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Die
Erfindung betrifft Kehrmaschine, insbesondere für den Vorbau
an ein Klein-Arbeits- und Nutzfahrzeug, mit einem bezüglich
Verschleißes einer Kehrwalze (
7) über
zwei hintere Stützräder (
3) höhenverstellbaren
Maschinengestell (
1) und einem frontseitig auf einem Schwenkrad
(
3) abgestützten und am Maschinengestell (
1)
gehalterten Sammelbehälter (
8) für Kehricht.
Eine solche Kehrmaschine ist aus der
DE 203 07 261 U1 bekannt.
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Für
die Straßen-, Fußwege- und Freiflächenreinigung
werden unter anderem Klein-Arbeits- und Nutzfahrzeuge mit front-
oder heckseitig angebauten Kehrmaschinen eingesetzt, die eine quer
zur Maschinenlaufrichtung orientierte Kehrwalze tragen und an die
oftmals zusätzlich ein seitlich ausschwenkbarer Tellerbesen
anbaubar ist. Kehrwalze und Tellerbesen verfügen üblicherweise über
je einen Hydraulikmotor. Durch die Drehung der Kehrwalze und des
Tellerbesens wird auf der zu reinigenden Fläche liegender Staub,
gröberer Schmutz, Blattlaub, Nadeln und Abfall in eine
annähernd in Fahrtrichtung des Fahrzeugs entsprechende
Richtung gebürstet und in einen vorlaufenden Sammelbehälter
gefördert. Für einen effektiven und staubarmen
Kehrbetrieb ist es notwendig, dass die Kehrwalze das Kehrgut sicher
in den Sammelbehälter einbringt und der Kehricht während der
Reinigungsarbeit nicht wieder aus dem Sammelbehälter austritt,
woraus folgt, den Spalt zwischen der Kehrwalze zur Kehrlippe des
Sammelbehälters möglichst gering sein sollte.
Da die Borsten der Kehrbürste im Kehrbetrieb jedoch verschleißen,
womit der Arbeitsdurchmesser der Kehrbürste sich stetig
verringert, ist es notwendig, nicht nur die Kehrwalze gegenüber
dem Untergrund nachzustellen, sonder auch den Ab stand zur Einwurföffnung
des Sammelbehälters. Weiterhin muss sich die Kehrwalze
zwecks gründlicher Reinigung des Untergrundes selbsttätig Bodenvertiefungen
und Bodenerhebungen anpassen können. Der Sammelbehälter
muss sich zum Entleeren mit der Einwurföffnung nach unten
schwenken lassen oder er hat auf der Unterseite eine spezielle Entleeröffnung.
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Gemäß der
EP 843 046 B1 sind
an einer Kehr- und Sammelmaschine für Kehricht Mittel zum Einstellen
vorgesehen, die es der Bedienperson ermöglichen, den sich
mit der Zeit verringernden Arbeitsdurchmesser der Kehrwalze zu berücksichtigen, indem
die Kehrwalze mit einem manuell einstellbaren Ablenksystem für
den Kehricht zusammenwirkt, durch welches der Kehricht über
Kopf und nach hinten in einen nachgeordneten Sammelbehälter
geschleudert wird. Das Ablenksystem besteht aus einem flexiblen
Blech, das mit Hilfe einer manuell einstellbaren Druckvorrichtung
mehr oder weniger zur Kehrwalze hin gebogen und festgestellt werden kann.
Dies bedeutet in der Praxis, dass eine stetige Kontrolle durch die
Bedienperson erfolgen muss, ob das Ablenksystem nachgestellt werden
muss.
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In
DE 87 09 871 U1 ist
eine Anbau-Kehrmaschine auf einem optional höhenverstellbaren
Maschinengestell beschrieben, deren Kehrwalze hubbeweglich gegen
Druckfedern im Maschinengestell gehaltert ist, um Bodenunebenheiten
auszugleichen. Der Sammelbehälter ist über Tragarme
am Maschinengestell angelenkt und über ein mit einem Hubzylinder
versehenes Schwenkgestänge entleerbar. Eine spezielle Auslaufklappe
verhindert das Auslaufen von Sammelgut. Außerdem kann die
Klappe von Hand entsprechend den Gegebenheiten so ver stellt werden,
dass der zu kehrende Schmutz von der Kehrwalze sicher in den Sammelbehälter
eingebracht wird. Allerdings verändern Bodenunebenheiten
den Abstand der federnden Kehrwalze zur Klappe, da die Kehrwalze
zwar Bodenunebenheiten kopiert, nicht aber das starre Fahrwerk und
der Sammelbehälter.
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Auch
gemäß
DE
201 20 12 U1 ist die Kehrwalze federnd im Maschinengestell
gelagert, wobei die Führungsbahn für die Kehrwalze
so schräg auf den gleichfalls im Maschinengestell gelagerten
Sammelbehälter zuläuft, dass sich der Abstand
zum Sammelbehälter trotz Verschleiß des Bürstenbesatzes nicht ändert.
Allerdings ist eine beweglich gelagerte Kehrwalze aufwändig.
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Aus
der bereits genannten
DE
203 07 261 U1 ist eine Kehrmaschine mit eines am Gehäuse
in der Nähe einer Kehrwalze aufgehängten Sammelbehälters
bekannt, wobei eine Drehgelenkanordnung mit einem entsprechenden
Betätigungszylinder zum Verschwenken des Sammelbehälters,
je nachdem, ob die Kehrmaschine geschoben oder gezogen wird, in
zwei verschiedene Entleerpositionen vorgesehen ist Am Gehäuse
der Kehrwalze sind zwei Stützräder angeordnet
und am Sammelbehälter ein weiteres.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kehrmaschine insbesondere
für den Vorbau an ein Klein-Arbeits- und Nutzfahrzeug zu
entwickeln, welche ein selbsttätiges Stellen des Abstandes
des Sammelbehälters zur Kehrwalze unabhängig von
ihrem Verschleißzustand und unabhängig von Bodenunebenheiten
zulässt, dabei besonders einfach im Aufbau ist und mit
denselben Stellmitteln ein Entleeren des Sammelbehälters
ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem
der Sammelbehälter frontseitig auf einem Schwenkrad abgestützt
ist und zwischen dem Schwenkrad und der Kehrwalze an einem Maschinengestell
der Kehrmaschine mittels eines verstellbaren Viergelenk-Koppelgetriebes
so aufgehängt ist, dass sich selbsttätig eine
abstandsnahe Einwurföffnung zur Kehrwalze unabhängig
vom Kehrwalzenverschleiß sowie Bodenwellen einstellt, und
wobei der Sammelbehälter durch ein Verstellen eines Verstellgliedes
des Viergelenk-Koppelgetriebes in eine Entleerstellung schwenkbar
ist.
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Die
Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen
zeigen:
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1 die
Kehrmaschine mit vollem Bürstenbesatz im Arbeitsbetrieb,
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2 die
Kehrmaschine mit vollem Bürstenbesatz auf welligem Untergrund
und
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3 die
Kehrmaschine mit weitgehend verschlissener Kehrwalze im Arbeitsbetrieb.
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Die
Vorbau-Kehrmaschine weist gemäß 1 ein
Maschinengestell 1 auf, welches auf zwei hinteren über
Stellhebel 2 höhenverstellbaren Stützrädern 3 abgestützt
ist. Das Maschinengestell 1 wird über eine Anbauplatte 4 und
ein Drehgestell 5 an ein nicht dargestelltes Klein-Arbeits-
und Nutzfahrzeug so angekuppelt, dass es nicht nach oben oder unten abkippen
kann. In einem vom Maschinengestell 1 getragenen Lager 6 ist
eine über einen Hydraulikrohrmotor angetriebene Kehrwalze 7 angeordnet.
Sie fördert den Kehricht in einen in Fahrtrichtung angeordneten
Sammelbehälter 8, wobei eine flexible Kehrlippe 9 den
Kehrichtstrom lenkt. Der Sammelbehälter 8 stützt
sich im Betrieb auf einem vorderen Schwenkrad 10 ab und
ist ansonsten beiderseits über ein gemeinsam verschwenkbares
Tragarmpaar 11 an Befestigungskonsolen 15 beiderseits
des Maschinengestells 1 aufgehängt, indem die
Tragarme 11 des Tragarmpaars über eine angeschweißte
Koppelstange 26 miteinander verbunden sind. Der Sammelbehälter 8 lässt
sich aus seiner Arbeitsstellung nach unten in eine Transportstellung
schwenken und mittels eines Rastriegelpaares 25 in der
Transportstellung feststellen. Außerdem lässt
er sich vermittels der Tragarme 11 und eines Entleerungszylinders 13 entleeren.
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Auf
der rechten Seite der Kehrmaschine ist ein von einem eigenen Hydraulikmotor 17 angetriebener
Tellerbesen 14 angebaut. Er hat die Aufgabe, seitlichen
Schmutz vor die Fahrbahn zu kehren, von wo er anschließend
von der Kehrwalze 7 mit erfasst werden kann. Der Einsatz
des Tellerbesens 14 ist beispielsweise in Bereichen von
Bushaltestellen, Straßenkurven und Bordsteinen angezeigt,
also Kehrbereichen, die von der Kehrwalze 7 bei normaler Vorwärtsfahrt
nicht oder nur schlecht erfasst werden können.
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Wie üblich
wird die Anpresskraft der Kehrwalze 7 über die
verstellbaren Stützräder 3 zur Bodenkopierung
mittels Handkurbel manuell eingestellt bzw., da die Kehrwalze 7 einem
Verschleiß unterliegt, nachgestellt.
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Der
Sammelbehälter 8 besitzt ein eigenständiges,
von dem Maschinengestell 1 unabhängiges Fahrwerk,
dessen Bodenkopierung über das Schwenkrad 10 erfolgt,
welches die eigentliche Entfernung vom Untergrund herstellt. Ein
Mehrlenker-Kinematik-Getriebe nach Art eines verstellbaren Viergelenk- Koppelgetriebes 11, 13, 15, 18 führt
den Sammelbehälter 8 annähernd parallel
zum Untergrund. Es ist auf einer Seite der Kehrmaschine angeordnet und
besteht aus einem der verschwenkbaren Tragarme 11, einem
Gelenkpunkt 12 für das hintere Ende des Tragarms 11 in
der Befestigungskonsole 15, welche drehfest am Maschinengestell 1 angeordnet
ist, dem Entleerungszylinder 13, der mit seinem einen Ende
an einen weiteren in der Befestigungskonsole 15 angeordneten
Gelenkpunkt 16 angelenkt ist, einem Gelenkpunkt 22 in
der Seitenwand des Sammelbehälters 8, an dem das
vordere Ende des Tragarms 11 angelenkt ist und einer Koppel 18,
die eine Viergelenkverbindung vom Gelenkpunkt 22 im Sammelbehälter 11 zu
dem anderen Gelenkpunkt 23 des Stellzylinders 13 herstellt.
Die Koppel 18 ist drehfest mit dem Sammelbehälter 8 verbunden. Über
die Koppelstange 26 wird der gegenüberliegende
Tragarm 11 synchron mitbewegt.
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Das
Schwenkrad 10 am vorderen Ende des Sammelbehälters 8 wird
gemäß 2 durch eine unebene Fahrbahnkontur
vertikal bewegt, wodurch es zu einer Schwenkbewegung des Tragarms 11 um seinen
Gelenkpunkt 12 in der Befestigungskonsole 15 und
damit bezüglich des Maschinengestells 1 der Kehrmaschine
kommt, und außerdem zu einer Schwenkbewegung des Stellzylinders 13 um
seinen Gelenkpunkt 16 in der Befestigungskonsole 15.
Gemeinsam führen der Tragarm 11 und der Entleerungszylinder 13 den
Sammelbehälter 8 unter Verdrehen der Koppel 18 um
den Gelenkpunkt 17 am Sammelbehälter 8.
Die Schwenkbewegung selbst wird durch eine Kurvenbahn 19 im
hinteren Ende des Schwenkhebels 11 begrenzt, in die ein
an die Befestigungskonsole 15 geschweißter Anschlagstift 21 greift.
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Infolge
des Verschleißes der Kehrwalze 7 gemäß 3 erfolgt
aufgrund der optimalen Lage der Kinematikpunkte des Viergelenk-Koppelgetriebes
zusätzlich zur Schwenkbewegung des Sammelbehälters 8 infolge
von Bodenunebenheiten eine ständige, verschleißkonforme
Ausgleichsbewegung des Sammelbehälters 8 zur Kehrwalze 7 in
der Weise hin, dass der Sammelbehälter 8 seine
parallele Ausrichtung zum Boden hin beibehält und zur Kehrwalze 7 hinbewegt
wird, wodurch der Abstand zwischen der Kehrwalze 7 und
der Einwurföffnung 24 bzw. Kehrlippe 9 des
Sammelbehälters 8 selbsttätig klein gehalten
wird.
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Der
Entleerungszylinder 13, der bei der Ausgleichsbewegung
selbst nicht betätigt wird, wird erst dann hydraulisch
gesteuert ausgefahren, wenn der Sammelbehälter 8 bei
ausgehobener Kehrmaschine geleert werden soll. Der Sammelbehälter 8 schwenkt bei
ausgefahrenem Entleerungszylinder 13 um den Gelenkpunkt 22 im
Uhrzeigersinn, wodurch die Einwurföffnung 24 des
Sammelbehälters 8 nach unten schwenkt und das
Kehrgut freigibt.
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Da
der selbsttätige Nachstellvorgang des Sammelbehälters 8 zur
Kehrwalze 7 bei einer neuen Kehrwalze 7 zu einer
Kollision zwischen den Kehrborsten und dem Sammelbehälter 8 führen
würde, ist der Ausgleichsweg nach oben durch einen Rastriegel 20 begrenzt.
Sobald die Kehrwalze 7 zu etwa 50% verschlissen ist, wird
der Rastriegel 20 umgelegt und somit der volle Ausgleichsweg
in der Kurvenbahn 19 im Tragarm 11 nach oben genutzt
werden.
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Bei
einer Transportfahrt wird ein weiterer Rastriegel 25 umgelegt,
wodurch ein Aufschwingen des Sammelbehälterfachwerks vermieden
wird.
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- 1
- Maschinengestell
- 2
- Stellhebel
- 3
- Stützrad
- 4
- Anbauplatte
- 5
- Drehgestell
- 6
- Lager
- 7
- Kehrwalze
- 8
- Sammelbehälter
- 9
- Kehrlippe
- 10
- Schwenkrad
- 11
- Tragarm
- 12
- oberer
Gelenkpunkt an der Befestigungskonsole
- 13
- Entleerungszylinder
- 14
- Tellerbesen
- 15
- Befestigungskonsole
- 16
- unterer
Gelenkpunkt an der Befestigungskonsole
- 17
- Hydraulikmotor
am Seitenbesen
- 18
- Koppel
- 19
- Kurvenbahn
- 20
- Rastriegel
- 21
- Anschlagstift
- 22
- oberer
Gelenkpunkt am Sammelbehälter
- 23
- unterer
Gelenkpunkt am Sammelbehälter
- 24
- Einwurföffnung
- 25
- Rastriegel
- 26
- Koppelstange
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 20307261
U1 [0001, 0006]
- - EP 843046 B1 [0003]
- - DE 8709871 U1 [0004]
- - DE 2012012 U1 [0005]