Radius um 0,8 m überschritten, so erfolgt eine
Vorwarnung in der Kranführerkabine.
Eine Abschaltung des Drehwerks erfolgt dann, wenn der Radius sich
um beispielsweise 1 m vergrößert hat.
-
Bei
der Schleppfahrt der angetriebenen Schwerlasttransportvorrichtung 24 wird
das Lenkzentrum laufend in Abhängigkeit
von dem Winkel zwischen der Symmetrielinie des Raupenfahrwerks 12 des
Krans und der Symmetrielinie der Drehlinie bzw. der Führung der
Schwerlasttransportvorrichtung berechnet. Dabei werden die Koordinaten
des Lenkzentrums bezogen auf die Mitte der Schwerlasttransportvorrichtung 24 berechnet.
Bei der Schleppfahrt wird die Geschwindigkeit der Schwerlasttransportvorrichtung
automatisch über
den Hub des Zylinders 40 an dem Koppelelement wie folgt
gesteuert. Wenn das Raupenfahrwerk mit der Vorwärtsfahrt beginnt, während die
Schwerlasttransportvorrichtung zunächst stillsteht, wird der Hydraulikzylinder
ausgezogen und es ergibt sich ein größerer Hub von ca. 60%. Beginnend
ab 60% Hub wird das Schwerlasttransportfahrzeug mit zunehmender
Geschwindigkeit nach vorne beschleunigt, wobei der Hub des Zylinders
natürlich wieder
reduziert wird. Hierdurch kann die Geschwindigkeit der Schwerlasttransportvorrichtung
wieder verringert werden.
-
Bei
einer Rückwärtsfahrt
des Raupenfahrwerks 12 wird z. B. bei einem Hub von 40%
die Schwerlasttransportvorrichtung 24 nach hinten beschleunigt,
bis sich die Position des Hydraulikzylinders wieder in der Mittelstellung
eingestellt hat. Durch diese Steuerung wird ein automatisches Nachfolgen des
Schwerlasttransportfahrzeuges erreicht. Sollte nun der Hub des Kolbens
im Hydraulikzylinder 40 in die Nähe der Endposition kommen,
so wird durch zusätzliche
Endschalter eine Warnung bzw. kurze Zeit später ein Notstop ausgelöst.
-
Besonders
vorteilhaft kann bei dieser Ausführungsvariante
die normale Derrickballastpalette, die in üblicher Weise bei Schwebeballastbetrieb
verwendet wird, einfach auf die Schwerlasttransportvorrichtung 20 aufgesetzt
und mit dieser mechanisch verbunden werden.
-
Eine
weitere Ausführungsvariante
der Erfindung ergibt sich aus den 5 bis 9.
Hier wird zur Vermeidung von Seitenkräften auf den hier nicht gezeigten
Derrickausleger als Koppelelement ein stabiler Führungsrahmen 50 vorgesehen,
der wie aus der Darstellung gemäß 6 ersichtlich
aus einem Gittertragwerk besteht. Für kleinere Ballastabstände kann
dieser Führungsrahmen
als Koppelelement eine Strecke von ca. 20 m überspannen. Bei Großkranen
können
aber auch Koppelelemente und damit entsprechende Führungsrahmen 50 in
einer Länge
von 50 und mehr Metern zum Einsatz kommen. Dabei können diese
Führungsrahmen 50 aus mehreren
Gitterelementen modular aufgebaut werden, so dass unterschiedliche
Längen
entstehen. Zusätzlich
bzw. alternativ können
aber auch Teilbereiche bzw. vollständige Bereiche durch Ausschubzylinder
als stabiles Führungselement überbrückt werden. Über eine
entsprechende Ausschiebemechanik wäre damit eine kontinuierliche
Längenverstellung
des Abstandes zwischen dem Oberwagen 16 des Krans 10 und
der Schwerlasttransportvorrichtung 24 möglich.
-
Der
Führungsrahmen 50 leitet
nun die gesamten Seitenkräfte,
die aus dem Fahren oder Drehen entstehen, in den Oberwagen 16 ein.
-
Das
Drehwerksgetriebe des Krans 10 wird beim Fahren oder Drehen
auf Rundlaufgeschaltet. Alternativ kann der Führungsrahmen auch hier so dimensioniert
sein, dass auch bei geschlossener Bremse (zum Bremsen der Drehbewegung
des Oberwagens und den Unterwagen) die Bremsen durchrutschen, bevor
der Führungsrahmen überlastet
ist.
-
Am
Ende des Führungsrahmens 50,
welcher zur Ankopplung der Schwerlasttransportvorrichtung 24 dient,
befindet sich ein Ankoppelelement oder Platte 52 (7),
in welchem eine Längsführung 54 vorgesehen
ist. Diese Längsführung läuft auf
einem Drehzapfen 56, auf dem ein Gleitstein 58 aufsitzt. Hierdurch
ist sowohl eine Drehbewegung wie auch eine Längsbewegung innerhalb der Längsführung 54 durch
den Gleitstein 58 möglich.
In Querrichtung liegt der Gleitstein 58 jedoch an der Längsführung 54 an, so
dass das System in Querrichtung starr ist. Der Gleitstein selbst
ist auf einem mit der Ballastpalette 32 fest verbundenem
stabilen Rahmen 60 verbunden.
-
Vom
Ende des Führungsrahmens
gehen zur Spitze des hier nicht dargestellten Derrickauslegers hin
zwei Abspannstangen 62 (6). Auf
dem in 6 dargestellten mittleren Ballaststapel 64 befindet
sich gegen Querkräfte
mit entsprechenden Verzurrmitteln 66 (vgl. 5b)
diagonal verzurrt ein Rahmen 60, der damit fest mit der
Ballastpalette 32 verbunden ist. Hierzu sind entsprechende
Verbindungslaschen vorgesehen.
-
Da
nun zum Drehen des Oberwagens 16 der Antrieb der Schwerlasttransportvorrichtung 24 genutzt
wird, erfolgt die Kraftübertragung über die Schwerlasttransportvorrichtung 24,
die auf diese mit mechanischen Mitteln befestigte Ballastpalette 32, die
Verzurrmittel 66, den Rahmen 60, den Drehzapfen 56 und
den Gleitstein 58, die diese umfassende Platte 52,
das die Platte 52 mit dem Führungsrahmen 50 verbindende
Schwenklager 51 und den Oberwagen 16.
-
Damit
die Schwerlasttransportvorrichtung 24 unter die Ballastpalette 32 fahren
kann, sind an der Ballastpalette 32 mehrere Konsolen 70 (vgl. 6) vorgesehen,
welche auf höhenveränderlichen
Stützen 72 ruhen
können.
Zum Abstützen
der Stützen 72 auf
dem Untergrund sind in der Regel noch zusätzlich Lastverteilungsmatratzen 74,
wie sie in 6 dargestellt sind, notwendig.
-
Die
Ballastpalette 32 hängt
gemäß der Ausführungsvariante
nach 5 an zwei Pendeln 80, welche aus einfachen
Stäben 82 (vgl. 5)
oder dreieckigen Stabverbünden 82' (vgl. 6)
bestehen. Diese Pendel 80 sind am oberen und unteren Ende
jeweils über
ein Gelenklager oder Kreuzgelenk 84, 86 (vgl. 5a) einerseits mit der Ballastpalette 32 und
andererseits mit dem Führungsrahmen 50 verbunden,
so dass diese in allen Querrichtungen beweglich sind.
-
Bei
Ballastwagenbetrieb dienen die schräg abstehenden Stäbe 87 oder
die sowieso schräg
stehenden Stäbe 82' der Dreieckskonstruktion
gemäß 6 als
Notanschlag 88. Die beiden Pendel 80 können sich
um den Punkt 84 frei drehen. Sollte die Schwerlasttransportvorrichtung 32,
das heißt
der Ballastwagen bei hoher Überlastung
des Krans abheben, so wird durch die Notanschläge gewährleistet, dass die Ballastplatte
durch den hoch liegenden Schwerpunkt nur einen begrenzten Winkel
nach vorne und hinten kippen kann. Damit wiederum ist gewährleistet,
dass die Ballastplatten 20 nicht von der Ballastpalette 32 fallen
können,
da dies natürlich
sofort zum Versagen des gesamten Krans führen würde.
-
Beim
Drehen des Krans 10 um die Drehmitte kann beispielsweise
durch die seitliche Durchbiegung des Führungsrahmens 50 der
Lenkwinkel der Räder 26 der
Schwerlasttransportvorrichtung 24 nicht mit dem theoretischen
Lenkwinkel übereinstimmen,
wodurch sich das Lenkzentrum aus der Mitte des Kranes 10 bewegt.
-
Dies
hat zur Folge, dass das Schwerlasttransportfahrzeug immer weiter
von seiner theoretischen Kreisbahn abweicht und sich demzufolge
die Mitte des Schwerlasttransportfahrzeuges aus der Kreisbahn des
Derrickkopfstückes
bewegt. Hier sei nochmals in Erinnerung gerufen, dass Querkräfte grundsätzlich zu
vermeiden sind, da sie vom Derrickausleger nicht aufgenommen werden
können.
-
Durch
die zuvor beschriebene spezielle Aufhängung des Pendels 80 kann
nun die Schwerlasttransportvorrichtung beispielsweise +/– 500 mm
aus ihrer theoretischen Bahn abweichen, ohne dass sich wesentliche
Zusatzkräfte
auf den Derrickausleger (hier nicht näher dargestellt) oder den Kran 10 ergeben.
-
Weicht
nun die Schwerlasttransportvorrichtung 24 mehr als das
zuvor angegebene zulässige Maß von der
theoretischen Bahn ab, so wird beispielsweise über einen Winkelgeber (hier
nicht näher dargestellt),
der an den Pendeln 80 angeordnet ist, eine Abschaltung
der Drehbewegung durch entsprechende Steuersignale bewirkt.
-
Eine
weitere Möglichkeit
besteht nun darin, dass man die jeweiligen Abweichungen der Pendel aus
der Vertikalen dazu verwendet, Korrekturen an der Lenkung der Schwerlasttransportvorrichtung 24 durchzuführen, um
dadurch einen Rücklauf
in die theoretische Spur zu erreichen.
-
Sollte
aufgrund eines Lenkfehlers der Schwerlasttransportvorrichtung 24 die
Symmetrieachse der Schwerlasttransportvorrichtung nicht mehr rechtwinkelig
zur Symmetrieachse des Führungsrahmens 50 ausgerichtet
sein, so würde
dies zu unterschiedlichen Stellungen der beiden Pendel 80 führen. Durch
Vergleich dieser beiden Winkel kann sowohl eine Längenkorrektur
als auch eine Endabschaltung bei zu großer Abweichung vorgesehen werden.
-
Bei
einer Geradeausfahrt wird der Kran 10 zusammen mit der
Schwerlasttransportvorrichtung 24 verfahren, wobei hier
auch über
die Schrägstellung
der Pendel 80 eine Geschwindigkeitsregelung des Schwerlasttransportfahrzeuges
wie folgt erfolgen kann:
Zunächst beginnt das Raupenfahrwerk 12 (9) nach
vorne zu verfahren, wobei sich die Pendel 80 nach vorne
neigen und proportional zu ihrer Auslenkung die Fahrwerksantriebe
der Schwerlasttransportvorrichtung ansteuern.
-
Ist
die Schwerlasttransportvorrichtung zu schnell, so wird das Pendel 80 nach
hinten ausgelenkt, wodurch die Fahrtgeschwindigkeit reduziert wird.
-
Im
Schleppbetrieb wird nun der Kran 10 mit der Schwerlasttransportvorrichtung 24 entsprechend verfahren.
Hier kann über
die Schrägstellung
der Pendel 80 eine Geschwindigkeitsregelung der Schwerlasttransportvorrichtung 24 erfolgen.
-
Zunächst beginnt
das Raupenfahrwerk 12 vorwärts zu fahren, wobei sich die
Pendel 80 nach vorne neigen und proportional zu ihrer Auslenkung die
Fahrwerksantriebe der Schwerlasttransportvorrichtung ansteuern.
Ist die Schwerlasttransportvorrichtung zu schnell, wird das Pendel
wieder nach hinten ausgelenkt, wodurch die Fahrgeschwindigkeit reduziert
wird. Zu berücksichtigen
ist, dass sowohl das Raupenfahrwerk 12 wie auch die Räder 26 angetrieben
sind. Bei der Geradeausfahrt kann die Schwerlasttransportvorrichtung
in der zuvor beschriebenen Art und Weise dem Kran folgen. Beim Drehen
des Unterwagens 14 auf der Stelle bleibt der Oberwagen 16 weitgehend
unbewegt, wobei der Unterwagen um die Drehachse des Oberwagens bewegt
wird. Ist die neue Fahrtrichtung vom Unterwagen aufgrund der Differenzgeschwindigkeiten
der Raupenfahrwerke erreicht, wird die Schwerlasttransportvorrichtung 24 zusammen
mit dem Führungsrahmen
und dem Oberwagen um die Drehachse in die neue Fahrtrichtung ausgerichtet.
Die einzelnen Radsätze
an der Schwerlasttransportvorrichtung werden von der Drehbewegung
in Richtung der Geradeausfahrt umgestellt.
-
Entsprechend
der beispielsweise in der 9 dargestellten
Konstruktion ist sichergestellt, dass das Gewicht des Führungsrahmens 50 und
der Platte 52 auch bei entlastetem Kran nicht am Derrickausleger
hängt.
Die Kraft ist vom Ballastwagen 20, das heißt der Schwerlasttransportvorrichtung 24,
aufzunehmen. Hierzu kann entweder die Platte 52 in einem
Langloch höhenveränderlich
gelagert sein oder die Pendel 80 sind ausreichend stark
und sicher gegen Ausknicken ausgeführt. Sollte nun durch einen Lenkfehler
der Schwerlasttransportvorrichtung 24 die Symmetrieachse
der Schwerlasttransportvorrichtung 24 nicht mehr rechtwinklig
zur Symmetrieachse des Führungsrahmens 50 ausgerichtet
sein, so wird dies zu unterschiedlichen Winkelstellungen beider
Pendel 80 führen.
Durch Vergleich dieser Winkel kann sowohl eine Lenkkorrektur als
auch eine Endabschaltung bei zu großen Abweichungen erfolgen.
-
Grundsätzlich kann
die Ballastpalette 32 auch ohne Schwerlasttransportvorrichtung 24 betrieben
werden. In diesem Fall werden Keile 90 (vgl. 5a) auf beiden Seiten rechts und links
eingelegt. Die Funktion dieser Keile kann theoretisch auch in einer
anderen hier nicht näher
gezeigten Ausführungsform über Bolzenverbindungen
oder ähnlichem übernommen
werden.
-
Hierdurch
werden die Pendel 80 auf beiden Seiten in ihrer vertikalen
Stellung fixiert, wodurch sichergestellt ist, dass der Anhängepunkt 84 der
Führung
sich über
dem Schwenkpunkt des gesamten Ballastes befindet und damit ein Kippen
des Ballastes ausgeschlossen ist.
-
Bei
unbelasteten Kranen auf schwieriger Fahrstrecke, die eine Vielzahl
von Lenkbewegungen erfordert, kann der Ballastwagen 20,
das heißt
die Schwerlasttransportvorrichtung 24 zusammen mit der
Ballastpalette separat zum sonstigen Kran 10 verfahren
werden. Hierzu wird der Führungsrahmen 50 demontiert
und die Abspannstangen 62 zum hier nicht näher dargestellten
Derrickausleger werden gelöst.
Das Lösen
und getrennte Transportieren des Führungsrahmens 50 ist
notwendig, da andernfalls der sehr schwere Führungsrahmen vom Derrickausleger
zusätzlich
gehalten werden müßte. Der
Derrickausleger selbst wird aber nur von der Rückfahrsicherung am Oberwagen
abgestützt.
Somit läge
nicht nur eine sehr große
Kraft am Derrickausleger an, sondern es würden auch noch äußerst ungünstige Hebeverhältnisse
wirken. Darüber
hinaus würde
bei montierten Führungsrahmen 50 beim
Verfahren ein großer
Platz benötigt,
der bei einer Vielzahl von Einsatzorten nicht vorhanden ist. Nach
Erreichen der Einsatzstelle wird der Ballastwagen wieder mit dem
Kran verbunden, so dass er damit für den weiteren Einsatz bereitsteht.
-
In
der 4 ist im wesentlichen ein gleicher Aufbau wie
in den zuvor diskutierten 5 bis 9 gezeigt.
Hier ist lediglich der Ankopplungspunkt zwischen dem Führungsrahmen 50 und
dem Rahmen 60 in anderer Weise ausgeführt. An der Stelle des Langlochs
mit Führungsstangen
sind hier Führungsstangen
am Rahmen 60 vorgesehen, welche mittels eines Koppelgliedes
umschlossen sind.
-
Schließlich ist
in der 10 der Ballastwagen in zwei
Stellungen gezeigt, wobei der Ballastwagen 20, 20' jeweils über einen
kürzeren
Tragrahmen 50 bzw. einen längeren Tragrahmen 50' an den Oberwagen 14 des
Krans 10 angeschlossen ist.